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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2018

Spannender Thriller aus dem Bankenmillieu, der mich trotz leichter Mängel gut unterhalten konnte

Habsucht
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Die Autorin Eve Sander legt mit ihrem Debüt einen spannenden Thriller vor, der vor dem Hintergrund der Bankenkrise spielt. Die Autorin hat früher bei Wertpapierhandelsbank gearbeitet, ihre Insiderkenntnisse ...

Die Autorin Eve Sander legt mit ihrem Debüt einen spannenden Thriller vor, der vor dem Hintergrund der Bankenkrise spielt. Die Autorin hat früher bei Wertpapierhandelsbank gearbeitet, ihre Insiderkenntnisse merkt man der Geschichte auch jederzeit an. Auch wenn ich die beschriebenen Geschäftspraktiken nicht bis ins letzte Detail nachvollziehen konnte, hatte dies keinerlei Auswirkung auf das grundsätzliche Verständnis des Buches.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Klaus Schubert Wertpapierhandelsbank aus Hamburg, ihr Eigentümer, seine Geschäftpartner und seine Mitarbeiter.
Die Autorin versammelt hier ein enormes Aufgebot an zwielichtigen Gestalten, die durchweg ihre eigenen Ziele konsequent und bisweilen sogar äußerst skrupellos verfolgen.
Als Lichtblick dient die Angestellte Selma Aydin, die sich in diesem Haifischbecken lange schwer tut, bis sie am Ende dann doch merkt, wie sie in diesem bösen Spiel agieren muss.
Die Geschichte überzeugt durch einen gelungenen, flüssigen Schreibstil und die gut gezeichneten Charaktere. Zudem weist sie einige überraschende Wendungen auf, die die Geschichte immer wieder in eine neue Richtung lenken.

Negativ sind mir einige Rechtschreib- und Grammatikfehler aufgefallen, zudem gab es Widersprüche in den Zeitangaben zwischen dem Text und den Kapitelüberschriften.
Auch die doppelten Vornamen (2 x Peter und Klaus & Claus) sind etwas unglücklich gewählt.
Zudem nimmt der Klappentext leider schon viel zu viel von der Geschichte vorweg. Das hätte man besser lösen können.

Trotz dieser leichten Mängel, bleibt aber unter dem Strich ein spannender Thriller, der mich insgesamt gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Spannender und stimmiger Kriminalroman aus der amerikanischen Provinz von Montana

Finster ist die Nacht
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Die Autorin Karin Salvalaggio schickt ihre Heldin, Detective Macy Greeley, hier in ihren inzwischen dritten Fall. Auch wenn es immer wieder Anspielungen auf die ersten beiden Bände der Reihe gibt, kann ...

Die Autorin Karin Salvalaggio schickt ihre Heldin, Detective Macy Greeley, hier in ihren inzwischen dritten Fall. Auch wenn es immer wieder Anspielungen auf die ersten beiden Bände der Reihe gibt, kann man dieses Buch grundsätzlich ohne Vorkenntnisse aus diesen Büchern lesen und auch verstehen.
Wer die ersten beiden Bände aber noch lesen möchte, sei an dieser Stelle gewarnt, das hier in dieser Hinsicht doch mächtg gespoilert wird und man sich so die eine oder andere Überraschung verderben könnte.

In ihrem aktuellen Fall muss Macy zunächst hilflos mitansehen, wie der entführte Radiomoderator Philip Long, der ihr zuvor bei einem Fluchtversuch direkt vor das Auto gelaufen ist, von einem maskierten Motorradfahrer erschossen wird. Sie kann dabei selber nur mit knapper Not entkommen.
Von schweren Selbstvorwürfen geplagt, verbeißt sich Macy in den Fall und setzt mit Hilfe der örtlichen Behörden alles daran, zumindestens den Mörder von Long zu erwischen. Doch der Radiomoderator hat sich eine Menge Feinde in Montana gemacht, so das es an Verdächtigen nicht mangelt.

Die Autorin entführt ihre Leser hier in die tiefste Provint des Bundesstaates Montana und fängt die Atmosphäre der Gegend sehr gut und äußerst stimmungsvoll ein.
Die Geschichte weist zudem alles auf, was einen guten Kriminalroman ausmacht: eine spannende und gut aufgebaute Geschichte, die mit hohem Tempo und einigen überraschenden Wendungen vorangetrieben wird und am Ende schlüssig aufgelöst wird, Darüber hinaus weist das Buch zudem noch eine Vieltzahl an interessanten und vielschichtigen Charakteren auf.
Auch die Mischung aus den aktuellen Ermittlungen und den Ausflügen in das Privatleben der Ermittler ist gut aufeinander abgestimmt.

Absolut gelungener Kriminalroman, der mich auf die weiteren Bücher der Autorin mehr als neugierig gemacht hat.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Gelungener Krimi mit ungewöhnlichen und skurrilen Protagonisten

Wildeule
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Die Autorin Annette Wieners schickt hier die ungewöhnliche Ermittlerin Gesine Cordes in ihren nun schon dritten Fall.
Man kann dieses Buch aber problemlos lesen und verstehen, auch wenn man die ersten ...

Die Autorin Annette Wieners schickt hier die ungewöhnliche Ermittlerin Gesine Cordes in ihren nun schon dritten Fall.
Man kann dieses Buch aber problemlos lesen und verstehen, auch wenn man die ersten beiden Bände noch nicht kennt.

Die ehemalige Kommissarin Gesine Cordes hat sich nach dem tragischen Tod ihres Sohnes zunächst völlig zurückgezogen und nun als Friedhofsgärtnerin eine neue Aufgabe gefunden.
Als während einer Beerdigung in einem nicht richtig verschlossenem Sarg die Leiche eines stadtbekannten Bestatters gefunden wird, gerät ausgerechnet Gesines bester Freund Hannes unter Verdacht, seinen unliebsamen Konkurrenten ermordet zu haben. Und so muss Gesine wieder selber tätig werden, um Hannes Unschuld zu beweisen.

Die Autorin versammelt hier eine gehöriges Aufgebot an ungewöhnlichen und fast schon skurrilen Protagonisten, die dem Fall eine besondere Note verleihen. Die Geschichte selber und die Ermittlungen fallen dabei allerdings doch etwas zu routiniert und teilweise auch etwas vorhersehbar aus.
Diese leichten Mängel werden aber durch den lockeren Erzählstil, der zwischendurch immer wieder mit einem tragischen Unterton vermischt wird und so wunderbar zur Geschichte und ihren Figuren passt, übertüncht.
Unter dem Strich bleibt so ein gelungener Kriminalroman, der mich hervorrragend unterhalten konnte und neugierig macht auf die weiteren Fälle mit diesem gut aufeinander abgestimmten Ensemble.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Überzeugender Start einer neuen Thriller-Reihe

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Mit diesem Thriller startet der Autor Martin Krist eine neue Serie, bei der der Berliner Kriminalhauptkommissar Henry Frei und seine Kollegin Louisa Albers im Mittelpunkt des Geschehens stehen.

Ihr erster ...

Mit diesem Thriller startet der Autor Martin Krist eine neue Serie, bei der der Berliner Kriminalhauptkommissar Henry Frei und seine Kollegin Louisa Albers im Mittelpunkt des Geschehens stehen.

Ihr erster Fall führt die beiden Ermittler auf die Spur eines brutalen Mörder, der sein Opfer erschlagen und gekreuzigt in einem heruntergekommenden Haus zurücklässt.
Parallel zu den Ermittlungen wird die Geschichte einer jungen und völlig überforderten Frau namens Suse erzählt, der nach der Trennung von Ihrem Mann das Leben und vor allem ihre Kinder langsam aber sicher aus den Händen gleiten. Als die Tochter Jacqueline spurlos verschwindet und die Polizei ihr dies zunächst nicht glaubt, macht sich Suse selber auf die Suche nach dem Mädchen.
Plötzlich ergibt sich eine Verbindung zum Mordfall.

Martin Krist gelingt hier wieder ein ziemlich düsterer und realitätsnaher Thriller, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte, insgesamt aber auch noch ein wenig Steigerungspotential für die weiteren Bücher der Reihe lässt.
Der packende Schreibstil und die bis in die Nebenfiguren durchweg gut gezeichneten Charaktere tragen dabei einiges zum Gelingen des Buches bei.
Seine beiden sympathischen Ermittler werden hier sehr sorgfältig eingeführt, ohne das Spannung und Tempo der Geschichte darunter leiden.

Die Hauptgeschichte ist zwar in sich abgeschlossen, zusätzlich baut der Autor hier aber noch eine Rahmenhandlung auf, die am Ende offen bleibt und im nächsten Band der Reihe fortgesetzt wird.

Gelungener Auftakt, auf dessen Fortsetzung ich schon ziemlich gespannt bin.

Veröffentlicht am 19.01.2018

"Wer nichts wird, wird Wirt" - Amüsante Betrachtungen aus dem chaotischen Leben eines Cafebetreibers

Milchschaumschläger
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Mit diesem Buch legt Moritz Netenjakob den inzwischen dritten Band mit dem deutsch - türkischen Paar David und Aylin vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Büchern problemlos lesen ...

Mit diesem Buch legt Moritz Netenjakob den inzwischen dritten Band mit dem deutsch - türkischen Paar David und Aylin vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Büchern problemlos lesen und verstehen kann.

Als David und Aylin erfahren, das ihr altes Stammlokal demnächst schließt und einer Burgerkette weichen soll, machen die beiden Nägel mit Köpfen und übernehmen den Laden kurzerhand selber. Worauf sie sich da eingelassen haben, merken sie erst, als das Chaos bereits seinen Lauf nimmt ...

Der Autor hat mit seiner Frau Hüyla selber ein Cafe in Köln betrieben und konnte somit eine ganze Menge an eigenen Erfahrungen in seinen Roman einfließen lassen. Diese insiderkenntnisse sind dem Buch dann auch jederzeit anzumerken.
Der Schreibstil ist betont locker und zeichnet sich auch durch eine besondere Liebe zum Detail aus. Das Moritz Netenjakob schon bei diversen Comedy-Serien als Autor tätig war, wird hier mehr als deutlich.
Und natürlich nimmt auch der deutsch - türkische Kulturclash, der bereits in den ersten beiden Bücher eine wichtige Rolle gespielt hat, wieder einen breiten Raum ein.
Besonders hervorzuheben sind aber vor allem die zahlreichen Anspielungen und Szenen, in denen die diversen und mehr oder weniger bekannten TV-Formate zu Restauranttestern und -rettern gekonnt auf die Schippe genommen werden. Hier spielt der Autor seinen Sinn für Situationskomik besonders gut aus und sorgt für zahlreiche urkomische Momente.
Dennoch ist das Buch keine bloße Aneinanderreihung von Einzelszenen, sondern zeichnet sich durch eine gut aufgebaute Geschichte mit durchgehendem Handlungsbogen aus.

Leichte und lockere Unterhaltung mit Lachgarantie.