Nach »Ewig Sommer« ein neues Meisterwerk der atmosphärischen Spannung
Als ihre kleine Schwester verschwindet, ist Zoey selbst noch ein Kind. Jetzt, zwanzig Jahre später, sind ihre Erinnerungen daran bruchstückhaft und widersprüchlich. Warum wurde nie nach der Schwester gesucht? Nach dem Tod der Mutter reist Zoey an die französische Atlantikküste, wo sie zu dritt gelebt haben, bevor diese eine Nacht alles veränderte. Zoey ahnt: Sie muss ihre Erinnerungen neu sortieren, die wie Inseln im Licht aus dem Meer ragen und die tief unter der Oberfläche miteinander verbunden sind.
Unsere Protagonistin Zoey, hat mit ihrer Mutter in Berlin gelebt und musste sie die letzten Jahre pflegen. Die Mutter ist gerade gestorben und Zoey begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit, über ...
Unsere Protagonistin Zoey, hat mit ihrer Mutter in Berlin gelebt und musste sie die letzten Jahre pflegen. Die Mutter ist gerade gestorben und Zoey begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit, über die ihre Mutter nie sprechen wollte. Ihre Schwester ist nämlich vor Jahren verschwunden.
Wir tauchen tief in die Gedankenwelt und die Erinnerungen von Zoey ein, wir verfolgen ihre Zeit in Frankreich, dort hat sie ihre früheste Kindheit verbracht und versucht, ihrer Vergangenheit auf die Spur zu kommen.
Der Schreibstil ist fließend und sehr poetisch. Das Ende der Geschichte hat mir ebenfalls gut gefallen. Die Thematik hat mich sehr berührt und ich würde es auch noch ein weiteres Mal lesen. Es ist nämlich auch in einer Art eine Geschichte über die Aufarbeitung von Trauer. Eine klare Empfehlung von mir und natürlich 5 Sterne.
Nach dem Tod ihrer Mutter reist Zoey an die französische Atlantikküste, um Antworten auf ihre drängenden Fragen zu finden. Vor zwanzig Jahren ist ihre kleine Schwester Oda verschwunden. Was genau ist passiert?
Sowohl ...
Nach dem Tod ihrer Mutter reist Zoey an die französische Atlantikküste, um Antworten auf ihre drängenden Fragen zu finden. Vor zwanzig Jahren ist ihre kleine Schwester Oda verschwunden. Was genau ist passiert?
Sowohl die Inhaltsangabe als auch das ganz besondere Cover haben mich neugierig gemacht.
Franziska Gänsler beginnt ihren Roman nach Zoeys Ankunft in einem Hotel unweit des Campingplatzes, auf dem die kleine Familie vor zwanzig Jahren in einem Bauwagen gelebt hat. Geschickt verbindet die Autorin Gegenwart und Vergangenheit miteinander. Zoey hat Erinnerungen an diese Zeit, die sie nicht richtig fassen und einordnen kann. Genau darauf bezieht sich der Titel des Romans.
Franziska Gänsler hat einen wunderbaren Schreibstil, der Zoeys Trauer und die Suche nach ihren Wurzeln sehr feinfühlig und emotional beschreibt.
Fazit: ein emotionales, ein atmosphärisch dichtes, ein ganz wunderbarer Roman – unbedingte Leseempfehlung
Nach dem langsamen Tod der langjährig pflegebedürftigen Mutter in Berlin geht es für die 27-jährige Zoey Weiß zurück auf den Campingplatz an der französischen Atlantikküste, denn dort verschwand in einer ...
Nach dem langsamen Tod der langjährig pflegebedürftigen Mutter in Berlin geht es für die 27-jährige Zoey Weiß zurück auf den Campingplatz an der französischen Atlantikküste, denn dort verschwand in einer Nacht ihre jüngere Schwester Oda. Und diese eine Nacht veränderte alles. Neben ihrem einsamen Aufwachsen in der Dachwohnung und der immer intensiveren Pflege der Mutter, schließlich gefolgt von tiefer Trauerbewältigung nach deren Tod und Beerdigung, In diesem Klima von Bedrücktheit, Leere, Einsamkeit und auch Schuldgefühlen gegenüber Oda entwickeln sich eine aufkeimende Liebesgeschichte und eine Spurensuche und kurze, schlüssige Aufklärung nach der jüngeren Schwester. Die Nebenfiguren, teils schillernd, treiben die Handlung zügig voran.
Diese Geschichte einer familiären Entfremdung – vom Vater, von den Großeltern – zeigt auch eine schmerzhafte Mutter-Tochter-Beziehung auf, die besonders bedrückt mit Zoey in der Rolle der Pflegenden, sprachlich gut umgesetzt. Das Bild von Sirenen, deren Körper nach dem Tod zu Inseln, zu Klippen werden, gefällt. Genau das wünscht sich Zoey auch für ihre geliebte, auch psychisch gestörte Mutter. Niemand kannte dieses Leben unter Wasser außer uns. Wir hielten die Luft an, seit wir Oda nicht mehr hatten, und die Mutter sank.
Die Suche nach Informationen über Oda könnte man als Übersprunghandlung werten zur Überbrückung der bei ihr eingetretenen Einsamkeit und Leere. Die Auflösung hätte etwas umfangreicher ausfallen können. Insgesamt sind schwierige Themen klar umrissen worden.
Nach der Lektüre von „Inseln im Licht“ bleibt vor allem Franziska Gänslers Zauberei mit der Sprache im Gedächtnis hängen. Natürlich neben der ungewöhnlichen Geschichte einer mittlerweile erwachsenen Frau, ...
Nach der Lektüre von „Inseln im Licht“ bleibt vor allem Franziska Gänslers Zauberei mit der Sprache im Gedächtnis hängen. Natürlich neben der ungewöhnlichen Geschichte einer mittlerweile erwachsenen Frau, die eine symbiotische Beziehung zu ihrer Mutter unterhielt und das alles nicht ohne Grund. Zoeys Mutter ist nach Jahren der Pflege mit Ende Vierzig verstorben. Was hinter der ungewöhnlichen Familiengeschichte steckt, erfährt man nach und nach im Laufe des sehr kurzen, nur etwas mehr als 200 Seiten langen Romans.
Der Plot, üder den man nicht zu viel verraten sollte, ist fast krimihaft, da Zoey nach dem Tod der Mutter an die französische Atlantikküste reist, um dort deren Asche zu verstreuen. Der Ort ist nicht per Zufall gewählt, lebte sie doch bis zu ihrem siebten Lebensjahr mit der jüngeren Schwester und der Mutter hier auf einem Campingplatz. Nach und nach „ermittelt“ Zoey zum damaligen Verschwinden ihrer fünfjährigen Schwester und es treten Familiengeheimnisse ans Licht, die auch die Dynamiken zwischen Zoey und ihrer Mutter offenbaren.
Das macht Gänsler durch eine beeindruckende, punktgenaue Sprache. Hier ist kein Wort zu viel. Abschließend hätte ich mir aber durchaus den ein oder anderen Satz mehr gewünscht, um manche Ereignisse, die als gegeben hingenommen werden, näher zu beleuchten. Mit vielleicht insgesamt 250 Seiten wäre dies sicherlich ein Highlight für mich geworden.
Nichtsdestotrotz handelt es sich hier um einen mitreißenden Roman, der sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, als man das bei der Prämisse „Tochter will Asche der Mutter verstreuen und deckt Familiengeheimnisse auf“ erwartet hätte. Hat mir sehr gut gefallen!
MEINUNG:
Wie Inseln im Licht ist der zweite Roman von Franziska Gänsler nach Ewig Sommer , den ich gelesen und gemocht habe. Vom Thema her hat dieser zweite Roman allerdings etwas mehr angesprochen.
Gleich ...
MEINUNG:
Wie Inseln im Licht ist der zweite Roman von Franziska Gänsler nach Ewig Sommer , den ich gelesen und gemocht habe. Vom Thema her hat dieser zweite Roman allerdings etwas mehr angesprochen.
Gleich zu Beginn ist klar, dass Zoey ihre Mutter verloren hat und diese nun im Norden von Frankreich begraben möchte. Dort hat sie ein Teil ihrer Kindheit verbracht. Vor allem sucht Zoey nach Antworten zu dem Verschwinden ihrer kleinen Oda und beginnt sich auf die Suche zu machen. Mir war relativ schnell klar, was mit Oda passiert sein könnten, aber Zoey muss ihre verschollenen Erinnerungen erst wieder hervor holen. Es ist spürbar, dass für Zoey mit dem Tod der Mutter eine Welt zusammen gebrochen ist. Sie hat die Mutter isoliert in der eigenen Wohnung einige Jahre gepflegt und die Beziehung war vor allem für Zoey in dieser starken Form der Nähe und Verantwortung und damit Abhängigkeit sicher nicht die Beste und Gesündeste, aber Zoey kannte es nicht anders. Man kann sagen, dass die Mutter ihre ganz eigenen Vorstellungen und Wahrheiten hatte. Von außen betrachtet, vielleicht nicht in jeder Situation eine vorteilhafte Entscheidung. Einige Erkenntnisse und Zusammenhänge habe mich am Ende schon mitgenommen, was sicher auch für Zoey galt. Mir gefiel allerdings, dass die Autorin hier nicht wertend auftritt, sondern deutlich macht, dass es eben auch andere Glaubensgrundsätze gibt.
Die Autorin gibt nicht auf alles Antworten, z.B. wieso das Verhältnis zum Vater von Zoey so schwierig ist und wer Odas Vater war, aber es spielt im Endeffekt auch keine so große Rolle. Allerdings ist Zoey einfach allein mit dieser Situation und verständlicherweise sucht sie irgendwo Halt. Sie versucht es bei ihrem Vater, doch der interessiert sich wenig. Unterstützung bekommt sie vor allem von einer Ex-Freundin, die sich um alles kümmert, damit die Mutter in Frankreich beerdigt werden kann. Die Autorin hat sehr gut den Schmerz und das Verlorensein von Zoey herausgearbeitet.
FAZIT:
Wie Inseln im Licht ist ein relativ kurzes Buch und dennoch schafft es Franziska Gänsler hier so viel zu verpacken und wenigen Worten zu erzählen, wie Zoey nach dem Tod der Mutter, versucht in ein Leben danach zu wechseln. Auf diesem Weg muss sie noch einmal in die Vergangenheit, um gewisse Themen abschließen zu können. Ich freue mich auf das nächste Buch von Franziska Gänsler!