Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2017

Kälte, die von innen kommt ...

Kellerkind
1

Es ist kalt in München, bitterkalt. In dieser klirrenden Kälte geht es für das Ermittlerteam um Hauptkommissar Michel Waechter, Hauptkommissar Hannes Brandl, Oberkommissarin Elli Richter und den „Hüter ...

Es ist kalt in München, bitterkalt. In dieser klirrenden Kälte geht es für das Ermittlerteam um Hauptkommissar Michel Waechter, Hauptkommissar Hannes Brandl, Oberkommissarin Elli Richter und den „Hüter des Schweigens“ um alles. Nachdem die Leiche von Rose Benninghoff in ihrer Wohnung aufgefunden wird, stoßen sie auf das total verstörte „Kellerkind“, den 14jährigen Oliver Baptiste. Was hier erst als eindeutig mit Oliver als Mörder erscheint, entwickelt sich jedoch schnell als ein Knäuel schier unlösbarer Probleme. Hier geht es nicht nur um Mord, hier geht es um Machtgier, Kindesmissbrauch und Gewalt, sowohl psychischer als auch physischer Natur. Warum spricht Oliver nicht? Wovor hat er Angst? Welche dunklen Geheimnisse verbergen sich nicht nur in seinem Kopf? Zeitgleich kämpfen die Kommissare mit ihren eigenen Dämonen. Der raubeinige Waechter kämpft mit einem ganz privaten Messieproblem. Hauptkommissar Brandl versucht den Spagat zwischen vergangenem Leben und der Gegenwart zu meistern, Elli bekämpft ihr Gewicht oder auch nicht, tja und der „HMS“, nun er redet nicht viel, ist aber ein Meister ganz eigener Art.
Wer hier einen blutrünstigen, actiongeladenen Thriller erwartet, wird enttäuscht sein. Wer jedoch Lust hat, sich mit dem Münchner Team auf eine Aufklärungsreise der tiefgründigeren Art zu begeben, dem sein dieses Hörbuch zu empfehlen. Trotz einiger Längen freue ich mich jetzt schon auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Eine eigenwillige Schönheit ...

Das fliehende Herz
0

Oh, was für ein zauberhaftes kleines Buch über meine Lieblingskaiserin Elisabeth, die sich sehr zum Leidwesen einiger Innsbrucker, insbesondere Advokat Oberrauch, seines Zeichens Vorsteher beim Ortsverschönerungsvereins, ...

Oh, was für ein zauberhaftes kleines Buch über meine Lieblingskaiserin Elisabeth, die sich sehr zum Leidwesen einiger Innsbrucker, insbesondere Advokat Oberrauch, seines Zeichens Vorsteher beim Ortsverschönerungsvereins, zu Lebzeiten dort immer rar gemacht hat. Obwohl aufgeteilt in vier Teile, die jeweils einen der seltenen Besuche beschreiben, hat es die Autorin geschafft, eine stimmige Geschichte daraus zu knüpfen. Neben den Royalitäten treffen wir in jeder Episode wieder alte Bekannte … bereits genannten Aloys Oberrauch, die junge und später nicht mehr ganz so junge Pauline und natürlich den guten alten Sepp, den Nachtwächter, dem Sisi einst seinen liebsten Begleiter nahm. Jeannine Meghörner hat mir auf diesem Weg bekannte und auch manche unbekannte Fakten aus dem Leben der einst schönsten Frau der Welt nahe gebracht. Jedem Sisi Fan und auch dem der es vielleicht erst werden möchte, sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Skandal im Damenstift ...

Hilgensee
0

Skandal im Damenstift! In der Tat trifft diese Aussage hier den Nagel auf den Kopf. Ich musste mich erstmal schlau machen, was denn ein Damenstift überhaupt ist. Hier das Ergebnis, das Wikipedia mir präsentierte: ...

Skandal im Damenstift! In der Tat trifft diese Aussage hier den Nagel auf den Kopf. Ich musste mich erstmal schlau machen, was denn ein Damenstift überhaupt ist. Hier das Ergebnis, das Wikipedia mir präsentierte: „Ein Frauen-/Damenstift ist eine religiöse Lebensgemeinschaft für Frauen, die ohne Ablegung von Gelübden in einer klosterähnlichen Anlage leben. Die in einem solchen freien weltlichen Stift lebenden (im Mittelalter meist adligen) Damen werden als Kanonissen, Chorfrauen oder Stiftsdamen bezeichnet, daher werden häufig auch die Begriffe Damenstift oder Kanonissenstift verwendet.“ Aha, nun begann die Geschichte ein wenig mehr Sinn zu machen. Mit dem Einstieg in den Roman tat ich mich jedoch ein bisschen schwer, da man von der Vielzahl der Namen und der jeweiligen Verbindungen schier erschlagen wird. Als sich das Trio zusammengesetzt aus Alwine, Änne und Gertrut jedoch endlich formierte, kam ein wenig Klarheit in die Angelegenheit. Ganz zauberhaft versteht es die Autorin die Atmosphäre in eben diesem Damenstift Hilgensee zur Jahrhundertwende des zwanzigsten Jahrhunderts zu vermitteln. Etwas überzogen erscheint mir jedoch der Kriminalfall an sich. Ein nettes Buch, das mir mal wieder einen Einblick in eine mir bis dahin doch unbekannte Welt verschaffte aber mehr nicht. Man kann, muss es aber nicht gelesen haben.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Unverzeichliche Fehler gegenüber den Kindern ...

Der Tag, an dem wir dich vergaßen
0

Als großer Fan von Diane Chamberlain hatte ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Das wunderschöne Cover, das wirklich perfekt zum Inhalt passt, machte Lust auf mehr. Mit einem spannenden Epilog tauchte ...

Als großer Fan von Diane Chamberlain hatte ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Das wunderschöne Cover, das wirklich perfekt zum Inhalt passt, machte Lust auf mehr. Mit einem spannenden Epilog tauchte ich in die Story ein. Wer war es, der da am Ufer des Sees seine Beobachtungen schilderte? Die Seiten flogen wirklich nur so dahin. Ich lernte Riley kennen, die nach dem Tod ihres Vaters schlichtweg überfordert vor der riesigen Aufgabe steht, das Anwesen ihrer Eltern aufzulösen. Ihr Bruder Danny, selbst tief in einem seelischem Abgrund steckend, ist ihr keine Hilfe. Da tauchen mit Jeannie und ihrer Tochter sowie Tom und seiner Frau plötzlich Figuren aus der Vergangenheit auf, die Riley an ihrem Glauben zweifeln lassen. Nichts ist auf einmal mehr so wie es scheint. Was ist wirklich mit Lisa passiert? Ist Riley denn noch ein Teil dieser Familie? Schicht für Schicht legt die Autorin die Wahrheit frei. Nimmt uns mit in die Vergangenheit um auch Lisa und ihre Beweggründe kennenzulernen. Langsam aber sicher entwirren sich die Knoten und wir erfahren, was wirklich geschah.
Wie schon geschrieben hat Diane eine sehr fesselnde Art zu schreiben, die einem das Lesen zum Vergnügen macht. Dennoch ließ mich persönlich das Ende unbefriedigt zurück. Für mich ist es einfach nicht rund und ärgert mich ein bisschen, dass am Schluss doch nicht wirklich die Gerechtigkeit siegt.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Von mir Note Eins mit Sternchen ...

Die Liebe in diesen Zeiten
0

Wer hier eine Dreiecksbeziehung zwischen Mary, Tom und Alistair vermutet und erhofft, wird enttäuscht sein. Wer jedoch ein tiefgründiges Buch über die Grauen des zweiten Weltkriegs gepaart mit immer wieder ...

Wer hier eine Dreiecksbeziehung zwischen Mary, Tom und Alistair vermutet und erhofft, wird enttäuscht sein. Wer jedoch ein tiefgründiges Buch über die Grauen des zweiten Weltkriegs gepaart mit immer wieder neuen Hoffnungsschimmern am Horizont erlesen möchte, dem sei dieses ans Herz gelegt. Der Buchmarkt ist in den letzten Jahren mit Büchern, die genau diese Zeit beschreiben, recht überschwemmt worden, dennoch schafft es „Die Liebe in diesen Zeiten“, sich von der breiten Masse abzuheben. Monat für Monat wird der Materie ein Kapitel gewidmet in dem man die Protagonisten kennen , bewundern und manchmal auch verabscheuen lernt. Aus der verwöhnten Mary wird – anders als aus ihrer Mutter – eine mutige junge Frau, die sich den auftauchenden Problemen durchaus zu stellen weiß. Sie kämpft für die Gerechtigkeit und vor allem Gleichberechtigung zweier verschiedener Rassen. Sie setzt sich ein für die Kinder und die Schwachen mit einer Leidenschaft, die ihresgleichen sucht. Während Tom Mary zu lieben versucht, ist er doch längst nicht immer einer Meinung mit ihr. Ob ihre Liebe stark genug sein kann? Und dann haben wir Alistair, der den Krieg auf Malta von einer seiner grausamsten Seiten erlebt.

Dieses Antikriegsbuch bezieht den Leser mit ein. Man fühlt sich mittendrin im zerbombten London, auf Malta, wo die Leute langsam schlichtweg ausgehungert werden aber auch im Club mit den schwarzen Musikern, die nur bei Nacht sichtbar werden dürfen. Schon zwei des Autors Vorgängerbücher – „Lieber Obama“ und „Little Bee“ haben mich beeindruckt. Mit diesem Buch aber konnte mich Chris Cleave schlichtweg begeistern