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Veröffentlicht am 05.01.2025

Die Rituale der Wikinger und ihr Kampf gegen die Christianisierung

Racheritual (Baxter-Kincaid-Reihe 1)
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Das Cover und auch der Farbschnitt in Grautönen gibt eine gute Einführung in die düstere Handlung rund um die alte nordische Mythologie der Wikinger mit ihren Ritualen, Runen, Göttern wie Odin, Loki,Thor, ...

Das Cover und auch der Farbschnitt in Grautönen gibt eine gute Einführung in die düstere Handlung rund um die alte nordische Mythologie der Wikinger mit ihren Ritualen, Runen, Göttern wie Odin, Loki,Thor, den Berserkern und Walhalla.
In zwei spannenden Teilen spielt der Ravenkiller die zentrale böse Rolle, den Baxter Kincaid zunächst noch im aktiven Polizeidienst von San Franzisco hinter Gitter bringt, nach neun Jahren mittlerweile mit einer Partnerin jedoch als Privatdetektiv arbeitend, erneut gegen den Serienkiller Steinar Hagen, Vorsitzender der Odin Society, ermittelt. Seine unangepassten, kreativen Methoden lassen genug Freiraum für seine spezielle Partnerin Corin und der Familie Hagen samt Gefolge mit deren detailliert beschriebenen Taten aus heidnisch-religiösen Glaubensüberzeugungen. Aus verschiedenen Perspektiven erzählt, transportieren die Hauptcharaktere wie z.B. Magni diese nordische Mythologie lebendig auch über soziale Medien in die Gegenwart und lädt zum Nachdenken über Paganismus und gewaltsame Christianisierung ein. Voller interessanter Wendungen auf 494 Seiten.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2025

Eine allumfassende, eigenwillige Liebesgeschichte

Rosenfeld
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Das farbenfrohe Cover gefällt durch fein ausgearbeitete, breite Palette an Unterwassertierchen in bester Farbabstimmung in Rot-Blau-Weiß-Mischverhältnissen – ein Genuss fürs Auge. Auf 544 Seiten geht ...

Das farbenfrohe Cover gefällt durch fein ausgearbeitete, breite Palette an Unterwassertierchen in bester Farbabstimmung in Rot-Blau-Weiß-Mischverhältnissen – ein Genuss fürs Auge. Auf 544 Seiten geht es die eigenwillige Liebesgeschichte von Noa, 36 und Teddy, über 50. Mit diesen zwei starken, sturen Charakteren beginnt zunächst eine sexuell heiße Beziehung in Tel Aviv. Während Noa als Filmemacherin bisher erfolglos ist, bildet Teddy als erfolgreicher, älterer Geschäftsmann den dramaturgischen Gegenpol. Die aus vielen Dialogen sich erhebende Dynamik wirbelt zunächst Spannungen untereinander auf, die sich thematisch auch auf die beiderseitigen Familien ausweiten. In diesem Auf und AB in deren Beziehung offenbaren sich Noas Depressionen, Selbstzweifel und strikte Ablehnung der Mutter. Sie wirkt zwar teils hilflos und abhängig von Teddys Charisma, teils hält sie aber auch fest an ihren ethischen Werten und beruflichen Zielen. Die starke männliche Figur, Teddy, überschreitet in seiner Selbstsicherheit, Zuneigung und Großzügigkeit mehrmals Grenzen der Privatsphäre gegenüber Noa. Dieser emotionale Kampf um Macht, Kontrolle, Gleichberechtigung, berufliche Ambitionen und Identitätsfindung wird tiefgründig realistisch beschrieben.

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Veröffentlicht am 31.12.2024

Die Protagonisten wirken etwas gestört.

Schwätzer
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Mehrere Männer in Berlin scheinen geplagt zu sein von einer allgemeinen Perspektivlosigkeit, arm, in der Vergangenheit teils kriminell, süchtig, einsam, voller Angstattacken und Langeweile, Schwätzer und ...

Mehrere Männer in Berlin scheinen geplagt zu sein von einer allgemeinen Perspektivlosigkeit, arm, in der Vergangenheit teils kriminell, süchtig, einsam, voller Angstattacken und Langeweile, Schwätzer und Lügner. Die einstige Jugendfreundschaft zwischen Eddi, Meikel und Heinrich ist das Bindeglied, das sie jetzt auf der Meteoritenjagd in Brandenburg begleitet. Dabei ist in einem zweiten Erzählstrang auch Farina nach dem Verlust ihres Clubs an der Spree und dem überraschenden Selbstmord ihrer Freundin Alva. Es geht um Kündigungen von Immobilien, finanziert durch das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern. Im zweiten Teil bewegt sich der Ich-Erzähler langsam hin zu dem Zahnarzt aus Usedom, der Eddis Meteoritenfund einfordert. Einige Nebenfiguren wie z.B. Waldemar Grossmann, Experte in Sachen Sternschnuppen und Fährmann, oder Farinas WG Mitbewohnerinnen Lea und Svea unterstützen die absurde bis perspektivlose Grundstimmung. Eine seltsame Geschichte!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Eine sehr ungewöhnliche, sehr bedrückende Familiengeschichte

Tiere, vor denen man Angst haben muss
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Das Cover spielt den Buchinhalt perfekt wider, denn das Setting ist ein maroder Bauernhof in Mecklenburg, eine Auffangstation für Haus- und Wildtiere. Das Wohlergehen dieser Vierbeiner steht für die verheiratete ...

Das Cover spielt den Buchinhalt perfekt wider, denn das Setting ist ein maroder Bauernhof in Mecklenburg, eine Auffangstation für Haus- und Wildtiere. Das Wohlergehen dieser Vierbeiner steht für die verheiratete Mutter an erster Stelle, während der Ehemann und zwei Söhne den erschwerten Bedingungen des Zusammenlebens entfliehen. Der eklatanten Vernachlässigung trotzen ihre zwei Töchter, die in ihrer Not um Hunger, Kälte und zunehmender häuslicher Verwahrlosung sich gegenseitig stärken und dieser katastrophalen Lebenssituation sinnvoll entgegen wirken, die Mutter immer unterstützend. Diese unzumutbaren Bedingungen besonders in widrigen Wetterbedingungen werden eindringlich detailliert beschrieben in sehr bedrückenden Szenen. Ein ergreifender Roman über Vernachlässigung, krankhafter Tierliebe, Geschwisterzusammenhalt mit realistischer Detailbeschreibung und überzeugenden Charakteren. Nur das Ende war unklar, überraschend verwirrend.

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Veröffentlicht am 29.12.2024

Tiefe Trauerbewältigung und das Finden der Wahrheit

Wie Inseln im Licht
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Nach dem langsamen Tod der langjährig pflegebedürftigen Mutter in Berlin geht es für die 27-jährige Zoey Weiß zurück auf den Campingplatz an der französischen Atlantikküste, denn dort verschwand in einer ...

Nach dem langsamen Tod der langjährig pflegebedürftigen Mutter in Berlin geht es für die 27-jährige Zoey Weiß zurück auf den Campingplatz an der französischen Atlantikküste, denn dort verschwand in einer Nacht ihre jüngere Schwester Oda. Und diese eine Nacht veränderte alles. Neben ihrem einsamen Aufwachsen in der Dachwohnung und der immer intensiveren Pflege der Mutter, schließlich gefolgt von tiefer Trauerbewältigung nach deren Tod und Beerdigung, In diesem Klima von Bedrücktheit, Leere, Einsamkeit und auch Schuldgefühlen gegenüber Oda entwickeln sich eine aufkeimende Liebesgeschichte und eine Spurensuche und kurze, schlüssige Aufklärung nach der jüngeren Schwester. Die Nebenfiguren, teils schillernd, treiben die Handlung zügig voran.
Diese Geschichte einer familiären Entfremdung – vom Vater, von den Großeltern – zeigt auch eine schmerzhafte Mutter-Tochter-Beziehung auf, die besonders bedrückt mit Zoey in der Rolle der Pflegenden, sprachlich gut umgesetzt. Das Bild von Sirenen, deren Körper nach dem Tod zu Inseln, zu Klippen werden, gefällt. Genau das wünscht sich Zoey auch für ihre geliebte, auch psychisch gestörte Mutter. Niemand kannte dieses Leben unter Wasser außer uns. Wir hielten die Luft an, seit wir Oda nicht mehr hatten, und die Mutter sank.
Die Suche nach Informationen über Oda könnte man als Übersprunghandlung werten zur Überbrückung der bei ihr eingetretenen Einsamkeit und Leere. Die Auflösung hätte etwas umfangreicher ausfallen können. Insgesamt sind schwierige Themen klar umrissen worden.

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