Profilbild von ella_the_mess

ella_the_mess

Lesejury Profi
offline

ella_the_mess ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ella_the_mess über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2021

"Ich hoffe, du bist gut in Chemie"

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
0

"Kaleidra" von Kira Licht durfte ich in einer Leserunde von Lovelybooks lesen und bedanke mich nochmal dafür, dass ich das Buch extra nachgeschickt bekommen habe, da es in der Post verlorenen gegangen ...

"Kaleidra" von Kira Licht durfte ich in einer Leserunde von Lovelybooks lesen und bedanke mich nochmal dafür, dass ich das Buch extra nachgeschickt bekommen habe, da es in der Post verlorenen gegangen ist. Umso mehr habe ich mich bemüht, dass mir das Buch gefällt und umso mehr tut es mir weh, dass "Kaleidra" mich einfach nicht vollkommen überzeugen konnte.

Der Klappentext wirkte sehr vielversprechend für mich. Auf einem Ausflug in ein Museum stellt sie fest, dass sie das sagenumwogene Voynich-Manuskript entschlüsseln kann und befindet sich plötzlich mitten in einer neuen Welt in einem Kampf von rivalisierenden Geheimlogen. Und trifft auf Ben, attraktiv, verschlossen und von nun an ihr Partner bei der Entschlüsselung.

Auch das Zitat auf dem Buchrücken klang vielversprechend nach "Enemies to lovers" und ich war auch nach vielen guten Bewertungen schon sehr gespannt.

Die Einführung in die Geschichte gelang ganz gut und ich war neugierig. Neugierig auf das Manuskript, auf Ben, auf die gesamte neue Welt. Doch plötzlich wurden mir chemische Begriffe um die Ohren gehauen, die ich aus mangelndem Interesse dann automatisch nur überflogen habe. Leider kamen immer mehr chemische Bestandteile an der Geschichte und ich habe versucht, mich darauf zu konzentrieren und wirklich durchzulesen, aber es ist einfach nicht meins. Diese ganzen Elementformeln, die mitten in einem Kampf eine Rolle spielen, haben meistens dazu geführt, dass ich das Interesse an der Szene und dem Buch verloren habe.

An sich war der Spannungsbogen gut gewählt und es passiert wirklich viel in der Geschichte. An einigen Punkten werden immer mehr Gedanken eingeführt, die meiner Meinung nach noch viel mehr Möglichkeiten geboten hätten, sie genauer zu betrachten, statt zum direkt zum nächsten Aspekt hinüber zu gehen.

Im letzten Viertel ist mir das Buch wieder mehr ans herz gewachsen. Die dort auftauchenden Ideen waren super interessant, es ging nicht mehr alles um Schwefel und Natrium etc. und es gab einige Wendungen, mit denen ich tatsächlich nicht mehr gerechnet hätte. Und die mich in diesem Teil vom Buch überzeugen konnte.

Ein anderes kleines Problem waren anfangs die Charaktere für mich. Emilia war verständlicherweise total überfordert mit allem und ist dann doch sehr naiv und planlos auf einige Situationen zugegangen und der Rest musste sie wieder retten kommen.

Ben hingegen tat mir einfach nur leid. Der arme Kerl wollte einfach nur seinen Job erledigen und dann kommt dieses Mädchen daher, dass alles auf den Kopf stellt und zu dem eher sich trotz aller Verbote hergezogen fühlt. Warum genau konnte ich leider allerdings nicht genau verstehen, da Emilia für mich nur einen eher oberflächlichen und typisch naiven Charakter hatte.

Die Nebencharaktere waren für mich manchmal interessanter und boten eine spannendere Vergangenheit an.

Der Hintergrund im Buch ist zusammen mit den geschichtlichen Aspekten sehr interessant gewählt und man merkt, mit wie viel Mühe und Liebe das Buch geschrieben wurde. Sehr viele Details, sehr viele Hintergrunddetails, sehr viele geschichtliche Aspekte und für mich leider zu viel Chemie. Vor dem Lesen habe ich eine Rezension gelesen, die genau diesen Aspekt kritisiert und das konnte ich mir vorher überhaupt nicht vorstellen. Aber leider war es soviel an Chloroxid und Blaualgen und Schwefel und Lithium und Quecksilber und Stickstoff und noch ganz viel mehr.



Fazit: Das Buch ist mit sehr viel Liebe und Wissen gestaltet, aber mir persönlich war es zu viel Chemie, dass ich einfach nicht genug Interesse aufwenden konnte, mir jede Szene über die chemischen Bestandteile von "irgendwas" durchzulesen und so hat es mir die Geschichte leider ein bisschen ruiniert. Den positiven Rezensionen nach ist das wirklich nur Geschmackssache und liegt an meiner mangelnden Geduld für die ausführlichen Beschreibung von chemischen Bestandteilen😂

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2020

Gutes Debüt bei dem mir leider dieser eine entscheidende Funke noch gefehlt hat❣

Breakaway
0

Breakaway hat mich in der Leseprobe sehr in den Bann gezogen. Hinzu kam das wunderschöne Cover und die unglaubliche Playlist ( ich finde, da erhält man immer einen guten Blick auf die emotionale Reise, ...

Breakaway hat mich in der Leseprobe sehr in den Bann gezogen. Hinzu kam das wunderschöne Cover und die unglaubliche Playlist ( ich finde, da erhält man immer einen guten Blick auf die emotionale Reise, die noch vor einem liegt.

Lia flieht vor Blicken und Getuschel in die Anonymität von Berlin und trifft dort auf Noah, der nicht nur ihre Welt auf den Kopf stellt, sondern mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat.


In der ersten Hälfte war ich restlos überzeugt von dem Buch. Beide Charaktere fand ich super interessant und bei allen möglichen Dingen hab ich mitgefiebert. Leider hat sich das aus irgendeinem Grund in der zweiten Hälfte geändert. Die Verbindung von Lia und Noah war für mich nicht mehr ganz greifbar, ich hab es irgendwie nicht gefühlt (das ist ja zum Glück eine sehr subjektive Sache, deswegen wird es da anderen Lesern bestimmt anders ergangen sein). Irgendwie hat mir dieser Funke gefehlt, der mich mitgerissen hätte. Es war gut, es war interessant, aber es fehlte dieses besondere Etwas für mich. Und irgendwie tut es mir total weh, das zu schreiben, aber ich will ja ehrlich sein.
Allerdings haben mich einige Szenen gegen Ende dann wieder überzeugen können und ich hab mich echt gefreut, dass der Titel "Breakaway" auch in das Buch selbst eingebaut wurde. Leider konnte mich die Auflösung des Problems nicht so ganz überzeugen, aber das ist wieder sehr sehr subjektiv. Irgendwie fällt es mir schwer, das zu beschreiben, ohne zu spoilern. Aber der Epilog. Den hab ich auch geliebt.

Das Setting in Berlin hat mir sehr gut gefallen, mir hat auch eine der Szenen gefallen, die an einem anderen wunderschönen Ort spielen (ich will hier ja nichts spoilern).
Der Schreibstil ist gut und durch den Schlagabtausch der Charaktere unterhaltsam, ich hatte allerdings nicht das Gefühl, dass ich mir wirklich Sätze markieren musste, weil sie so außerordentlich geschrieben sind oder mich berührt haben. Aber das ist nun mal nicht bei jedem Schreibstil so und Spaß am Lesen hatte ich definitiv.

Lia als Protagonistin fand ich sehr interessant. Ich hab mich besonders am Anfang in einigen Aspekten wiedergefunden, musste aber im Laufe des Buches ihre Stärke bewundern. Auch auf ihre Schlagfertigkeit war ich in manchen Momenten neidisch. In den Momenten, in denen sie Schwäche gezeigt hat, hätte ich sie am Liebsten in den Arm genommen. Gegen Ende habe ich eine Entscheidung nicht nachvollziehen können, aber ich war noch nicht in so einer Situation, deswegen kann ich auch nicht sagen, dass ich wirklich anders reagiert hätte.

Noah hatte eine unglaublich arrogante-charmante Art und das war den Großteil des Buches echt unterhaltsam. Besonders in der zweiten Hälfte reagiert er einige Male zu extrem für meinen Geschmack. Natürlich ist Überreagieren menschlich und man braucht Drama in Büchern, aber es war mir ein wenig erzwungen.

Die anderen Charaktere haben mich wahnsinnig neugierig auf die folgenden beiden Bände gemacht. Denn obwohl Kyra nur einen kurzen Auftritt hatte, finde ich ihre Person schon so interessant und bin so gespannt auf ihre Reise. Und ich habe schon nach ihrem kurzen Auftritt den Eindruck, dass hier der Funke überspringen wird.
Elias finde ich auch einen sehr interessanten Charakter und da man ihn immer nur aus den Augen der anderen gesehen hat und seine Geschichte hier schon sehr viele interessante Aspekte aufweist, bin ich auf seinen Band sehr gespannt. Generell gefiel mir der Familienzusammenhalt der 3 Geschwister ziemlich gut.
Phuong mochte ich total gerne und auch Daniel konnte mich überzeugen.


Schade fand ich es tatsächlich, dass die Band immer nur eine Randhandlung ist, da hätte ich gerne noch mehr Sachen zu gelesen ( das sind aber Luxusprobleme, schließlich ist nur eine Person überhaupt ein relevanter Nebencharakter)

"Breakaway" ist ein gelungenes Debüt, bei dem mir nur leider der letzte Funke gefehlt hat. Auf die Geschichte der anderen Charaktere freue ich mich schon und werde auf jeden Fall weiterlesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.11.2020

Diese Splitter aus Silber und Eis haben mein Herz zum Schmelzen gebracht

Splitter aus Silber und Eis
0

Ich bin anfangs ein wenig kritisch an das Buch rangegangen. Für mich klang es gut, aber auch wie etwas, was es schon häufiger gibt. Ich wollte es anfangs direkt mit "Plötzlich Fee" und "der Winter erwacht" ...

Ich bin anfangs ein wenig kritisch an das Buch rangegangen. Für mich klang es gut, aber auch wie etwas, was es schon häufiger gibt. Ich wollte es anfangs direkt mit "Plötzlich Fee" und "der Winter erwacht" vergleichen, weil die Ideen der Bücher für mich anfangs sehr ähnlich klangen. Ich wurde eines besseren belehrt. Und habe mich verliebt.

Verliebt in die Welt. Verliebt in die wundervollen Charaktere. Verliebt in die Handlung. Verliebt in den Sarkasmus.

Veris soll als Auserwählte ihres Reiches den Winterprinzen besiegen und sein Herz zum schmelzen bringen. Doch vor ihr sind schon so viele gescheitert. Doch trotz aller Warnungen und der Kälte, die der Prinz ausstrahlt, ist hinter seiner Fassade noch etwas anderes versteckt. Und Veris muss aufpassen, dass ihr Herz versteinert bleibt, während sie seins zu schmelzen versucht.

Die Handlung des gesamten Buches ist spannend und später folgt Plottwist auf Plottwist. Normalerweise würde ich von mir sagen, dass ich auf alles vorbereitet bin. Aber hier kamen einige Sachen, die mich komplett vom Hocker gehauen haben (zum Glück nicht wortwörtlich). Und neben der Spannung und Aufregung gab es wieder ein paar berührende Momente, die allerdings für die meisten in der Handlung untergehen könnten.

Der innere Kampf der beiden, die sich zueinander hingezogen fühlen, den anderen verführen wollen und dabei selbst eigentlich kalt bleiben wollen, gefiel mir sehr gut. Die Unterhaltung der beiden ist meist von triefendem Sarkasmus geprägt und unglaublich unterhaltsam gewesen. Die Sticheleien der beiden haben mich wirklich zum Lachen gebracht und das ist mir bisher bei sehr wenigen Büchern passiert.

Mit Veris als Hauptcharakter gibt es eine unglaublich starke Protagonistin. Es gibt Momente, an denen sie an allem zweifelt und doch nicht aufgibt. Sie vertritt ihre Meinung und würde lieber sterben, als aufzugeben. Besonders hat mir gefallen, dass sie ihren Verstand benutzt. Es gibt einige Stellen, in denen ich schon keinen Ausweg mehr gesehen hätte, in der aber ihre Taktik den anderen weit voraus war. In einem gewissen Punkt gefiel mir als Leser ihr Handeln nicht und ich hätte sie am liebsten einmal kurz getreten, um sie aufzuwecken. Aber eben dieser Punkt entstand aus ihrer Schwäche heraus und aus ihrer Menschlichkeit. Niemand ist komplett fehlerfrei und an ihrer Stelle wäre es mir wahrscheinlich ähnlich ergangen. An sich ist sie als Charakter willensstark und ehrgeizig, ihre Herkunft und ihre Familie zeigen diese Charakterzüge nochmal aus einem anderen Blickwinkel und erklären, weshalb aufgaben NIE für sie in Frage kommen würde. Aber es zeigt auch, weshalb sie eigentlich gar nicht weiß, wer sie außerhalb dieser Mission ist.

Nevan war, wie erwartet, zunächst nicht wirklich greifbar als Charakter. Auch durch seine Sicht, hat man anfangs nicht so viel über ihn erfahren. Aber im Laufe der Zeit ist er für mich als Leserin quasi "aufgetaut" , man hat viel mehr über sein Denken, Handeln und Fühlen erfahren. Ein großer Pluspunkt ist es, dass er Veris ihre eigene Person sein lässt. Nicht dass es ihr Handeln immer gutheißt, aber er greift nicht ein, sondern lässt sie Handeln. In vielen Büchern ist es oft so, dass die Protagonistin, wenn auch nur unbewusst, in ihrem Handeln durch den Typen eingeschränkt wird. Das war hier nicht so und dafür liebe ich Nevan noch ein bisschen mehr. Sein Handeln ist stets tiefergehend begründet und obwohl sein Herz gefroren ist, zeigt sich die Kälte nicht in allen seinen Handlungen.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr interessant gestaltet und besonders Sif habe ich direkt in mein Herz geschlossen und bin so begeistert von ihrer Entwicklung im Laufe des Buches.

Splitter aus Silber und Eis erzählt ein märchenhaftes Abenteuer mit viel Spannung, ein wenig Liebe und einer Prise Sarkasmus. Mich hat das Buch absolut bezaubert und der Schreibstil habt mich regelrecht in das Buch hineingesogen. Es geht nicht nur um das "Schmelzen des Herzens" sondern es geht um die Existenz der verschiedenen Reiche, der verschiedenen Wesen. Und vor allem ist bei mir angekommen, dass es darum geht, herauszufinden, wer man ist. Wer man außerhalb der von anderen gesetzten Ziele ist. Wer man ist, wenn man sein Ziel erreicht hat oder nie erreichen wird und wie man über sich hinauswachsen kann. Und dass die Familie nicht immer blutsverwandt sein muss. Und dass sich ein Kampf für die Liebe und die Freiheit lohnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2020

Ganz große Liebe

Die Tiermagierin – Schattentanz
0

Ich habe mich verliebt. Nicht in einen Charakter, nicht in ein Pärchen, sondern in die gesamte Welt aus "Schattentanz", in die Tierwesen, in den Schreibstil, in die Freundschaften.

Ich durfte das Buch ...

Ich habe mich verliebt. Nicht in einen Charakter, nicht in ein Pärchen, sondern in die gesamte Welt aus "Schattentanz", in die Tierwesen, in den Schreibstil, in die Freundschaften.

Ich durfte das Buch in einer Leserunde von lovelybooks lesen und bin so froh, die Chance dafür bekommen zu haben. Nachher hätte ich mir dieses Buch dann doch nicht gekauft, weil es einfach so viele gut klingenden Bücher gibt. Aber dann hätte ich etwas verpasst. Eindeutig.

Das Buch sieht von außen schon wunderschön und verwunschen aus. Im Inneren warten dann noch 2 tolle Karten auf uns und noch viel spannender: Das Bestiarium, dass einen Überblick über alle Tierwesen enthält.

Maxym M. Martineaus Schreibstil ist wahnsinnig fesselnd. Ich hab die Seiten nur so verschlungen. Außerdem geht sie so kunstvoll mit den Worten um, dass ich mir viele Sätze mehrfach durchgelesen habe, weil sie so schön klangen.

Mich hat der hinten angekündigte Vergleich mit "Harry Potter" ein wenig irritiert, aber letztendlich ging es vermutlich um die Ähnlichkeiten der Tierwesen zu den "Phantastischen Tierwesen". Und besonders am Anfang hab ich diese Ähnlichkeit gesehen, aber es hat mir auch ein wenig geholfen, mit die Welt besser vorstellen zu können.
Außerdem hatte ich am Anfang noch ein wenig "Pokemon-Vibes".
Im Laufe des Buches hat sich die Geschichte aber zu etwas vollkommen eigenen entwickelt und ich hatte die beiden oben genannten Vergleiche überhaupt nicht mehr im Kopf.

Bei Fantasay/Romantasy habe ich immer ein wenig Angst, dass die Welt zu komplex ist. Hierbei war das allerdings nicht der Fall. Man wurde zwar in die Geschichte hineingeworfen und es ist durchaus manchmal verwirrend und komplex, aber ist noch nicht soweit, dass ich nichts mehr verstehe, sondern so, dass meine Neugierde auf das Buch geweckt wurde.

Die Geschichte wird durch Leena und durch Nocs Perspektive erzählt und dadurch erhält man einen sehr interessanten Einblick in die verschiedenen Welten und Gefühlslagen der beiden. Es ist so schön, dann auch auf beiden Seiten mitfiebern und mitleiden zu können, wenn gewisse Dinge passieren.

Auf der einen Seite steht die Welt mit den Tiermagiern, den Tierwesen und allem "Lebendigen", wie ich es jetzt mal nennen würde. Die Seite der Assassinen ist hingegen geprägt von Dunkelheit und Tod, wie man auf den ersten Blick vermuten würde. Lernt man die Personen dahinter jedoch kennen, ändern sich diese Blickwinkel im Laufe des Buches.

Die einzelnen Tierwesen sind so faszinieren und interessant gestaltet, das Bestiarium hinten im Buch hilft ganz gut, um dabei einen Überblick zu behalten.

Es geht um Macht, um die Rivalität verschiedener Gruppen und auch am Rande schon um "königliche Dinge". Letzteres wird besonders in Band 2 thematisiert werden, schätze ich. Die ganze Welt, die verschiedenen Orte und Menschen und Magien sind auf sehr faszinierend und bieten so viel weitere neue Dinge für die nächsten Bände an.

Das Element der verboten Liebe und des "ennemies to lovers" war einer der Hauptgründe, warum ich das Buch so interessant fand. Ich liebe diesen Aspekt einfach. Und hier gibt es auch wirklich zutreffende und aufhaltenede Gründe warum diese Liebe nicht sein sollte. Und es tut weh. Mit jedem Mal. Denn er muss sie töten. Sie braucht etwas von ihm. Und doch ist da mehr. So viel mehr.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Freundschaft bzw. die Familie der Charaktere. Ich liebe es, wenn unterschiedliche Charaktere zusammenwachsen, wenn sich ein Buch nicht ausschließlich um eine Liebesgeschichte dreht und wenn man selber das Gefühl hat, dass man bei diesen Charakteren zuhause ist, dass man gerne Teil der Gruppe war. Falls meine Erklärung ein wenig zu wirr war, vielleicht hat der ein oder andere "das Lied der Krähen" gelesen, da fand ich die Freundschaft zwischen den Charakteren auch einfach so schön und echt und unterhaltsam.

Die Familie/Freundschaft lehrt einen, wie wichtig dieser Aspekt im Leben ist. Wie wichtig die Menschen sind, die man liebt. Wie unterschiedlich Menschen sind und wie sehr sie trotzdem alle zueinander gehören.

An einigen Stellen in diesem Buch ist mein Herz zerbrochen, an anderen ist es vor Rührung geschmolzen. Dinge, mit denen ich tatsächlich gar nicht unbedingt gerechnet hätte.

Es ist bezaubernd, aufwühlend und unterhaltsam. Ich bin mit relativ wenig Erwartung an dieses Buch herangegangen und wurde von Seite zu Seite immer mehr in den Sog der Geschichte hineingezogen und habe mich in die Welt verliebt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2020

Emotionale Achterbahnfahrt mit Kanada- und Greys-Anatomy Vibes

What if we Drown
0

Als ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss. Auf der einen Seite liegt das an diesem wunderschönen Cover, aber viel mehr an dem Titel. Mehrere Lieder, ...

Als ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss. Auf der einen Seite liegt das an diesem wunderschönen Cover, aber viel mehr an dem Titel. Mehrere Lieder, die "drown" heißen, haben für mich eine unglaublich wichtige Bedeutung und generell das Gefühl des "Ertrinkens" an eigenen Selbstzweifeln oder Ängsten. Bei der Leserunde dabei sein zu dürfen war deswegen ein sehr tolles Erlebnis.

Sarah Sprinz hat einen sehr schönen Schreibstil und besonders in der ersten Hälfte des Buches hatte ich das Gefühl, dass ich beinahe am Ende von jedem Kapitel einen wichtigen Satz für mich markieren konnte. Oder auch mehrere. Ich hab mich sooft angesprochen gefühlt und konnte Dinge für mich mitnehmen.

Das Setting des Buches in Kanada ist traumhaft und ich hab besonders den Einblick in das Medizinstudium genossen., ebenso wie das Kiten. Davon hätte ich mir tatsächlich ein paar mehr Szenen gewünscht, weil ich das beschriebene Freiheitsgefühl in Verbindung damit so schön fand.

Wie schon gesagt hat mich besonders die erste Hälfte des Buches emotional sehr "abgeholt". Es gab so viele Dinge, die mir bekannt vorkamen, in denen ich mich selber gesehen. habe. Auch ich bin vor einem Monat in eine neue Stadt und hab alles quasi hinter mir gelassen. Zum zweiten Mal. Und meine beste Freundin ist genau wie Lauries beste Freundin und ich wie Laurie (nicht immer, aber schon erstaunlich oft). Die ganze Angst vor dem Neuanfang, die Ungewissheit, die Infragestellung der Wahl, das kam mir alles sehr bekannt vor. Die Spannung wird ebenfalls gut aufgebaut und ich war überrascht, dass manche Dinge an gewissen Stellen thematisiert wurden (ich will hier nichts spoilern, deswegen klingt das vielleicht komisch), aber ich war positiv überrascht.
Ich hab schon einige Kritik darüber gelesen, wie leicht sie die perfekten Freunde und die perfekte Wohnung gefunden hat. Als ich die Leseprobe gelesen habe, ging es mir ähnlich. In meiner letzten Wohnung hatte ich aber ähnliches Glück. Und hier kann ich jetzt auch sagen, dass ich mit ähnlicher Leichtigkeit ganz tolle Menschen gefunden habe, obwohl ich eigentlich ein sehr schüchterner und verschlossener Mensch bin. So unrealistisch ist es also nicht.
Im zweiten Teil des Buches habe ich leider eine Zeitlang die emotionale Verbindung zu dem Buch verloren. Ich hab die ganze Zeit auf eine gewisse Sache gewartet, die einfach nicht kommen wollte. Außerdem gab es eine "dramatische" Stelle, die mir ein wenig übertrieben vor kam, als ich sie gelesen habe, die aber natürlich eine wichtige Wirkung auf die Charaktere haben sollte. Und wenn man es neutral betrachtet, gibt es mit Sicherheit sehr viele Leute, die auf ähnlich dumme Ideen kommen würden.
Relativ schnell hab ich aber wieder in das Buch hineingefunden und hab es dann schon fast bereut, mir mehr Emotionalität und Verbindung zu dem Buch gewünscht haben. Denn dieses Buch hat mein Herz einfach immer weiter zertrümmert.
Natürlich ging es um die Beziehung von Sam und Laurie, aber es ging auch um so viel mehr. Um die Trauerbewältigung. Um Freundschaft. Um Familie.
Es wurden im Zusammenhang mit ihrem Bruder noch ein paar Aspekte eingeführt, die vielleicht eine relativ kleine Rolle gespielt haben, die mich aber ziemlich getroffen haben.
Trotzdem dachte ich bis kurz vor Ende, dass ich nicht weinen müsste. Da habe ich mich geirrt. Aber sowas von. Denn auf den letzten Seiten war ich schon kurz davor und dann kam dieser eine Satz. Und dann war es vorbei mit mir und ich bin einfach in Tränen ausgebrochen. Aber so richtig.

Wie ich schon kurz erwähnt hatte, habe ich mich in vielen Aspekten in Laurie wiedergefunden. Ihre Ängste, das Verlangen nach Unbeschwertheit, der Druck. Man zweifelt mit Laurie, man hinterfragt mit Laurie und man verliebt sich zusammen mit Laurie in Sam. Ebenso kriegt man ihre Gewissenskonflikte mit in Bezug zu Sam.

Sam ist einfach ein... Sam. Ich habe mich so schnell in ihn verliebt, obwohl im Hinterkopf immer der Klappentext und die Frage nach dem Zusammenhang mit Lauries Bruder steht. Sam ist ein unglaublich lieber und aufmerksamer Charakter und obwohl es nicht aus seiner Sicht geschrieben ist, hab ich an vielen Stellen mit ihm gelitten.

Mein liebster Nebencharakter ist Emmet. Und ich kann nach diesem Buch so gut verstehen, warum Sarah Sprinz meinte, dass Emmett ihr liebster Charakter ist und ich freue mich so auf das Buch von ihm. Kann mir bitte jemand meinen eigenen Emmett vorbeibringen?


Mein kurzes Fazit: Wundervolle Worte, die einem Trost spenden und im gleichen Zug das Herz brechen. Es hat mich verzaubert, getröstet und zu Tränen gerührt und ich werde mir mein Herz mit den weiteren Bänden erneut brechen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl