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Veröffentlicht am 03.06.2021

Fesselndes Buch mit einer beeindruckender Persönlichkeit

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe (Ikonen ihrer Zeit 4)
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Maria Anna Mozart, ist die grosse Schwester vom grossen Wolfgang «Wolferl» Amadeus Mozart. Sie ist musikalisch genau so begabt, steht jedoch im Schatten ihres kleineren Bruders. Als Kinder stehen sie zusammen ...

Maria Anna Mozart, ist die grosse Schwester vom grossen Wolfgang «Wolferl» Amadeus Mozart. Sie ist musikalisch genau so begabt, steht jedoch im Schatten ihres kleineren Bruders. Als Kinder stehen sie zusammen auf der Bühne und bekommen massig Applaus. Doch je älter die beiden werden, desto mehr rückt Nannerl, wie Maria Anna genannt wird, in den Hintergrund. Zu der Zeit als die beiden aufwachsen, ist es für eine Frau nicht angebracht alleine im Rampenlicht zu stehen. Somit bleibt ihr der grosse Traum von Auftritten in der ganzen Welt verwehrt. Leopold ihr Vater fördert ihren kleineren Bruder und versucht die von Wolferl komponierten Opern möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Nannerl rückt immer mehr in den Hintergrund und begnügt sich damit in Salzburg Klavierunterricht zu erteilen. Als sie zusammen mit ihrer besten Freundin Katherl auf einen Fasching-Ball geht lernt sie Franz Ippold kennen. Die beiden fühlen sich gegenseitig angezogen und für beide ist es die Liebe ihres Lebens. Doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern, den zu dieser Zeit sind Liebesheiraten eine Seltenheit und der Schuldenberg ihrer Familie wird immer grösser anstelle von kleiner. Keine günstige Ausgangslage für die beiden, doch werden sie das grosse Glück trotzdem finden?

Eine sehr fesselnde Romanbiografie, die einem schon nach den ersten paar Seiten an das Buch fesselt. Dem Leser wird ein eintauchen in die Geschichte rund um Wolferl und Nannerl Mozart, Salzburg und die damaligen Lebensumstände im 17. Jahrhundert in einer realistischen Darstellung ermöglicht. Heute sind viele dieser Lebensumstände undenkbar und das man seinen eigenen Traum nicht verwirklichen kann, grenzt heute an einer Unmöglichkeit.

Nannerl als Hauptprotagonistin lädt den Leser ein, sich in ihre Lebensumstände hineinzuversetzen und mit ihr mit zu fiebern. Als Leser hofft man bis zum Schluss dass sie ihr Glück finden wird und sie sich nicht allem unterordnen muss. Leider darf sie ihre wirklichen Träume nicht verwirklichen, aber doch scheint sie nach anfänglicher Enttäuschung glücklich zu sein. Zu Beginn des Buches war mir auch Wolferl sehr sympathisch, je älter er jedoch wird, desto mehr Mühe habe ich mit seiner Einstellung. Eine Verantwortung für die Familie fehlt mir, er sorgt nur für sich und Nannerl und ihr Vater versuchen im Hintergrund alles zu retten. Ein Verhalten das aus meiner Sicht beide nicht verdient haben.

Das Cover passt gut zu dieser Zeitepoche und hat mich gleich von Anfang weg angesprochen. Es passt sehr gut zu dieser historischen Romanbiografie die ihren Handlungsort grösstenteils in Salzburg hat.

Ich kann das Buch sehr empfehlen. Jeder Leser der gerne historische Romane liest wird dieses Buch verschlingen.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Spannende Wiederaufnahme der Ermittlungen

Nordwestzorn
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Anna freut sich ihre Arbeit als Leiterin der neu geschaffenen Vermisstenstelle in St. Peter-Ording anzutreten. Ihren ersten Fall den sie wieder aufrollen möchte, ist das Verschwinden von Florian Berger. ...

Anna freut sich ihre Arbeit als Leiterin der neu geschaffenen Vermisstenstelle in St. Peter-Ording anzutreten. Ihren ersten Fall den sie wieder aufrollen möchte, ist das Verschwinden von Florian Berger. Der Junge ist vor 16 Jahren während einer Klassenfahrt spurlos verschwunden und wurde bis heute nicht gefunden. Vor 16 Jahren fiel der Verdacht auf Carsten Witt und zwei seiner Kollegen. Gegen Carsten lief sogar ein Gerichtsprozess, in dem er jedoch freigesprochen wurde. Nun nach 16 Jahren kehrt er zusammen mit seiner Lebensgefährtin zurück nach St. Peter, nachdem er nach all den Anschuldigungen sein Heimatdorf verlassen hat. Anna ermittelt zusammen mit Hendrik Norberg und befragt dazu auch die Kollegen, welche damals die Ermittlungen geleitet haben. Diese Befragungen gestalten sich jedoch schwierig, denn die Befragten scheinen was zu verheimlichen und benehmen sich gegenüber Anna und Hendrik sehr feindselig. Es kommt immer mehr der Verdacht auf, dass vor 16 Jahren bei den Ermittlungen nicht alles sauber gelaufen ist und dass die Kollegen einiges nicht preisgeben möchten. Als plötzlich Carsten Witt verschwunden ist, kommt es bei den wieder aufgenommenen Ermittlungen zu einer unerwarteten Wendung. Gelingt es Anna und ihrem Team das Verschwinden von Florian aufzuklären und den Schuldigen dafür zu finden?

Nach den ersten paar Seiten war ich an das Buch gefesselt. Als Leser taucht man selbst in die Ermittlungen ein und versucht herauszufinden was vor 16 Jahren passiert ist. Der Schreibstil ist sehr angenehm und fesselnd. Durch die Perspektivenwechsel und Zeitwechsel innerhalb der Kapitel bekommt der Leser einen guten Eindruck was in den einzelnen Protagonisten vorgeht und was sich vor 16 Jahren abgespielt hat. Ich finde diese Wechsel sehr gut in die Kapitel integriert und entführen den Leser in die beschrieben Situation.

Anna und Hendrik als Hauptcharaktere kommen sehr authentisch rüber. Dadurch dass sie nicht nur als Ermittler, sondern auch als Privatpersonen beschrieben werden, sind sie mir seit den ersten paar Seiten sehr sympathisch und ich freue mich schon sehr darauf mehr von den beiden zu lesen.

Das Setting mit dem Schneesturm und der verschneiten Landschaft kann sich der Leser sehr gut vorstellen und manchmal beginnt man selbst zu frieren. Durch die Landkarte zu Beginn des Buches finden sich auch ortsunkundige Leser in den verschiedenen Schauplätzen gut zurecht. Mir hat sie sehr geholfen um die Schauplätze miteinander in Verbindung zu bringen.

‘Nordwestzorn’ ist der zweite Band der Reihe. Das Buch kann jedoch unabhängig gelesen werden, da es in sich geschlossen ist. Das Buch kann jedem Krimi-Fan empfohlen werden, welcher Krimis im Norden mag und bei dem es auch mal ein bisschen ruhiger zu und her gehen darf. Ich freue mich über eine Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein Versprechen, drei starke Frauen und eine unglaublich emotionale Geschichte

Zwischen uns ein ganzes Leben
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Am Sterbebett verspricht Jacobina ihrem Vater sich auf die Suche nach ihrer bisher unbekannten Halbschwester Judith zu begeben. Doch auch Jahre nach seinem Tod, hat sie das Versprechen noch nicht eingelöst. ...

Am Sterbebett verspricht Jacobina ihrem Vater sich auf die Suche nach ihrer bisher unbekannten Halbschwester Judith zu begeben. Doch auch Jahre nach seinem Tod, hat sie das Versprechen noch nicht eingelöst. Erst durch die Begegnung mit Béatrice, einer Französin die für die Weltbank arbeitet, kann sie sich aufraffen den letzten Wunsch ihres Vaters zu erfüllen. Gemeinsam machen sie sich auf die Spur von Judith, welche sich während des zweiten Weltkrieges in Paris verliert. Judith, eine Jüdin, lebt zusammen mit ihrer Mutter in Paris, als Frankreich von den Deutschen besetzt wird. Als Juden haben sie ein immer schwereres Leben und sind unerwünscht. Als sie Christian kennen lernt, findet sie wieder ein bisschen mehr Freude an ihrem Leben. Er versteckt Judith bei sich auf dem Dachboden und plant mit ihr die Flucht aus dem besetzten Paris. Doch plötzlich als es endlich soweit ist, ist Judith spurlos verschwunden. Béatrice muss feststellen, dass sich die Suche nach den Spuren von Judith nicht so einfach gestaltet, wie sich sie das zu Beginn vorgestellt hat. Gelingt es ihr trotzdem Judith zu finden und Jacobina’s Versprechen einzulösen?
‘Zwischen und ein ganzes Leben’ wird aus mehreren Perspektiven geschrieben. In den ersten paar Seiten hat mich dies ein bisschen verwirrt, sobald man jedoch in der Geschichte drin ist, kommt man damit sehr gut zurecht. Durch die zeitlichen Rückblenden in den zweiten Weltkrieg, wird die Geschichte von Judith noch lebendiger. Als Leser taucht man dadurch tief in die Szenen hinein und kann sich Judith’s Gefühlslage sehr gut vorstellen. Auch was in dieser Zeit mit den Juden geschehen ist, wird sehr gut beschrieben.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd. Schon nach den ersten paar Seiten ist es mir schwer gefallen, das Buch zur Seite zu legen. Es packt einem richtig und als Leser möchte man wissen, ob die Suche erfolgreich ist und was überhaupt mit Judith passiert ist.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Jede dieser drei starken Frauen hat mit ihren Sorgen zu kämpfen und ihr Leben verläuft nicht so wie sie es sich ausgemalt haben. Béatrice mit ihrem scheinbaren Traumjob bei der Weltbank, scheint sowohl beim Job, wie auch in der Liebe kein Glück zu haben. Schön das ihr die Begegnung mit Jacobina hilft ein bisschen Ordnung in ihr Leben zu bringen. Am meisten ans Herz gewachsen ist mir Judith. Das immer schwieriger werdende Leben, die Restriktionen und die ständige Angst meistert sie auf eine eindrückliche Art und Weise.
Fazit:
Eine enorm bewegende Geschichte um drei starke Frauen, welche sehr zu empfehlen ist. Die fesselnde Geschichte bindet den Leser ans Buch und gibt einen sehr guten Einblick über eine Jüdin, die im besetzen Paris lebt und wie deren Angehörige sich später auf die Suche nach ihr begeben.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Tragischer Unfall oder doch Mord?

Himmel, Hölle, Mensch
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Der Schweizer Nationalfeiertag beginnt für Cem nicht wie gewünscht. Im Wauwilermoos wird eine nackte Leiche gefunden. Da der Tote von einem Stier angegriffen wird, ist sein Gesicht nicht mehr erkennbar ...

Der Schweizer Nationalfeiertag beginnt für Cem nicht wie gewünscht. Im Wauwilermoos wird eine nackte Leiche gefunden. Da der Tote von einem Stier angegriffen wird, ist sein Gesicht nicht mehr erkennbar und somit auch nicht klar, um wenn es sich beim Toten handelt. Cem und das Ermittlerteam rund um Barbara stehen vor vielen offenen Fragen. Wer ist der Tote? So wie es scheint ein Chinese mit einem auffälligen Tattoo, doch auch nach diversen Nachforschungen ist noch immer nicht klar, um wenn es sich beim Toten handelt. Handelt es sich um einen tragischen Unfall oder hat da wer nachgeholfen? Was macht ein nackter mitten in einer Weide mit einem Stier? Neben den sehr vielen Unklarheiten geht es auch im Privatleben von Cem turbulent zu und her. Den plötzlich wird er auch noch mit Menschenhändlern konfrontiert und fühlt sich hin und hergerissen zwischen zwei attraktiven Frauen.

'Himmel, Hölle, Mensch' entführt den Leser aufs Land. Die Umgebung rund um Wauwil wird zum Hauptschauplatz dieses Krimis. Die Landschaft und die Bewohner werden sehr authentisch beschrieben und passen sehr gut zum Setting dieses Krimis.

Cem als Hauptprotagonist begibt sich auch in seinem zweiten Fall in einige Gefahren und setzt alles daran, den Fall zu lösen. Ich finde es schön, dass die Protagonisten nicht nur oberflächlich dargestellt werden, sondern auch auf das Private eingegangen wird. Für mich als Leser ist es so viel einfacher, sich in die Personen hinein zu versetzen und gewisse Handlungen zu verstehen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch die vielen Ermittlungsansätze wird es nie langweilig. Bis am Schluss ist nicht wirklich klar was es mit dem nackten Toten auf sich hat. Das Buch kann deshalb nicht zur Seite gelegt werden, bis die letzte Seite erreicht wurde.

Da das Buch in sich geschlossen ist, kann es auch gelesen werden, wenn einem der erste Fall von Cem nicht bekannt ist. 'Himmel, Hölle, Mensch' ist jedem Krimi-Fan wärmstens zu empfehlen. Als Leser ermittelt man nicht nur mit, sondern lernt auch noch die Landschaft rund um Luzern besser und intensiver kennen.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Toller Einstieg in die Krimi-Reihe mit Cem Cengiz

Liebe, Sünde, Tod
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Cem arbeitet seit 3 Wochen bei der Luzerner Polizei. Als die Zürcher Polizei um Hilfe bei der Auflösung eines Mordfalls bittet, wird er als verdeckter Ermittler eingesetzt. In einer Speditionsfirma soll ...

Cem arbeitet seit 3 Wochen bei der Luzerner Polizei. Als die Zürcher Polizei um Hilfe bei der Auflösung eines Mordfalls bittet, wird er als verdeckter Ermittler eingesetzt. In einer Speditionsfirma soll sich Cem umhören und rausfinden, ob hier jemand etwas mit dem Mord zu tun hat. Den die Tote wurde mit einem Kugelschreiber dieser Speditionsfirma erstochen. Gleich am ersten Tag, darf er mit Lana mitfahren. Lana ist jedoch sehr verschlossen und scheint etwas zu verbergen, jedoch gelingt es Cem nicht sie zum Reden zu bringen. Als Mann fühlt er sich jedoch sehr zu ihr hingezogen und glaubt nicht, dass sie was mit dem Mord zu tun hat.

Doch plötzlich kommt es zu einem zweiten Mord in Zürich. Cem hat an diesem Abend unerlaubterweise in Zürich ermittelt und gerät selbst in Verdacht etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Durch seinen Alleingang wird er vorläufig von den Ermittlungen freigestellt. Doch diese Entscheidung kann er nicht akzeptieren und möchte unbedingt die Unschuld von sich und Lana beweisen. Wird es Cem gelingen die Mord aufzuklären und was verbirgt Lana?

Dieser Krimi ist in einem sehr fesselnden Stil geschrieben. Bis zum Schluss ist nicht klar ob Lana nun wirklich hinter den Morden steckt oder ob es doch jemand anders ist. Der Leser wird dadurch animiert, sich ein eigenes Urteil zu bilden und mit zuraten was hinter den Morden steckt und welche Verbindung die beiden Toten haben. Cem als Hauptcharakter kommt mir sehr sympathisch rüber. Die Erwähnung seiner Lebensgeschichte gibt ein sehr schlüssiges Bild von ihm und erklärt manche seiner Handlungen.

Die Handlungsorte in Zürich und Luzern inkl. Umgebung sind gut gewählt und lassen ortskundige Leser noch tiefer in die einzelnen Orte eintauchen.

Für mich ein gelungener Auftakt der Krimi-Reihe rund um Cem und das Ermittlerteam. Ich freue mich bereits die weiteren Bände zu lesen.

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