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Veröffentlicht am 20.01.2023

Eine Geschichte, die berührt und definitiv nachwirkt ... von mir eine absolute Hörempfehlung!

Hast du uns endlich gefunden
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„Edgar Selge … wer ist das nochmal?“ Der Name sagte mir nichts, da musste ein Bild her. Gesagt, getan und wer grinste mir da auf einmal ganz verschmitzt entgegen? Der einarmige Polizeiruf 110 Kommissar ...

„Edgar Selge … wer ist das nochmal?“ Der Name sagte mir nichts, da musste ein Bild her. Gesagt, getan und wer grinste mir da auf einmal ganz verschmitzt entgegen? Der einarmige Polizeiruf 110 Kommissar Jürgen Tauber! Und schon wurde die Sache höchstinteressant, denn er hat seinen autofiktionalen Roman nicht nur selbst geschrieben, sondern auch selbst gelesen. Meist geht das schief, denn Autoren sind keine Sprecher, wie eben auch Sprecher keine Autoren sind. Anders gelagert ist das bei Edgar Selge, der dank seiner fundierten Schauspielausbildung durchaus vortragen kann. So erzählt er dann über unterhaltsame achteinhalb Stunden die Geschichte seiner Familie und welche Rolle ihm darin zuteilwurde. Oft reduzierte sie sich ein wenig auf die des Außenstehenden. Zu jung, um mit dem Vater Debatten zu führen und wiederum zu alt, um Mutters Nesthäkchen zu sein. Auch leidet er oft unter der Strenge der Eltern, besonders der des Vaters, der gerne auch mal den Gürtel als Mittel der Bestrafung wählt. Der Vater führt schon von Berufswegen ein unnachsichtiges Regiment und zeigt selten emotionale Regungen. Zuhause fünf Söhne und im Gefängnis ein ganzes Regiment von Delinquenten, da schien ihm ein hartes Durchgreifen erforderlich. Die Familie ist aber auch geprägt durch ihr wunderbares musikalisches Talent und die vielen Hauskonzerte, die regelmäßig stattfinden und so wächst der junge Edgar zwischen Butterbrot und Peitsche auf, muss denn herben Verlust zweier Brüder verschmerzen und so ganz nebenbei auch noch zu sich selbst finden.

Ich habe es geliebt ihm zuzuhören, war nicht eine Minute gelangweilt oder gar enttäuscht und vergebe gerne mit fünf Sternen die Bestnote. Wer Edgar Selge auf seine Rolle des Kommissars reduziert, tut ihm wirklich unrecht. Er ist ein intelligenter und ehrgeiziger Mensch, der stets auch das Wohl der anderen im Sinn hat. Ich habe mich jedenfalls gefreut, durch das Hörbuch nähere Bekanntschaft mit ihm gemacht zu haben und empfehle sein Buch – besonders in der Hörbuchfassung - gerne weiter.

Veröffentlicht am 19.01.2023

Der Mensch wächst definitiv mit seinen Aufgaben ....

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
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„Oh, das ging ja schnell!“ dachte ich mir, nachdem ich den über 600 Seiten starken Wälzer fast in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Seiten flogen nur so dahin und ließen mich versinken in die Familiengeschichte ...

„Oh, das ging ja schnell!“ dachte ich mir, nachdem ich den über 600 Seiten starken Wälzer fast in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Seiten flogen nur so dahin und ließen mich versinken in die Familiengeschichte der Autorin Carla Berling, die unter dem Pseudonym Felicitas Fuchs mit ihrer Minna einen durchaus spannenden Roman verfasst hat. Wir begleiten Minna durch die zwanziger Jahre, in der sie bereits große Pläne schmiedet und sich dank ihres Talents und ihrer Kreativität den Traum eines eigenen Modesalons erfüllt. Bald ist sie mehr als erfolgreich und nicht zuletzt auch dank ihres Mannes vermehrt sich das Geld wie von selbst. „Heirate nie einen Mann, der kleiner ist als du …“ mit diesem Satz hatte ihre Mutter Ida immer gewarnt, doch Minna hat ihren eigenen Kopf. Soll ihr ihre Sturheit schließlich zum Verhängnis werden? Am Ende des Buchs in den frühen fünfziger Jahren wissen wir mehr. Dazwischen darf vor Spannung gezittert, vor Rührung geweint und vor Freude gelacht werden.

Liebe Carla, was soll ich sagen, ich habe beim Lesen deines Romans so viele Parallelen zu meiner eigenen Familie gefunden, dass es schon fast unheimlich war. Leider kann ich nicht viel dazu schreiben, ohne für die Leser zu spoilern, die dein Buch noch nicht kennen, aber meine Oma Erna, geboren 1899, war deiner Uroma Minna sehr, sehr ähnlich. Schade, dass ich sie zu ihrem Leben nicht mehr befragen kann. Sicher hätte sie so einiges zu erzählen gehabt. Umso mehr freue ich mich, dass du deine Geschichte mit uns teilst, denn sie liest sich spannend wie ein Roman aber spiegelt eben auch das wahre Leben wider. Band zwei liegt bereits auf dem SUB – Gott sein Dank – und wird sicher nicht mehr lange dort verbleiben. Ich freue mich darauf und bin gespannt, wie es mit Minna aber auch primär mit Töchterchen Hanne weitergehen wird. Von mir bekommen du und Minna auf jeden Fall dicke, fette fünf Sterne, eine weite Verbreitung meiner Rezension und natürlich viele Leseempfehlungen. Lieben Dank für die vielen schönen Lesestunden!

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Veröffentlicht am 18.01.2023

"Nigdy się nie poddamy, wir geben nicht auf!"

Hannah und ihre Brüder
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Das Buch beginnt mit einem ordentlichen Schreck, denn der betagte Ben Solomon, der vor nicht allzu langer Zeit seine geliebte Frau Hannah verloren hat, taucht plötzlich mit einer Waffe auf einer Galaveranstaltung ...

Das Buch beginnt mit einem ordentlichen Schreck, denn der betagte Ben Solomon, der vor nicht allzu langer Zeit seine geliebte Frau Hannah verloren hat, taucht plötzlich mit einer Waffe auf einer Galaveranstaltung auf und bedroht ausgerechnet einen der Ehrenbürger Chicagos, der mit vielen Spenden und Hilfen besonders der jüdischen Gemeinschaft unter die Arme greift, da er doch vermeintlich ähnlich schlecht wie die meisten Juden während des Zweiten Weltkriegs behandelt wurde. Das gibt er zumindest vor, doch Ben ist überzeugt in ihm seinen „Fastbruder“ erkannt zu haben, mit dem er damals in Polen aufgewachsen ist. Keiner glaubt dem alten Ben und so engagiert er in seiner Verzweiflung die Anwältin Catherine Lockart um mit ihr und dem befreundeten Privatermittler Liam Taggart der Sache auf den Grund zu gehen und hoffentlich ein schauriges Verbrechen aufzuklären. Werden sie gemeinsam den mächtigen „Elliot Rosenzweig“ zur Strecke bringen?

Der Roman muss dem Autor Ronald H. Balson nur so aus der Feder geflossen sein, denn er liest sich fast von selbst. Ein Buch, das an den Händen klebt und das man nur schwer zu Seite legen kann. Besonders die Zeit vor und während des Krieges in Polen ist sehr authentisch geschildert und muss Herrn Balson einiges an Recherchearbeit abgerungen haben. Davor ziehe ich meinen Hut. Dennoch fand ich das Buch irgendwie sehr amerikanisch. In Europa und wahrscheinlich besonders in den vom Krieg damals schwer betroffenen Länder wie Deutschland, Österreich, England, Frankreich und so weiter, meine ich, schreibt man ein wenig anders. Fast als wäre man näher am Geschehen gewesen, wenn auch die heutigen Autoren meist selbst noch nicht mal geboren waren. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gefesselt und ich vergebe mit gutem Gewissen eine Bewertung mit vier Sternen.

Veröffentlicht am 18.01.2023

Wo arm und reich sehr dicht beieinander liegen ...

Der blonde Hund
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Auch dieser dritte Kriminalfall um den Kriminalkommissar Ariel Spiro ist wieder alles andere als gewöhnlich. Bei dem Mordopfer handelt es sich um einen Journalisten, der für den damals, also im Jahr 1925, ...

Auch dieser dritte Kriminalfall um den Kriminalkommissar Ariel Spiro ist wieder alles andere als gewöhnlich. Bei dem Mordopfer handelt es sich um einen Journalisten, der für den damals, also im Jahr 1925, noch sehr umstrittenen Völkischen Beobachter tätig war. Nicht überraschend stellt sich schnell heraus, dass er Teil einer ganzen braunen Entourage ist, die in Berlin zu Besuch ist. Unser Kommissar mit dem jüdischen Namen – Jude zu sein bestreitet er weiter vehement – macht sich also an die Aufklärung und gerät mal wieder in dubiose und zweifelhafte Kreise. Zur gleichen Zeit bewegt sich seine Freundin Nike in anderen Sphären und lässt sich auf Séancen verunsichern. Diesmal scheinen die Beiden wie Königskinder, die nicht zusammenfinden. Wird es Spiro als gelingen, den Mord aufzuklären bevor weitere Tote seinen Pfad pflastern werden?

Was mir an diesem Roman besonders gefallen hat, ist sein Subtilität, mit der er das Auftauchen der Nationalsozialisten beschreibt. Besonders klasse fand ich den vegetarische Hitler, der im Restaurant den Kellner schalu macht. Überhaupt gefällt mir der bildhafte Schreibstil, der mich in Gedanken durch die Straßen Berlins huschen ließ. Nicht ganz so interessant fand ich Nikes Freizeitbeschäftigung aber ist genau wie Judenhass en vogue und zum Buch hat sie gepasst. Ich vergebe hier gerne die verdiente volle Punktzahl und bin schon sehr gespannt auf einen eventuellen vierten Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Wer hat Angst vorm bösen Wolf? ...

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Man sollte der toughen Angela Wood, die sich ihren Lebensunterhalt mit Taschendiebstählen verdient, nicht in die Quere kommen. Für Menschen mit ungebührlichem Verhalten hat sie kein Verständnis und ersinnt ...

Man sollte der toughen Angela Wood, die sich ihren Lebensunterhalt mit Taschendiebstählen verdient, nicht in die Quere kommen. Für Menschen mit ungebührlichem Verhalten hat sie kein Verständnis und ersinnt schnell eine Strafe für den Missetäter. Mit diesem großen ungemütlichen Gast hätte sie sich aber besser nicht angelegt. Durch den Diebstahl seiner eher unscheinbaren Ledertasche bringt sie nämlich nicht nur selbst in Lebensgefahr. Nachdem sie entdeckt, worum es sich bei dem Inhalt der Tasche handelt – einem mehr als brutal anmutendem Mord- und Foltertagebuch – will sie dieses so schnell wie möglich wieder loswerden und spielt es der Polizei in die Hände. Doch der Besitzer will es wiederhaben, koste es, was es wolle, und nimmt rasch ihre Spur auf. Die Versuche Hunters, Angela an einen sicheren Ort zu bringen, scheitern … der „Werwolf“ hat Lunte gerochen und ein erbarmungsloses Spiel gegen die Zeit beginnt …

Es war schon ein paar Monate her, seit ich Chris Carters 10. Fall für Hunter und Garcia gehört hatte. Doch das Schöne an dieser Reihe ist, man ist ratzfatz wieder im Geschehen. Die unverkennbare und ganz großartige Leseleistung des Sprechers Uve Teschner verursachte mir mehr als einmal Gänsehaut und die Spannung wurde im gesamten Hörbuch hochgehalten, dass es eine wahre Freude war. Nur zimperlich darf man nicht sein, denn auch diesmal wurde wieder mit blutigen Details nicht hinterm Berg gehalten. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil ich anfänglich nicht nachvollziehen konnte, warum man nicht gleich alle im Buch genannten Todesfälle unter die Lupe nahm, und weil der arme Carlos diesmal etwas stiefmütterlich außen vor war. Dennoch bin ich immer noch begeistert und freue mich schon auf den nächsten Ausflug in die "Stadt der Engel" mit den sympathischen Ermittlern Robert Hunter und Carlos Garcia. Von mir gibt es wohlverdiente 4,5 von 5 möglichen Sternen!