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Veröffentlicht am 02.01.2024

Die Grausamkeiten des Krieges machen vor niemandem halt ...

Sehnsucht nach Somerton Court
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Es war mir eine Freude, auch diesen dritten und letzten Teil der Somerton Court Reihe von Leila Rasheed lesen zu dürfen und das Wiedersehen mit den Mitgliedern der Familie Averley und Templeton war zumeist ...

Es war mir eine Freude, auch diesen dritten und letzten Teil der Somerton Court Reihe von Leila Rasheed lesen zu dürfen und das Wiedersehen mit den Mitgliedern der Familie Averley und Templeton war zumeist hervorragend gelungen. Die Autorin zieht nochmals alle Register und lässt ihre Charaktere zu Höchstform auflaufen. Rose, die die Flitterwochen mit ihrem Mann Alexander in Ägypten verbringt, tritt ein wenig in den Hintergrund, deswegen fühlt sich Georgianna gezwungen das Anwesen am Laufen zu halten. Der Krieg fordert immer neue Opfer von der Bevölkerung und so bleibt es nicht aus, dass sich Charlotte und auch Sebastian zum Dienst für ihr Vaterland melden. Lediglich Ada konzentriert sich weiterhin auf ihr Studium, nichtsahnend dass sie auch damit bald einen wichtigen Beitrag leisten wird …

Mit Bewunderung habe ich die positive Verwandlung von Charlotte, einem sonst so snobistischem Stadtkind miterlebt. Und auch Sebastian wächst über sich hinaus. Frau Rasheed zeichnet ein recht authentisches Bild der damaligen Zeit und verknüpft ihre Geschichte mit genügend Überraschungen, dass es nicht langweilig wird. Der Roman bekommt ein rundes und schlüssiges Ende, das mich doch recht zufrieden zurückließ. Aber … ja, ein kleines Aber gibt es, denn sonst hätte ich ja die Bestnote vergeben. Mich hat das Buch an vielen Stellen doch ein wenig zu sehr an Downton Abbey erinnert. Aber vielleicht lief es damals in den Gutshäusern einfach sehr ähnlich ab und ich interpretiere zu viel hinein. Von mir bekommt dieser wirklich starke letzte Teil jedenfalls wohlverdiente vier leuchtenden Sterne und ich möchte mich bei der Autorin für die vielen angenehmen Lesestunden, die sie mir mit ihrer Trilogie verschafft hat, bedanken.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht ....

Der tote Rittmeister
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Ich liebe clevere junge Frauen, die trotz aller Widrigkeiten ihren Verstand einsetzen um das zu erreichen, was richtig ist. Deshalb verwundert es nicht, dass ich diesen zweiten Teil der Norderney Reihe ...

Ich liebe clevere junge Frauen, die trotz aller Widrigkeiten ihren Verstand einsetzen um das zu erreichen, was richtig ist. Deshalb verwundert es nicht, dass ich diesen zweiten Teil der Norderney Reihe von Elsa Dix so genossen habe. Über knapp 400 Seiten habe ich zum zweiten Mal das Vergnügen die Lehrerin Viktoria Berg und den Journalisten Christian Hinrichs bei ihrer Verbrecherjagd zu begleiten. Diesmal fiel ein Rittmeister einem schrecklichen Mord zum Opfer und Christian wird zum Hilfsbeamten „befördert“. Doch auch Viktoria hat ein Ziel im Auge. Die beste Freundin einer ihrer todkranken Schülerinnen wird vermisst und sie setzt alles daran, diese zu finden um ein letztes Wiedersehen der beiden Mädchen zu ermöglichen. Christian und Viktorias Wege kreuzen sich schließlich unweigerlich. Reicht ihrer beider Gerechtigkeitssinn aus, um ihre persönlichen Uneinigkeiten auszumerzen?

Ich konnte sie riechen, die Meeresluft … ich konnte sie sehen, die feinen Damen und Herren, die auf der Promenade flanierten und vor allem konnte ich eintauchen in eine Geschichte, deren Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhalten wurde. Ein gut beobachteter zeitgenössischer Kriminalroman, der viel Lokalkolorit vermittelt und mich beim Lesen eins werden ließ mit der Zeit vor über hundert Jahren, als der Kaiser noch Kaiser war und sich jeder in seine Rolle zu fügen hatte. Ich bin natürlich schon sehr gespannt auf den nächsten Band „Die kalte Mamsell“, die – wie beruhigend zu wissen – schon auf meinem SuB schlummert. Für den toten Rittmeister gibt es von mir natürlich erstmal fünf glänzende Sterne verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung. Wer Elsa Dix noch nicht kennt, hat etwas verpasst, aber … unbedingt die Reihenfolge einhalten!

Veröffentlicht am 29.12.2023

Im Wald da sind die Räuber ...

Die Gabe der Sattlerin
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Voller Verzweiflung und um einer ungewollten Eheschließung zu entgehen flieht Charlotte am Morgen ihres vermeintlichen Hochzeitstages mit ihrem geliebten Hengst aus dem Haus der Eltern. Schnell merkt sie, ...

Voller Verzweiflung und um einer ungewollten Eheschließung zu entgehen flieht Charlotte am Morgen ihres vermeintlichen Hochzeitstages mit ihrem geliebten Hengst aus dem Haus der Eltern. Schnell merkt sie, dass sich ihr ein wenig kopfloser Aufbruch alles andere als einfach gestaltet. So gerät sie schließlich in die Fänge einer Bande von Räubern, die sie zu ihrem Spielball machen, indem sie sie als eine Art Spionin im Hofgestüt Marbach einschleusen. Doch die clevere Charlotte weiß sich zu helfen und bald schon schließt sie mit dem Arzt und Dichter Friedrich Schiller eine Art Pakt, der ihrer beider Überleben garantieren soll …

Nicht nur einmal habe ich mir beim Lesen dieses amüsanten und durchaus spannenden Abenteuerromans gedacht, wie interessant es in der Gedankenwelt des cleveren Autors Ralf H. Dörweiler aussehen muss. Mittlerweile kenne ich fast alle seiner Romane und auch diesmal hat er mich nicht enttäuscht. Er nahm mich abermals mit auf eine Reise durch meine Wahlheimat Baden-Württemberg, deren Orte mir so vertraut sind und die doch durch ihn in einem ganz neuen Licht erschienen. Eine gelungene Mischung aus Robinsonade und Humor ließen mich nur so durch die Seiten fliegen und ließen mich ein wenig atemlos zurück. Sehr gerne vergebe ich für diesen gelungenen historischen Roman mit fünf Sternen die absolute Bestnote und freue mich bereits heute auf weitere Abenteuer aus seiner Feder!

Veröffentlicht am 20.12.2023

Special delivery für Sarah Pauli ...

Die Tote vom Naschmarkt
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Na, diesmal kommt es für Sarah Pauli aber recht Stiefels dick daher. Ein kleines Päckchen mit dem Daumen, Zeige und Ringfinger einer menschlichen Hand landet auf ihrem Schreibtisch. Wenn das mal nicht ...

Na, diesmal kommt es für Sarah Pauli aber recht Stiefels dick daher. Ein kleines Päckchen mit dem Daumen, Zeige und Ringfinger einer menschlichen Hand landet auf ihrem Schreibtisch. Wenn das mal nicht ein perfekter Einstieg für Sarahs nächste Kolumne ist, die sich ja – wie bekannt – mit dem Thema Aberglauben beschäftigt. Doch schnell stellt sich heraus, dass es hier mitnichten um übersinnliche Spielereien handelt. Die Journalistin merkt bald, dass sie als Spielfigur in einer Anklage fungieren soll, bei der auch der prominente Anwalt Harald Koban wieder seine Finger im Spiel hat. Die Finger sind erst der Anfang …

Da ich die Stadt Wien liebe und mir auch Sarah durch den ersten Band der Reihe schon ein wenig ans Herz gewachsen ist, war für mich dieser zweite Teil natürlich ein absolutes Muss. Trotzdem „Die Tote vom Nachmarkt“ auch wieder ein eher ruhiger Krimi ist, wird der Spannungsbogen bis zum Schluss recht gut aufrechterhalten und lädt den Leser zum Miträtseln ein. Sarah, von Berufswegen ja eigentlich Journalistin, findet sich mal wieder mittendrin in den Ermittlungen und nimmt ihre Leser mit auf eine kleine Reise quer durch Wien. Ein wenig mehr Wiener Einblicke wären schön gewesen, daher vergebe ich mit soliden vier Sterne nicht ganz die Bestnote. Dennoch bleibe ich natürlich an dieser Reihe dran und freue mich schon auf Band drei, der natürlich wieder mit einem Toten und Sarah mittendrin aufwarten wird. Ich bin gespannt!

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Wenn man sich bewusst wird, dass das Leben vielleicht noch mehr zu bieten hat ...

Zwischenfall in Lohwinckel
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Ein Highlight! Zu Beginn des Buchs nimmt Vicki Baum mich mit auf eine kleine Reise in ein verschlafenes hessisches Städtchen mit um die 7.000 Einwohnern. Das Leben plätschert so vor sich hin, jede Familie ...

Ein Highlight! Zu Beginn des Buchs nimmt Vicki Baum mich mit auf eine kleine Reise in ein verschlafenes hessisches Städtchen mit um die 7.000 Einwohnern. Das Leben plätschert so vor sich hin, jede Familie hat seine eigenen Sorgen und Nöte, doch man ist zufrieden, mit dem, was das Leben einem zu bieten hat. Von jetzt auf gleich wird diese Ruhe gestört, denn vier Berliner – eigentlich auf dem Weg nach Baden-Baden – kommen dort auf tragische Weise von der Straße ab und landen an einem Baum. Zunächst ist schwer auszumachen, ob es überhaupt Überlebende gibt, doch der Arzt vor Ort, Herr Dr. Persenthein, scheint die Lage diesmal im Griff zu haben und so werden die vier Fahrgäste nach erster Verarztung entsprechend im Städtchen verteilt, ein eigenes Krankenhaus gibt es ja nicht. Gerne helfen die Lohwinckler wo es nur geht, doch zugleich wird so einigen Bewohnern bewusst, dass sie vielleicht die letzten Jahre am Leben vorbeigelebt haben. Das Großstadtflair der ungewollten Gäste weckt auf einmal Begierden, von denen sie gar nicht wussten, dass sie je unter der Oberfläche schlummerten …

Die Romane der berühmten Schriftstellerin Vicki Baum gelten schon seit ein paar Jahren als die Wiederentdeckungen vergangener Zeiten – vollkommen zurecht, wie mir dieser Roman mal wieder bewiesen hat. Ich hatte mich bewusst für eine Ausgabe aus den 50er Jahren entschieden, da ich hoffte, somit ein unzensiertes Original lesen zu dürfen. Und, was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Während des Lesens habe ich mich direkt verliebt in diese alte, blumige Sprache, für die die Baum bekannt ist. Ich trauerte um den „Schofför“ genauso, wie ich Pittjewitt und den kleinen Boxer liebte. Wer weiß, vielleicht hätte ich mich an Elisabeths Stelle auch in den smarten Herrn Karbon verliebt, wenn der eigene Mann immer nur durch mich durch geguckt hätte? Ordentlich aufgemischt hat die Autorin das Dorfleben auf jeden Fall und jeder der Bewohner wird den „Zwischenfall in Lohwinckel“ so schnell, oder vielleicht sogar nie, vergessen haben. Von mir gibt es begeisterte fünf Sterne und ich empfehle wirklich jedem, bei dem dieses Buch noch irgendwo in den weiten der RuBs schlummert, zuzugreifen und einzutauchen in diese wilde Mischung aus Lohwinckel und Berlin. Von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung!