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Veröffentlicht am 13.11.2023

Packender Kriminalroman mit sympathischen Ermittlern und viel Lokalkolorit aus der Steiermark

Wasserfallsturz
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Mit diesem Buch legt die Autorin Jennifer B. Wind, die sonst eher im Thriller-Genre unterwegs ist, ihren ersten Kriminalroman vor, der in ihrer Heimatregion, der Steiermark, angesiedelt ist, und neben ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Jennifer B. Wind, die sonst eher im Thriller-Genre unterwegs ist, ihren ersten Kriminalroman vor, der in ihrer Heimatregion, der Steiermark, angesiedelt ist, und neben viel Lokalkolorit auch noch eine spannende Geschichte und ein interessantes Ermittlerpaar mit reichlich Potential für weitere Auftritte zu bieten hat.

Nach dem Scheitern ihrer Ehe zieht es die Polizistin Franziska „Franzi“ Fürst mit ihren beiden Kindern zurück in den beschaulichen Ort Schöder in der Steiermark, in dem sie aufgewachsen ist. Noch bevor sie ihren Dienst als Chefinspektorin in Murau offiziell antritt, wird sie schon mit dem ersten Verbrechen konfrontiert, als auf einer Weide einige tote Schafe gefunden werden. Zudem erfährt sie, dass ihre ehemalige Lehrerin nach einem mysteriösen Sturz am Günster Wasserfall im Koma liegt und trifft auf ihren Jugendfreund Max, dem sie offenbar die Stelle als Leiterin der Dienststelle vor der Nase weggeschnappt hat. So merkt sie schnell, dass die scheinbare Idylle doch so ihre Schattenseiten hat.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen gelungenen Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt dabei auch jede Menge Lokalkolorit in das Geschehen einfließen, ohne es damit zu überfrachten. Im Mittelpunkt stehen aber die Ermittlungen in den aktuellen Kriminalfällen, die ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit aufdecken und am Ende eine schlüssige Auflösung bieten, nach der keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert. Immer wieder eingestreute Ausflüge in das Privatleben von Franzi, in dem sie sich mit einem äußerst quirligen Sohn, einer pubertierenden Tochter und einem grantelnden Vater herumschlagen muss, sorgen zudem immer wieder für eine gewisse Auflockerung der ansonsten eher ernsten Grundstimmung. Auch zwei kleinere Unstimmigkeiten in Sachen Logik konnten den mehr als positiven Gesamteindruck nur unwesentlich trüben.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt der beiden sympathischen Ermittler, die mir gleich ziemlich ans Herz gewachsen sind, bin ich schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Spannender und abwechslungsreicher Adventskalender der etwas anderen Art

Köstlich killt der Weihnachtsmann
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Mit diesem Buch legen die Autorinnen Astrid Plötner, die ich zuvor bereits durch ihre Kriminalromane kannte, und Anke Kemper, die für mich eine echte Neuentdeckung war, einen Adventskalender der etwas ...

Mit diesem Buch legen die Autorinnen Astrid Plötner, die ich zuvor bereits durch ihre Kriminalromane kannte, und Anke Kemper, die für mich eine echte Neuentdeckung war, einen Adventskalender der etwas anderen Art vor. In 24 spannenden und abwechslungsreichen Kurzkrimis, die jeweils zur Hälfte im Ruhrgebiet und im Sauerland angesiedelt sind und zudem immer rund um Weihnachten spielen, bieten sie beste Unterhaltung, bei der es weniger besinnlich, dafür zuweilen aber doch recht blutig zugeht. Es muss dabei auch durchaus nicht immer Mord sein, hier werden eigentlich sämtliche Verbrechen begangen, die das Strafgesetzbuch so hergibt.

Zudem spielt jede Geschichte an einem anderen Ort der jeweiligen Region und bindet die regionalen Besonderheiten dieses Schauplatzes auch sehr gut in das Geschehen ein. Als Zugabe gibt es im Anschluss an die einzelnen Storys noch das Rezept eines Gerichtes oder Getränkes, dass in der Geschichte zuvor eine Rolle gespielt hat, die mal größer und mal etwas kleiner ausfällt. Diese Rezepte sind auch garantiert völlig ungefährlich und nicht durch besondere Beigaben verfeinert.

In solchen Anthologien kommt es eigentlich höchst selten vor, dass tatsächlich jeder Beitrag meinen persönlichen Lesegeschmack trifft, dies hier ist aber eine der seltenen Ausnahmen. Die einzelnen Beiträge bewegen sich trotz aller Unterschiede auf einem durchgehend hohen Niveau, dabei hat jede Geschichte ihren ganz eigenen Reiz und bringt so eine besondere Note in diese Sammlung ein. Als Liebhaber von bösen Schlusspointen bin ich zudem in einigen der Beiträge bestens bedient worden.

Hier sollte jeder Liebhaber von spannenden Kurzkrimis den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden. Mich konnte das Buch auf jeden Fall gut und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Abwechslungsreiche Kurzgeschichten aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Krimi

Donauweibchen küssen härter
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In diesem Buch versammelt die Autorin Veronika A. Grager insgesamt 10 Kurzgeschichten, die den Genres Science-Fiction, Fantasy und Krimi zuzuordnen sind und dabei ziemlich abwechslungsreich daherkommen. ...

In diesem Buch versammelt die Autorin Veronika A. Grager insgesamt 10 Kurzgeschichten, die den Genres Science-Fiction, Fantasy und Krimi zuzuordnen sind und dabei ziemlich abwechslungsreich daherkommen.

Wie immer können in einer solchen Sammlung nicht alle Beiträge den persönlichen Lesegeschmack in vollem Umfang treffen. Irgendwie hatte jede Geschichte aber ihren besonderen Reiz und einen hohen Unterhaltungswert. Mein persönlicher Favorit ist hier gleich der erste Beitrag, zugleich die Titelgeschichte, die einen guten Mix aus Krimi, Fantasy und einer Prise Horror bietet. Aber auch „Das Tagebuch der Anais“ und „Hallo Schatz!“ haben mir sehr gut gefallen. Mit der hochaktuellen Geschichte „Wäre Gott ein Kind“ setzt das Buch zudem einen ganz besonderen Schlusspunkt, der mich das Buch mit einem dicken Kloss im Hals hat zuklappen lassen. Eine bewegende Geschichte, die noch lange über ihr Ende hinaus nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Doch auch die übrigen Geschichten konnten mich gut und spannend unterhalten, echte Ausreißer nach unten gab es hier für mich nicht.

So sollte jeder Liebhaber spannender Kurzgeschichten hier den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Gelungene und gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung, Dramatik und Humor

Elbschatz
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Nicole Wollschlaeger das Team von der Polizeidienstelle in Kophusen in ihren bereits achten Fall und bietet dabei erneut eine sehr gut aufeinander abgestimmte ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Nicole Wollschlaeger das Team von der Polizeidienstelle in Kophusen in ihren bereits achten Fall und bietet dabei erneut eine sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung, Dramatik und feinem Humor. So macht das wilde Treiben in dem fiktiven Ort auch diesmal wieder jede Menge Spaß.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten sieben Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als ein Geocacher und seine Kinder auf einem leerstehenden Hof die Leiche eines jungen Mannes finden, ist es mit der Ruhe in Kophusen mal wieder vorbei. Gibt es einen Zusammenhang zu einer auf den ersten Blick harmlos wirkenden Reisegruppe aus Düsseldorf, die nach einem Motorschaden ihres Busses in Kophusen gestrandet ist ? Als Philip Goldberg, Hauke Thomsen und Peter Brandt die Mitglieder der Gruppe genauer unter die Lupe nehmen, zeigt sich aber schnell, dass sich hinter der Fassade so manches Geheimnis verbirgt. Und was hat es mit dem mysteriösen Geocacher „Cacheoftheday“ und den seltsamen Botschaften, die er hinterlässt, auf sich ?

Mit einem packenden Schreibstil, der aber immer auch mit einem gewissen Augenzwinkern versehen ist, treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege fein gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Zu den altbekannten Figuren gesellen sich auch diesmal wieder einige Neuzugänge, die sich hervorragend in das vorhandene Ensemble eingliedern und es dabei sogar bereichern. Und natürlich gibt es neben einer spannenden Krimihandlung auch wieder einige turbulente Verwicklungen aus dem Privatleben der drei Ermittler. Die sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung und Humor sorgt so für ein pralles Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite, bei der die einzelnen Fäden am Ende geschickt miteinander verknüpft werden und so eine überraschende, aber dennoch absolut schlüssige Auflösung präsentiert wird, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer auf spannende Kriminalromane mit Humor steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auch bei meinem vierten Besuch in Kophusen konnte mich die Autorin auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Packender Kriminalroman mit einer gut aufeinander abgestimmten Mischung aus Spannung und Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet

Zechenhölle
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Hobby-Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren dritten Fall und bietet ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Hobby-Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren dritten Fall und bietet dabei erneut eine fein aufeinander abstimmte Mischung aus Spannung und Lokalkolorit, die mit einer ordentlichen Portion des für das Ruhgebiet so typischen trockenen Humors abgeschmeckt ist und so für ein großes Lesevergnügen sorgt.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Auf einem Zechengelände in Herten wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, deren Tod von der Polizei allzu schnell als Selbstmord eingestuft wird. Liesa und Timo sind der Frau namens Alina kurz vor ihrem Tod in Bottrop begegnet, wo sie vor einem unheimlichen Verfolger geflohen ist, und können die offizielle Version nicht glauben. So beschließen sie, der Sache selbst auf den Grund zu gehen, und finden heraus, dass Alina Mitglied der RuhrPottDevils war, einer Gruppe von Urbexern, die Lost Places im Ruhrgebiet erkunden und sich dabei nicht unbedingt von Verboten oder Absperrungen aufhalten lassen. Haben die anderen Mitglieder dieser Gruppe vielleicht etwas mit Alinas Tod zu tun ? Liesa lässt sich auf eine gefährliche Undercover-Mission ein und wird dabei nicht nur an ihre Grenzen geführt, sondern sogar noch ein ganzes Stück darüber hinaus.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen krachenden Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders hervorzuheben sind dabei auch diesmal wieder Liesas Oma Gertrude Kwatkowiak und ihr Schwiegersohn Willi, die sich zu einer Wohngemeinschaft der ganz besonderen Art zusammengefunden haben und den rauen Charme des Ruhrgebietes auf besonders gelungene Art und Weise verkörpern.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Darüber hinaus bietet das Buch tiefe Einblicke in die Geschichte des Bergbaus in dieser Region und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart.

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