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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

Eine Tasse Kaffee, die in magischen 4 Minuten und 33 Sekunden das Leben verändert.

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Das Cover zeigt ein japanisches Café, in dem nicht ganz zweifelsfrei erkennbar ist, ob eine japanische Teezeremonie zelebriert wird oder Kaffee in Vorbereitung ist. Auf jeden Fall leitet es zum Handlungsschauplatz, ...

Das Cover zeigt ein japanisches Café, in dem nicht ganz zweifelsfrei erkennbar ist, ob eine japanische Teezeremonie zelebriert wird oder Kaffee in Vorbereitung ist. Auf jeden Fall leitet es zum Handlungsschauplatz, dem Café Tacet in Sapporo hin. Im Mittelpunkt steht die Mittelschülerin Himari Misaki (12), ein ehemaliges musikalisches Wunderkind, sehr introvertiert und mit Kontaktschwierigkeiten behaftet. Neben ihren Problemen in Familie, Schule, Freundschaften und erster Liebe geht es um ihre besondere Fähigkeit als Zeitwächter: Während der Zubereitung einer Tasse Kaffee im Café Tacet kann einem Gast eine Reise in die Vergangenheit gewährt werden, um eine tief bereute vergangene Entscheidung rückgängig zu machen. Insgesamt werden vier solcher Tassen gebraut, die wie Kurzgeschichten verschiedener Nebenfiguren ausgeschmückt werden mit Informationen z.B. zum Moerenuma - Park, zum Buch/Film Die unendliche Geschichte, zur Kaffee-Braukunst eines Barista oder zur Neuen Musik von John Cage. Neben der Magie der Schicksalsveränderung werden Gefühle wie Reue und Schuld thematisiert, leider ohne viel Tiefgang. Auch bleiben alle Figuren eher blass. Das plötzliche Ende überrascht und mag auf eine Fortsetzung schließen lassen. Für Jugendliche mag dieses Buch durchaus magisch und herzerwärmend sein, da viele Probleme der Hauptfigur auch sie beschäftigen könnten.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Eine spannende Lektüre aus dem 18. Jahrhundert

Der König und der Uhrmacher
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Das Cover passt zu diesem historischen Roman. Es zeigt Schloss Christiansborg in Kopenhagen, wo einer von zwei Erzählsträngen spielt. Die Hauptfiguren Jon Sievertsen, Uhrmacher aus Island und Christian ...

Das Cover passt zu diesem historischen Roman. Es zeigt Schloss Christiansborg in Kopenhagen, wo einer von zwei Erzählsträngen spielt. Die Hauptfiguren Jon Sievertsen, Uhrmacher aus Island und Christian VII, König im Dänemark des 18. Jahrhunderts, entwickeln während unregelmäßiger Treffen im Lager dieses Schlosses mit einer einstmals berühmten astronomischen, sehr defekten Uhr aus dem Jahr 1592 des berühmten Schweizer Uhrmachermeisters Isaak Habrecht eine gewisse Vertrautheit. Diese zwei Männer in ihrer großen gesellschaftlichen Unterschiedlichkeit sind verbunden durch die folgenreiche Rechtsprechung von König Friedrich IV., Vater von Christian VII., Anhänger des Puritanismus und Verhänger härtester Strafen gegen Unzucht und Inzest auch in Island, damals zu Dänemark gehörend. Während auf einer Erzählebene der Uhrmacher Jon vom traurigen, tragischen Schicksal seiner Eltern und dem dortigen Leben in Island berichtet, erkennt der an Schizophrenie oder Ähnlichem leidende König im Dialog mit Jon Parallelen zu seiner Familiengeschichte in Bezug auf Vaterschaftsanerkennung und außerehelichem Beischlaf. Die Reparatur der komplizierten Uhr bildet eine Art Rahmenhandlung z. B. mit der Suche nach verkauften Teilen der Uhr und vermittelt schließlich einen besonderen Zauber. Die Fakten über Stóridómur, einer Reihe von Gesetzen, die vom isländischen Parlament Alþingi im Sommer 1564 nach der Einführung des Luthertums in Island verabschiedet wurden und die wichtige Rolle des Bezirksamtmanns als Vollstrecker königlicher Urteile sind gut beschrieben. Die historischen Figuren von König Christian VI., seinem Vater Friedrich IV., des Schweizer Uhrmachermeisters Isaak Habrecht und des Arztes Johann Friedrich Struensee sind geschickt und spannend verflochten mit dem isländischen Krimi über zwei unschuldig Verurteilte. Der Schreibstil und auch die Wortwahl sind im Großen und Ganzen der Epoche im 18. Jahrhundert angepasst. Die Beschreibung des charakterlichen Wandels von königlicher Arroganz zu freundschaftlicherem Verhalten gegenüber dem Uhrmacher gefällt.
Ein interessantes, spannendes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Ein hochwertiges Leseerlebnis.

Leuchten am Meeresgrund
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Diese bemannte Tiefseeforschung und die daraus resultierenden Logberichte von Charles William Beebe, Direktor des Instituts für Tropenforschung, mögen an Jules Verne erinnern. Der Tiefenrekord der 1930er-Jahre ...

Diese bemannte Tiefseeforschung und die daraus resultierenden Logberichte von Charles William Beebe, Direktor des Instituts für Tropenforschung, mögen an Jules Verne erinnern. Der Tiefenrekord der 1930er-Jahre – bis zu 923 m - um die Insel Nonsuch mit der Bathysphere, einer Tauchkugel, bringen bedeutende Entdeckungen zu Tage: Die Biolumineszenz in ihrer natürlichen Umgebung (Explosionen von tierischem Licht), eine neue Sicht auf viele bisher unbekannte Spezies (Fische, Krebse, Kalmare, Kraken, Seesterne oder auch Schnecken) und das Erkennen der unvorstellbaren Dunkelheit der Tiefsee ohne Sonnenlicht unter 600 m. Wie surrealistisch die Erlebnisse von Beebe empfunden wurden, zeigt sein Eingeständnis der fehlenden Kommunizierbarkeit des Gesehenen – nicht vergleichbar mit jetzigen Robotertauchgängen in Ton und Bild. Beebe hielt die Unausdrückbarkeit – die Nicht-Übermittelbarkeit von Erfahrung – für die Strafe, die der Mensch dafür zahlen muss, in neue Dimensionen vorzudringen.
Der Schreibstil ist nicht nur Fakten orientiert, sondern auch philosophisch, poetisch gefärbt: Dunkelheit war nicht die Abwesenheit von Licht, sondern sie war das Ergebnis wegfallender Schleier.
Nicht nur der berufliche Lebensweg von Beebe wird beleuchtet. Eher ist es eine historische Reise mit Erwähnung vieler Wissenschaftler, Literaten und Politikern, behaftet mit dem menschlichen Drang nach Lüftung von naturwissenschaftlichen Geheimnissen nebst technischem Fortschritt. Zahlreiche Illustrationen und Fotos lockern den Text auf.
Respekt vor dem Mut und dem Teamgeist hier beschriebener Herausforderungen. Sehr lehrreich

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Eine bunte Palette an Kurzkrimigeschichten passend zum Fest

Die Stille nach dem Fest
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Diese Krimisammlung ist 2023 zusammengetragen worden von den Mörderischen Schwestern . einem Netzwerk von Frauen, deren gemeinsames Ziel die Förderung der von Frauen geschriebenen, deutschsprachigen Kriminalliteratur ...

Diese Krimisammlung ist 2023 zusammengetragen worden von den Mörderischen Schwestern . einem Netzwerk von Frauen, deren gemeinsames Ziel die Förderung der von Frauen geschriebenen, deutschsprachigen Kriminalliteratur ist. Bei diesen sechzehn sehr verschiedenen Verbrechen zur Adventszeit und zu Weihnachten geht es um Kindsentführung, Einsamkeit, Diebstahl etc. in weihnachtlichem Ambiente in Cottbus, Magdeburg, Hausen, Thüringen und so weiter. Zu jeder Kurzkrimigeschichte gibt es ein passendes, typisches, traditionelles Weihnachtsrezept wie Honigkuchen, Schlesischer Mohnstollen, Kartoffelsalat, Glühweinsirup etc. – leicht zum Ausprobieren detailliert beschrieben. Eine interessante Mischung!

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Eine runde, bunte Sammlung fürs Fest!

Weihnachtsgeschichten am Kamin 39
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Das gemalte Cover vermittelt wohlige Weihnachtsstimmung in verschneiter, beleuchteter Stadtszenerie. Festlich geschmückt sind der Weihnachtsbaum und die Straßenbeleuchtung, überall erleuchtete Fenster ...

Das gemalte Cover vermittelt wohlige Weihnachtsstimmung in verschneiter, beleuchteter Stadtszenerie. Festlich geschmückt sind der Weihnachtsbaum und die Straßenbeleuchtung, überall erleuchtete Fenster – eine ansprechende Einladung zum Lesen. Die Beiträge erzählen von Kindheitserinnerungen ab 1945, von Mangel und Zusammenhalt. Auch geht es um teils besinnliche Weihnachtserinnerungen zu DDR-Zeiten, um Weihnachtskrippen, Weihnachtsengel und um das Plätzchen backen. Interessant sind diese gesammelten Beiträge für Jung und Alt. Auch ein Schmunzeln oder sogar ein Lacher z.B. über künstliche Intelligenz oder das Pfeifen ist vorprogrammiert. Ein Lesevergnügen!

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