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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Streckenweise etwas langatmig, unterm Strich aber ein gelungener Thriller

Antarctica
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In diesem Buch schickt Steve Berry seinen Helden Cotton Malone, den Ex-Geheimagenten im (Un-)Ruhestand, auf eine sehr persönliche Mission. Sein Vater, ein amerikanischer U-Boot-Kommandant, verschwand vor ...

In diesem Buch schickt Steve Berry seinen Helden Cotton Malone, den Ex-Geheimagenten im (Un-)Ruhestand, auf eine sehr persönliche Mission. Sein Vater, ein amerikanischer U-Boot-Kommandant, verschwand vor vielen Jahren mit seinem Boot während eines Einsatzes spurlos. Jetzt erhält Cotton Hinweise, das die offizielle Erklärung für den Vorfall nicht der Wahrheit entspricht. Zusammen mit den Zwillingen Dorothea und Christl, deren Vater sich ebenfalls an Bord des U-Bootes befand, macht sich Cotton auf die Suche nach der Wahrheit. Die Spur führt von der Zugspitze über Garmisch-Partenkirchen, Aachen und ein Kloster in Frankreich in die Antarktis. Doch wer sind ihre Verfolger, die unter alllen Umständen verhindern wollen, das die Wahrheit ans Licht kommt ? Und was hat Karl der Große und sein Grab unter dem Aachener Dom mit der ganzen Sache zu tun ?

Bei den Büchern von Steve Berry ist eine gewisse Affinität zu Dan Brown nicht von der Hand zu weisen. Ähnlich wie Brown neigt er aber auch dazu, die Handlung seiner Bücher etwas zu sehr auszuwalzen. Etwas weniger wäre hier deutlich mehr gewesen.

Aber auch mit diesem Makel bleibt unter dem Strich ein gelungener, sehr gut recherchierter Thriller mit einer geschickt aufgebauten und gut aufgelösten Geschichte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mehr Drama als Krimi - spannende Lektüre aus dem Münsterland

Nellys Geister
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Dieses Buch unterscheidet sich doch sehr stark von den bisherigen Büchern von Ursula Meyer, die ich gelesen habe. Kannte ich bisher nur ihre Münster-Krimis um die Kommissarin Sieglinde Züricher, so handelt ...

Dieses Buch unterscheidet sich doch sehr stark von den bisherigen Büchern von Ursula Meyer, die ich gelesen habe. Kannte ich bisher nur ihre Münster-Krimis um die Kommissarin Sieglinde Züricher, so handelt es sich bei diesem Buch eher um ein Drama mit Krimi-Elementen, das über einen Zeitraum von ca. einem Jahr erzählt wird.

Im Mittelpunkt des Buches steht die Kunsthistorikerin Carolin, die von ihrer Großtante Nelly ein etwas heruntergekommendes Haus in Münster erbt, das für sie mit vielen Erinnerungen verbunden ist. Da ihr Freund Luca sich strikt weigert, mit ihr in dieses Haus zu ziehen, gründet sie mit ihrem guten Bekannten Benno und seiner Freundin Rieke eine WG. Später stoßen noch die Krankenschwester Laura und der angehende Arzt Jan hinzu. Doch wer ist der unheimliche Besucher, der immer wieder ums Haus streicht, sich dabei auch Zugang verschafft und unheimliche Botschaften hinterläßt ? Ein Familienmitglied, das Carolin die Erbschaft nicht gönnt ? War der Tod von Nelly wirklich ein natürlicher Tod ? Carolin taucht in die Vergangenheit ihrer Familie ein und fördert Überraschendes zu Tage. Währenddessen sorgt die permanente Bedrohungslage dafür, das in der WG immer mehr die Nerven blank liegen.

Auch wenn die Suche nach dem unheimlichen nächtlichen Besucher und seinen Motiven einen breiten Raum einnimmt, stehen in dem Buch doch eher die Mitglieder der WG und ihre Verhältnisse untereinander im Mittelpunkt, Jeder der Hausbewohner hat seine Macken bzw. sogar dunklen Seiten, die nach und nach immer stärker zu Tage treten. Obwohl es dadurch anfangs keine echten Symphatieträger gibt (Carolin wird durch ihre Entwicklung erst nach und nach zu Einem.), fiebert man dennoch mit den Bewohnern mit.

Ursula Meyer beschreibt das Ganze in ihrem bekannt ruhigen Schreibstil, die Geschichte ist aber vor allem pychologisch sehr gut ausgearbeitet und entwickelt nach und nach eine ziemliche Sogwirkung, auch wenn das Erzähltempo lange Zeit konstant niedrig bleibt und erst zum Ende etwas anzieht. Die einzelnen Charakter sind sehr gut beschrieben, so das ihre Handlungen immer glaubwürdig bleiben, so krass sie auch ausfallen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Thriller mit ungewöhnlichem Ermittlerpaar

Im Auge des Mörders
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Auch mit seinem neuesten Buch gelingt Marcus Hünnebeck wieder ein spannender und überzeugender Thriller.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht hier die Journalistin Eva Haller, die durch ihren Blog ins ...

Auch mit seinem neuesten Buch gelingt Marcus Hünnebeck wieder ein spannender und überzeugender Thriller.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht hier die Journalistin Eva Haller, die durch ihren Blog ins Visier eines Mannes gerät, der bereits mehrere Morde an Frauen verübt hat und der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Eva hat daher auch kein Vertrauen in die Fähigkeiten der Ermittler, sie wendet sich an den Leibwächter Stefan Trapp, den sie im Rahmen einer Recherche kennengelernt hat. Und dessen Schutz hat sie auch bitter nötig ...

Die Konstellation Journalistin / Leibwächter ist eher ungewöhnlich, überzeugt hier aber auf ganzer Linie. Haupt- und Nebenfiguren sind gut charakterisiert, die Zahl der möglichen Verdächtigen ist überschaubar. Nach einigen überraschenden Wendungen steuert die Story auf einen packenden Showdown zu.
Mit anderen Worten: Dieses Buch hat alles, was einen guten Thriller ausmacht.

Es handelt sich hier um den Anfang zu einer Reihe, auf die weiteren Bücher bin ich schon sehr gespannt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Bochum-Krimi mit interessanten Einblicken in die Arbeit der Bewährungshilfe

Unter die Räder gekommen
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In seinem 3. Krimi liefert Peter Märkert neben einer spannenden Geschichte auch wieder interessante Einblicke in ein Thema, das in Kriminalromanen eher selten behandelt wird: die Bewährungshilfe. Der Autor ...

In seinem 3. Krimi liefert Peter Märkert neben einer spannenden Geschichte auch wieder interessante Einblicke in ein Thema, das in Kriminalromanen eher selten behandelt wird: die Bewährungshilfe. Der Autor ist selber auf diesem Gebiet tätig, die entsprechende Fachkunde merkt man dem Buch dann auch an.

Fabian Meissner, derzeitiger Klient der Bewährungshelferin Marie Marler, wird für eine Reihe von Überfällen, die er mit zwei Mittätern begangen hat, zu einer Haftstrafe im offenen Vollzug verurteilt. Noch am gleichen Abend wird Kristof Driesen, der Anführer des Trios, erschossen. Die Bochumer Polizei bittet Marie um Mithilfe, da Fabian und Timo, der andere Mittäter, offentsichtlich etwas verschweigen. Bei ihren Befragungen erfährt Marie von einem sexuellen Mißbrauch, der einige Jahre zurückliegt. Liegt hier das Motiv für den Mord oder handelt es sich um den Racheakt eines früheren Opfers von Kristof ? Auch im privaten Umfeld des Opfers finden sich schnell Motive für die Tat, so das sich die Tätersuche für die Polizei schwierig gestaltet. Erst ein zweiter Mord bringt Licht ins Dunkel.

Im Rahmen der Handlung tauchen einige Personen auf, die auch schon im Vorgängerbuch "Schweigen ist Tod" mitgewirkt haben. Dennoch sind für dieses Buch keine Vorkenntnisse erforderlich, man kommt problemlos in die Geschichte rein.

Das Buch besticht durch seinen Realismus und die klug aufgebaute Geschichte, die zudem überzeugend aufgelöst wird. Die handelnden Personen sind lebensnah beschrieben und gut charakterisiert. Die einzelnen Kapitel sind jeweils aus unterschiedlicher Perspektive geschrieben und liefern tiefe Einblicke in die Gedankenwelt der Akteure, so das ihre Aktionen jederzeit glaubhaft sind.
Ein Buch, das den Leser in erster Linie gut unterhält, aber am Ende auch nachdenklich zurücklässt, was den Umgang mit Mißbrauchsopfern und auch mit jugendlichen Straftätern angeht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wilsberg hat es immer noch drauf

Wilsberg - Ein bisschen Mord muss sein
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8 lange Jahre hat es gedauert, bis Jürgen Kehrer seinen Detektiv Georg Wilsberg endlich auch einmal wieder in Buchform ermitteln lässt. Und das Warten hat sich gelohnt. Schon nach wenigen Seiten ist das ...

8 lange Jahre hat es gedauert, bis Jürgen Kehrer seinen Detektiv Georg Wilsberg endlich auch einmal wieder in Buchform ermitteln lässt. Und das Warten hat sich gelohnt. Schon nach wenigen Seiten ist das alte Wilsberg-Feeling wieder da und es kommt einem vor, als hätte man das letzte Buch der Reihe erst gestern gelesen.

Dieses Mal führen die Ermittlungen des chronisch abgebrannten Privatdetektives in die Schlager- und Volksmusik-Szene (Ähnlichkeiten zu real existierenden Vertretern dieser Musikrichtung sind dabei natürlich wieder einmal reiner Zufall und auf keinen Fall beabsichtigt.) und in die Untiefen des Münsteraner Karnevals. In bekannt lakonischer Schreibweise treibt der Autor seinen Akteur von einer absurden und gefährlichen Situation in die Nächste und Wilsberg muss dabei auch wieder einiges einstecken. Doch das Stehaufmännchen lässt sich ja bekanntlich nicht unterkriegen und so führt seine Hartnäckigkeit schlußendlich doch wieder zur erfolgreichen Lösung des Falles.

Hier steht in jedem Fall klar der Spaß im Vordergrund, und da sieht man über kleinere Logiklöcher in der Handlung auch gerne gnädig hinweg.

Wer Wilsberg bisher nur aus dem Fernsehen kennt, wird Figuren wie Ecki, Alex, Kommissarin Springer und auch ihren Assistenten Overbeck vermissen, diese sind aber reine Erfindung der TV-Autoren und haben in den Büchern nie eine Rolle gespielt. Das der Autor dies hier konsequent beibehält, gefällt mir sehr gut, obwohl bei den ermittelnen Kommissaren Bauer und Langenbeck gewisse Vergleiche zu den entsprechenden TV-Figuren doch auf der Hand liegen.