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Veröffentlicht am 21.04.2023

Liebe in Zeiten des Krieges

Durch das große Feuer
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Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht und ich kann mich den zahlreichen Lobeshymnen nicht uneingeschränkt anschließen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Gaunt und Ellwood sind keine 17 Jahre alt, als England ...

Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht und ich kann mich den zahlreichen Lobeshymnen nicht uneingeschränkt anschließen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Gaunt und Ellwood sind keine 17 Jahre alt, als England Deutschland den Krieg erklärt. Noch sind sie Schüler im fiktiven Eliteinternat Preshute, das allein schon einem Schlachtfeld gleicht. Mobbing und sexuelle Übergriffe sind an der Tagesordnung, Mitschüler werden aus Lust und Laune heraus verprügelt. Homosexualität scheint aber nicht das Problem zu sein, auch wenn es nicht ausgesprochen wird. Ellwood und Gaunt fühlen sich voneinander angezogen, haben aber auf unterschiedlichste Weise mit anderen Jungs sexuelle Kontakte.
Auf diesen ersten 100 Seiten hat es mir die Autorin mit ihren dialoglastigen Schilderungen und einer sehr distanzierten 3. Perspektive schon schwer gemacht. Ich habe eine Weile gebraucht, bis mir klar wurde, dass es sich wie ein Drehbuch anfühlte, nicht wie ein Roman. Verstärkt hat das auch noch ihr Schreibstil, der mir leider nicht gelegen hat.
Es wurde besser, als die Jungs mit wehenden Fahnen fürs Empire in den Krieg zogen. Gaunt, der sich als 1. freiwillig an die Front meldet, wird schnell ernüchtert im schlammigen Schützengraben. Ellwood folgt ihm nach, doch da hat der Krieg Gaunt schon zu einem anderen Menschen gemacht. Nach und nach kommen andere Mitschüler und es werden bereits Wetten abgeschlossen, wie lange sie überleben. Sie sterben reihenweise nach kürzester Zeit und in Preshute wartet man nur darauf, ihre Todesmeldung »In Memoriam« (So der passendere Originaltitel) in der Internatszeitung zu lesen, die sich über das ganze Buch verteilen. Diese, damals an der Front geschönten Todesnachrichten, vermitteln der Geschichte eine bittere, fühlbare Realität.

Winn erspart uns keine Einzelheiten, wenn es um die Brutalität des Krieges geht. Dieser Teil startet authentisch und eindrücklich, zieht sich dann aber hin. Sie geht Themen an wie Klassenzugehörigkeit, Patriotismus, Feigheit und Kriegstraumata. Neben den beiden Protagonisten gibt es aber nur noch Hayes, der dreidimensional genug ist, der Rest – und es sind viele – ist Kanonenfutter.

Vergessen wir bei all dem nicht, dass wir uns am Anfang des 20. Jhds. befinden und Homosexualität nicht nur eine kleine Sünde war. Allerdings scheint es mir nicht realistisch, dass die Liebe der beiden von ausnahmslos allen, vor denen sie sich outen, so gleichgültig hingenommen wurde. Nicht mal als anstößig wurde es empfunden. Damit verliert die ganze Geschichte an Authentizität.

Für mich war die Lektüre durchwachsen, trotz vieler guter Momente habe ich mich letztlich schwergetan, habe die Liebesgeschichte nicht fühlen können. Ich denke, es geht darum zu zeigen, dass die Helden und Verlierer des Krieges nicht alle heterosexuell waren. Welchen Gefahren Homosexuelle zu dieser Zeit ausgesetzt waren, welche Konsequenzen ihr Outing nach sich gezogen hätte, wird hier umschifft.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Unerwartet schwach und überzogen

Dunkles Arles
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Wohl das persönlichste Buch um den Ermittler aus der Provence, der diesmal selbst im Fokus der Ermittlung seines Kollegen Lizarey steht.
Ich mag die Reihe wirklich sehr, weil Rademacher mir zum einen seine ...

Wohl das persönlichste Buch um den Ermittler aus der Provence, der diesmal selbst im Fokus der Ermittlung seines Kollegen Lizarey steht.
Ich mag die Reihe wirklich sehr, weil Rademacher mir zum einen seine Wahlheimat bildlich schmackhaft macht und mit seinem Ermittlerteam ein authentisches, kantiges Trio geschaffen hat, denen es Spaß macht zu folgen.
Blanc trifft seine heimliche Geliebte, die Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre, in Arles, einem wunderschönen historischen Städtchen an der Rhone, das einmal Provinzhauptstadt des Römischen Reichs war. Doch nach nur wenigen Minuten beginnt das Fiasko, ein Mann wird von einem Turm in der Arena gestoßen, Aveline wird ihre Tasche mit wichtigen Unterlagen gestohlen und entkommt nur knapp dem Tod. Zur Polizei gehen können sie nicht, denn Avelines Mann darf nichts von der Affäre wissen und macht Blanc ohnehin seit Jahren das Leben schwer.
Ich weiß, dass ich bei Rademacher immer was lernen kann. Diesmal geht es um den Kunstfälschungen und wie viel Geld sich damit machen lässt. Die Nachfrage nach Antiken ist größer als die Menge, die zufällig irgendwo ausgebuddelt wird. Fälschen ist zwar strafbar aber immer noch billiger und ungefährlicher als in der Rhone danach zu suchen. Die Front National, die damit an legale Gelder für ihren Wahlkampf kommen kann, zieht in dem beschaulichen Städtchen die Fäden. Für die Drecksarbeit haben sie den Bloc identitaire und einem Haufen rechtsradikaler Schläger. Für ich wieder ein gutes Lehrstück, was politische Verwicklungen angeht.
Für Roger Blanc und Aveline beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel.

So weit so gut. Aber diesmal war es nicht Rademachers bester Krimi und ich bin echt enttäuscht. Gleich zu Beginn langweilt er mich über mehrere Seiten mit einer Verfolgungsjagd, in der er quasi jedes Steinchen beschreibt, über das der liebestolle Blanc stolpert. Denn das ist er tatsächlich, sonst würde er sich nicht von Aveline überreden lassen, eine Dummheit nach der anderen zu begehen – wohlgemerkt Straftaten wie Einbruch, Autodiebstahl etc. Reagieren Männer wirklich so schwachsinnig, wenn sie in eine Frau verknallt sind? Ich habe da meine Zweifel. Gut, ich habe eh nie verstanden, wie er sich in die Frau verlieben konnte. Ich finde sie sehr unnahbar und herablassend, aber egal – wo die Liebe hinfällt. Mit zwei zugedrückten Augen habe ich die Story weiterverfolgt, zwei weitere Verfolgungsjagden überblättert und am Ende nur noch gestöhnt. Was war das denn bitte für ein Mumpitz, für ein Klamauk? Das, was die beiden da noch so alles veranstalten, nur um wieder an Avelines ominöse Tasche zu kommen, war mega unglaubhaft. Ich kam mir vor wie in einer alten Schwarz-Weiß-Krimikomödie aus den 50ern. Keine Ahnung, was der Herr Rademacher sich dabei gedacht hat.
Immerhin war es wieder supergut lesbar, denn ich mag seinen Schreibstil. Ich drücke jetzt zusätzlich die nichtvorhandenen Hühneraugen zu und hoffe, dass dies der einzige grobe Ausrutscher in der Reihe war. Denn ich freue mich wahnsinnig auf den neuen Band, der am 17.5. bei @Dumontbuchverlag erscheint.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Bücher gegen das Vergessen

Ich war das Mädchen aus Auschwitz
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»Seit meiner Geburt hatte ich in einer Welt gelebt, in der jüdisch sein bedeutete, dass man zum Sterben bestimmt war. Es war völlig normal, zum Sterben abkommandiert zu werden. Alle jüdischen Kinder starben.« ...

»Seit meiner Geburt hatte ich in einer Welt gelebt, in der jüdisch sein bedeutete, dass man zum Sterben bestimmt war. Es war völlig normal, zum Sterben abkommandiert zu werden. Alle jüdischen Kinder starben.« S.24

Mit dieser Gewissheit wächst Tova Friedman im Ghetto von Tomaszów Mazowiecki auf. Als 4-Jährige muss sie mitansehen, wie Menschen aus ihrer Familie, Freude und Nachbarn selektiert und vor ihren Augen erschossen werden. Sie erzählt schonungslos von Hunger, von Entwürdigung, vom Sterben. Sie musste sich zwischen Toten verstecken, um zu überleben. Mit 6 Jahren wird sie zusammen mit ihren Eltern nach Auschwitz deportiert, hat eine Gaskammer von innen gesehen und überlebt mit 180 Kindern das KZ.

»Ich habe überlebt. Damit einher geht die Verpflichtung gegenüber den anderthalb Millionen jüdischen Kindern, die von den Nazis ermordet wurden. Sie können nicht mehr sprechen. Also spreche ich für sie.«

Klar und nüchtern beschreibt sie die unfassbaren Gräueltaten der Nazis. Immer wieder belegt sie ihre Schilderungen mit persönlichen Schicksalen und erschreckenden Zahlen. Durch ihre Erziehung ist sie tief verwurzelt im jüdischen Glauben, lernt von ihren Eltern, an Liebe und Hoffnung zu glauben. Eine starke Rolle spielte auch ihre Mutter, die ihr früh beibrachte, hinzusehen, damit sie die Warnungen und Folgen ernst nahm. Tova ist überzeugt, dass ihre Mutter ihr damit das Leben gerettet hat.
Tova Friedman erzählt auch über ihr späteres Leben in den USA, wo sie mit 11 Jahren ihren Mann kennengelernt hat. Über die Zeit, die sie mit ihrer Familie in Israel verbracht hat, wo sie auch den Sechstagekrieg miterleben musste. Zurück in den USA arbeitet sie als Psychotherapeutin mit traumatisierten Menschen. Ihr ganzes Leben widmet Tova Friedman der Aufklärung, vor allem jüngeren Menschen, von denen erschreckend viele immer noch glauben, der Holocaust sei eine Erfindung. Dies tut sie auch gemeinsam mit ihrem Enkel Aron auf TikTok.

Vom ersten Teil des Buchs war ich so schockiert und ergriffen, dass ich noch nicht mal weinen konnte. Das gelang mir erst, als Tova Friedman über ihr Leben nach Auschwitz erzählt hat. Denn das hat mir gezeigt, wie stark diese Frau ist, sogar ihre Stärke mit anderen teilt. Sie hat nie den Glauben an die Menschlichkeit verloren, all ihrer Erfahrungen zum Trotz.
Ich weiß, dass viele solche Bücher nicht aushalten können, aufgrund der schrecklichen Schilderungen. Aber sie sind so unendlich wichtig, dass diese Schicksale nicht vergessen werden. Gerade in einer Zeit wo Hass und Hetze zunehmen, Antisemitismus wieder aufflammt, die Rechtsradikalen zunehmend Anhänger finden. Vergessen wir niemals, dass genau darum Hitler ein leichtes Spiel hatte, einen Vernichtungskrieg gegen ein ganzes Volk zu führen und den barbarischsten Krieg aller Zeiten anzuzetteln.
Ihr Zeugnis ist eine Mahnung an uns, diese Zeit nicht zu vergessen, dieses unsägliche Leid, die Vernichtung eines ganzen Volkes auf die schändlichste Weise.
Es ist ein Buch gegen das Vergessen, Tova Friedman ist mit 84 eine der letzten Überlebenden.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Commissario Montalbano entdeckt eine neue Welt

Die Botschaft der verborgenen Bilder
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Seit 23 Jahren begleite ich Commissario Salvo Montalbano nun schon bei seinen Ermittlungen in der fiktiven Stadt Vigata. Damals noch in der Blüte seiner Jahre, steht er heute kurz vor der Rente und hadert ...

Seit 23 Jahren begleite ich Commissario Salvo Montalbano nun schon bei seinen Ermittlungen in der fiktiven Stadt Vigata. Damals noch in der Blüte seiner Jahre, steht er heute kurz vor der Rente und hadert mit dem Älterwerden. Sein neuster Fall konfrontiert ihn mit einem Überfall an einer Schule. Montalbano muss sich eingestehen, dass er nur wenig von dem Leben der Jugendlichen weiß.
Während die Verbrecher scheinbar untätig sind, gibt es auf dem Polizeirevier nicht viel zu tun. Trotzdem ist Montalbano genervt, denn eine schwedische Filmcrew hat den Ort auf den Kopf gestellt, um einen Film zu drehen, der in den 50ern spielt. Die Bewohner sind aufgerufen, Foto- und Filmmaterial aus der Zeit aufzutreiben. Ingegnere Sabatello hat einen alten Film seines Vaters gefunden, der über Jahre hinweg nur eine Mauer aufgenommen – immer am gleichen Tag zur gleichen Uhrzeit. Als er ihn dem Kommissar bringt, kann auch der sich keinen Reim darauf machen, aber seine Neugier ist geweckt und er stößt auf ein mörderisches Familiengeheimnis.

Dank der Verfilmungen habe ich die Gesichter und Örtlichkeiten jedes Mal vor Augen, deshalb ist es ein bisschen wie »nach Hause kommen«, man kennt sich inzwischen. Montalbano, bekannt für seine Reizbarkeit und Launen, wird langsam altersmilde. Längst löst er seine Fälle nicht mehr auf Teufel komm raus, interessiert sich aber nach wie vor für die Irrungen und Wirrungen der menschlichen Seele. So ist es kein Wunder, dass er hin und wieder unorthodoxe Methoden anwendet, die Wahrheit etwas verbiegt, wenn es zum Schutz seiner Mitmenschen dient. Diesmal hat er allerdings den Bogen etwas überspannt, doch er hat auch den Mumm, sich bei den Betroffenen zu entschuldigen.

Andrea Camilleris Figuren sind meisterhaft und bis ins Detail authentisch, die Landschaft in Sizilien, als Ausdruck seiner Heimatliebe, wird so bildlich geschildert, dass es jedes Mal wie ein Urlaub ist, wenn ich eins seiner Bücher lese. Die Dialoge sind unterhaltsam, mit feinem Humor gespickt und glaubwürdig gestaltet.
Aber Camilleri lässt es sich auch nicht nehmen, die Finger in die Wunde des Zeitgeschehens zu legen. Durch die Augen seines Protagonisten kommentiert er die Vereinsamung der Jugend, die nur noch an ihren Handys hängt. Er macht sich Gedanken über die Verschmutzung der Abwässer und den Tod tausender Flüchtlinge im Mittelmeer. Spielerisch lässt er es in die Handlung einfließen, was ihn letztlich immer ein Stück näher an die Lösung seines Falls bringt.
Einige seiner Fälle wurden verfilmt und sind in der ZDF-Mediathek zu finden.
Der Originaltitel »La rete di protezione«, übersetzt Sicherheit(Schutz-)netz, passt etwas besser zum Inhalt. Es ist das erste Buch, dass er aufgrund seiner Erblindung mit 92 Jahren nicht mehr selbst geschrieben, sondern diktiert hat. Und, wie ich finde, eins seiner besten.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Schuld und Gerechtigkeit

Der Fall Collini - Filmausgabe
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Collini tötet in einem Hotel einen alten Industriellen mit 4 Schüssen und tritt noch mehrmals auf ihn ein, es gleicht einer Hinrichtung. Anschließend setzt er sich in die Hotelhalle, lässt sich festnehmen ...

Collini tötet in einem Hotel einen alten Industriellen mit 4 Schüssen und tritt noch mehrmals auf ihn ein, es gleicht einer Hinrichtung. Anschließend setzt er sich in die Hotelhalle, lässt sich festnehmen und gesteht den Mord. Es schein ein klarer Fall zu sein, den der junge, unerfahrene Anwalt Caspar Leinen übernimmt. Nur zu seinem Motiv will Collini nichts sagen. Kurze Zeit später erfährt Leinen, dass es sich bei dem Opfer um den Großvater seines besten Freundes handelt und sieht einen Interessenskonflikt. Er kann sich nicht vorstellen, weshalb man alten, liebenswerten Mann hätte umbringen sollen.
Aber was treibt Fabrizio Collini dazu, einen Mord zu begehen? Vierunddreißig Jahre hat er als Werkzeugmacher bei Mercedes gearbeitet. Nie ist er mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Mit der Zeit verschiebt sich die Wahrnehmung auf die einzelnen Charaktere, deren Vergangenheit langsam an die Oberfläche kommt. Bei seinen Recherchen stößt Leinen auf ein erschreckendes Kapitel der deutschen Justizgeschichte.
Ich kannte bereits die Verfilmung mit Elyas M’Barek, war aber neugierig, wie von Schirach mir die Geschichte erzählt. Sprachlich wie immer in seiner gewohnt unaufgeregten, nüchternen Art, die ich sehr mag. Seine Sätze sind auf den Punkt und bewusst distanziert, um keine Emotionen vorwegzunehmen. Denn wie alle seine Geschichten will er uns zum Nachdenken anregen.
Wieder ist es von Schirachs Frage nach Schuld, Sühne und Gerechtigkeit, die alle seine Werke spannend und aufwühlend machen. Darf man mit einem Täter Mitleid haben, Verständnis für dessen Tat? Wo ist der Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit? Kann es auf jede Frage eine eindeutige Antwort geben?
Für mich sind die Bücher von Ferdinand von Schirach immer wieder ein Genuss. Deshalb bekommt auch dieses eine eindeutige Leseempfehlung von mir.

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