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Veröffentlicht am 14.09.2021

"Loverboy" ... was für ein zärtlicher Name für eine grausame Masche ...

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Manche sagen, die Krimireihe um Kommissar Dühnfort hat sich totgelaufen, ich sage … mitnichten! Auch diesmal präsentiert Inge Löhnig ihren Lesern eine sehr empfehlenswerte Fortsetzung dieser Reihe. Konstantin ...

Manche sagen, die Krimireihe um Kommissar Dühnfort hat sich totgelaufen, ich sage … mitnichten! Auch diesmal präsentiert Inge Löhnig ihren Lesern eine sehr empfehlenswerte Fortsetzung dieser Reihe. Konstantin Dühnfort hat nach seiner Elternzeit und vielen erfolgreich gelösten Kriminalfällen auf die OFA – die Operative Fallanalyse – umgesattelt. Er tut sich anfangs schwer damit, muss er doch die aktive Leitung der Fälle aus der Hand geben und in beratender Weise zur Seite stehen. Auch der neue Kollege Manfred scheint zu Anfang nicht sehr angetan von ihm. Doch bald schon nimmt die neue Mordserie an Fahrt auf. Steckt – wie Dühnford vermutet – ein Serientäter dahinter? Und wenn ja, was hat er für ein Motiv und wie hängen die doch sehr unterschiedlichen Opfer zusammen?

Viel zu wenig wissen wir heute immer noch von der perfiden Methode der sogenannten Loverboys. Sie suchen sich ihre Opfer unter den weniger beliebten, vielleicht sogar vom Sozialleben benachteiligten jungen Mädchen, die nach Liebe und Zuneigung nahezu lechzen. Mit Liebesbezeugungen aber auch Drohungen werden sie weichgekocht, von Freunden und Familie isoliert und zur Prostitution gezwungen. Diesem „Zuckerbrot und Peitsche“ Spiel fällt auch die junge Lea zum Opfer, doch einer will sie rächen und alle Mitspieler stehen auf seiner Abschussliste …

Spannend bis zum Schluss darf man als Leser der Jagd an der Seite Dühnforts und Kollegen beiwohnen, Höhen und Tiefen der Protagonisten erleben und schließlich den Feind überwältigen. Ein wenig zu kurz kam mir diesmal fast das Privatleben des sympathischen Kommissars, der sich mit Tochter Chiara und Frau Gina in Herzen Münchens seinen ganz persönlichen Herausforderungen stellen muss. Dennoch vergebe ich gerne die volle Punktzahl und freue mich schon heute auf den nächsten Band des Konstantin/Gina Duos.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Das Marschmädchen hat mich beeindruckt !!!

Der Gesang der Flusskrebse
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Wow! Diesmal möchte ich meine Rezension direkt mit einem Begeisterungsausruf für eine ganz besondere Geschichte, die direkt unter die Haut geht, beginnen.

Sie katapultierte mich zurück in die 60er Jahre ...

Wow! Diesmal möchte ich meine Rezension direkt mit einem Begeisterungsausruf für eine ganz besondere Geschichte, die direkt unter die Haut geht, beginnen.

Sie katapultierte mich zurück in die 60er Jahre in die Carolinas der USA. Inmitten des Marschlands lebt Kya mit ihrer Familie zurückgezogen in vollkommener Armut. Das war nicht immer so, denn Kyas Eltern kamen durchaus aus einst wohlhabenden Familien. Widrige Umstände und nicht zuletzt die Trunksucht und Rücksichtslosigkeit des Vaters treiben jedoch nach und nach die Kinder und schließlich auch die Mutter auf Nimmerwiedersehen aus dem Haus. So findet sich Kya bald erst nur mit dem Vater und dann ganz allein in der baufälligen Hütte im Marsch. Doch sie ist eine Kämpfernatur und kennt nicht nur jeden Halm und jedes Tier, sonders schafft es auch, sich in ganz jungen Jahren allein durchzuschlagen. Den Menschen gegenüber, die sie abwertend nur „das Marschmädchen“ nennen, ist sie scheu. Als sie sich endlich vorsichtig auf eine zarte Beziehung einlässt, wird sie bitter enttäuscht …

Mit einer Sprachgewalt, wunderbar umgesetzt nicht nur durch die Autorin Delia Owens sondern auch durch die begabte Sprecherin Luise Helm, verzauberte mich das Buch über viele Stunden. In zwei Erzählsträngen fokussiert der Roman die Lebensumstände des jungen Mädchens während sie aufwuchs und schließlich bei einem fesselnden Mordprozess. Wie habe ich mitgelitten und – gefiebert! Mir wird dieses wunderbare Hörbuch sicher noch eine Weile im Gedächtnis bleiben und ich vergebe mit voller Überzeugung absolut verdiente fünf von fünf Sternen!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Wenn Anderssein zum Todesurteil führt ...

Wo drei Flüsse sich kreuzen
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Zum zweiten Mal schon hat die Australierin Hannah Kent einen ungewöhnlichen Kriminalfall in der Geschichte Nordeuropas zum Thema ihres Romans gemacht. Während ihr vorheriges Buch in Island seinen Ursprung ...

Zum zweiten Mal schon hat die Australierin Hannah Kent einen ungewöhnlichen Kriminalfall in der Geschichte Nordeuropas zum Thema ihres Romans gemacht. Während ihr vorheriges Buch in Island seinen Ursprung fand, begeben wir uns diesmal auf eine Reise in die Vergangenheit nach Irland des frühen 19. Jahrhunderts. In den Köpfen der Menschen ist der Aberglaube an Feen und ähnliche sagenumwobene Wesen noch fest verankert. So glaubt denn auch die Bäuerin Nora, die kürzlich ihren Mann und ihre Tochter verloren hat, dass der ihr überlassene Enkel unmöglich aus ihrem Fleisch und Blut entstanden sein kann. Der schwerkranke Junge hat keine Chance. Das Wort „Wechselbalg“ steht bald im Raum und so glaubt sie ihn mit Hilfe der Kräuterfrau Nance bei den Feen gegen ihren wahren Enkelsohn eintauschen zu können. Die junge Angestellte Mary, auf deren Unterstützung sie hofft, versucht mit aller Macht dagegen zu kämpfen, doch bald muss auch sie aufgeben und die Rückführung zu den Feen endet in einem tödlichen Drama …

Auf hervorragende Weise versteht es die Autorin auch diesmal wieder die düstere Atmosphäre auf der kargen und oft von Armut gezeichneten Insel einzufangen. Erschüttert habe ich die Beschreibungen mancher Dorfbewohner und im Besonderen der Kräuterfrau Nance gelesen. Es scheint fast natürlich, dass sie sich dem Aberglauben hingeben um etwas zu haben, an das sie sich klammern können. Freilich sieht die Justiz den Fall mit nüchtern Augen und bald schon scheinen Nora, Nance und Mary dem Tode geweiht zu sein. Man tut sich selbst als Leser schwer, hier Gerechtigkeit walten zu lassen und fiebert während der Verhandlungen auf die Entscheidung der Juroren. Ich war während des Lesens gefesselt, ziehe aber ein Sternchen für einige Längen ab. Dennoch vier wohl verdiente Sterne mit einer Empfehlung an die diejenigen Leser, die gerne mal abtauchen in die Vergangenheit. Urteilt selbst, ob früher alles besser war!

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Stürmische Zeiten auf Rügen ...

Die Ärztin von Rügen
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Ein Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern, in der Nähe der schönen Insel Usedom, bot sich an, dieses SUB Schätzchen in die Hände zu nehmen und endlich zu lesen. „Die Ärztin von Rügen“ von Lena Johannson spielt ...

Ein Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern, in der Nähe der schönen Insel Usedom, bot sich an, dieses SUB Schätzchen in die Hände zu nehmen und endlich zu lesen. „Die Ärztin von Rügen“ von Lena Johannson spielt zwar, wie ja schon der Titel verrät, auf der Schwesterinsel Rügen, doch die Stimmung zum Ende des vorletzten Jahrhunderts muss ähnlich gewesen sein. Und genau diese Stimmung hat die Autorin auf Feinste eingefangen. Ich konnte mich gut hinein versetzen in die Kälte der stürmischen Herbst- und Wintertage und dazu im Gegensatz die heimeliche Wärme, die das Feuer in den vor Sturm knarrenden Häusern der Insel verbreitete. Es war eine spannende Zeit als der „rasende Roland“, wie die Rügensche Bäderbahn später liebevoll genannt wurde, Einzug auf die Insel fand. Harte Arbeitsbedingungen kosteten die Arbeiter so manches Körperteil und manchmal sogar das Leben. Arbeiter, die sich nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Polen, Galizien und sogar Russland auf den Weg gemacht hatten, waren dankbar für die Ärzte, die sich auf der Insel Rügen angesiedelt hatten. Einer von ihnen ist Dr. Carl Utpatel, der sich mit seiner wissbegierigen und begabten Tochter Anne um die Inselpatienten bemüht. Doch nicht jeder ist von der weiblichen medizinischen Fachkraft begeistert, gehören doch Frauen in ihren Augen eher in Heim und an den Herd. So muss dann Anne bald um ihre Daseinsberechtigung kämpfen und findet sich zudem hin- und hergerissen zwischen den beiden jungen um sie werbenden Ärzten Bernd Vogel und Julius Franzen …

Wie erwähnt, hat mir die Inselhistorie, die im Roman wunderbar dargestellt wird, ausgesprochen gut gefallen. Die vermeintliche Liebesgeschichte hingegen driftete für meinen Geschmack leider ein wenig ins Kitschige ab. Vom mir gibt es daher nur vier von fünf Sternen aber dennoch – besonders für Ostseeinsel Begeisterte - eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Geschichten, die das Leben schreibt ...

Schwestern fürs Leben
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Da ich großer Fan opulenter Familiensagas bin, kam ich natürlich an dem neuen Roman „Schwestern fürs Leben“ von Sybille Schrödter nicht vorbei. Umso glücklicher war ich schließlich als ich auch noch für ...

Da ich großer Fan opulenter Familiensagas bin, kam ich natürlich an dem neuen Roman „Schwestern fürs Leben“ von Sybille Schrödter nicht vorbei. Umso glücklicher war ich schließlich als ich auch noch für ein Rezensionsexemplar verbunden mit der Teilnahme an einer Leserunde ausgewählt wurde.

Dank des ausführlichen Personenregisters, das gleich zu Anfang des Buchs angesiedelt ist, fand ich mich auch trotz der vielen Personen schnell zurecht. Ich lernte die doch sehr unterschiedlichen Danneberg Schwestern kennen. Dazu gehört die älteste Tochter Käthe, die ihr Leben der Religion widmen möchte, der Wildfang Lene, die am liebsten das Rumhaus übernehmen würde, die kluge Lizzy, die sich in Gedanken schon Frau Doktor nennt und die Kleinste, Jette, die nichts lieber als Schauspielerin werden möchte.

Es sind spannende Zeiten, die trotz der tragischen Schicksalsschläge einen Neuanfang ankündigen. Die Schlachten des Ersten Weltkriegs sind geschlagen, das Leben kann wieder aufwärts gehen. Doch längst nicht alle Pläne erfüllen sich zur Zufriedenheit, das Leben hält gute wie schlechte Überraschungen für die verbliebenen drei Schwestern bereit, die eine spannende Geschichte versprechen …

Auf anschauliche Weise führte mich die Autorin durch das Buch, das nicht nur das Rumhaus sondern auch die vielen politischen Veränderungen der Zeit zum Thema hatte. Flensburg, direkt an der dänischen Grenze, hielt davon einige bereit. Mal wieder ein Kapitel in der Geschichte, das mir bis dato nicht wirklich bekannt war. Bis in die Zeit der Nationalsozialisten begleitete ich Lene, Lizzy und Jette mit Lebenspartnern und Kindern und bekam ein tolles Gefühl für deren Leben und Lieben. Ein Sternchen von fünf ziehe ich ab, weil ich mir an mancher Stelle mehr Zeit mit den einzelnen Charakteren gewünscht hätte. Ich fühlte mich manchmal fast ein wenig durchgeschleust. Dennoch war es eine interessante Leserunde, die mir viele schöne Lesestunden verschaffte. Von mir gibt es an dieser Stelle vier von fünf Sternen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Flensburger Rumhaus-Reihe.

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