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Veröffentlicht am 30.12.2020

Die Sonnensteins - die spannende Familiengeschichte geht weiter

Elsas Glück
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Wien 1928, die Nachwirkungen des ersten Weltkrieges sind nach wie vor spürbar. Die junge Elsa Sonnenstein studiert an der Universität Psychologie und Pädagogik. Zusammen mit ihrer Familie, zu der ihre ...

Wien 1928, die Nachwirkungen des ersten Weltkrieges sind nach wie vor spürbar. Die junge Elsa Sonnenstein studiert an der Universität Psychologie und Pädagogik. Zusammen mit ihrer Familie, zu der ihre Grossmutter, ihr Onkel, ihre Mutter Lotte, ihr Vater Jakob und ihr Bruder Conrad gehören, lebt sie zusammen unter einem Dach in einem grossen Palais. In ihrem Studium trifft sie auf Mitstudenten die nicht alle aus wohlbehüteten Verhältnissen kommen und Vorurteile gegen die reiche Gesellschaft haben. Elsa versucht gegen diese Vorurteile anzukämpfen und das Erziehungswesen zu verbessern. Sie ist begeistert von neuen Ansätzen und Ideen und setzt diese auch in die Tat um. Ihre Offenheit für Neues und ihren Kampfgeist hat sie von ihrer Mutter geerbt, die in jungen Jahren ebenfalls bereits gegen Vorurteile gekämpft hat. Ihre Geschichte wird im ersten Buch (Lottes Träume) der Familiensaga beschrieben.
Während einer Auszeit bei ihrer Tante Emma stösst Elsa auf ein Familiengeheimnis, dass die Familie verändern wird. Auf der Suche nach ihrem grossen Glück hat Elsa zudem einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen, sei dies im privaten oder auch im schulischen Bereich.

Elsa's Geschichte ist sehr spannungsvoll beschrieben und das Buch kann nicht mehr weggelegt werden, bis die letzte Seite erreicht ist. Elsa als Person wächst dem Leser ans Herz und man fiebert mit, was als nächstes passieren wird und ob Elsa ihr Glück finden wird. Auch Moritz, ein Studienkollege von Elsa kommt sehr sympathisch an. Spannend fand ich zu erfahren wie es Lotte zwischenzeitlich ergangen ist. Der erste Weltkrieg hat die Familie sehr geprägt und die Auswirkungen spielen in der Handlung eine sehr zentrale Rolle.

Durch die sehr authentischen Beschreibungen von Wien im Jahre 1928, hat man als Leser das Gefühl vor Ort zu sein. Beate Maly hat es geschafft die damaligen Umstände sehr genau zu beschreiben und die Gegensätze zwischen Arm und Reich aufzuzeigen.

Elsas Glück ist natürlich jedem zu empfehlen, der bereits Lottes Träume gelesen hat und sich dafür interessiert wie die Familiengeschichte weitergeht. Jedoch ist es auch für jene Leser empfehlenswert, welche die Geschichte von Lotte nicht gelesen haben, sich jedoch für Familiengeschichten in der Vergangenheit interessieren. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, ohne dass das erste Buch gelesen wurde.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Schneesturm, Entführung und die grosse Frage, wem man überhaupt vertrauen kann

No Exit
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Kurz vor Heiligabend am 23. Dezember ist die junge Studentin Darby auf dem Weg zu ihrer todkranken Mutter. Ein heftiger Schneesturm verhindert, dass sie ihre Reise fortsetzen kann und sie strandet in einer ...

Kurz vor Heiligabend am 23. Dezember ist die junge Studentin Darby auf dem Weg zu ihrer todkranken Mutter. Ein heftiger Schneesturm verhindert, dass sie ihre Reise fortsetzen kann und sie strandet in einer Raststätte.
Zusammen mit 4 fremden Personen ist sie dazu gezwungen abzuwarten, bis eine Schneeräumung möglich ist und sie ihre Reise fortsetzen kann.

Auf der Suche nach Handy-Empfang begibt sie sich nach draussen und läuft dabei an den gestrandete Autos vorbei. Sie macht eine Entdeckung, welche ihren Aufenthalt mit den vier fremden Personen massgeblich verändern wird: Ein kleines Mädchen wird in einem der parkierten Fahrzeuge festgehalten. Für Darby ist klar: Das Mädchen muss gerettet werden. Doch wie und wem gehört überhaupt das Fahrzeug? Wem kann sich Darby anvertrauen und kann sie bei der Befreiung unterstützen?

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Die ganze Handlung findet in einer Nacht statt und ist sehr kurzweilig geschrieben. Von Anfang an möchte man selbst wissen, wer ist der grausame Mensch, der ein kleines Mädchen gefangen hält und ob die Befreiung gelingt. Es scheint relativ schnell klar zu sein, wer der Täter ist und man rechnet nicht mehr damit dass sich was ändern könnte. Die Geschichte nimmt jedoch gegen Ende eine dramatische Wendung, die man als Leser nicht erwarten würde und nochmals alles in Frage stellt.

Besonders gefallen hat mir die Protagonistin Darby. Eine Kämpfernatur, die immer wieder neue Ideen hat um den Täter ausfindig zu machen und zu überlisten.

Das Buch ist allen Thriller-Fans herzlichst zu empfehlen. Ein sehr kurzweiliges Buch, das man nicht mehr aus den Händen legen will, bis klar ist wie die Geschichte ausgeht.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Winter der Hoffnung

Winter der Hoffnung
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"Winter der Hoffnung" ist der Einstieg in die Geschichte der Fabrikantenfamilie Wolf. Die Familie lebt in Altena, wo auch die Geschichte spielt.

Die Leute sind nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in ...

"Winter der Hoffnung" ist der Einstieg in die Geschichte der Fabrikantenfamilie Wolf. Die Familie lebt in Altena, wo auch die Geschichte spielt.

Die Leute sind nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in Nöten. Knappe Lebensmittel und Rationierungen prägen den Alltag der Bewohner von Altena. Auch die Familie Wolf ist von den Folgen des Krieges nicht verschont geblieben. Sie muss sich damit auseinandersetzen, dass die Maschinen in der Fabrik demontiert werden und der Vater Eduard sein Lebenswerk für immer zu verlieren droht.

Durch den angenehmen Schreibstil kann man sich sehr gut in die Handlungen und Charaktere hineinversetzen. Fängt man mit lesen an, kann das Buch fast nicht mehr zur Seite gelegt werden. Es ist immer wieder spannend durch einen historischen Roman ein Stück Geschichte zu entdecken und sich vorzustellen wie das Leben in dieser Zeit gewesen sein muss.

Ich bin direkt dazu verleitet den Nachfolgeroman "Unsere wunderbaren Jahre" nochmals zu lesen, um den Anschluss an diesen sehr spannenden Roman zu finden.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Eine junge, mutige Frau im Widerstand

Die Übersetzerin
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Auf Jersey lebt die Jüdin Hedy. Als der 2. Weltkrieg auch die kleine Insel erreicht, verliert sie ihre Arbeitsstelle und muss sich als Jüdin registrieren lassen. Ihre Hoffnung auf der kleinen Insel glücklich ...

Auf Jersey lebt die Jüdin Hedy. Als der 2. Weltkrieg auch die kleine Insel erreicht, verliert sie ihre Arbeitsstelle und muss sich als Jüdin registrieren lassen. Ihre Hoffnung auf der kleinen Insel glücklich zu werden, zerschlägt sich und sie muss auch hier wegen ihrer Religion um ihr Leben bangen. Als Jüdin werden ihr viele Steine in den Weg gelegt und sie muss ihre letzten Ersparnisse zusammen kratzen, damit sie überhaupt etwas zu Essen kaufen kann. Doch ausgerechnet in der Kaserne der deutschen Besatzer wird eine Übersetzerin gesucht, die sowohl Deutsch und Englisch kann. Gerade an Personen die auch Deutsch können, mangelt es und so wird Hedy eingestellt obwohl sie Jüdin ist. Auf der Arbeit lernt sie den Leutnant Kurt kennen. Die beiden verstehen sich gut und werden ein Paar. Doch dies darf niemand wissen, den Hedy schwebt in ständiger Gefahr. Um an Essen zu kommen oder nicht gefangen genommen zu werden, brauchen Hedy, Kurt und auch Dorothea einiges an Phantasie. Alle schweben ständig in Gefahr und ihnen ist keine Ruhe vergönnt.

‘Die Übersetzerin’ hat mir gut gefallen und liest sich sehr flüssig. Die Szenen sind sehr bildhaft beschrieben und als Leser kann man sich gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen. Die Autorin erzählt die Geschichte auf der Insel Jersey und beschreibt das Schicksal der Inselbewohner. Dabei kommen die harten Lebensumstände im 2. Weltkrieg nicht zu kurz. Das Leben wird geprägt von Hungersnot, Säuberungsaktionen, Rationierungen und der Verfolgung durch den Geheimdienst. Während dem Lesen kam bei mir oft die Frage auf, wem vertraut werden kann. Eine entscheidende Frage in dieser Zeit.

Hedy als Hauptprotagonistin habe ich als starke Frau wahrgenommen. Sie kämpft für ihr Leben, für die Liebe und ist in Gedanken auch immer bei ihrer Familie, die sie zurück lassen musste als sie auch Österreich geflohen ist. Ihre Menschenkenntnisse täuschen sie nicht und sie weiss immer wann sie vorsichtig sein muss. Mut ist eine enorme Stärke von ihr. Der Klau der Benzinmarken war ein ständiges Risiko und dafür hat es viel Mut benötigt. Der Leutnant Kurt hat ein offenes Herz und ist von Beginn weg von Hedy angetan. Er hilft ihr und später auch Dorothea wo er nur kann, auch wenn er sich dadurch selbst in Gefahr begibt. Mit Dorothea konnte ich mich nicht so anfreunden. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass alles nur gespielt ist und sie das nur Anton zu Liebe tut. Ihre Entwicklung hat mich jedoch eines besseren belehrt.

Ein angenehmer historischer Roman, der die Geschichte einer jungen, mutigen Frau beschreibt.

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Veröffentlicht am 14.05.2024

Spannende und informative Romanbiografie über eine starke Frau

Die Queen
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In diesem Band erleben wir die englische Königin und ihre Familie in den 70er und 80er Jahre. Elisabeth II feiert ihr ihr 25-jähriges Thronjubiläum und begibt sich zusammen mit Ehemann Philipp auf die ...

In diesem Band erleben wir die englische Königin und ihre Familie in den 70er und 80er Jahre. Elisabeth II feiert ihr ihr 25-jähriges Thronjubiläum und begibt sich zusammen mit Ehemann Philipp auf die Jubiläumsreise in die englischen Kolonien und die Commonwealth-Staaten. Die beiden geniessen ihre Reise, haben jedoch auch einige Ängste vor der Reise nach Irland. Aufstände, Bedrohungen und Mordversuche prägen das Leben in Irland. In England nimmt die Frauenmacht zu, als Margaret Thatcher als Premierministerin gewählt wird. Man könnte vermuten, dass diese beiden am selben Strang ziehen und aufgrund ihrer wichtigen Positionen gut miteinander auskommen. Doch weit gefehlt. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und manche Passage im Buch lässt den Leser über das Verhalten der beiden Schmunzeln.

Der dritte Teil der Reihe rund um die Queen war ein informativer und spannender Roman. Der angenehme Schreibstil macht das Lesen einfach. Leider konnte mich aber dieser Band nicht so fesseln wie die beiden Vorgänger. Durch die gute Recherche sind die politischen Ereignisse für den Leser gut greifbar und geben einen neuen Einblick auf die damalige Situation.

Elisabeth mit ihrer strengen, aber auch sehr menschlichen Art stelle ich mir als eine sympathische Persönlichkeit vor. Dass sie auch selbst Haushaltsarbeit erledigt, passt gut zu ihr und lässt sie nicht überheblich scheinen. Froh ihren Sohn endlich unter der Haube zu wissen, fangen für sie die grossen Sorgen jedoch erst an. Über Margaret Thatcher wusste ich bisher noch nicht allzu viel, kann mir diese Persönlichkeit nun jedoch ein bisschen besser vorstellen. Die Beschreibungen in diesem Buch ergeben einen ganz anderen Eindruck von ihr, als ich bisher hatte.

Eine spannende und informative Romanbiografie über die Queen, in der der Leser viele politische Einblicke erhält und in die königlichen Geschehnisse abtauchen kann.

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