Profilbild von ech68

ech68

Lesejury Star
offline

ech68 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ech68 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2017

Gelungener Abschluss des Fraktal-Zyklus, der einige Fragen beantwortet und noch mehr neue aufwirft

Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 4 - Omega (Finalband 1. Zyklus)
0

In diesem Hardcover sind die Bände 11 und 12 (aufgeteilt in die Einzelbände 12.1 und 12.2) der monatlich als E-Book erscheinenden Sciene-Fiction-Serie Heliosphere 2265 versammelt. Dabei handelt es sich ...

In diesem Hardcover sind die Bände 11 und 12 (aufgeteilt in die Einzelbände 12.1 und 12.2) der monatlich als E-Book erscheinenden Sciene-Fiction-Serie Heliosphere 2265 versammelt. Dabei handelt es sich um den Abschluss des Fraktal-Zyklus, der aber zugleich den Übergang in einen neuen Zyklus einleitet.

Die Handlung schließt nahtlos an den Band 10 der Serie an. Da es hier aber keine kurze Zusammenfassung der ersten Bände gibt, sollte man die Vorgängerbände schon kennen, um problemlos in die Handlung einsteigen zu können. Ist diese kleine Anfangshürde dann aber erst einmal übersprungen, zieht einen die Geschichte wieder sehr schnell in ihren Bann und man erhält den gewohnten Mix aus Weltraumabenteuern mit der HYPERION unter Jayden Cross, der sich mit seiner Crew inzwischen komplett den Rebellen unter Santana Pendergast angeschlossen hat und den Intrigen und politischen Ränkelspielen im Sol-System, in deren Mittelpunkt der frühere Admiral und heutige Präsident Sjöberg steht, der die Macht an sich gerissen hat, das Sol-Sytem dabei nach und nach in eine Diktatur umwandelt und einen strikten und langgehegten Plan verfolgt, um seine Stellung zu verteidigen und zu festigen.
Insbesondere wird hier nun der große Jahrhundert-Plan enthüllt und man erfährt, wer oder was hinter der Verräterin Sarah McCall steckt.

Die Handlung ist gut aufgebaut und weiß regelmäßig durch interessante und unerwartete Wendungen zu überraschen. So bekommen scheinbare Nebensächlichkeiten im weiteren Verlauf der Handlung immer wieder doch noch eine eine neue und größere Bedeutung. Und so bleibt es beim Grundsatz: "Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint." Und so muss man sich im Rahmen der dramatischen Ereignisse auch von dem einen oder anderen Charakter verabschieden.

Wer an spannender Science-Fiction, großen Geheimnissen und politischen Intrigen Gefallen findet, wird hier bestens unterhalten. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie es im Helix-Zyklus mit der HYPERION und ihrer Besatzung weitergeht.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Furioser Action-Thriller mit einer außergewöhnlichen Hauptfigur

Projekt Orphan
0

Jahrelang war Evan Smoak unter dem Decknamen "Orphan X" als Killer für eine geheime Regierungsorganisation tätig. Nach seinem Ausstieg versucht er nun als "Nowhere Man" Menschen zu helfen, denen sonst ...

Jahrelang war Evan Smoak unter dem Decknamen "Orphan X" als Killer für eine geheime Regierungsorganisation tätig. Nach seinem Ausstieg versucht er nun als "Nowhere Man" Menschen zu helfen, denen sonst keiner hilft. Doch seine alten Auftraggeber und Mitstreiter jagen ihn gnadenlos, weil er zuviel über die alten Geschäfte weiß.
Beim Kampf gegen einen Mädchenhändlerring gerät er urplötzlich selber in die Gewalt eines scheinbar übermächtigen Gegners. Nun muss er alles aufbringen, was er kann, um sich selber zu helfen.

Gregg Hurwitz liefert hier mit dem zweiten Band der Orphan-X-Reihe einen furiosen Action-Thriller ab, der seinen Lesern kaum Zeit zum Luftholen lässt. Mit atemberaubendem Tempo, einer ausgeklügelten Geschichte und einem packendem Schreibstil jagt er seine außergewöhnliche Hauptfigur von einer brisanten Situation in die nächste und weiß dabei immer wieder mit überraschenden Wendungen zu überzeugen. Der bildhaften Beschreibungen lassen das Kopfkino dabei auf Hochtouren laufen. Ein Stoff, der geradezu nach einer Verfilmung schreit.
Mit Evan Smoak hat der Autor einen außergewöhnlichen und vielschichtigen Charakter erschaffen, der eine für dieses Genre erstaunliche Tiefe aufweist und sich so von dem üblichen Aufgebot an Actionhelden spürbar abhebt.

Ein überzeugender Thriller, den man auch ohne Kenntnisse aus dem ersten Teil problemlos lesen und verstehen kann und der einfach nur Spaß macht.
Hier gilt das Motto: Anschnallen und Loslesen.

Auf den nächsten Auftritt des Nowhere Man darf man jetzt schon gespannt sein, die Meßlatte hängt auf jeden Fall ziemlich hoch.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Überzeugender Auftakt einer Trilogie um einen traumatisierten ehemaligen Elitesoldaten

Oxen. Das erste Opfer
0

Normalerweise tue ich mich mit skandinavischen Krimis und Thrillern immer ein wenig schwer, weil sie mir meistens ein wenig zu düster und schwermütig sind, dieser Auftakt einer Trilogie konnte mich dann ...

Normalerweise tue ich mich mit skandinavischen Krimis und Thrillern immer ein wenig schwer, weil sie mir meistens ein wenig zu düster und schwermütig sind, dieser Auftakt einer Trilogie konnte mich dann aber doch auf ganzer Linie überzeugen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der ehemalige Elitesoldat Niels Oxen, der sich schwer traumatisiert in die Einsamkeit der dänischen Wälder zurückgezogen hat. Als der Ex-Botschafter und Gründer eines Thinktanks Hans-Otto Corfitzen brutal ermordet wird, ist Oxen zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät so in die Fänge des Geheimdienstes. Ihm bleibt nun keine Wahl, er muss zusammen mit der toughen Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck die wahren Täter finden. Die Spuren führen zu einem mächtigen und skrupellosen Geheimbund, der seit vielen Jahren im Untergrund seine Fäden zieht.

Der Autor Jens Henrik Jensen muss im ersten Band den Spagat absolvieren, zum einen das umfangreiche Personenaufgebot sorgfältig einzuführen und zu charakterisieren, damit sie die Handlung auch über die kompletten drei Bücher tragen können, und zum anderen eine spannende Geschichte zu erzählen, die den Leser packt und zum Weiterlesen animiert. Dies gelingt ihm auf vortreffliche Art und Weise.
Der packende Schreibstil hat mich von Beginn an gepackt und mit jeder Seite tiefer in den Sog der Geschichte hineingezogen. Mit hohem Erzähltempo treibt der Autor seine ausgeklügelte Geschichte voran und weiß immer wieder mit überraschenden Wendungen zu überzeugen. Die Charaktere in den Haupt- und Nebenrollen sind äußerst vielschichtig und weisen eine große Tiefe auf.
Besonders das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren funktioniert hevorragend. Margarethe Franck hat bei einem Einsatz ein Bein verloren, ein Trauma, das sie, ähnlich wie Oxen, noch lange nicht verarbeitet und überwunden hat. So begegnen sich die beiden anfangs mit großem Mißtrauen, müssen dann aber unter dem Druck der Ereignisse ihre inneren Mauern und Fesseln überwinden und schnellstens zu einer Einheit zusammenwachsen, um überhaupt eine Chance zum Überleben zu haben. Die Beschreibungen dieses Kampfes gegen die eigenen Dämonen gehören für mich zu den überzeugendsten Passagen des Buches.

Eigentlich erstaunlich, das dieses Buch bzw. die Trilogie erst jetzt den Weg nach Deutschland gefunden hat, obwohl der erste Band bereits im Jahre 2012 erschienen ist. Weniger erstaunlich, das sich bereits ein Filmstudio die Rechte an dem Stoff gesichert hat. Das Potential für eine spektakukäre Verfilmung weist die Geschichte auf jeden Fall auf.

Die Messlatte für die weiteren Bände liegt bereits ziemlich hoch, ich bin schon sehr gespannt, ob es dem Autoren gelingt, sie nochmals zu überspringen.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Wenn auch die eigenen 4 Wände keine Sicherheit mehr bieten ...

Housesitter
0

Nachdem mich Andreas Winkelmann zuletzt schon mit dem Buch "Nummer 25", das er unter dem Namen Frank Kodiak veröffentlicht hat, überzeugen konnte, ist ihm dies nun auch mit seinem neuesten Thriller auf ...

Nachdem mich Andreas Winkelmann zuletzt schon mit dem Buch "Nummer 25", das er unter dem Namen Frank Kodiak veröffentlicht hat, überzeugen konnte, ist ihm dies nun auch mit seinem neuesten Thriller auf ganzer Linie gelungen.

Der Autor spielt in seinem Buch geschickt mit einem der menschlichen Urängste: Was passiert, wenn ich nicht einmal in meinen eigenen 4 Wänden mehr sicher bin ?
So geht es Thomas Bennett und seiner schwangeren Freundin Saskia, als sie aus dem Urlaub nach Hause kommen. Als Thomas merkt, das hier etwas nicht in Ordnung ist, ist es bereits zu spät. Er wird niedergeschlagen und erfährt nach dem Aufwachen, das Saskia spurlos verschwunden ist. Der Beginn eines Alptraumes, der scheinbar kein Ende nimmt ...

Mit seinem packenden Schreibstil und einer geschickt aufgebauten Geschichte konnte mich der Autor von der ersten Seite an in seinen Bann ziehen. Hautnah verfolgt man Thomas ständige Wechsel zwischen Hoffen, Bangen und immer wiederkehrenden Selbstzweifeln. Hätte er Saskias Entführung verhindern können bzw. vielleicht sogar müssen ? Voller Mißtrauen gegenüber den Ermittlern nimmt er die Suche selber in die Hand.
Durch immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Entführers und einen Nebenstrang um die eigenwillige Polizistin Priska Wagner, die in einem Mordfall ermittelt, der in Verbindung zur Entführung von Saskia zu stehen scheint, setzt sich nach und nach das überzeugende Gesamtbild zusammen. Ein Wettlauf gegen die Zeit, der in einem fulminanten Showdown mündet.

Ein Thriller, den man nach Möglichkeit nicht alleine zu Hause lesen sollte. Lesen sollte man ihn als Thriller-Fan aber auf jeden Fall.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Spannender Thriller um eine mysteriöse Selbstmordserie in Lissabon

Die Tränen der Engel
0

Die Autorin Sabine Klewe legt mit dem vierten Band um die Düsseldorfer Kommissare Lydia Louis und Chris Salomon einen gelungenen Thriller vor, den man auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden ...

Die Autorin Sabine Klewe legt mit dem vierten Band um die Düsseldorfer Kommissare Lydia Louis und Chris Salomon einen gelungenen Thriller vor, den man auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden problemlos lesen und verstehen kann.

Auf einem Zeitungsfoto von einem jungen Mädchen, das den Sprung von einer Brücke auf wundersame Art und Weise überlebt hat, glaubt Chris Salomon seine vor Jahren spurlos verschwundene Tochter Anna wiederzuerkennen. Zusammen mit seiner Kollegin Lydia Louis begibt er sich auf den Weg nach Lissabon. Ist das Mädchen wirklich seine Tochter und besteht eine Verbindung zu weiteren mysteriösen Selbstmorden junger Mädchen, die die Stadt erschüttern ?

Geschickt verbindet die Autorin hier das persönliche Schicksal seiner Kommissare mit einem spannenden und rätselhaften Kriminalfall. Die clever aufgebaute Geschichte, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet, überzeugt vor allem durch seine vielschichtigen und glaubwürdigen Hauptcharaktere, mit denen man gerne mitleidet und mitfiebert. Auch die Stadt Lissabon wird immer wieder geschickt in Szene gesetzt und verleiht der Geschichte so eine besondere Note. Das eine oder andere Klischee zuviel bei den Nebencharakteren kann den insgesamt überzeugenden Gesamteindruck kaum trüben.

Mein erstes Buch mit den beiden Ermittlern wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.