Cover-Bild Die Liebe in diesen Zeiten
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 07.04.2017
  • ISBN: 9783423261401

Die Liebe in diesen Zeiten

Roman

Eine große Liebesgeschichte in Zeiten des Krieges

Mary North ist jung, hübsch und aus guter Familie. In ihrem ganzen Leben musste sie noch nichts Schwereres heben als ein Cocktailglas. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs meldet sie sich impulsiv und voller Enthusiasmus in London zur Truppenunterstützung. Sie wird allerdings ganz unheroisch nur als Hilfslehrerin an einer Schule eingesetzt. Dabei lernt sie Tom kennen, der bei der Schulbehörde arbeitet. Sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen ... Aber ihre Verlobung begegnet größeren Hindernissen als nur dem Widerstand von Marys Familie. Denn eines Tages kommt Toms Freund Alistair, der sich freiwillig gemeldet hat, auf Heimaturlaub, und sein Zusammentreffen mit Mary löst in ihnen beiden heftige, nie gekannte Gefühle aus. Doch sie werden einander so bald nicht wiedersehen. Briefe sind ihre einzige Möglichkeit, in Verbindung zu bleiben. Und bald überschattet das Drama des Krieges alles andere. Mary und Alistair sehen sich Erfahrungen ausgesetzt, die in ihrem Grauen fast unwirklich erscheinen. Wie lange werden sie noch aneinander Halt finden können?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2017

Die Liebe in diesen Zeiten

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„Tom würde bald begreifen, dass es nicht Wichtigeres gab als Mary North – dass es nur ihre Zauberkraft war, die die Planeten in ihrer Bahn hielt und die Milch daran hinderte, sauer zu werden.“

Handlung:
Mary ...

„Tom würde bald begreifen, dass es nicht Wichtigeres gab als Mary North – dass es nur ihre Zauberkraft war, die die Planeten in ihrer Bahn hielt und die Milch daran hinderte, sauer zu werden.“

Handlung:
Mary North meldet sich kurz nach Kriegsbeginn zur Truppenunterstützung und wird einer Schule als Lehrerin zugeordnet, nicht gerade ihre Wunschtätigkeit. Viel lieber hätte sie für ihr Heimatland England als Spionin gearbeitet. Doch in ihrem neuen Job lernt Mary Tom kennen, den Leiter des Schulbezirks. Zwischen den Beiden entwickelt sich erst eine Freundschaft, aus der später Liebe wird.
Währenddessen hat sich Alistair, der beste Freund und Mitbewohner von Tom, freiwillig als Soldat gemeldet. Er erlebt nun all die schrecklichen Ereignisse des Krieges hautnah mit, den Hunger, die Angst vor dem Sterben, sowie den Tod von Kameraden.
Als Alistair eines Tages auf Heimaturlaub ist, trifft er sowohl seinen besten Freund Tom wieder, als auch dessen Freundin Mary. Dieses Zusammentreffen löst sowohl in Mary, als auch in Alistair Gefühle füreinander aus, jedoch muss Alistair wieder zurück zu seiner Truppe und Mary ist noch in einer Beziehung mit Tom. Die einzige Möglichkeit, wie die Beiden in Verbindung bleiben können, sind Briefe.
Alle drei Protagonisten erleben dabei Dinge, die sich nur schwer in Worte fassen lassen und die sie voneinander trennen. Wie werden Mary, Tom und Alistair mit den Geschehnissen und Erlebnissen umgehen?

Cover:
Wenn man das Cover betrachtet und den Klappentext kennt, denkt man sofort, dass hier ein wunderbarer Bezug besteht. Eine Dame, in der damals modernen Kleidung, welche durch Schutthaufen geht, im Hintergrund sieht man Kriegszerstörungen. Mir gefällt das Cover außerordentlich gut, ich finde, es hat etwas sehr nostalgisches und zeigt schonungslos, wie es im Krieg wirklich ausgesehen hat. Ich finde es sehr stimmig und passend.
Den Klappentext finde ich jedoch sehr verwirrend und absolut nicht zu dem Roman passend. Nachdem ich den Klappentext das erste Mal gelesen hatte, dachte ich, es handelt sich um eine romantische und schnulzige Dreiecksbeziehung zwischen Mary, Alistair und Tom während des zweiten Weltkrieges. Ich dachte, die Liebesbeziehung steht im Vordergrund, der Krieg dient nur als Schauplatz für die Geschichte. Jedoch ist genau das Gegenteil der Fall. Die Liebe taucht nur in wenigen Szenen auf, hauptsächlich dreht sich das Buch um den Krieg und wie die Protagonisten damit umgehen, sowie, was sie erleben. Durch diesen irreführenden Klappentext hatte ich andere Erwartungen an die Geschichte, wurde jedoch positiv überrascht und keinesfalls enttäuscht.

Schreibweise:
Von der ersten Seite war ich hin und weg, wie der Roman geschrieben wurde. Die Schreibweise war gleichzeitig schonungslos, als auch zurückhaltend und für mich sehr bildhaft. Sehr häufig hatte ich beim Lesen ein Bild der jeweiligen Szene vor Augen, so exakt wurde sie beschrieben.
Durch die verschiedenen Erzählperspektiven (nicht nur Mary, Tom und Alistair kommen zu Wort, sondern auch andere Protagonisten) erlebt man den Krieg durch die Augen eines Soldaten, einer jungen Frau, die einer reichen Familie entstammt, sowie des Beamten Toms, der mit sich selbst nicht im reinen ist, ob er sich nun als Soldat melden soll oder nicht. Dadurch erfährt man als Leser sehr gut, wie unterschiedlich der Krieg wahrgenommen wurde und wie die Protagonisten mit den Erlebnissen umgegangen sind. Dabei wurden sie Szenen nicht immer nur ernst gehalten, sondern es gab auch kleine Scherze und Anspielungen, die die Situationen teilweise etwas aufgelockert haben.


Protagonisten:
Wie schon erwähnt, sind die drei Hauptprotagonisten Mary, Tom und Alistair. Alle haben einen anderen Charakter, sie ähneln sich in wenigen Dingen. Den gesamten Roman über hatte ich mit ihnen ein wenig meine Probleme. Von den ganzen Haupt- und Nebenprotagonisten war mir lediglich Alistair sympathisch, alle anderen fand ich zu blass und eigensinnig dargestellt. Tom war immer zögerlich und sehr zurückhaltend, ich hatte häufig das Gefühl, dass er sich nicht vollkommen frei entfalten konnte (wegen des Krieges und der etwas aufdringlichen Mary) und dadurch nicht sein wahres Wesen zeigen konnte. Mary dagegen fand ich zu bestimmend und auch sehr kindlich. Sie hat zwar im Verlauf des Romans eine große Wandlung vollzogen, ich bin mir aber nicht sicher, ob diese in die richtige Richtung ging. Sie hat einen Charakter und eine Art, bei der ich mir sehr sicher bin, dass ich auch im wahren Leben nicht mit ihr klarkommen würde. Lediglich Alistair fand ich durchweg interessant und sympathisch. Seine Schilderungen des Krieges haben mich auch am Meisten mitgenommen und mit ihm habe ich am meisten mitgefiebert. Er ist in seinem Leben angekommen, hat sich Selbstsicherheit erworben und vertritt seine Meinung. Für mich wirkte er als einziger menschlich und natürlich (er hat sich keine Maske aufgesetzte, nur um anderen zu gefallen).

Fazit:
Von der ersten bis zur letzten Seite hat mir das Buch sehr gut gefallen und in seinen Bann gezogen. Ich war besonders angetan von der Schreibweise, die teilweise etwas magisches an sich hatte und für mich das Highlight des Romans war. Zwar konnte ich keine Sympathien für die meisten Protagonisten aufbauen, die ist für mich jedoch nicht der Hauptpunkt bei der Bewertung eines Buches. Es ist immer ein nettes Extra, wenn die Protagonisten von der ersten Sekunde an sympathisch sind, jedoch habe ich auch kein Problem, wenn es mal umgekehrt ist.
Man sollte sich nicht auf den Klappentext verlassen, welcher teilweise eine andere Geschichte verspricht, und dem Buch nicht gerecht wird.

Veröffentlicht am 21.05.2017

Ganz anders als erwartet, aber richtig gut!

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Als der Zweite Weltkrieg in London verkündet wird, lässt die junge Mary North alles stehen und liegen und meldet sich sofort als Hilfskraft zur Unterstützung an. Doch statt den von ihr erwarteten Aufgaben ...

Als der Zweite Weltkrieg in London verkündet wird, lässt die junge Mary North alles stehen und liegen und meldet sich sofort als Hilfskraft zur Unterstützung an. Doch statt den von ihr erwarteten Aufgaben bekommt sie eine Stelle als Hilfslehrerin und muss nicht nur dabei helfen, Kinder aufs Land zu evakuieren, sondern auch die zurückgeblieben Kinder im Alleingang unterrichten. Dabei lernt sie Tom kennen, der für die Schulen verantwortlich ist und schnell entwickelt sich mehr zwischen den beiden. Während Mary mit ihrer neuen Aufgabe zu kämpfen hat, plagen Tom die Gewissenbisse, denn im Gegensatz zu seinem Freund und Mitbewohner Alistair hat er sich nicht freiwillig für den Krieg gemeldet. Dieser muss, mit dem harten Leben an der Front konfrontiert, ebenfalls mit einigen Problemen kämpfen. Seine einzigen Lichtblicke sind die Besuche in der Heimat, bei denen er nicht nur Tom, sondern auch Mary trifft..

Obwohl ich das Cover dieses Buches wunderschön finde, muss ich gestehen, dass ich sowohl dieses als auch den Klappentext sehr irreführend finde. Beide lassen eine Liebesgeschichte zu Kriegszeiten vermuten und werden dem eigentlich Inhalt dieses Buches, dessen Fokus viel mehr auf dem Krieg als der Liebesgeschichte liegt, keineswegs gerecht.

Auch ich bin mit der Vermutung an das Buch herangegangen, dass hier die Beziehung von Tom, Mary und Alistair im Vordergrund steht und es zu einem Liebesdreieck kommt (was aber nicht der Fall ist!) und war positiv überrascht, dass diese Geschichte nicht nur viel mehr zu bieten hat, sondern auch viel tiefgründiger, viel rührender, viel authentischer ist, als ich je erwartet hätte.

Der Schreibstil des Autors ist für diese Geschichte einfach perfekt. Er hat die perfekte Balance aus ausschmückenden und nüchtern beschreibenden Worten, sodass die Geschehnisse, besonders die an der Front bei Alistair, sehr authentisch wirken und man ihm das Geschehen total abkauft. Es gibt leichtere Szenen, fröhliche Szenen, schöne Szenen, und dann wieder Szenen, in denen man so überrumpelt wird vom Krieg und dessen Auswirkungen, dass man dieses Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

Neben Tom, Alistair und Mary mochte ich besonders zwei Nebenfiguren sehr gern: Hilda, Marys beste Freundin, und Zachariah, einer von Marys Schülern. Zusammen mit den anderen Charakteren bieten sie der Geschichte eine abwechslungseiche Mischung aus verschiedensten Typen und Charakteren. Mit der Zeit merkt man jedoch auch, wie sehr der Krieg diese abstumpft und die einst schillernd hoffnungsvollen Charaktere immer mehr abstumpfen, was ich wahnsinnig gut gemacht finde.

Entgegen des äußeren Anscheins hat dieses Buch also so viel mehr zu bieten und ist eine riesige Leseempfehlung von mir. Ein Blick hinter die romantisch verklärt wirkende Fassade lohnt sich! Es gab Szenen, die mich sehr berührt haben und selbst nach dem Lesen musste ich immer wieder an Mary, ihre Schule und ihre Geschichte denken.

Veröffentlicht am 21.05.2017

Ein bewegender, stark geschriebener Antikriegsroman, der für mich das Zeug zum Jahreshighlight hat.

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Liest man den Titel und den Klappentext, entsteht meiner Meinung nach ein völlig falscher Eindruck, denn so mancher wird dahinter eine Liebesgeschichte mit einer Dreiecksbeziehung vermuten, was jedoch ...

Liest man den Titel und den Klappentext, entsteht meiner Meinung nach ein völlig falscher Eindruck, denn so mancher wird dahinter eine Liebesgeschichte mit einer Dreiecksbeziehung vermuten, was jedoch nicht zutrifft.

Mary North, eine lebenslustige junge Frau aus gutem Hause, möchte etwas anderes tun als im Ritz Cocktails zu trinken oder Teegesellschaften zu besuchen. Als der Krieg ausbricht, meldet sie sich freiwillig und wird als Lehrerin eingeteilt. Die meisten Kinder sind aufs Land evakuiert, und so bleiben nur ein paar Außenseiter, die Mary unterrichten kann. Unter ihnen ist der farbige Zachary. Das Schicksal des Jungen berührt sie, und zwischen Lehrerin und Schüler entsteht eine Art Kameradschaft. Für ihre Toleranz, Minderheiten gegenüber muss Mary häufig büßen, denn so schrecklich die Ereignisse des Kriegs auch sind, so tief verwurzelt und stark sind die Vorurteile der Menschen, und für die Londoner kommt es fast einem Kriegsverbrechen gleich, farbige Kinder zu unterrichten und sich gar mit ihnen auf der Straße blicken zu lassen.
Mary ist mir sehr sympathisch. Obwohl sie es "nicht nötig hätte", zu arbeiten, möchte sie etwas tun, um ihr Land im Krieg zu unterstützen. Ihre offene, tolerante Art, ihr Gerechtigkeitssinn und wie sie mit ihren Schülern umgeht, gefällt mir sehr. Tom, den Mann an ihrer Seite, hat sie bei ihren Bemühungen um die Stelle als Lehrerin kennengelernt. Bei dieser Verbindung ist der Begriff „Gegensätze ziehen sich an“ sehr passend, denn Tom ist ruhig, in sich gekehrt und besonnen, wo Mary impulsiv und leidenschaftlich reagiert.
Alistair ist Toms bester Freund. Als er auf Heimaturlaub nach London kommt, unternehmen sie einiges zu viert, zusammen mit Marys Freundin Hilda, von Mary und Tom mit dem Hintergedanken, aus ihren besten Freunden könnte vielleicht auch ein Paar werden. Aber bald schon muss Alistair wieder zurück nach Malta, zu seinem Stützpunkt. Starke, aber widersprüchliche Gefühle hat er mit im Gepäck, denn einerseits findet er Hilda durchaus sympathisch, aber Mary geht ihm nicht aus dem Kopf.

Der Roman ist abwechselnd aus Marys Sicht und aus Alistairs Blickwinkel geschildert. Sie sind die Protagonisten der Geschichte. Im Verlauf der Kriegsjahre erleben sie so viel Schreckliches, dass sie emotional und körperlich hart an ihre Grenzen kommen.
Chris Cleave hat einen sehr besonderen Schreibstil, der in der Übersetzung von Susanne Goga-Klinkenberg hervorragend bewahrt wurde. Sprachgewaltig und bildhaft, mit starken Metaphern und jeder Menge Sarkasmus, bringt der Autor die Schrecken und die Folgen des Krieges zum Ausdruck, so dass man sich dem dramatischen Szenario nicht entziehen kann.
Der britische Humor, der häufig mitschwingt und nur allzu oft in Galgenhumor mündet, kann nicht über den Wahnsinn hinwegtäuschen, der sich während der Kriegsjahre abgespielt hat.
Die Beschreibungen der zerstörten Orte und gebrochenen Seelen sind von einer traurigen Poesie.
Ja, es ist auch eine sehr berührende Liebesgeschichte, aber wer Romantik sucht, wird sie hier ganz sicher nicht finden. Der Wahnsinn des Kriegs und was er mit und aus den Menschen macht, steht hier im Vordergrund. Dies zu verdeutlichen, ist vermutlich auch das Hauptanliegen des Autors und der Beweggrund, diesen Roman zu schreiben. Starke Charaktere, als reale Vorbilder für die Protagonisten hat er dabei in seiner eigenen Familie, bei seinen Großeltern, gefunden.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Von mir Note Eins mit Sternchen ...

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Wer hier eine Dreiecksbeziehung zwischen Mary, Tom und Alistair vermutet und erhofft, wird enttäuscht sein. Wer jedoch ein tiefgründiges Buch über die Grauen des zweiten Weltkriegs gepaart mit immer wieder ...

Wer hier eine Dreiecksbeziehung zwischen Mary, Tom und Alistair vermutet und erhofft, wird enttäuscht sein. Wer jedoch ein tiefgründiges Buch über die Grauen des zweiten Weltkriegs gepaart mit immer wieder neuen Hoffnungsschimmern am Horizont erlesen möchte, dem sei dieses ans Herz gelegt. Der Buchmarkt ist in den letzten Jahren mit Büchern, die genau diese Zeit beschreiben, recht überschwemmt worden, dennoch schafft es „Die Liebe in diesen Zeiten“, sich von der breiten Masse abzuheben. Monat für Monat wird der Materie ein Kapitel gewidmet in dem man die Protagonisten kennen , bewundern und manchmal auch verabscheuen lernt. Aus der verwöhnten Mary wird – anders als aus ihrer Mutter – eine mutige junge Frau, die sich den auftauchenden Problemen durchaus zu stellen weiß. Sie kämpft für die Gerechtigkeit und vor allem Gleichberechtigung zweier verschiedener Rassen. Sie setzt sich ein für die Kinder und die Schwachen mit einer Leidenschaft, die ihresgleichen sucht. Während Tom Mary zu lieben versucht, ist er doch längst nicht immer einer Meinung mit ihr. Ob ihre Liebe stark genug sein kann? Und dann haben wir Alistair, der den Krieg auf Malta von einer seiner grausamsten Seiten erlebt.

Dieses Antikriegsbuch bezieht den Leser mit ein. Man fühlt sich mittendrin im zerbombten London, auf Malta, wo die Leute langsam schlichtweg ausgehungert werden aber auch im Club mit den schwarzen Musikern, die nur bei Nacht sichtbar werden dürfen. Schon zwei des Autors Vorgängerbücher – „Lieber Obama“ und „Little Bee“ haben mich beeindruckt. Mit diesem Buch aber konnte mich Chris Cleave schlichtweg begeistern

Veröffentlicht am 10.05.2017

Dramatisch, Erschreckend und spannend

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Inhaltsangabe: Quelle Amazon
Mary North ist jung, hübsch und aus guter Familie. In ihrem ganzen Leben musste sie noch nichts Schwereres heben als ein Cocktailglas. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs meldet ...

Inhaltsangabe: Quelle Amazon
Mary North ist jung, hübsch und aus guter Familie. In ihrem ganzen Leben musste sie noch nichts Schwereres heben als ein Cocktailglas. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs meldet sie sich impulsiv und voller Enthusiasmus in London zur Truppenunterstützung. Sie wird allerdings ganz unheroisch nur als Hilfslehrerin an einer Schule eingesetzt. Dabei lernt sie Tom kennen, der bei der Schulbehörde arbeitet. Sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen ... Aber ihre Verlobung begegnet größeren Hindernissen als nur dem Widerstand von Marys Familie. Denn eines Tages kommt Toms Freund Alistair, der sich freiwillig gemeldet hat, auf Heimaturlaub, und sein Zusammentreffen mit Mary löst in ihnen beiden heftige, nie gekannte Gefühle aus. Doch sie werden einander so bald nicht wiedersehen. Briefe sind ihre einzige Möglichkeit, in Verbindung zu bleiben. Und bald überschattet das Drama des Krieges alles andere. Mary und Alistair sehen sich Erfahrungen ausgesetzt, die in ihrem Grauen fast unwirklich erscheinen. Wie lange werden sie noch aneinander Halt finden können?

Meine Meinung zum Autor:
Mit dem Roman „ Die Liebe in diesen Zeiten“, hat Chris Cleave , einen wunderbaren und berührenden Roman geschaffen, ein großartiges Werk, das mich sehr begeistert und beeindruckt hat.
Mit sehr viel Einfühlungsvermögen, erzählt er vom 2. Weltkrieg, den Ängsten der Menschen und den Verlusten, von Liebe, Kamerad- und Freundschaft. Der schrecklichen Belagerung Maltas und den fürchterlichen Bombenangriffen auf London. Eine Liebesgeschichte vor einem großen Historischen Hintergrund des Krieges und des schrecklichen Terrors. Das ganze Geschehen hat er sehr Authentisch, Bild- und Glaubhaft erzählt. Seine Figuren wirken sehr real, sie sind wie aus Fleisch und Blut, auch ihre Handlungen und einzelne Charaktere, konnte man sehr gut nachvollziehen. Sein Sprach-und Schreibstil fand ich sehr flüssig und schon recht Anspruchsvoll. Auch war von Anfang an der Spannungsbogen sehr hoch und durchgehend fesselnd. Sehr schön hat er das damalige Zeitgeschehen, das Leben auf Malta, in London, die Rolle der Frau und den Rassismus dargestellt. Ein sehr facettenreicher Roman, den man nur Empfehlen kann.

Meine Meinung zum Inhalt:
Wer von einer puren Liebes oder Dreiecksgeschichte, wie es uns die Inhaltsangabe vorgaukelt, wird eines anderen belehrt. Es ist eine sehr Anspruchsvolle Geschichte, über die Londoner Gesellschaft, den Krieg und die Belagerung Maltas, auch der zerrissenen Liebe einer jungen Frau zu zwei Männern. Es geht hier um die Freundschaft 4 Junger Menschen aus London in den wirren des Krieges. Sehr schön hat er seine Figuren dargestellt, besonders Mary die Tochter aus gutem Hause, die mir am Anfang sehr verwöhnt und oberflächlich vorkam. Dagegen mochte ich Hilda ihr beste Freundin, von Anfang an, sie steht mit beiden Füßen im Leben, und hält zu Mary in allen Situationen, ein Fels in der Brandung. Sehr sympathisch wurde mir Mary, als sie den Posten als Lehrerin annahm und sich ausgiebig um ihre Schüler, besonders um den kleinen schwarzen Zachary kümmerte. Mary hat keine Vorurteile gegenüber von schwarzen, im gegen teil, sie ergreift Partei für sie. Tom ihr Freund, war für mich ein Träumer, der noch seinen Platz in der Gesellschaft suchen musste, sein Freund Alistar dagegen war für mich ein Mann der wusste was er will. Man spürte und fühlte Marys Zerrissenheit, ein Teil liebt Tom, dem sie ihre Stelle als Lehrerin zu verdanken hat, der andere Alistar, wobei man spürt das diese Gefühle tiefer sind. Auch die Zeit in die London den Krieg noch nicht erreicht hat, die Menschen Leben als wäre nichts, aber auch die drastische Änderung als der Krieg auch dort ankommt. Hier erleben wir wie 4 Junge Menschen über sich selbst hinauswachsen und versuchen den Krieg zu überstehen. Eine Geschichte mit einem unerwarteten Ausgang... Ich möchte nicht zufiel verraten, aber es wird spannend und tragisch...