Wie der Traum von Freiheit zur Hölle wird
Die Hölle war der PreisGisa und Ed sind beide Mitte Zwanzig als sie sich völlig Sicher sind, dass sie weder beruflich noch privat in der DDR glücklich werden können. Sie Wissen es ist gefährlich zu fliehen und doch wagen sie ...
Gisa und Ed sind beide Mitte Zwanzig als sie sich völlig Sicher sind, dass sie weder beruflich noch privat in der DDR glücklich werden können. Sie Wissen es ist gefährlich zu fliehen und doch wagen sie im Januar 1974 die Flucht. Leider gelingt diese nicht und sie werden wegen Republikflucht verurteilt. Nun beginnt für Beide die Hölle durch die sie müssen um den Traum von Freiheit vielleicht doch noch leben zu können.
Ich liebe es die Tatsachenromane von Hera Lind zu lesen, denn sie schafft es auch die schlimmsten oder brutalsten Geschehnisse so zu erzählen das man keine Alpträume davon bekommt.
Hier geht es um ein junges Paar das sich dem Zwang der DDR nicht unterordnen wollen und möchten einfach ein selbstbestimmtes Leben führen. Für sie ist die Flucht die einzige Möglichkeit die sie sehen um ihr Leben so zu gestalten wie sie wollen. Leider gelingt diese nicht und für die Zwei beginnt ab diesem Tag die Hölle die für lange Zeit nicht Enden soll.
Hier in diesem Roman geht es um Peasy aus deren Sicht der ganze Roman erzählt wurde, doch durch Gespräche mit den anderen Figuren ergab dann alles ein rundes Bild für mich als Leserin.
Mir war auch von Anfang an klar, dass es einige Szenen geben wird die es vielleicht im wahren Leben so nicht gab aber so wurde eben alles etwas runder beim Lesen.
Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen und da mich das Schicksal von Peasy von Anfang an in seinen Bann gezogen hat, konnte ich das Buch erst wieder aus der Hand legen als ich wusste es ist alles noch gut ausgegangen.
Wobei ich aber gestehen muss, dass ich immer wieder Lesepausen einschieben musste um das gelesene auch richtig sacken zu lassen da es teilweise schon etwas brutal war.
Man konnte dem Handlungsverlauf immer sehr gut folgen, auch die getroffenen Entscheidungen waren immer nachvollziehbar auch wenn Peasy irgendwann sowieso nichts mehr selbst Entscheiden konnte um die Hölle zu überstehen.
Da auch der Spannungsbogen bis zum Schluss gespannt war und man ja auch nie wusste was als nächste Schikane passieren würde, war ich immer gespannt wie es wohl weitergehen wird.
Ganz ehrlich den Großteil der Handlungsorte möchte ich mir eigentlich gar nicht so genau vorstellen, aber ja ich konnte mir wirklich alles allein durch die Beschreibungen von Frau Lind genau vor dem inneren Auge entstehen lassen.
Auch die doch vielen Figuren des Romans egal ob sie mir sympathisch oder unsympathisch waren so waren sie doch so detailliert beschrieben, dass ich sie mir alle während des Lesens sehr gut vorstellen konnte.
Dieser Roman hier hat mich nachdem ich ihn beendet hatte doch sehr nachdenklich zurück gelassen und ja ich bin froh im „Westen“ geboren und aufgewachsen zu sein.
Für mich war dies der beste Tatsachenroman den ich bis jetzt von Frau Lind gelesen habe.
Für diesen Roman vergebe ich sehr gerne alle fünf Sterne.