Dünensommer
Mit dem Roman „Dünensommer“ legt die Autorin Sylvia Lott einmal mehr einen berührenden Roman vor. Dieser hier führt uns nach Norderney und lässt uns, auf zwei Zeitebenen spielend, die wunderschöne Insel ...
Mit dem Roman „Dünensommer“ legt die Autorin Sylvia Lott einmal mehr einen berührenden Roman vor. Dieser hier führt uns nach Norderney und lässt uns, auf zwei Zeitebenen spielend, die wunderschöne Insel erkunden.
Im Mittelpunkt des Romans steht natürlich die Liebe, aber für mich punktet der Roman hauptsächlich mit den detailreichen und sehr bildhaften Beschreibungen der Landschaft, der immer wieder eingeflochtenen sprachlichen Besonderheiten der Inselbewohner auf der einen und der damaligen Zeit auf der anderen Seite.
Ein Punkt, der mir ebenfalls sehr gut gefällt: die Autorin schafft es einmal mehr, in ihrem berührenden Roman nicht nur ein heimeliges, romantisch-wohligen Gefühl in mir hervorzurufen. Wie scheinbar nebenbei verpackt sie außerdem interessante Informationen zu historischen Ereignissen im Allgemeinen und ganz speziell auch bezogen auf die Schauplätze ihres Romans.
Die Lebens- und Liebesgeschichte der drei weiblichen Hauptfiguren Ulla, Inge und Kim auf der einen sowie von Julian, Hans und auch Will auf der anderen Seite ist sehr gut durchdacht und macht Spaß zu verfolgen. Besonders der „Benimmzwang“, dem Ulla als Verleger-Gattin, mit der ungeliebten Schwiegermutter im Nacken, sich unterordnen muss, ist gut beschrieben. Ich weiß nicht, ob ich in der damaligen Zeit hätte Leben wollen, mit solchen strikten „Regeln“, aber andererseits täte es manch einem in der heutigen Zeit tatsächlich gut.
Bei all den Punkten war es fast zweitrangig, dass ich momentan eigentlich Probleme mit den Romanen habe, die auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen spielen und immer hin und her wechseln.
Ein Zitat in dem Roman hat mir besonders gut gefallen und wird mich von nun ab begleiten:
Jede Begegnung, die uns berührt, verändert uns!
Wer also einen sommerlichen Roman sucht, der einen berührt und zudem geschichtliche Fakten vermittelt, sollte ganz einfach zugreifen und sich nach Norderney entführen lassen.
Ehe ich nun „kaffeesieren“ gehe – ein Wort das ich neu gelernt habe im Buch, vergebe ich noch 4 von 5 möglichen Sternen. Danke für den Sprung in den heißen Jahrhundertsommer, in die fünfziger Jahre – ich habe mich herrlich unterhalten gefühlt.