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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ein trauriges Wechselspiel über Selbsterkenntnis und Aufrichtigkeit.

Der Papierpalast
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Eleanor Bishop, Elle, erzählt in Kapitel 1 von einem Sommertag im August, an dem sie eine lebenswichtige Entscheidung am See trifft, im Alter von 50 Jahren. Das letzte Kapitel endet ebenso mit diesem entscheidenden ...

Eleanor Bishop, Elle, erzählt in Kapitel 1 von einem Sommertag im August, an dem sie eine lebenswichtige Entscheidung am See trifft, im Alter von 50 Jahren. Das letzte Kapitel endet ebenso mit diesem entscheidenden Sommertag.
Es ist früh am Morgen, alle schlafen noch, als Elle an einem perfekten Augusttag zum See läuft. Er liegt unterhalb des Sommercamps der Familie, ein paar altersschwache Hütten, die ihr Großvater in den Back Woods von Cape Code zusammengezimmert hat. Der Titel des Buches ›Papierpalast‹ ist ironisch gemeint, denn dieses Haus ist aus Papier gebaut, aus geschredderter und gepresster Pappe, und doch ist es zu etwas Festem geworden, das der Zeit, den langen, einsamen Wintern standhält. An diesem Ort sind Elle`s Geheimnisse in dem langsam verfallenden Haus geborgen.
Zwischen den Kapiteln erzählt Elle über die gemeinsam gegangenen Wege seit Kindheitstagen mit ihrer großen Familie, mit Ehemann Peter und Jonas, über diese unglaubliche Reise durchs Leben mit ihrer verborgenen Liebe zu Jonas und einem düsteren Geheimnis um Conrad.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Die Überwindung verschiedener Ängste mit viel Taktgefühl im Roman eingebettet.

Für immer und noch ein bisschen länger
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Trauer und Neuanfang, bewegend festgehalten in emotional nachfühlsamen Szenarien, anfangs mit Anna in ihrer Wohnung, nach Auszug in einer Senioren-WG mit einem seltsamen Sohn und einem blinden Schulpsychologen ...

Trauer und Neuanfang, bewegend festgehalten in emotional nachfühlsamen Szenarien, anfangs mit Anna in ihrer Wohnung, nach Auszug in einer Senioren-WG mit einem seltsamen Sohn und einem blinden Schulpsychologen in der Nachbarwohnung, der allen recht rüstigen, interessanten, jedoch vereinsamten Mitbewohnern aus ihrer lähmenden Lethargie mit Anna in der Vermittlerrolle. Auch für sie findet sich die Tür aus der Enge und Dunkelheit zur neuen, ganzheitlichen Person.
Mehrere Fragen tauchten für mich während des Lesens auf:
Auf die Flugangst von Kurt wurde im Roman nicht eingegangen. Warum nicht?
Wie lange dauert es bei einer Konfrontationstherapie, bis die Betroffenen ihre jeweiligen Ängste überwunden haben?.... Pauschal sicher nicht sinnvoll zu beantworten.
Wie handhabt ein Blinder in Corona-Zeiten die Einhaltung des vorgeschriebenen Abstands zur nächsten Person? Darf die blinde Person dann noch nicht einmal zum Einkaufen raus?
Der achtundvierzig-jährige Sohn Michel der ehemaligen Opernsängerin verhält sich an schlechten Tagen sehr sonderbar, ohne genauere Erklärungen zu dieser Anormalität - schade!
Sämtliche Problematiken sind mit sehr viel Einfühlungsvermögen behandelt, neben einem Gläschen Prosecco.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Die Welt schenkt einem nichts, man muss es sich nehmen. Spannende Story!

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Diese Hollywood-Filmikone, verstorben mit 79 Jahren, präsentiert ihr wahres Leben – schillernd, frei von verdrehter Wahrheit und spannend präsentiert, wie von ihr gewünscht in Form einer Biographie, geschrieben ...

Diese Hollywood-Filmikone, verstorben mit 79 Jahren, präsentiert ihr wahres Leben – schillernd, frei von verdrehter Wahrheit und spannend präsentiert, wie von ihr gewünscht in Form einer Biographie, geschrieben von einer jungen, bisher unbekannten Journalistin, Elizabeth Monique Grant, die aus einem ganz bestimmten Grund von der Schauspielerin benannt wird. Die überraschende Begründung dafür erfährt der Leser zum Schluss – emotional bewegend. So wird über die Ehe mit diesen sieben verschiedenen Ehemännern ein sehr farbiger Regenbogen gespannt, um Gedankenspiele über Bisexualität, Lesben und Schwule im Amerika der 50er- bis 70er-Jahre kreisen zu lassen, über wahre Freundschaft, die Wahrheit und Intimität, aber auch über häusliche Gewalt in der Ehe zu reflektieren, weniger über Sex.
“ Evelyn, wer war Ihre große Liebe? „ Auf diese Frage erhält der Leser erst nach und nach die aufrichtige, nachvollziehbare Antwort.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Dies ist kein Mord im Affekt! Sehr langatmig!

Deichfürst
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Dieser Krimi mit Stephan Möllenkamp, dem neuen Hauptkommissar bei der Kripo Leer in Ostfriesland, reicht politisch zeitlich sehr zurück in die deutsche Vergangenheit:
1946: Tadeus de Vries, 84 Jahre alt, ...

Dieser Krimi mit Stephan Möllenkamp, dem neuen Hauptkommissar bei der Kripo Leer in Ostfriesland, reicht politisch zeitlich sehr zurück in die deutsche Vergangenheit:
1946: Tadeus de Vries, 84 Jahre alt, das Mordopfer, ein wohlhabender Polderbauer, ein unverbesserlicher Altnazi mit ausgeprägtem Hang zum weiblichen Geschlecht, unmoralischem Geschäftsgebaren, despotischen Allüren gegenüber der Familie und ruppigen Umgangsformen gegenüber jedem, der eine andere Meinung hat als er. Der Großbauer hat sich immer Opfer ausgesucht, die sich nicht wehren konnten, Menschen, für die niemand eintrat.
1968: Dann geht es um die Doppelmoral der bundesrepublikanischen Gesellschaft um1968, um feste Meinungen über die 68er und die langhaarigen Studenten rund um die RAF-Terroristen. Es geht auch um Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse, um Revolutionäre Zellen. Im Rheiderland ist dies ein Kampf David gegen Goliath: De Vries gegen Gottfried Schäfer
1999: De Vries hat zu den vehementesten Sperrwerk-Befürwortern gehört, die das Rheiderland aufzubieten hat. Man kann hier beim Sperrwerk beobachten, dass es Repression und Überwältigung des Volkswillens immer noch gibt. Gegen die mächtigen Reeder, die mit der Politik im Bunde stehen, haben die kleinen Fischer überhaupt keine Chance. Um deren Existenz kümmert sich niemand, während gleichzeitig Millionen an Steuergeldern des kleinen Mannes verschleudert werden, damit der Reeder Bernard Meyer auch weiterhin gut verdienen kann.
Als weitere gewichtige Protagonistin taucht Gertrud Boekhoff auf, Journalistin beim Rheiderländer Tagblatt, die für mich nicht sehr glaubwürdig rüberkommt mit all ihrer Verleumdung und übler Nachrede in Sachen Gottfried Schäfer und ihren teils sehr gefährlichen Aktivitäten während der Aufklärung dieses Mordfalles.
Insgesamt finde ich diesen Kriminalfall zu sehr politisch überlastet, daher zu langatmig.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Dating in the Dark – wohl nicht so romantisch, aber spannend!

Die andere Schwester
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Stella Bjelke, Geschäftsführerin einer erfolgreichen neuen Dating-App und ihre Schwester Alicia als IT-Spezialistin bzw. Programmiererin dieser App sind im Visier von John Adderley, der im schwedischen ...

Stella Bjelke, Geschäftsführerin einer erfolgreichen neuen Dating-App und ihre Schwester Alicia als IT-Spezialistin bzw. Programmiererin dieser App sind im Visier von John Adderley, der im schwedischen Karlstad ermittelt.
Geprägt ist dieser Krimi durch viele Puzzleteile, die bei allen Beteiligten weit zurück in die Vergangenheit führen, den oben genannten Hauptermittler aus den USA eingeschlossen.
Schweden scheint ein Land zu sein, in dem der Staat die Kontrolle über alles und jeden hat. Mit einer Ausnahme: anonyme SIM-Karten. Ist in der BRD diese Kontrolle ebenso weitreichend gegeben?
Gestört hat mich am Charakter der Schwester Alicia besonders, dass sie derart dem Alkohol frönt. Ansonsten finde ich die einzelnen, weiteren Charaktere sehr kreativ gestaltet in ihrer Verschiedenheit.

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