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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2018

Wieder etliche Tote bei Unruhen im Nahen Osten ...

Während die Welt schlief
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Aufgrund einer Leserunde habe ich endlich dieses faszinierende Buch aus den Tiefen meines SUBs gezogen und wünsche mir, ich hätte es schon eher getan. Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet und mich über ...

Aufgrund einer Leserunde habe ich endlich dieses faszinierende Buch aus den Tiefen meines SUBs gezogen und wünsche mir, ich hätte es schon eher getan. Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet und mich über den Kampf zweier Völkergruppen untereinander informiert, wie es kein Nachrichtenjournal hätte fertigbringen können. Sicher, die Charaktere sind fiktiv, doch die Konflikte zwischen Israel und Palästina sind real und finden bis zum heutigen Tage statt.
Ein bisschen erzählt die palästinensisch-US-amerikanische Autorin und Menschenrechtsaktivistin Susan Abulhawa wohl auch ihre eigene Geschichte, denn auch ihr Leben ist wie das der Protagonistin Amal von immer neuen Aufbrüchen, Auslands- und Waisenhausaufenthalten geprägt.
Im Roman reisen wir mit Amal und ihrer Familie durch die Geschichte der Palästinenser, die 1948 mit dem Einfall der Juden, welche wie durch ein Wunder den zweiten Weltkrieg überlebt hatten, beginnt. Fast scheint es als wollten sich diese Juden rächen für all die Gräueltaten, die ihnen und ihren Familien unter Hitlers Diktatur angetan wurden. Sie wollten leben, sie wollten Häuser und Land und nahmen sich diese, koste es was es wolle. Auf grausame Weise mussten die Palästinenser, die seither friedlich in Jerusalem und anderen Teilen des Landes gelebt hatten, weichen. Doch auch sie wollen sich nicht alles gefallen lassen und schlagen irgendwann zurück. Die Frage, wer hier gut und wer böse ist, stellt sich nicht, denn Gewalt kann nie die Antwort sein. Dennoch kommt es mir vor als kommen – zumindest für mich ganz persönlich – zum ersten Mal auch die Palästinenser zu Wort und erzählen ihre Geschichte. Es liegt mir fern, die eine oder andere Seite ergreifen zu wollen aber das Buch hat mich aufgerüttelt und zum Nachdenken angeregt. Schon jetzt merke ich, dass ich zuhöre, wenn im Fernsehen über Konflikte im Nahen Osten geredet wird.
Einen ganz kleinen Abzug gebe ich für den ständigen Perspektivenwechsel, bei dem man sich oft erst wieder einlesen muss, ansonsten gibt es volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 03.01.2018

News aus Niederkaltenkirchen ...

Zwetschgendatschikomplott
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Ja, genau so muss er sein, der Bayernkrimi aus Niederkaltenkirchen mit einem meiner Lieblingskommissare, nämlich dem Franz Eberhofer. Er hat es mal wieder nicht leicht mit dem ständigen Chaos, das ihn ...

Ja, genau so muss er sein, der Bayernkrimi aus Niederkaltenkirchen mit einem meiner Lieblingskommissare, nämlich dem Franz Eberhofer. Er hat es mal wieder nicht leicht mit dem ständigen Chaos, das ihn umgibt. Eigentlich sollte er sich, gemeinsam mit dem Rudi Birkenberger, doch auf den neuen Mordfall konzentrieren, aber so recht kommt er nicht in Stimmung. Trauert er doch immer doch auf geradezu tragische Weise um die Susi, die er durch Verschlafen der eigenen Hochzeit verloren hat. Er kommt einfach nicht über den Verlust hinweg und nun ist sie auch noch schwanger von diesem schleimigen Typen. Beherzt greifen nun aber auch die Oma und der Bappa mal wieder in Franzens Leben ein und schon bald weiß er nicht mehr, wo ihm der Kopf steht …
Wie es in dieser Reihe so üblich ist spielt auch diesmal der Kriminalfall an sich eine eher untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt steht der Sprecher Christian Tramitz, dem es mal wieder auf unglaubliche Weise gelungen ist, den Charakteren genau die Stimme einzuhauchen, die sie einzigartig macht. Ich bin begeistert, für mich kann es noch lange so weitergehen …

Veröffentlicht am 27.11.2017

Die Geheimnisse einer Familie ...

Das Geheimnis des Winterhauses
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Die sympathische Ellinor macht sich mit ihrem umso unsympathischerem Ehemann Gernot auf den Weg in die Vergangenheit. Das heißt, sie reist in die Vergangenheit und er amüsiert sich im großen Stil auf seine ...

Die sympathische Ellinor macht sich mit ihrem umso unsympathischerem Ehemann Gernot auf den Weg in die Vergangenheit. Das heißt, sie reist in die Vergangenheit und er amüsiert sich im großen Stil auf seine Art aber ihre Kosten. Die Reise führt sie schließlich ins weit entfernte Neuseeland, wo die Fäden des großen Knäuels namens Familie sich langsam aber sicher entwirren und aus ihnen ein interessantes Stück Zeit- und Familiengeschichte entsteht. Während Ellinor natürlich im hier und jetzt lebt, lässt sie sich durch Briefe, Tagebücher und Erzählungen zurückversetzen in die Zeit der Jahrhundertwende des 20. Jahrhundert und stößt dort auf die unglaublichsten Dinge …
Ahnenforschung ist ein spannendes Thema, mit dem ich mich persönlich auch schon viel auseinandergesetzt habe. Es ist ein sehr zeitaufwändiges Unterfangen, und nicht selten erweisen sich Forschungen als Sackgassen. Genau dafür gibt es von mir einen kleinen Abzug für die ansonsten sehr warmherzig und ansprechend erzählte Geschichte. Es lief einfach alles ein bisschen zu glatt, überall tauchten aus dem Nichts wertvolle Quellen auf und die Familiengeschichte war über einen Zeitraum von nur wenigen Wochen erklärt. Sehr viel Lust hingegen macht das Buch auf einen Besuch im geheimnisvollen Neuseeland … wenn nur der Flug nicht so lang wäre!
Autor: Sarah

  • Einzelne Kategorien
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  • Gefühl
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.11.2017

Unschuldige Flucht ...

Preiselbeertage
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Als ich den Klappentext dieses Buches las, wusste ich, das muss ich lesen. Schweden wäre nämlich beinahe auch meine Heimat geworden, trugen sich meine Großeltern doch mit der Absicht nach dem Zweiten Weltkrieg ...

Als ich den Klappentext dieses Buches las, wusste ich, das muss ich lesen. Schweden wäre nämlich beinahe auch meine Heimat geworden, trugen sich meine Großeltern doch mit der Absicht nach dem Zweiten Weltkrieg dorthin auszuwandern. Der tödliche Verlauf einer schweren Erkrankung meines Großvaters machte dem ganzen Unterfangen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Ihre Auswanderung wäre freiwillig gewesen, was man von Inas „Umzug“ nicht behaupten kann. Sie wollte doch in Leipzig ihr Kind großziehen, es lief doch alles gut mit den Eltern, mit dem Studium. Was war passiert?

Langsam und behutsam lüftet die Autorin Stina Lund in ihrem Debütroman das Geheimnis um die Traurigkeit, die Ina ein Leben lang begleiten soll. Schicht für Schicht deckt sie die Familiengeschichte auf, die mich am Schluss sprachlos zurücklässt. Kann ein Mensch so egoistisch sein? Kann man wirklich mit diesem Geheimnis leben und zusehen, wie anders als gut alles verlaufen ist? Zum Schluss gibt es eine Art Happy End, aber ist denn nun wirklich alles gut?

Mir hat das Buch, das jeweils im Wechsel das Gestern und das Heute darstellt sehr gut gefallen. Schnell hatte ich mich in den Schreibstil eingelesen, dennoch denke ich, dass für das nächste Buch noch ein kleines bisschen Luft nach oben ist. Ich werde diese neue Autorin auf jeden Fall im Auge behalten und freue mich, dass ich kurzzeitig an Nina, Jörg, Arianes und Jolantes Leben teilhaben durfte.

Ein Sternchen vergebe ich übrigens für das wunderschöne Cover, das mich mit seiner geschmackvollen Schlichtheit wirklich an Schweden erinnert.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Ein ungewöhnliche Idee toll umgesetzt ...

Tödlicher Schatten
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Zu Anfang meiner Rezension möchte ich erstmal ein dickes „Wow! Toll gemacht!“ in den Raum stellen. Eigentlich hatte ich mich nach meiner intensiven Stephen King Phase vor vielen Jahren von dieser Art Thrillerroman ...

Zu Anfang meiner Rezension möchte ich erstmal ein dickes „Wow! Toll gemacht!“ in den Raum stellen. Eigentlich hatte ich mich nach meiner intensiven Stephen King Phase vor vielen Jahren von dieser Art Thrillerroman mehr oder weniger verabschiedet und so wundere ich über mich selbst, dass ich mich auf dieses Hörbuch beworben hatte, Glück bei der Auslosung hatte und nun live an der Lese-/Hörrunde teilnehmen durfte. Ich muss sagen, ich hätte wirklich etwas verpasst!
Ich fand den Protagonisten, im Vergleich zu manchem Vorschreiber, sehr sympathisch. Es hat ihn aber auch wirklich schwer erwischt, den armen Marc Renner, mit seiner Pechsträhne. Er kämpft jedoch verbissen weiter. Erst als seine finanzielle Not das Limit überschritten hat, greift er zu einer drastischen Maßnahme und verkauft tatsächlich schweren Herzens die Rechte zu einem Buch. Doch es scheint, als hat er damit in ein Wespennest gestochen und ist langsam aber sicher nicht mehr Herr seiner Sinne, ja er scheint seinem Romanhelden immer ähnlicher zu werden! Marc hat eine Lawine losgetreten, die wage an den „Zauberlehrling“ erinnert, aber leider ist sein Dilemma blutig und absolut tödlich …
Langsam aber sicher baut der schweizerische Autor Yves Patak ein Spannungsgerüst auf, das mich als Hörer total in den Bann schlug. Immer abstruser wird die Handlung. Immer abgedrehter sind die Methoden. Ein halbes Sternchen möchte ich abziehen, da ich leider zugeben muss, dass ich nicht alles so ganz nachvollziehen konnte. Es wird dem Leser oder auch Hörer doch einiges an mystischem aber auch religiösem Hintergrundwissen abverlangt. Zudem waren mir 12 ½ Stunden doch ein bisschen lang für dieses Hörbuch, obwohl der bekannte Hörbuchsprecher Bodo Primus eine absolute Bestleistung hinlegte. Beim Nachfolgeband würde ich vielleicht doch lieber zum Buch greifen.
Lieber Yves, ich freue mich, dich auf diesem Wege „kennengelernt“ zu haben und freue mich auf weitere Lektüre aus deiner talentierten Feder.