Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten ... oder doch?
Kinder ihrer ZeitWow, spannend, realitätsnah und einfach großartig!!! So, das musste ich vorab gleich mal los werden!
Der neue Roman von Claire Winter beginnt mit einer Szene, die viele von uns schon oft vor Augen hatten, ...
Wow, spannend, realitätsnah und einfach großartig!!! So, das musste ich vorab gleich mal los werden!
Der neue Roman von Claire Winter beginnt mit einer Szene, die viele von uns schon oft vor Augen hatten, sei es durch Filme, Bücher oder sogar Erzählungen aus der eigenen Familie. Wir schreiben das Jahr 1945 und der Zweite Weltkrieg scheint für die Deutschen so gut wie verloren. Doch eine Flucht aus dem abgelegenen Ostpreußen wird noch bis zum Schluss unter hohe Strafe gestellt und so wartet auch die Mutter von den Zwillingsmädchen Emma und Alice ein wenig zu lange um sich endlich angstvoll und doch entschlossen auf den Weg in den Westen zu machen. Doch Alice wird krank und so muss sie sie in der Obhut einer Bäuerin zurücklassen, um sich mit Emma auf die Suche nach Lebensmitteln zu machen. Der annahende Russe kennt keine Gnade …
Szenenwechsel. Fünf Jahre später treffen wir in West-Berlin auf Mutter Rosa und Tochter Emma. Sie haben es geschafft, wenn sie auch noch von der Hand in den Mund leben. Aber sie leben, ein Schicksal, das – wie die Mutter glaubt – ihrer anderen Tochter Alice nicht gewährt wurde. Sie ist überzeugt, dass diese bei dem Überfall ums Leben gekommen ist.
Szenenwechsel. Auch Alice hat wie durch ein Wunder und fristet ihr Dasein in verschiedenen Kinderheimen. Dank eines Protektors bleibt sie wenigstens inzwischen von Gewalt verschont.
Schließlich reifen die Beiden ohne voneinander zu wissen zu jungen Frauen heran, die jede für sich einen eigenen Plan für ihr Leben hat. Welcher Weg ist der richtige? Ost oder West? Schon bald erfahren beide am eigenen Leib was es heißt zu Zeiten des Kalten Kriegs zwischen die Fronten zu geraten …
Von mir gibt es mal wieder ein ganzes großes Lob für die wunderbare Autorin Claire Winter, die mich auch mit ihrem neuesten Werk „Kinder ihrer Zeit“ begeistern konnte. Besonders im letzten Drittel wurde das Buch so spannend, dass es schwer aus der Hand zu legen war. Immer wieder saß ich kopfschüttelnd da und sog die Informationen auf, die sie mir präsentierte. Stasi, CIA und Bundesnachrichtendienst … ich wusste manchmal gar nicht, wer die größere Schuld auf sich geladen hatte. Menschen wurden gnadenlos für ihre Zwecke missbraucht und Befehlsverweigerung bedeutete nicht selten den Tod oder Jahre im Gefängnis. Nach Beendigung dieser aufrüttelnden Lektüre wurde mir mal wieder bewusst wie froh wir sein können, dass diese Jahre der Bespitzelung und Spionage hinter uns liegen. Dass der Wettkampf um den Sieg erstmal auf Eis gelegt ist. Für dieses tolle Buch vergebe ich gerne 5 von 5 Sternen und wünsche Claire Winter weiterhin viel Erfolg und uns Lesern noch viel neuen Lesestoff aus ihrer Feder!