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Veröffentlicht am 09.12.2024

Überleben, Zusammenhalten oder doch jeder für sich selbst? – Spannende Geschichte

Stranded - Die Insel
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Eine Gruppe Erwachsener wird rekrutiert um ein Jahr lang auf einer einsamen Insel das Überleben zu proben. Es sollte das Szenario abgebildet werden, dass sie die einzigen Überlebenden auf der Welt sind ...

Eine Gruppe Erwachsener wird rekrutiert um ein Jahr lang auf einer einsamen Insel das Überleben zu proben. Es sollte das Szenario abgebildet werden, dass sie die einzigen Überlebenden auf der Welt sind und sich irgendwie durchschlagen müssen. Zunächst klingt dies als interessantes Abenteuer, doch schnell kommen die zwischenmenschlichen Dispute zum Vorschein. Zuerst muss die Gruppe sich finden, eine Unterkunft bauen und sich Nahrung suchen. Maddy kennt sich gut mit Pflanzen aus und kann so vieles beisteuern was auf der Insel wächst. Doch die anderen Teilnehmer legen mehr Wert auf den Bau einer Unterkunft und vernachlässigen die Nahrungssuche. Diese Umstände spalten die Gruppe und es kommt immer wieder zu unschönen Szenen. Halten alle bis zum Schluss durch und können als Team zusammenarbeiten? Können sie sich nach einem Jahr in der Einsamkeit wieder in die Gesellschaft integrieren?

Das Buch hat mich durch seinen interessanten Ansatz und die ständige Spannung gefesselt. Die Autorin schafft es, die klaustrophobische und bedrohliche Atmosphäre der Insel und der Gruppendynamik gut zu vermitteln. Der Schreibstil ist flüssig, und die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Allerdings war das Ende etwas vorhersehbar, da sich einige Wendungen früh andeuteten. Dennoch hat mich das Buch bis zum Schluss gefesselt. Es ist das erste Buch der Autorin das ich gelesen habe und es wird definitiv nicht das letzte gewesen sein.

Die Charaktere in Stranded – Die Insel sind facettenreich und tragen wesentlich zur Spannung der Geschichte bei. Maddy, die Hauptfigur, ist eine Einzelgängerin, die sich in der Gruppe schwer tut, aber mit Stärke und Durchhaltevermögen beeindruckt. Sie ist die Sympathieträgerin der Geschichte und zeigt, dass man auch in schwierigen Situationen durchhalten kann. Im Gegensatz dazu steht Duncan, der rechthaberische Anführer, dessen Befehlslust und Rücksichtslosigkeit ihn zu einem eher unsympathischen Charakter machen. Zoe ist eine zwiespältige Figur, die zwischen Loyalität und Selbstschutz schwankt und sich oft nicht entscheiden kann, wem sie sich anschliessen soll. Diese unterschiedlichen Persönlichkeiten sorgen für reichlich Konfliktpotenzial und treiben die Handlung in einem konstanten Spannungsbogen voran.

Eine spannende Geschichte über das Überleben in Extremsituationen und die Zerbrechlichkeit zwischenmenschlicher Beziehungen, die sehr lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 23.11.2024

Fehlende Spannung – kein typischer Elsberg

°C – Celsius
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In Celsius wird eine Zukunft gezeichnet, in der die Klimakrise eskaliert und radikale Lösungen in den Fokus rücken. Mithilfe von Geoengineering wollen einflussreiche Akteure die globale Erwärmung bekämpfen. ...

In Celsius wird eine Zukunft gezeichnet, in der die Klimakrise eskaliert und radikale Lösungen in den Fokus rücken. Mithilfe von Geoengineering wollen einflussreiche Akteure die globale Erwärmung bekämpfen. Ihr Plan: Riesige Drohnenschwärme starten von China aus, um Schwefeldioxid in die Atmosphäre zu bringen und so das Klima künstlich abzukühlen. Dieses riskante Projekt sorgt weltweit für Spannungen und wirft ethische wie politische Fragen auf. Im Zentrum steht die Aktivistin Fay, die versucht, die gefährlichen Machenschaften hinter den Experimenten aufzudecken, und dabei ins Visier mächtiger Organisationen gerät. Parallel dazu reist der Journalist Pat in den Himalaya, wo er von den Initiatoren eingeladen wurde, die umstrittene Aktion vor Ort zu beobachten. Während die Welt gebannt auf die Ereignisse blickt, bleibt die Frage: Ist Geoengineering die Lösung – oder eine neue, unkontrollierbare Gefahr und akzeptieren die anderen Ländern das Vorpreschen von China?

Anders als Marc Elsbergs frühere Bücher wie Blackout, konnte mich Celsius nicht packen. Ich fand es schwierig zu unterscheiden was nun zur Geschichte gehört, was nur im Film vorkommt. Dies hat mich immer wieder verwirrt und ich konnte nicht komplett in die Geschichte abtauchen. Zwar ist die Idee hinter dem Thriller faszinierend, aber die Umsetzung lässt zu wünschen übrig und bringt zu wenig Spannung auf. Man vermisst den Sog, den Elsbergs frühere Bücher erzeugten.

Es gibt sehr viele Charaktere und es ist schwierig sich zurechtzufinden. Neben den ständigen Wechseln zwischen der realen Geschichte und den Filmsequenzen, stören diese vielen Charaktere das Leseerlebnis. Fay ist die Hauptprotagonistin, welche dem Leser im Gedächtnis bleibt. Sie als Expertin ist immer wieder in der Geschichte enthalten. Sie lässt ihre Familie oft alleine zu Hause und lebt für ihren Beruf. Der Journalist Pat möchte der Geschichte rund um die chinesischen Mega-Drohnen nachgehen, begibt sich dadurch aber in grosse Gefahr.

Ein spannendes Thema, das Buch konnte mich jedoch nicht überzeugen und die vielen Charakteren und Perspektiven-Wechsel beeinflussen das Leseerlebnis leider negativ.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Drei Persönlichkeiten und ihre Ziele - spannender Auftakt

Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
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Paul, Auguste und Vicky lernen sich im Kurort Karlsbad kennen. Die drei jungen Leute sind zielstrebig und jeder hat ein Ziel vor Augen. Paul möchte in Wien am Bau der Weltausstellungsgebäude mitwirken. ...

Paul, Auguste und Vicky lernen sich im Kurort Karlsbad kennen. Die drei jungen Leute sind zielstrebig und jeder hat ein Ziel vor Augen. Paul möchte in Wien am Bau der Weltausstellungsgebäude mitwirken. In seiner Heimatstadt Berlin plante aber noch etwas viel wichtigeres. Er will eine Prachtstrasse bauen die der Champs Elysee in Paris nichts nachsteht. Der junge Koch Auguste möchte der berühmteste Koch Frankreichs werden. Er hat es satt immer rumkommandiert zu werden und will sein eigener Chef sein. Die junge Engländerin Vichy hingegen strebt etwas an was zu dieser Zeit nicht zum weiblichen Geschlecht passt. Sie will unbedingt veranlassen dass ein Tunnel unter dem Meer die beiden Länder England und Frankreich näher bringt. Jeder der drei lebt sein eigenes Leben doch sie treffen sich auch immer wieder. Denn sie sind auf gegenseitige Unterstützung angewiesen. Doch werden alle drei ihre Träume trotz aller Widrigkeiten, Unsicherheiten und Geldsorgen verwirklichen können?

'Herrliche Zeiten' entführen den Leser ins späte 19. Jahrhundert. Der Leser erhält Einblicke in die damalige Lebensweisen in den Ländern und kann sich gut in die Situationen der Protagonisten versetzen. Viele der beschriebenen Situationen haben einen geschichtlichen Hintergrund und frischen somit den Geschichtsunterricht nochmals auf. Peter Prange ist ein spannender Roman mit vielen historischen Hintergründen gelungen.

Für mich war Vicky die spannendste Protagonistin. Sie als Frau deren Einflüsse beschränkt sind, lässt nicht locker. Sie kämpft kann aber auch gut einschätzen wann sie es bleiben lassen soll. Für ihre Kinder ist sie stark und will ihnen die beste Zukunft bieten. Paul ist ein Kämpfer durch und durch. Der plötzliche Tod seines Vaters zwingt ihn die Firma zu übernehmen. Auch wenn nicht alle Sterne auf grün stehen, so glaubt er immer an das Gute. Doch diese Ehefrau hat er definitiv nicht verdient. Bei Auguste hat man das Gefühl, dass ihm einfach alles zufliegt und er nur nach allen greifen muss. Klar muss er auch kämpfen, doch um einiges weniger als Paul oder Vicky. Alles in allem drei spannende Protagonisten die perfekt zur Geschichte passen.

Ein gelungener Auftakt der Lust auf mehr macht. Auch diesmal konnte mich Peter Prange überzeugen.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Agneta’s Ausbruch aus dem Alltagstrott – konnte mich nicht begeistern

Bonjour Agneta
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Zusammen mit ihrem Mann durchschreitet Agneta ihren Alltagstrott. Sie ist nicht wirklich glücklich und fühlt sich von Magnus eingeengt. Als sie eine Au-Pair Anzeige sieht, fühlt sie sich direkt angesprochen, ...

Zusammen mit ihrem Mann durchschreitet Agneta ihren Alltagstrott. Sie ist nicht wirklich glücklich und fühlt sich von Magnus eingeengt. Als sie eine Au-Pair Anzeige sieht, fühlt sie sich direkt angesprochen, kann sich jedoch nicht direkt überwinden sich auf die Anzeige zu melden. Sie in ihrem alter als Au-Pair in Frankreich, obwohl sie die Sprache nicht beherrscht? Doch sie überwindet sich und die erste Konversation mit dem Anzeigeersteller gestaltet sich aufgrund der Übersetzungsapp als witzig. Agneta bricht aus ihrem Alltag aus und fährt nach Frankreich wo sie einen vermeintlich kleinen Jungen beaufsichtigen soll. Doch dieser vermeintliche Junge ist über 80 und leidet an Demenz. Agneta kommt in einer komplett fremden Welt an, wo die Menschen eine fremde Sprache sprechen, welche sie nicht versteht. Am liebsten möchte sie wieder umkehren und nach Hause gehen. Doch diesen Triumph möchte sie Magnus nicht gönnen. Mindestens zwei Wochen möchte sie durchalten. Doch gelingt ihr das? Kann sie sich in der fremden Welt zurechtfinden und Einars Herz gewinnen?

‘Bonjour Agneta’ widmet sich dem eingeengten Leben von Agneta. Das Buch konnte mich nicht vollends überzeugen. Es geht sehr viel um Agneta’s Gedanken, die sehr viel Platz einnehmen und die Geschichte somit teilweise unnötig in die Länge ziehen. Der Schreibstil fand ich speziell und ich musste mich zuerst daran gewöhnen. Die Landschaft und das Leben in Frankreich sind sehr bildlich beschrieben und lassen den Leser in die Umgebung eintauchen.

Agneta ist zu Beginn eine Frau, die sich immer unterordnet. Doch sie findet den Weg sich selbst zu verwirklichen. Verständlicherweise wird sie aber auch immer wieder von Zweifeln gepackt und sie möchte ihr altes Leben wieder zurück. Sie findet einen guten Draht zu Einar und kann gut mit seiner Demenz umgehen. Einar kann man nur ins Herz schliessen. Durch seine Demenz ist er verwirrt und hat aber auch seine lichten Momente. Zusammen mit Agneta, Bonnibelle und den weiteren Dorfbewohnern meistert er sein Leben sehr gut.

Eine vorhersehbare und durchzogene Geschichte, die mich nicht begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Leider nicht so spannend wie der erste Teil

Der Stockholm-Code - Die zweite Botschaft
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Die drei Frauen Iris, Signe und Elisabeth arbeiten nach wie vor intensiv an der Decodierung der Nachrichten der Deutschen. Es werden immer mehr Nachrichten und es wird immer schwieriger die ganze Arbeit ...

Die drei Frauen Iris, Signe und Elisabeth arbeiten nach wie vor intensiv an der Decodierung der Nachrichten der Deutschen. Es werden immer mehr Nachrichten und es wird immer schwieriger die ganze Arbeit zu bewältigen. Neben der Arbeit hat jede der drei Frauen ihr eigenes Leben. Elisabeth steht Dinty regelmässig als Begleitdame zur Verfügung, was sie in die Bredouille bringt. Zum Glück kann sie auf zuverlässige Concierges und Freunde zählen. Iris steht immer noch im Verdacht geheime Informationen zu haben, die sie dem Geheimdienst verheimlicht. Doch nach ihrer intensiven Befragung wird sie nun in Ruhe gelassen. Für ihre Kinder hat sie nicht mehr so viel Zeit, doch die beiden können gut für sich selber schauen. Und Signe hat mir gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und kann sich nur mit Mühe ihrer Hausarbeit beim Professor widmen. Doch für ihn ist sie eine unverzichtbare Stütze und sie hat ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Arbeit nicht mehr wie gewohnt ausführen kann. Jede der drei Freundinnen hat ihr eigenes Päcken zu tragen, jedoch haben alle nur ein Ziel vor Augen: die Decodierung der deutschen Nachrichten.

Der zweite Band der Reihe konnte mich leider nicht mehr so begeistern. Es geht nicht mehr grösstenteils um die geheime Arbeit der drei Frauen, sondern mehrheitlich um ihre privaten Angelegenheiten. Ein grosser Teil nimmt die Krankheit von Signe ein, wodurch die wichtige Arbeit der drei Frauen und dem Professor in den Hintergrund gedrängt wird. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte leicht verdaubar, auch wenn man sich anhand des Klappentextes etwas anderes vorgestellt hat.

Spannend fand ich die Weiterentwicklung der drei Frauen sowie des Professors. Sie werden alle immer mehr zu einem noch besseren eingespielten Teams. Sie unterstützten sich gegenseitig und jede bringt ihre Fähigkeit am passenden Ort ein. Der Professor finde ich sehr sympathisch. Er kümmert sich um Signe, Iris und Elisabeth und verstösst Signe nicht, obwohl sie ihre Arbeit nicht mehr wie vorgesehen verrichten kann. Dies hätte an seiner Stelle sicherlich mancher anders gemacht. Doch das Wohl aller liegt ihm sehr am Herzen. Ich habe bei ihm das Gefühl, dass er in Signe mehr sieht als nur seine Haushälterin und Sekretärin.

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