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Veröffentlicht am 27.12.2019

Berührende Geschichte mit authentischen Charakteren!

Das Schicksal weiß schon, was es tut
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Rob kann nichts für seinen Zustand, er ist selbst ein Opfer. Nicht nur ist er den fiesen Blicken und Kommentaren seiner Mitschüler ausgesetzt, er selbst fühlt sich von seinem Vater auch betrogen. Er hat ...

Rob kann nichts für seinen Zustand, er ist selbst ein Opfer. Nicht nur ist er den fiesen Blicken und Kommentaren seiner Mitschüler ausgesetzt, er selbst fühlt sich von seinem Vater auch betrogen. Er hat nicht nur seine Freunde verloren, sondern auch sein Vertrauen für sein Vorbild und zweifelt nun auch die Vergangenheit an. Robs trauriges Schicksal hat mich in diesem Buch am meisten berührt, entsetzt und zum Nachdenken gebracht.

Auch Maegan ist eine Außenseiterin und fühlt sich neben ihrer großen Schwester oft fehl am Platz, obwohl sie eigentlich auch erfolgreich ist. Ich finde, neben Robs Problemen sind ihre etwas verblasst, weil sie doch alltäglicher waren und auch öfter mal Thema in Romanen sind. Bei ihr sind es familiäre Krisen, während Rob gerade sein ganzes Leben hinterfragt.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach aber wieder großartig, wie ich es von der Autorin gewohnt bin. Durch Freud und Leid bringt sie mit ihrer gefühlvollen Art die vielen Facetten ihrer Charaktere hervor, die auch nicht perfekt sind. Man kann nicht nur bei Rob, sondern bei allen Charakteren fühlen, was für harte Zeiten sie durchmachen und dabei bleiben sie authentisch, sodass man einfach nicht anders kann, als mit ihnen zusammen zu leiden. Das Ende war schön, aber ich hätte mir etwas anderes gewünscht, weil ich anscheinend etwas gegen Friede-Freude-Eierkuchen habe.

Fazit
"Das Schicksal weiß schon, was es tut" hat mir richtig gut gefallen und vor allem Robs Geschichte hat mich echt mitgerissen. Ich freu mich auf mehr Bücher der Autorin!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.12.2019

Ist jeder sich selbst der Nächste?

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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In der Offline-Gruppe gibt es viele sehr unterschiedliche Charaktere, die auch ganz unterschiedlich mit der Situation umgehen. Ihre unterschiedlichen Reaktionen auf die Angst machen ja den größten Teil ...

In der Offline-Gruppe gibt es viele sehr unterschiedliche Charaktere, die auch ganz unterschiedlich mit der Situation umgehen. Ihre unterschiedlichen Reaktionen auf die Angst machen ja den größten Teil der Spannung aus. Ein anderer Faktor ist, dass alle ihre eigenen (dunklen) Geheimnisse haben und dadurch auch verdächtig wirken.

Außer Jenny, der Protagonistin des Buches, in deren Gedankenwelt man auch Einblick hat. Sie ist nett, handelt trotz ihrer Angst rational und ist auch ganz clever. Der fast perfekte kühle Kopf in all dem Trubel.

Die anderen Charaktere reagieren oft viel emotionaler, aber das ist auch verständlich. Oft dachte ich mir, wenn sie mal logisch nachdenken würden, wie man strategisch am besten vorgeht, dann wären sie auch nicht ständig in Gefahr. Aber natürlich ginge dann die ganze Spannung flöten und man müsste sich etwas mehr anstrengen, damit es gefährlich bleibt, trotz scheinbarem Schutz. Zum Glück sind Menschen gar nicht so rational und handeln eher panisch, egoistisch, impulsiv, vorschnell ... und das fand ich hier gut ausgenutzt und gut dargestellt. Aufgeregt hat es mich dann aber trotzdem, weil doch so viel intelligentere Entscheidungen so offensichtlich waren!

Es gibt später auch einige Kapitel aus Sicht des misshandelten Opfers, bei denen ich die Einsicht sehr interessant und gelungen fand.

Zum Schluss kann ich sagen, dass ich den Täter auch tatsächlich verdächtigt habe, aber eigentlich habe ich alle Charaktere mal verdächtigt. Letztendlich lag ich mit meiner Theorie auch gar nicht so falsch.

Fazit
Insgesamt hat mir "Offline" ganz gut gefallen. Die unterschiedlichen Charaktere und die drohende Gefahr haben für Spannung gesorgt.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Hätte besser sein können, aber Charaktere und Schreibstil sind eher anstrengend

Connect
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Irgendwie war dieses Buch nicht wirklich etwas für mich. Ich weiß auch gar nicht genau, was ich erwartet habe, aber ich schätze, andere Charaktere könnte die Antwort sein.

Colt - ich weiß nicht mehr, ...

Irgendwie war dieses Buch nicht wirklich etwas für mich. Ich weiß auch gar nicht genau, was ich erwartet habe, aber ich schätze, andere Charaktere könnte die Antwort sein.

Colt - ich weiß nicht mehr, ob ausdrücklich gesagt wird, was genau sein Problem ist. Aber etwas an seinem Gehirn stimmt nicht so ganz, dadurch verlässt er nie das Haus, vermeidet Menschen und lebt in seiner Virtual-Reality-Welt. Nie setzt er seine Brille ab, durch die er auch die Realität durch einen Filter sieht, zum Beispiel Tiere statt Fahrzeuge und einen Wasserfall statt einer Dusche. In sein Spiel vertieft vergisst er die Welt.

Seine Mutter Naomi ist die andere Hauptfigur und auch sie ist keine durchschnittliche Person. Als Wissenschaftlerin traut sie sich nur wenig und ihre schwierigste Aufgabe ist eher, sich um ihren Sohn zu kümmern, denn Colt reagiert schnell empfindlich, wenn er sich beobachtet oder bedrängt fühlt. So ist selbst für seine Mutter der Umgang mit ihm alles andere als einfach.

Traurig, aber wahr und in diesem Buch von großer Bedeutung: Wissenschaftlicher Fortschritt geht erstmal durchs Militär. Auch wenn es dafür gedacht ist, Menschen zu helfen, kann etwas unter Verschluss gehalten werden, wenn es als potenziell gefährlich betrachtet wird. Dazu gehört dann auch Naomis Arbeit, aber als es dann mehr als nur Arbeit ist und droht, ihr und Colts Leben dramatisch zu verändern, wird eine "spannende" Jagd aus der Sache.

Der Roman sinnierte auch regelmäßig ganz philosophisch daher, aber ich kam mit dem Schreibstil nicht so klar und da mich auch die Handlung nie richtig packen konnte, störten mich solche Abschnitte auch noch.

Die Handlung fand ich eigentlich gar nicht so schlecht, aber auch sehr langatmig und sogar etwas anstrengend. Die wissenschaftlichen Aspekte und auch manche Virtual-Reality-Sachen fand ich wirklich sehr interessant, aber diese wurden dann durch durch Metaphern und Gefühle wieder durch den Schreibstil-Filter gezogen.

Fazit
Letztendlich hat mir "Connect" wegen der anstrengenden Charaktere, des ebenfalls anstrengenden Schreibstils und die langatmige Geschichte nicht besonders gut gefallen, auch wenn ich die wissenschaftlichen Ideen eigentlich ganz cool fand.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Mein High-Fantasy-Jahreshighlight!

Der Untergang der Könige
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Die Geschichte um Kihrin wird rückblickend erzählt, abwechselnd in zwei Strängen, die etwa ein Jahr voneinander getrennt sind. Also im einen Kapitel geht es um den fünfzehnjährigen Dieb Kihrin, der nichts ...

Die Geschichte um Kihrin wird rückblickend erzählt, abwechselnd in zwei Strängen, die etwa ein Jahr voneinander getrennt sind. Also im einen Kapitel geht es um den fünfzehnjährigen Dieb Kihrin, der nichts über seine Herkunft weiß, dann wieder um den etwas älteren Sklaven Kihrin, der in etwas gerät, das viel größer ist als er selbst. Durch Ort und Charaktere kam ich da zwar nicht durcheinander, aber es gab auch viel Wissen, dass in der einen Geschichte schon bekannt ist, in der anderen aber erst später enthüllt wird. Da musste ich schon mal überlegen, was Kihrin schon weiß und was nur dem Leser bekannt ist.

Durch die etwas komplizierte Struktur, bei der ja alles rückblickend geschildert wird, hat man auch viel Einsicht und auch viele Vorahnungen. Man könnte meinen, das könnte die Spannung zerstören, aber wenn man weiß, wie der arme Kihrin wieder hinters Licht geführt wird, dann fiebert man auf eine andere Art mit.

Kihrin habe ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist trotz der Umstände eigentlich eine ehrliche Seele, er hält zu seiner Familie und bleibt sich selbst treu, trotz all der unmöglichen Abenteuer, die er durchmachen muss. Er ist auch ziemlich clever, obwohl er oft in Schwierigkeiten gerät, weil er etwas mal wieder nicht weiß.

Die fantastische Welt ist komplex und ich liebe ja ein schönes World-Building, das es hier absolut gab. Die Beziehung der Charaktere untereinander ist aber sehr kompliziert, denn eigentlich hat man gar nicht so viele Charaktere, aber durch geheime Verwandtschaften und magische Verwicklungen bieten sie ziemlich viel Stoff. Auch die unterschiedlichen Handlungsplätze sorgen für eine abwechslungsreiche und spannende Geschichte.

Die Fußnoten von der Person, die die Geschichten schriftlich festhält und mit informativen Fußnoten ergänzt, fand ich gar nicht störend. Den nüchternen Tonfall darin fand ich meist eher amüsant.

Am Ende des Buches findet sich auch ein hilfreicher Anhang, wo zum Beispiel erklärt wird, wie die Namen ausgesprochen werden. Ich würde empfehlen, sich den Stammbaum aber nicht anzusehen, der spoilert doch ziemlich viel!

Fazit
"Der Untergang der Könige" hat mir wirklich sehr gut gefallen! Eine spannende und interessante Welt mit viel Potenzial, das auch genutzt wurde! Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen und ob der Erzählstil dort so beibehalten wird.

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Zu grausam, um überzeugen zu können

Die Arena: Grausame Spiele
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Die rein britischen Pures und die Dregs, die ausländisches Blut haben - eine ziemlich rassistische Welt. Dabei gibt es nicht nur fiese Sprüche und Diskriminierung, Dregs sind für die meisten Pures einfach ...

Die rein britischen Pures und die Dregs, die ausländisches Blut haben - eine ziemlich rassistische Welt. Dabei gibt es nicht nur fiese Sprüche und Diskriminierung, Dregs sind für die meisten Pures einfach dreckiger Abschaum, der bitte möglichst weit von ihnen entfernt verrecken darf. Oder vor ihren Augen im Rahmen einer unterhaltsamen Show.

Ben hat zwar eine Dreg-Köchin, die er heimlich besucht, und ist auch sonst ein lieber Kerl, aber die Regeln seiner grausamen Welt hat er trotzdem noch nie hinterfragt. Durch seine Mutter, die großen Einfluss hat, sitzt er quasi direkt an der Quelle, aber er kriegt trotzdem nichts mit. Das lässt ihn sehr naiv erscheinen und der Eindruck blieb bei mir dann auch so bestehen. Als er sich auf den ersten Blick in die bezaubernde Hoshiko verliebt, beginnt er langsam, hinter die Fassade zu blicken.

Hoshiko findet sich selbst gar nicht bezaubernd. Jeden Tag kämpft sie um ihr Überleben, denn sterbende Dregs sind unterhaltsam genug, um die Künstler echter Gefahr auszusetzen. Es ist wohl nicht verwunderlich, dass sie ihr Leben und die Pures hasst. Misstrauisch, ernst und hasserfüllt bildet sie das Gegenstück zu Ben.

Die grausame Welt war zwar spannend, aber diese Extremen konnten mich nicht so ganz überzeugen. Dafür war es mir einfach zu viel, zu übertrieben, zu herzlos und komplett irrational, was die Menschen dort für ein Verhalten gezeigt haben. Aber ich fand den Zirkus schon sehr interessant und auch die Charaktere waren weitestgehend authentisch.

Fazit
"Die Arena - Grausame Spiele" hat mir insgesamt ganz gut gefallen, denn es war spannend und man hat schon mitgefiebert. Allerdings schien mir die geschaffene Welt etwas zu übertrieben grausam.

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