Packender Kriminalroman, der auf einem wahren Fall beruht
Im Kopf des Bösen - Ken und BarbieIn diesem Kriminalroman schicken die Autorin Petra Mattfeldt und der Profiler Axel Petermann das Ermittler-Duo Sophie Kaiser und Leonhard Michels in ihren zweiten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie ...
In diesem Kriminalroman schicken die Autorin Petra Mattfeldt und der Profiler Axel Petermann das Ermittler-Duo Sophie Kaiser und Leonhard Michels in ihren zweiten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Die Geschichte beruht auf einem wahren Fall aus Kanada, der sich zwischen dem Ende der 80er-Jahre und dem Beginn der 90er-Jahre ereignet hat, hier aber in die heutige Zeit und in ein neues Setting übertragen wird.
Man braucht dabei grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen
Als in Köln vier junge Frauen spurlos verschwinden und zwei von ihnen später tot aufgefunden werden, ziehen die örtlichen Behörden Sophie Kaiser und Leonhard Michels vom BKA Wiesbaden hinzu. Kurz nach ihrem Eintreffen wird die zerstückelte und einbetonierte Leiche einer weiteren Frau gefunden. Geht diese Frau auf das Konto desselben Täters ? Als sich die Hinweise verdichten, dass hier sogar ein Duo am Werk ist, werden die Ermittlungen zum Rennen gegen die Zeit, um zumindest das Leben der zuletzt verschwundenen Frau zu retten.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treiben die beiden Autoren ihre gut aufgebaute Geschichte voran und erzählen sie fast vollständig aus der Perspektive der Ermittler. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht der entführten Frauen und der Täter sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei schon zu viel zu verraten. So bekommen wir am Ende eine verblüffende, aber dennoch schlüssige Auflösung präsentiert, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dass Axel Petermann auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz als Ermittler und Profiler zurückgreifen kann, merkt man dem Buch jederzeit an. Die Ermittlungen und die Arbeiten der operativen Fallanalyse werden sehr realitätsnah beschrieben, ohne dass die Geschichte dadurch an Spannung verliert. In den Beschreibungen wird sehr viel Wert auf Details gelegt, die durch Sophies besondere Auffassungsgabe aufgrund ihres Asperger-Syndroms, oftmals auch noch eine besondere Wichtigkeit erhalten. Zudem wird dadurch das Kopfkino beim Lesen ordentlich angekurbelt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Hier ist besonders das gelungene Zusammenspiel von Sophie und Leonhard hervorzuheben, die inzwischen zu einem echten Dream-Team zusammengewachsen sind und sich so nachdrücklich für weitere Auftritte empfehlen.
Ein Nachwort, das zusätzliche Informationen zum wahren Fall liefert, der diesem Buch zugrunde liegt und zudem darüber aufklärt, was hier Dichtung und was Wahrheit ist, rundet das Buch am Ende hervorragend ab.
Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Kriminalromane mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf weitere Auftritte dieses tollen Duos bin ich nun schon sehr gespannt.