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Veröffentlicht am 30.09.2021

Ruhiger, aber fesselnder Island-Krimi

Tiefe Schluchten
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Valborg, eine ältere Dame, wird ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Die isländischen Ermittler rund um Kommissarin Marta tappen im Dunkeln und haben Mühe ein Motiv und einen Täter zu finden. Vor ihrem ...

Valborg, eine ältere Dame, wird ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Die isländischen Ermittler rund um Kommissarin Marta tappen im Dunkeln und haben Mühe ein Motiv und einen Täter zu finden. Vor ihrem Tod hat sie den ehemaligen Polizist Konrad aufgesucht und ihn gebeten ihr bei der Suche nach ihrem Kind zu helfen. In jungen Jahren als Valborg schwanger war, hat sie das Kind zur Adoption freigeben. Konrad war gegenüber der Frau jedoch abweisend und hat sie nicht bei der Suche unterstützt. Jetzt nach ihrem Tod fühlt er sich für die Suche verantwortlich. Da aber weder klar ist, ob es ein Junge oder Mädchen ist und was damals genau geschehen ist, gestaltet sich die Suche sehr schwierig. Zugleich versucht Konrad rauszufinden, wer für den Tod seines Vaters verantwortlich ist. Sein Vater hat zusammen mit seinem Freund krumme Sachen gemacht und verwitwete Frauen um ihr Geld betrogen. Bis heute ist nicht klar, wer für den Tod seines Vaters verantwortlich ist und was sich dazumal wirklich abgespielt hat. Konrad taucht in die Vergangenheit ein und versucht den Tod seines Vaters aufzuklären und auch das Kind der verstorbenen Valborg zu finden. Wird es ihm gelingen die notwendigen Hinweise zu finden und beide Geheimnisse zu lüften?

‘Tiefe Schluchten’ ist sehr spannend geschrieben und der Leser taucht gleich zu Beginn in die Geschichte ein. Es kommen im Laufe der Geschichte immer wieder neue Aspekte dazu, welche es bis am Schluss spannend macht, da die Lösung nicht vorhersehbar ist
.
Die Protagonisten waren mir gleich von Anfang an sehr sympathisch und als Leser konnte man mit jedem mitfühlen und mitleiden. Die Zeitsprünge in die Vergangenheit machen es dem Leser möglich, in die Geschichte von Valborg und Konrad’s Vater einzutauchen. Diese Passagen sind für das Verständnis sehr hilfreich und lassen immer wieder neue Aspekte auftauchen. Manchmal wäre es wünschenswert gewesen, wenn gleich zu Kapitelbeginn erwähnt gewesen wäre, in welchem Jahr man sich befindet. Teilweise war dies erst nach ein paar Sätzen klar und bis dahin war ich als Leser ein bisschen verwirrt.

Den Krimi kann ich allen Krimi-Liebhabern sehr empfehlen. Es ist ein ruhiger Krimi, der aber durchaus zum mit Fiebern einlädt und es dadurch dem Leser nie langweilig wird. Würde mich freuen, wenn weitere Bücher mit den Protagonisten erscheinen und man als Leser deren Entwicklung miterleben kann.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

spannender Abschluss der Gut Greifenau- Reihe

Gut Greifenau - Sternenwende
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Das Schicksal meint es gar nicht gut mit Katharina und ihren Brüdern Konstantin und Alexander. Alexander wird auf brutalste Art und Weise verprügelt, nur weil er Homosexuell ist. Doch seine Familie darf ...

Das Schicksal meint es gar nicht gut mit Katharina und ihren Brüdern Konstantin und Alexander. Alexander wird auf brutalste Art und Weise verprügelt, nur weil er Homosexuell ist. Doch seine Familie darf nichts davon wissen, also soll das ganze als schlimmer Autounfall getarnt werden. Katharina versucht ihrem Bruder zu helfen, das Geheimnis zu bewahren, aber auch sich wieder ein Leben aufzubauen. Auf Gut Greifenau soll ihm das gelingen. Doch Katharina hat selbst einen schweren Schicksalsschlag hinzunehmen. Auf einer Flugreise stirbt plötzlich ihr Ehemann Julius. Sie steht nun alleine mit zwei Kindern da und versucht irgendwie darüber hinweg zu kommen. Doch es kommt zu einem üblen Streit über das ihr zustehende Vermögen mit ihrem Schwiegervater Cornelius, welcher schlussendlich in einem Gerichtsverfahren endet. Und auch Konstantin hat zu kämpfen. Aufgrund des schlechten Wetters verliert er einen Teil seiner dringend benötigten Ernte. Das Gut droht noch weiter in die finanzielle Schieflage abzudriften. Ihm bleibt nicht viel anderes übrig, als sich mit der NSDAP gut zustellen, obwohl ihm das nicht zusagt. Eine andere Chance an Geld zukommen scheint in der aktuellen Lage aussichtslos. Und dann gibt es da noch ein lang gehütetes Geheimnis das zu Missverständnissen führt.

Auch der sechste Band der Reihe rund um Gut Greifenau hat mich gleich von Anfang an gepackt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte lässt den Leser nicht mehr los.

Das Wiedersehen mit den altbekannten Protagonisten ist sehr angenehm. Die Familie ist nach wie vor zerstritten und es werden Intrigen gesponnen die es in sich haben. Auch die Dienstboten gehen ihren Weg und finden ihr Glück, in dieser sehr schwierigen Situation. Die Kluft zwischen Dienstboten und Grafenfamilie wird immer kleiner und man wächst immer mehr zusammen.

Ein gelungener Abschluss der Reihe welcher allen Lesern, die historische Romane lieben sehr zu empfehlen ist. Für Leser, welche die Geschichte rund um Gut Greifenau seit Beginn an verfolgen, ein Muss.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Wenn man von der Vergangenheit eingeholt wird – packender Ostsee-Krimi

Todeswelle
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Emma Klar wird als Privatermittlerin damit beauftragt, einen Mitarbeiter einer Beratungsfirma zu beschatten. Einen genauen Grund wieso, wird ihr jedoch nicht verraten und als ihr Auftrag plötzlich beendet ...

Emma Klar wird als Privatermittlerin damit beauftragt, einen Mitarbeiter einer Beratungsfirma zu beschatten. Einen genauen Grund wieso, wird ihr jedoch nicht verraten und als ihr Auftrag plötzlich beendet ist, bleibt Emma ratlos zurück. Kurz darauf werden zwei unbekannte Leichen am Strand gefunden, wobei zu Beginn von einem tragischen Unfall ausgegangen wird. Emma erkennt in den beiden den von ihr beschattete Bastian Gundlach und die Studentin Louise Herzog. Sie hat gleich zu Beginn Zweifel daran, dass es sich hier um einen Unfall handelt und stellt ihre eigenen Nachforschungen an. Nach der Obduktion der Leichen wird das ganze zu einem offiziellen Ermittlungsfall und Emma ist Teil des Ermittlerteams. Je mehr die Ermittler sich in den Fall einarbeiten, desto mehr Ungereimtheiten aus der Vergangenheit kommen ans Tageslicht. Es ergeben sich viele einzelne Puzzleteile, die noch nicht ineinander passen. Was haben die einzelnen Puzzleteile miteinander zu tun und wer ist der grausame Mörder? Fragen über Fragen, die Emma so richtig anspornen.

Der Krimi hat mich gleich von Anfang an gepackt. Der Schreibstil ist flüssig und enorm spannend. Für den Leser ist bis zum Schluss nicht klar, wie die einzelnen Puzzleteile ineinanderpassen und wer dahinter steckt. Dem Leser wird viel Interpretationsspielraum gelassen, um seine eigenen Verdächtigungen zu entwickeln.

Emma als Hauptprotagonistin hat mich bereits am Anfang gepackt. Ihre unkomplizierte Art Dinge anzupacken, macht sie sympathisch. Auch dass sie sich nicht immer an die Regeln hält und auch mal unkonventionelle Methoden anwendet passt zu ihr. Auch wenn sie damit manche irrsinnig macht, kommt sie damit zum Ziel.

Dieser Ostsee-Krimi hat mir sehr gut gefallen und fand ich von der ersten bis zur letzten Seite enorm spannend. Ist sicherlich nicht das letzte Buch von Katharina Peters, ‘Todeswelle’ hat mich gepackt und ich werde mir die vorherigen Bände der Reihe auch noch vornehmen.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Frauenpower im 2. Weltkrieg

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit
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New York mitten im 2. Weltkrieg: Lily arbeitet als Sous-Chefin im glamourösen Valentino’s. Als immer mehr junge Männer eingezogen werden, bekommt sie die einmalige Chance Chefköchin des Valentino’s zu ...

New York mitten im 2. Weltkrieg: Lily arbeitet als Sous-Chefin im glamourösen Valentino’s. Als immer mehr junge Männer eingezogen werden, bekommt sie die einmalige Chance Chefköchin des Valentino’s zu werden. Doch sie muss sich in der Küche zuerst beweisen, den gerade bei den Männern in der Küche kommt es gar nicht gut an, dass sie nun von einer Frau Befehle bekommen. Tom, der Küchenchef mit dem Lily etwas besonderes verbindet, wird ebenfalls eingezogen. Lily hat es nun beruflich wie auch privat nicht leicht und versucht das Beste aus der ganzen Situation zu machen. Briefe von Tom lassen sie an ihre gemeinsame Zukunft glauben. Zu allen Problemen kommt hinzu, dass ihre Mutter krampfhaft versucht, sie mit Nathaniel zu verheiraten. Doch für ihn empfindet Lily nur Freundschaft, ihre grosse Liebe ist Tom. Die Umstände dass sie als Köchin arbeitet und sich nicht den Vorstellungen ihrer Mutter beugt, belastet das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter enorm. Lily kämpft sich durch die Lebensmittelrationierungen und versucht das Valentino’s am Laufen zu halten. Allen fällt ein Stein vom Herzen als der Krieg vorbei ist und die Männer wieder nach Hause zurückkehren. Doch was wird jetzt aus den Frauen, welche die Arbeit der Männer eingenommen haben? Und was wird aus Tom und Lily?

Ein total fesselndes Buch über eine starke und mutige Frau, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Der Leser wird nach New York, das sich mitten im 2. Weltkrieg befindet entführt und kann sich gut vorstellen, was dazumal los gewesen sein muss. So wie es beschrieben wurde, ist es sicherlich nicht nur in New York zu und her gegangen, sondern noch in vielen anderen Städten ebenfalls. Die Frauen bekommen einen höheren Stellenwert, haben aber auch mit Vorurteilen zu kämpfen, aber doch würde ohne sie nichts mehr gehen.

Mit Lily konnte ich mich gleich zu Beginn der Geschichte anfreunden. Sie ist eine sehr spannende Protagonistin, welche vor Ideen nur so strotzt und sich nicht unterkriegen lässt. Sie beugt sich nicht den Erwartungen die an sie gestellt werden, sondern versucht ihr eigenes Leben zu leben. Lily’s Mutter Viktoria fand ich sehr überheblich. Sie versucht ein Leben über ihre Tochter zu stülpen, was diese aber gar nicht will. Viktoria scheint es nur wichtig zu sein, dass ihre Familie gut dasteht und ja keine Verfehlungen gemacht werden. Tom und seine Familie sind sehr sympathisch, was mir hier besonders gefallen hat, ist die italienische Mentalität. Familienzusammenhalt ist sehr wichtig und Lily wird ohne weiteres wie eine Tochter in diese Familie aufgenommen.

Liebhaber von historischen Romanen werden diese Geschichte mögen und nicht mehr aufhören zu lesen, bis das Buch zu Ende ist. Ich freue mich bereits darauf, die Folgebände zu lesen und noch mehr über die starken Frauen in New York zu erfahren.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Porträt einer starken Persönlichkeit

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
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Dora Maar, geboren als Henriette Theodora Markovitch, kehrt in jungen Jahren nach Paris zurück, um Kunst zu studieren. Doch dies ist als Frau in dieser Zeit gar nicht so einfach und sie erfährt viel Ablehnung. ...

Dora Maar, geboren als Henriette Theodora Markovitch, kehrt in jungen Jahren nach Paris zurück, um Kunst zu studieren. Doch dies ist als Frau in dieser Zeit gar nicht so einfach und sie erfährt viel Ablehnung. Doch sie bekommt die Möglichkeit Malerei und Fotografie zu studieren und kommt ihrem Traum so näher. Von ihrem Vater Josip wird sie jederzeit unterstützt, sei dies moralisch oder auch in Form von Geld. Ihre Mutter Julie, findet den Weg von Dora überhaupt nicht gut und versucht ihr auch immer wieder Steine in den Weg zu legen. Nach dem Abschluss eröffnet sie ein eigenes Studio und fasst langsam Fuss in der Pariser Künstlerszene. Schon früh bewundert sie Pablo Picasso und seine Kunst, ist ihm jedoch noch nie persönlich begegnet. Durch ihren Freundschaftskreis ändert sich dies jedoch sehr bald und Dora wird die Geliebte Pablo. Dora gibt die Fotografie auf und rückt immer mehr in den Schatten von Picasso. Sie fängt an sich der Malerei zu widmen, kann sich dadurch jedoch auch nicht in den Vordergrund rücken und ihre Karriere als Künstlerin scheint stehen geblieben zu sein. Auch mit Pablo gibt es immer mehr Probleme und Dora hegt immer mehr Selbstzweifel.

Das Cover hat mich gleich von Beginn an angesprochen, jedoch hatte ich Mühe mich auf die Geschichte einzulassen. Erst gegen Schluss hat mich das Buch gepackt. Dora ist eine eindrückliche und starke Persönlichkeit, konnte mich aber als Hauptprotagonistin nicht so packen. Dies hat mir vermutlich auch den Einstieg in das Buch erschwert.

Ich konnte viel neues über Pablo Picasso erfahren, den bisher wusste ich einfach wer er war und was er gemacht hat, aber nicht was für eine Persönlichkeit er den wirklich war. Das wurde hier sehr gut vermittelt. Der Name Dora Maar hat mir bisher nichts gesagt und ich konnte viel über diese für mich sehr beeindruckende Persönlichkeit erfahren.

Das Buch ist Kunstliebhabern zu empfehlen, welche mehr über das Leben von Pablo Picasso und der starken Dora Maar erfahren möchten.

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