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Veröffentlicht am 20.10.2023

Fünf Freunde ... der mittlere Westen ... Amerika, wie es leibt und lebt!

Shotgun Lovesongs
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Sehr amerikanisch aber auf eine äußerst liebevolle Art präsentiert uns der Autor Nickolas Butler mit seinem Roman „Shotgun Lovesongs“ das kleine Städtchen Little Wing im Staat Wisconsin, tief im mittleren ...

Sehr amerikanisch aber auf eine äußerst liebevolle Art präsentiert uns der Autor Nickolas Butler mit seinem Roman „Shotgun Lovesongs“ das kleine Städtchen Little Wing im Staat Wisconsin, tief im mittleren Westen der USA, und seine Einwohner. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, in der die fünf Schulfreunde Beth, Henry, Ronny, Lee und Kip aufgewachsen sind. Dennoch drängt es einige von ihnen hinaus in die große, weite Welt bis sie schließlich nach und nach – manchmal schmerzlich - feststellen, das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite des Zauns, und sie schließlich doch langsam ihren Weg wieder in die Heimat finden, jeder auf seine eigene Art.

Die Geschichte befasst sich vor allem mit dem Thema Freundschaft und Zusammenhalt, spart aber auch nicht an Heimatverbundenheit und „back to the roots“ Feeling. Zugegeben, es werden einige Klischees bedient und dennoch konnte mich das Buch abholen. Großartig umgesetzt und sehr gefühlsbetont haben mich Karoline Schuch (als Beth), Fabian Busch (Henry), Andreas Döhler (Ronny), Florian Lukas (Lee) und Barnaby Metschurat (Kip) durch die Geschichte begleitet, so dass ich hier gerne vier von fünf möglichen Sternen vergebe. Das perfekte Hörbuch zum Autofahren und Genießen!

Veröffentlicht am 19.10.2023

Am Thema vorbei ... das geht besser!

Ein kleines Stück von Afrika - Hoffnung
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Nachdem ich im ersten Band der Afrika Saga spannende Stunden mit Ivory verbringen durfte, war Band zwei für mich natürlich Pflichtprogramm. Ich freute mich auf ein Wiedersehen mit der inzwischen verwitweten ...

Nachdem ich im ersten Band der Afrika Saga spannende Stunden mit Ivory verbringen durfte, war Band zwei für mich natürlich Pflichtprogramm. Ich freute mich auf ein Wiedersehen mit der inzwischen verwitweten Dame des Hauses, ihrem neuen Ehemann und den Kindern. Leider habe ich über dieses Quartett in Band zwei viel zu wenig erfahren. Zu meiner Überraschung lag der Fokus diesmal auf Ranjana, der Frau des inzwischen verstorbenen Maharadschas und ihrer Vertrauten Naeku. Ebenso tauchen auch die Leopardin Desna und der zahme Pavian Kurtti wieder auf, doch die Geschichte dreht sich nicht mehr um Afrika, sondern um die persönlichen Sorgen und Nöte der genannten Protagonisten. Mir wurden leider viel zu viele Klischees bedient. Mir fehlte die Tiefe, die Verbundenheit und eine Konfliktlösung, die in sich schlüssig ist. Ich habe das Hörbuch natürlich zu Ende gehört, wurde aber ein wenig unbefriedigt zurückgelassen. Von mir gibt es diesmal nur zwei von fünf möglichen Sternen. Schade, hier wurde meiner Meinung nach viel Potential verschenkt.

Veröffentlicht am 19.10.2023

Der Lehrer muss passiv werden, damit das Kind aktiv werden kann!

Lehrerin einer neuen Zeit
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Die Ärztin und Pädagogin Maria Montessori eröffnet mit diesem ersten Band eine neue Reihe rund um "Bedeutende Frauen, die die Welt verändern". Natürlich hatte ich schon von Maria Montessori gehört, muss ...

Die Ärztin und Pädagogin Maria Montessori eröffnet mit diesem ersten Band eine neue Reihe rund um "Bedeutende Frauen, die die Welt verändern". Natürlich hatte ich schon von Maria Montessori gehört, muss jedoch gestehen, dass mein Wissen bis dato eher bruchstückhaft war. Umso mehr habe ich mich gefreut zu entdecken, dass die Autorin Laura Baldini – mir besser bekannt als Beate Maly – sich dieser Wissenslücke angenommen hat und mir mit „Lehrerin einer neuen Zeit“ einen wunderbaren Einblick in das Leben dieser bedeutenden Frau gewährte.

Maria hatte das Glück vor guten 150 Jahren in eine recht liberale Familie geboren zu werden, die ihr ein Studium der Medizin ermöglichte, was für damalige Verhältnisse absolut undenkbar war. Ihre Mutter hätte sicher selbst gerne mehr aus sich gemacht als „nur“ Ehefrau und Mutter zu sein und so unterstützt sie ihre Tochter bei ihrem Vorhaben wo sie nur kann und treibt ihre Karriere vehement voran. Ein wenig zähneknirschend schließt sich Marias Vater an. Schnell jedoch merke ich beim Lesen, wie unschicklich das damals für eine junge Frau war, wie hart sie kämpfen musste und wie sehr ihr die Männer ihren schulischen Erfolg neideten. Uns so wird auch Maria eines Tages vor die Wahl gestellt: Karriere oder Ehe und Familie. Beides gemeinsam ist undenkbar. Wie sie sich schlussendlich entscheidet, ist hinlänglich bekannt, denn ihre für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen pädagogischen Lehrmethoden finden heute noch Anwendung. Dennoch hat das Lesen die Entdeckung Spaß gemacht, wie es dazu kam. Ein anschaulicher Schreibstil ließ mich eintauchen in die Welt von damals, ließ mich den Kampf der Frauen miterleben und mich dabei zu ertappen, wie ich ihnen stillheimlich alles Glück auf Erden wünschte. Ich habe einiges gelernt und fühlte mich nebenbei bestens unterhalten. Deshalb zögere ich auch nicht, hier die volle Sternenzahl zu vergeben. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung von mir an alle diejenigen, die diese Form von Geschichtsunterricht genauso lieben wie ich.

Veröffentlicht am 19.10.2023

Vom Leben einer Gefängnisärztin ... Konflikte vorprogrammiert!

Verborgen
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„Vom Regen in die Traufe“ war mein erster Gedanke als ich mich ein wenig eingelesen hatte, denn eigentlich wollte Eva Korell mit ihrem Umzug nach München ihr altes Leben hinter sich lassen. Ein Leben, ...

„Vom Regen in die Traufe“ war mein erster Gedanke als ich mich ein wenig eingelesen hatte, denn eigentlich wollte Eva Korell mit ihrem Umzug nach München ihr altes Leben hinter sich lassen. Ein Leben, das geprägt war vom frühen Unfalltot ihrer Eltern und ihrer Unfähigkeit einer möglichen Liebe eine Chance zu geben. Aber auch ein Leben, dessen harte Arbeit als Notfallärztin, sie langsam aber sicher zu zermürben schien. Als sie für die Stelle als Gefängnisärztin eine Zusage erhält, wähnt sie sich am Ziel für einen Neustart, doch nichts und niemand hat sie auf die Emotionen vorbereitet, die auf sie hereinbrechen, als sie merkt, dass sie in ihrem neuen Job doch nicht so gefühlsfrei arbeiten kann, wie sie sich das vorgestellt hatte und dass ihr durchaus nicht jeder wohlgesinnt ist, der ihr auf den Fluren der JVA begegnet. Schnell gerät Eva in eine Zwickmühle und bringt sich in eine Situation, die sie selbst das Leben kosten könnte …

Ich bin ein großer Bewunderer von Frauen wie Eva, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen, abwägen was wirklich zählt und versuchen sich alleine durchzukämpfen. Doch das kann auch ein sehr einsames Leben sein, wenn man nach der Arbeit immer in eine leere Wohnung kommt. Ebendies bekommt auch unsere Protagonistin zu spüren und so stürzt sie sich eben mit vollem Eifer und Elan in ihre neue Arbeit. Die Autorin Anna Simons zeichnet ein anschauliches Bild vom Gefängnisalltag und allen damit verbundenen Tücken, die sich Eva in den Weg stellen. Hier dachte ich zum ersten Mal, dass ich kaum tauschen würde wollen. Ich konnte mich gut in die neue Gefängnisärztin reinversetzen, wenn ich auch nicht immer ihrer Meinung war. Aber wie sagt man so schön, vom gemütlichen Sofa aus lassen sich Probleme immer leichter lösen als wenn man mittendrin steckt. Ich würde sagen, ich bin angefixt, vergebe gerne 4,5 von 5 Sternen und freue mich schon auf den Folgeband!

Veröffentlicht am 16.10.2023

Gier kann zum Verhängnis werden ...

Die Mission des Goldwäschers
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Für mich sind Ralf H. Dorweilers historische Romane inzwischen ein Garant für gute Unterhaltung, bei der Wahl eines seiner Bücher bin ich noch nie enttäuscht worden. So nahm mich der Autor auch diesmal ...

Für mich sind Ralf H. Dorweilers historische Romane inzwischen ein Garant für gute Unterhaltung, bei der Wahl eines seiner Bücher bin ich noch nie enttäuscht worden. So nahm mich der Autor auch diesmal wieder mit auf eine spannungsgeladene Reise zu einem Thema, das die Menschheit schon seit vielen hundert Jahren beschäftigt … die Suche nach dem Schatz der Nibelungen. Als Reisegefährten wählt er für mich drei junge Burschen, die schon von Kindesbeinen miteinander befreundet sind und alle mit dem Thema Goldgewinnung und -verarbeitung zu tun haben. Ich nenne das Trio für mich während des Lesens meine „Goldjungs“. Begleitet werden sie von einem Buchhändler, seiner Tochter und einem Mönch, der während der Reise versuchen wird, die Hinweise auf den Schatz zu entschlüsseln. Doch solch eine Mission bringt schnell Neider an die Oberfläche und verbunden mit dem enormen Zeitdruck im Rücken ist die Reise schnell nicht nur voller Neugier und Spannung, sondern birgt auch mehr Gefahren als den sechs Gefährten lieb ist. Als schließlich der junge und damals noch recht unbekannte Dichter Johann Wolfgang Goethe zu ihnen stößt, scheint die illustre Gruppe komplett und die Jagd kann beginnen …

Der Autor schafft es in „Die Mission des Goldwäschers“ mal wieder auf ganz wunderbare Weise mit Abenteuer, wahren Tatsachen und vor allem einem ausgesprochen anschaulichen und bildgewaltigen Schreibstil ein Leseerlebnis der ganz besonderen Art zu kreieren. So ganz nebenbei bekomme ich die Nibelungensaga erzählt, lerne viel über gewaltige Kirchengebäude und besuche solch wunderbare Schauplätze wie Straßburg, Speyer und Worms vor 250 Jahren, die mich wünschen lassen, mich selbst mal kurz zurückversetzen zu können. Ich wusste bisher recht wenig über die Gewinnung von Gold und die anschließende Verarbeitung und freute mich deshalb riesig darüber einmal live bei einer Münzprägung dabei sein zu dürfen. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz ohne jemals zu aufdringlich oder gar kitschig zu wirken. Ich denke, anhand meiner Rezension kann man spüren, dass ich schlichtweg begeistert bin von diesem Roman und so wünsche ich mir noch viele weitere Bücher aus der Feder des sympathischen Autors. Vielen Dank, dass ich mit dabei sein durfte, und als Belohnung gibt es natürlich fünf dicke, fette Sterne mit einer absoluten Leseempfehlung. Gut gemacht, lieber Ralf, aber nichts anderes habe ich erwartet 😉