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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2018

Rasanter und gut recherchierter Wissenschafts-Thriller zum Thema Wetterbeeinflussung

Sturm
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Der Autor Uwe Laub entwirft in seinem rasanten und ungemein packenden Wissenschafts-Thriller ein erschrechendes Szenario, das dann aber insgesamt doch ziemlich realitätsnah rüberkommt, und transportiert ...

Der Autor Uwe Laub entwirft in seinem rasanten und ungemein packenden Wissenschafts-Thriller ein erschrechendes Szenario, das dann aber insgesamt doch ziemlich realitätsnah rüberkommt, und transportiert sein Thema in einer spannenden, actionreichen Geschichte, die mich komplett überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen der Meterologe Daniel Bender, der vor einiger Zeit eine eigene Fernsehshow zum Thema Wetter hatte, sich nun aber nach einem öffentlichkeitswirksamen Vorfall schon seit einiger Zeit eher auf dem absteigenden Ast befindet, und die alleinerziehende Laura Wagner, die als Sekretärin bei der Andra AG arbeitet und deren Chef Professor Hardenberg in die rätselhaften Wetterphänomene, die urplötzlich weltweit auftreten, verstrickt zu sein scheint.
Diese beiden so unterschiedlichen Charaktere werden zu Schlüsselfiguren in einer großangelegten Verschwörung , die die Welt ins Chaos zu stürzen droht.

Schon alleine der Auftakt dieses Thrillers, bei dem ein Tornado eine Schneise der Verwüstung durch das vollbesetzte Berliner Olympiastadion zieht, gerät ziemlich spektakulär. Anschließend führt uns der Autor fast schon in Form einer Zapping-Show durch die unterschiedlichen Szenarien bzw. Handlungsorte und wartet dabei zudem mit einer Vielzahl an Protagonisten auf, die teilweise aber auch relativ schnell wieder von der Bildfläche verschwinden.
Die unterschiedlichen Stränge werden dann aber aber doch ziemlich schnell zusammengeführt und ab dann wird der sich daraus ergebene Hauptstrang auch stringent und weitestgehend schnörkellos vorangetrieben.
Nur im Mittelteil nehmen Daniels Ausführungen zum Thema Wetterphänomene und -beeinflussung kurzzeitig ein wenig das Tempo aus der Geschichte, allerdings sind diese Erläuterungen für das Verständnis der weiteren Geschehnisse dann doch absolut erforderlich.
Kurz danach ziehen Tempo und Spannung aber wieder deutlich an und steuern das Geschehen gekonnt auf einen grandiosen Showdown zu, der dann auch wieder ähnlich spektakulär gerät wie der Auftakt.

Wem die Kombination Wissenschaft und Thriller gefällt, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Veröffentlicht am 14.03.2018

Glänzender und absolut packender Politthriller der Extraklasse

Der Preis des Todes
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In seinem neuesten Buch verlässt der Autor Horst Eckert sein gewohntes Terrain des Polizei-Thriller und begibt sich auf das glatte Parkett der Politik und der Medienbranche. Doch auch hier kommt er glänzend ...

In seinem neuesten Buch verlässt der Autor Horst Eckert sein gewohntes Terrain des Polizei-Thriller und begibt sich auf das glatte Parkett der Politik und der Medienbranche. Doch auch hier kommt er glänzend zurecht und liefert abermals einen hochspannenden Thriller ab, der mich auf ganzer Linie überzeugen und sogar begeistern konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Talkshowmoderatorin Sarah Wolf, die ein heimliches Verhältnis mit Christian Wagner, einem Staatssekretär im Gesundheitsministerium, unterhält. Als dieser unter Lobbyismusverdacht gerät und scheinbar Selbstmord begeht, will Sarah die Hintergründe seines Todes ans Licht bringen. Dabei sticht sie in ein Wespennest.
Parallel ermittelt Paul Sellin von der Düsseldorfer Kriminalpolizei in dem mysteriösen Mordfall an der jungen Johanna Kling. Der todkranke Ermittler verbeist sich förmlich in seinen letzten Fall und entdeckt, das das Opfer für eine Hilfsorganisation gearbeitet hat und kurz vor ihrem Tod in Kontakt zu Christian Wagner stand.

Wie schon seine Vorgänger besticht auch dieser Thriller durch eine komplexe und glänzend recherchierte Geschichte, vielschichtige und lebensnah gezeichnete Charaktere, zahlreiche überraschende Wendungen und einen packenden Schreibstil, der von der ersten Seite an eine unheimliche Sogwirkung ausübt. Der durchgehende Spannungsbogen, der die hervorragend aufgebaute Geschichte vom Anfang bis zum Ende ohne Durchhänger trägt, trägt zudem einiges zu dieser Wirkung bei.
Die Stammleser der Bücher von Horst Eckert müssen diesmal allerdings auf die sonst üblichen Machtkämpfe und -spiele innerhalb des Düsseldorfer Polizeiapparates verzichten, auch wenn das KK11 hier wieder an den Ermittlungen beteiligt ist und zudem einige Protagonisten aus früheren Büchern in Nebenrollen auftauchen.
Die Intrigen innerhalb der Medienbranche sind hier allerdings ein mehr als ein gleichwertiger Ersatz. Gekonnt flechtet der Autor einige Anspielungen auf real existierende Personen und Vorgänge in seine Geschichte ein, die die Haupthandlung auf vortreffliche Art und Weise untestützen und dem rundherum überzeugenden Gesamtbild einige zusätzliche Facetten hinzufügen.

Horst Eckert beweist wieder einmal, das ihm der vom Radiosender hr2-Kultur verliehene Titel "Großmeister des deutschen Politthrillers" völlig zu recht zugesprochen wurde.

Für dieses Buch ist eine Leseempfehlung eigentlich viel zu wenig, hier ist eher ein "Lesebefehl" angebracht.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Tempo- und actionreicher Thriller aus dem Bundeswehrmilieu, der mich komplett überzeugen konnte

Das dunkle Netz
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Auch mit dem zweiten Auftritt von Mark Becker, dem Feldjäger bei der Bundeswehr, legt die Autorin Silvia Stolzenburg wieder einen tempo- und actionreichen Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen ...

Auch mit dem zweiten Auftritt von Mark Becker, dem Feldjäger bei der Bundeswehr, legt die Autorin Silvia Stolzenburg wieder einen tempo- und actionreichen Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Alles beginnt mit einem mysteriösen Telefonanruf, den Mark von einem ehemaligen Bundeswehrkameraden erhält. Kurz darauf verschwindet der Mann spurlos und taucht wenige Tage später als verkohlte Leiche wieder auf. Mark wird der in diesem Fall zuständigen Soko der Stuttgarter Kriminalpolizei als externer Berater zugeteilt und gerät so zusammen mit der Kommissarin Lisa Schäfer schnell ins Visier einer geheimnisvollen Organisation, die im Geheimen ihre Fäden zieht und jeden aus dem Weg räumt, der ihre Pläne stört.

Auch wenn hier einige Protagonisten aus dem ersten Band wieder mit dabei sind, kann man die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse aus diesem Buch problemlos lesen und verstehen. Alle erforderlichen Informationen werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.
Die Geschichte entwickelt schnell eine unheimliche Sogwirkung und hat mich mit jeder Seite tiefer in ihren Bann gezogen. Der packende Schreibstil und die gut gezeichneten Charaktere tragen zu diesem Effekt auch einiges bei.
Schnörkellos und mit hohem Erzähltempo treibt die Autorin ihre Geschichte auf einen großen Showdown mit einer überzeugenden Auflösung zu und weiß auf diesem Wege auch mit einigen unerwarteten Wendungen zu überraschen.
Wie schon im ersten Band sorgen die immer wieder aufkeimenden Spannungen und die daraus resultierenden Wortgefechte zwischen Mark und Lisa für eine wohl dosiert eingesetzte Auflockerung zwischen den zahlreichen Spannungsmomenten. So langsam kommt es dabei aber auch zu einer Annäherung zwischen den ungleichen Charakteren, die von beiden allerdings durch einige unbedachete Aktionen auch immer wieder in Frage gestellt wird.

Ein spannender Thriller mit einem interessanten Ermittlerpaar, von dem ich gerne noch mehr lesen würde. Das Ende des Buches deutet bereits an, das dieser Wunsch wohl tatsächlich Wirklichkeit wird.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Überzeugendes Debüt mit einem interessanten Ermittlerpaar, von dem ich gerne mehr lesen würde

Unter pechschwarzen Sternen
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Mit seinem Debüt hängt der Autor Gereon Krantz die Messlatte für weitere Werke gleich ganz schon hoch. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob er das hohe Niveau auch bei den nächsten Thrillern wird ...

Mit seinem Debüt hängt der Autor Gereon Krantz die Messlatte für weitere Werke gleich ganz schon hoch. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob er das hohe Niveau auch bei den nächsten Thrillern wird halten können. Das ich auch das nächste Buch von ihm lesen werde, steht nach diesem auf ganzer Linie überzeugenden Auftakt aber jetzt schon außer Frage.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht das ungleiche Ermittlerpaar Thomas Harder und Claudia Vogt, das es in ihrem ersten gemeinsamen Fall gleich mit einem besonders grausamen Frauenmörder zu tun bekommt, der sein Opfer zudem noch auf besonders außergewöhnliche Art und Weise präsentiert. Schnell wird klar, das sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der die Polizei zudem in ein perfides Spiel verwickelt.

Das Thema vom ungleichen Ermittlerpaar, das sich zunächst nicht ausstehen kann und dann im Laufe der Geschichte doch immer mehr zusammenwächst, gehört ja nun zu den gängigen Versatzstücken des Genres und kommt auch ziemlich oft reichlich klischeehaft rüber.
Hier gelingt es dem Autoren aber mit seinen besonders gelungenen Figuren, dem Ganzen doch noch ein paar neue Facetten abzugewinnen. Dies gilt insbesondere für die Figur des Thomas Harder, der zunächst als klassischer abgehalfterter Ermittler mit Todessehnsucht rüberkommt, sich dann aber im Laufe der Geschichte als äußerst vielschichtig erweist. Seine Kollegin steht hier über weite Strecken doch deutlich in seinem Schatten, deutet aber in einigen Szenen dann doch an, welch großes Potential noch in ihr steckt.

Auch wenn der eigentliche Kriminalfall schon ziemlich düster rüberkommt und der Autor in seinen Beschreibungen in Sachen Gewalt und Blut zudem wenig bis nichts auslässt, gelingt es ihm doch immer wieder, das Geschehen mit fast schon absurden Situationen und einigem an schwarzem Humor aufzulockern. Beispielhaft sei hier nur ein Gerichtsmediziner genannt, der während seiner Obduktionen Arien schmettert.
Auch wenn die Geschichte in diesen Passagen manchmal nur haarscharf an der Parodie vorbeischliddert, funktioniert diese Mischung insgesamt doch ganz wunderbar.
Der Kriminalfall an sich ist zudem überzeugend konstruiert und liefert eine zu gleichen Teilen überraschende als auch schlüssige Auflösung.
Die überzeugende Schlusspointe legt zudem einen ersten großen Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung der Geschichte.

Ein Buch, das ich jedem Krimi- und Thrillerfan nur wärmstens ans Herz legen kann, und ein Autor, den man sich merken sollte.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Spannender Debüt-Roman mit einem interessanten Genre-Mix

Der Bornholm-Code
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Das Romandebüt von Thorsten Oliver Rehm lässt sich nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen. Ist es ein Abenteuerroman, ein Archäologieroman, ein Taucherroman oder gar ein Thriller ? Im Grunde ist das ...

Das Romandebüt von Thorsten Oliver Rehm lässt sich nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen. Ist es ein Abenteuerroman, ein Archäologieroman, ein Taucherroman oder gar ein Thriller ? Im Grunde ist das Buch all das zusammen und bietet so eine gelungene Kombination, die mich mit leichten Abstrichen auch durchaus überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Taucher Frank Strebe, der seine Karriere als Forscher vor einigen Jahren nach einem einschneidenen Erlebnis an den Nagel gehängt hat und sich eine neue Existenz als Tauchlehrer aufgebaut hat. Doch dann lässt der Anruf eines alten Forscherkollegen die Vergangenheit wieder aufleben. Scheinbar bietet der Fund eines mysteriösen Schiffes vor der Insel Bornholm nach all den Jahren doch noch die Gelegenheit, seine damalige Theorie zu beweisen und diesen dunklen Punkt in seiner Vita zu tilgen. Mit Feuereifer stürzt sich Frank in die Arbeit, ohne zu wissen, das im Hintergrund längst eine geheimnisvolle Organisation ihre Fäden zieht, in denen sich Frank langsam aber sicher zu verstricken droht.

Der Autor ist selber passionierter Taucher und bringt so eine Menge an Fachwissen mit, das man seinem Werk auch jederzeit anmerkt. Darüber hinaus bietet das Buch aber auch eine gut aufgebaute Geschichte mit einem packenden Schreibstil und gut charakterisierten Protagonisten, die zudem auch äußerst vielschichtig angelegt sind.

Geschickt wird hier die Nibelungensage mit der historischen Figur des Arminius, besser bekannnt unter dem Namen "Hermann, der Cherusker" verbunden. Auch die Germanen und die Burgunder spielen hier eine tragende Rolle. Diesem Unterbau der eigentlichen Geschichte wird ein ziemlich breiter Raum eingeräumt, der besonders im Mittelteil des Buches an der einen oder anderen Stelle vielleicht doch ein bischen zu groß ausfällt und so den Lesefluß ein wenig stört.

Doch die Geschichte findet dann schnell zu alter Stärke zurück und bietet einen fulminaten Showdown mit einer überraschenden, aber zugleich schlüssigen Auflösung.

Ein gelungenes Debüt, das mich unter dem Strich sehr gut unterhalten konnte. Auf weitere Bücher des Autoren bin ich schon sehr gespannt.