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Veröffentlicht am 29.09.2020

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Zwei Wochen im Juni
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Mit „Zwei Wochen im Juni“ hat die Autorin Anne Müller einen kleinen Roman geschaffen, der so oder ähnlich in vielen Familien stattfinden könnte, auch in meiner eigenen. Deshalb hat er mich wohl auch stellenweise ...

Mit „Zwei Wochen im Juni“ hat die Autorin Anne Müller einen kleinen Roman geschaffen, der so oder ähnlich in vielen Familien stattfinden könnte, auch in meiner eigenen. Deshalb hat er mich wohl auch stellenweise sehr berührt, sah ich doch in Gedanken meine Schwester und mich dort sitzen und über die Vergangenheit sinnieren. Immer wieder fragte ich mich, was wohl für Geheimnisse in meiner Familie verborgen sind und ob ich sie – wie Toni und Ada - je erfahren werde und das überhaupt möchte.

Der Roman über das ungleiche Schwesternpaar und ihre Trauer um die Mutter und das Haus ihrer Kindheit las sich sehr flüssig und quasi in einem Rutsch. Ein wunderbares Buch über das Schwelgen in Erinnerungen und einen Blick in die Zukunft. Ein kleiner Kick hat mir irgendwie aber gefehlt, weshalb es von mir vier von fünf Sternen dafür gibt.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Hömma ... dat kann doch nicht waaahr sein ...

Und dann kam Ute
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Man muss ihn schon mögen, den Essener Lockenkopf Atze Schröder mit dem Ruhrpott Humor. Aber echte Fans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, in dem sie ihn mit „Und dann kam Ute“ und seinem großen ...

Man muss ihn schon mögen, den Essener Lockenkopf Atze Schröder mit dem Ruhrpott Humor. Aber echte Fans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, in dem sie ihn mit „Und dann kam Ute“ und seinem großen Dilemma begleiten. Wie konnte das passieren? Der coole Atze, der am liebsten an jedem Arm ein flottes Bienchen hat, gerne durch die Kneipen zieht und sich vor allem NIEMALS von seinen Cowboy Stiefeln trennen würde. Er und sich verlieben, unmöglich! Doch dann merkt er, wie er sie vermisst, wenn sie nicht da ist, wie er eifersüchtig wird, wenn andere Männer auftauchen … aber nicht, dass ihr nun denkt, er sei gezähmt, der gute Atze, mitnichten! Freut euch auf ein wildes Abenteuer nach dem nächsten und lasst euch entführen in die Welt des Atze Schröder. Wundert euch aber nicht, wenn euch der Fahrer im Auto neben dran an der Ampel komisch anschaut, weil ihr mal wieder einen Lachkrampf bekommen habt. Atze im Autoradio ist ein Garant für gute Unterhaltung, wenn man ihn halt mag den Humor … von mir gibt es viereinhalb von fünf Sternen …

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Ein spannender Ausflug in den hohen Norden ...

Ihr einziges Kind
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Geschafft! Ein spannender Krimi mit einem schlüssigen Ende, das so nicht vorhersehbar war. Immer wieder leitet die Autorin ihre Leser auf vermeintlich richtige Fährten, die sich dann doch als Sackgasse ...

Geschafft! Ein spannender Krimi mit einem schlüssigen Ende, das so nicht vorhersehbar war. Immer wieder leitet die Autorin ihre Leser auf vermeintlich richtige Fährten, die sich dann doch als Sackgasse herausstellen. Wer war nun schuldig, wer hatte was mit wem und wer ist denn nun der Vater des kleinen Caspar? Ist es Cord oder doch ein Lover der gar nicht so braven Silvana?

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass das Privatleben der Ermittler immer wieder beleuchtet wurde. Ob das wohl irgendwann nochmal was wird mit Nola und Renke?

Zur Grundstory gibt es dem Klappentext nicht viel hinzuzufügen. Es ist aber schon erstaunlich, welche Skelette hier aus Kellern gezogen werden, welche Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen und wer hier wessen schmutzige Wäsche wäscht. Der Krimi führte mich nach Ostfriesland ins fiktive Städtchen Martinsfehn, während mich das echte Leben gerade aus Norddeutschland wieder nach Hause gespült hat. Ich habe immer noch den Meeresgeruch in der Nase und vergebe für diesen dritten Teil der Reihe die beiden ostfriesischen Kommissare gerne vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Die 20er Jahre in Berlin waren aller Laster Anfang ...

Die schwarze Fee
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Ein ganz großartiger Ausflug ins Berlin der Zwanziger Jahre, das oft so wenig glänzend daherkommt und mit ihm - wie schon im Klappentext geschrieben … „Kommissar Spiro mittendrin!“ Diesmal hat er es mit ...

Ein ganz großartiger Ausflug ins Berlin der Zwanziger Jahre, das oft so wenig glänzend daherkommt und mit ihm - wie schon im Klappentext geschrieben … „Kommissar Spiro mittendrin!“ Diesmal hat er es mit gleich zwei unbekannten Toten zu tun, die ihr Leben während eines vermeintlichen Ausflugs lassen mussten. Keiner scheint die Beiden zu kennen und so muss unser Kommissar tief eintauchen in die kriminelle Szene. Schließlich erfährt er, dass die Beiden der russischen Berliner Gemeinschaft angehören, doch was hat der vermisste Anton damit zu tun? Seine ehemalige Freundin Nike, die er für immer verloren glaubte, bittet ihn um Hilfe. Puh, das ist ein großer Schatten, über den er da springen muss …

Wie schon beim ersten Band muss ich gestehen, dass sich der Einstieg in diesen Roman nicht ganz einfach gestaltete. Viele Personen, genau so viele Szenenwechsel … da musste ich mich erst wieder einlesen. Doch dann wurde das Buch immer spannender. Großartig und mit viel Liebe recherchiert, erfuhr ich auch diesmal wieder Dinge über das Leben in der Hauptstadt vor hundert Jahren, die mir gänzlich unbekannt waren. Mir war zum Beispiel gar nicht bewusst, dass sie so vielen geflohenen Russen Heimat gab, die inständig hofften, wieder in die Heimat zurückkehren zu können, wenn der „Spuk mit Lenin“ erstmal wieder vorbei war. Arme Zarentreue, die, wie wir heute wissen, leider umsonst gehofft haben. Ganz langsam tauchen auch die ersten vereinzelten Braunhemden auf, die um eine Daseinsberechtigung kämpfen, und dann sind da ja noch die Sozialisten und, und und … alles in allem hatte ich mich mit der „Schwarzen Fee“ gut unterhalten. Ein kleines Sternchen Abzug gibt es lediglich für die vielen Personen und Handlungsorte, die sich manchmal ein wenig verwirrend darstellten. Kommissar Spiro überlegt zu Ende des Romans wieder nach Wittenberge zurück zu gehen und Berlin den Rücken zu kehren. Ich hoffe doch sehr, dass er sich das nochmal überlegt … ich finde er passt gut ins verrückte Berlin und bei einer Fortsetzung dieser Reihe wäre ich auf jeden Fall wieder mit von der Partie. Für diesen gelungenen zweiten Fall vergebe ich vier von fünf Sternchen.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Üble Machenschaften im Namen der Kunst ...

Leas Spuren
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Nein, kein neues Thema, aber wunderbar spannend und emotional verpackt. Mal wieder begeben wir uns zurück in unsere dunkle Vergangenheit. Diesmal führt uns der Weg nach Paris und Stuttgart, wo wir den ...

Nein, kein neues Thema, aber wunderbar spannend und emotional verpackt. Mal wieder begeben wir uns zurück in unsere dunkle Vergangenheit. Diesmal führt uns der Weg nach Paris und Stuttgart, wo wir den schüchternen Victor Blanc und die junge Deutsche, Charlotte Schneider, kennenlernen. Ein Zufall verschafft ihnen Beiden Arbeit am Deutschen Konsulat zu Hochzeiten der Nazidiktatur mit deutscher Besetzung Frankreichs. Wir schreiben die Jahre 1941/42. Die braunen Größen haben Geschmack an der Kunst aus Pariser Museen gefunden und so stecken Charlotte und Victor bald tiefer in der Szene als ihnen lieb ist …

Zurück in der Gegenwart treffen wir auf Marie und Nicolas, deren Leben durch das Testament des kürzlich mit 95 Jahren verstorbenen Victor Blanc auf den Kopf gestellt werden. Es beinhaltet neben einer großzügigen Erbschaft eine knifflige Aufgabe, die auch sie tief in die Vergangenheit eintreten lässt. Werden sich Marie, die Großnichte jener Charlotte aus vergangenen Tagen, und Nicolas, der Enkel des großen Victor Blancs, der Herausforderung stellen?

Geschichten dieser Art gibt es zur Zeit viele auf dem deutschen Büchermarkt und so ist es nicht ganz einfach, sich aus der breiten Masse hervor zu heben. Der sympathischen Autorin Bettina Storks ist dies jedoch ganz großartig gelungen. Man merkt, dass sie ihr Herzblut mit einfließen ließ beim Schreiben. Sie hat die Charaktere – in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart – zum Leben erweckt und ließ dadurch auch bei mir echte Gefühle für alle Beteiligten aufkommen. Die Beschreibungen von Paris und Stuttgart machen Lust auf reisen und Museumsbesuche. Vielen Dank für eine feinfühlige und mitreißende Geschichte, liebe Bettina. Ich vergebe für diesen Roman verdiente fünf von fünf Sternen.

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