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Veröffentlicht am 02.11.2024

Drei Persönlichkeiten und ihre Ziele - spannender Auftakt

Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
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Paul, Auguste und Vicky lernen sich im Kurort Karlsbad kennen. Die drei jungen Leute sind zielstrebig und jeder hat ein Ziel vor Augen. Paul möchte in Wien am Bau der Weltausstellungsgebäude mitwirken. ...

Paul, Auguste und Vicky lernen sich im Kurort Karlsbad kennen. Die drei jungen Leute sind zielstrebig und jeder hat ein Ziel vor Augen. Paul möchte in Wien am Bau der Weltausstellungsgebäude mitwirken. In seiner Heimatstadt Berlin plante aber noch etwas viel wichtigeres. Er will eine Prachtstrasse bauen die der Champs Elysee in Paris nichts nachsteht. Der junge Koch Auguste möchte der berühmteste Koch Frankreichs werden. Er hat es satt immer rumkommandiert zu werden und will sein eigener Chef sein. Die junge Engländerin Vichy hingegen strebt etwas an was zu dieser Zeit nicht zum weiblichen Geschlecht passt. Sie will unbedingt veranlassen dass ein Tunnel unter dem Meer die beiden Länder England und Frankreich näher bringt. Jeder der drei lebt sein eigenes Leben doch sie treffen sich auch immer wieder. Denn sie sind auf gegenseitige Unterstützung angewiesen. Doch werden alle drei ihre Träume trotz aller Widrigkeiten, Unsicherheiten und Geldsorgen verwirklichen können?

'Herrliche Zeiten' entführen den Leser ins späte 19. Jahrhundert. Der Leser erhält Einblicke in die damalige Lebensweisen in den Ländern und kann sich gut in die Situationen der Protagonisten versetzen. Viele der beschriebenen Situationen haben einen geschichtlichen Hintergrund und frischen somit den Geschichtsunterricht nochmals auf. Peter Prange ist ein spannender Roman mit vielen historischen Hintergründen gelungen.

Für mich war Vicky die spannendste Protagonistin. Sie als Frau deren Einflüsse beschränkt sind, lässt nicht locker. Sie kämpft kann aber auch gut einschätzen wann sie es bleiben lassen soll. Für ihre Kinder ist sie stark und will ihnen die beste Zukunft bieten. Paul ist ein Kämpfer durch und durch. Der plötzliche Tod seines Vaters zwingt ihn die Firma zu übernehmen. Auch wenn nicht alle Sterne auf grün stehen, so glaubt er immer an das Gute. Doch diese Ehefrau hat er definitiv nicht verdient. Bei Auguste hat man das Gefühl, dass ihm einfach alles zufliegt und er nur nach allen greifen muss. Klar muss er auch kämpfen, doch um einiges weniger als Paul oder Vicky. Alles in allem drei spannende Protagonisten die perfekt zur Geschichte passen.

Ein gelungener Auftakt der Lust auf mehr macht. Auch diesmal konnte mich Peter Prange überzeugen.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Agneta’s Ausbruch aus dem Alltagstrott – konnte mich nicht begeistern

Bonjour Agneta
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Zusammen mit ihrem Mann durchschreitet Agneta ihren Alltagstrott. Sie ist nicht wirklich glücklich und fühlt sich von Magnus eingeengt. Als sie eine Au-Pair Anzeige sieht, fühlt sie sich direkt angesprochen, ...

Zusammen mit ihrem Mann durchschreitet Agneta ihren Alltagstrott. Sie ist nicht wirklich glücklich und fühlt sich von Magnus eingeengt. Als sie eine Au-Pair Anzeige sieht, fühlt sie sich direkt angesprochen, kann sich jedoch nicht direkt überwinden sich auf die Anzeige zu melden. Sie in ihrem alter als Au-Pair in Frankreich, obwohl sie die Sprache nicht beherrscht? Doch sie überwindet sich und die erste Konversation mit dem Anzeigeersteller gestaltet sich aufgrund der Übersetzungsapp als witzig. Agneta bricht aus ihrem Alltag aus und fährt nach Frankreich wo sie einen vermeintlich kleinen Jungen beaufsichtigen soll. Doch dieser vermeintliche Junge ist über 80 und leidet an Demenz. Agneta kommt in einer komplett fremden Welt an, wo die Menschen eine fremde Sprache sprechen, welche sie nicht versteht. Am liebsten möchte sie wieder umkehren und nach Hause gehen. Doch diesen Triumph möchte sie Magnus nicht gönnen. Mindestens zwei Wochen möchte sie durchalten. Doch gelingt ihr das? Kann sie sich in der fremden Welt zurechtfinden und Einars Herz gewinnen?

‘Bonjour Agneta’ widmet sich dem eingeengten Leben von Agneta. Das Buch konnte mich nicht vollends überzeugen. Es geht sehr viel um Agneta’s Gedanken, die sehr viel Platz einnehmen und die Geschichte somit teilweise unnötig in die Länge ziehen. Der Schreibstil fand ich speziell und ich musste mich zuerst daran gewöhnen. Die Landschaft und das Leben in Frankreich sind sehr bildlich beschrieben und lassen den Leser in die Umgebung eintauchen.

Agneta ist zu Beginn eine Frau, die sich immer unterordnet. Doch sie findet den Weg sich selbst zu verwirklichen. Verständlicherweise wird sie aber auch immer wieder von Zweifeln gepackt und sie möchte ihr altes Leben wieder zurück. Sie findet einen guten Draht zu Einar und kann gut mit seiner Demenz umgehen. Einar kann man nur ins Herz schliessen. Durch seine Demenz ist er verwirrt und hat aber auch seine lichten Momente. Zusammen mit Agneta, Bonnibelle und den weiteren Dorfbewohnern meistert er sein Leben sehr gut.

Eine vorhersehbare und durchzogene Geschichte, die mich nicht begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Leider nicht so spannend wie der erste Teil

Der Stockholm-Code - Die zweite Botschaft
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Die drei Frauen Iris, Signe und Elisabeth arbeiten nach wie vor intensiv an der Decodierung der Nachrichten der Deutschen. Es werden immer mehr Nachrichten und es wird immer schwieriger die ganze Arbeit ...

Die drei Frauen Iris, Signe und Elisabeth arbeiten nach wie vor intensiv an der Decodierung der Nachrichten der Deutschen. Es werden immer mehr Nachrichten und es wird immer schwieriger die ganze Arbeit zu bewältigen. Neben der Arbeit hat jede der drei Frauen ihr eigenes Leben. Elisabeth steht Dinty regelmässig als Begleitdame zur Verfügung, was sie in die Bredouille bringt. Zum Glück kann sie auf zuverlässige Concierges und Freunde zählen. Iris steht immer noch im Verdacht geheime Informationen zu haben, die sie dem Geheimdienst verheimlicht. Doch nach ihrer intensiven Befragung wird sie nun in Ruhe gelassen. Für ihre Kinder hat sie nicht mehr so viel Zeit, doch die beiden können gut für sich selber schauen. Und Signe hat mir gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und kann sich nur mit Mühe ihrer Hausarbeit beim Professor widmen. Doch für ihn ist sie eine unverzichtbare Stütze und sie hat ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Arbeit nicht mehr wie gewohnt ausführen kann. Jede der drei Freundinnen hat ihr eigenes Päcken zu tragen, jedoch haben alle nur ein Ziel vor Augen: die Decodierung der deutschen Nachrichten.

Der zweite Band der Reihe konnte mich leider nicht mehr so begeistern. Es geht nicht mehr grösstenteils um die geheime Arbeit der drei Frauen, sondern mehrheitlich um ihre privaten Angelegenheiten. Ein grosser Teil nimmt die Krankheit von Signe ein, wodurch die wichtige Arbeit der drei Frauen und dem Professor in den Hintergrund gedrängt wird. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte leicht verdaubar, auch wenn man sich anhand des Klappentextes etwas anderes vorgestellt hat.

Spannend fand ich die Weiterentwicklung der drei Frauen sowie des Professors. Sie werden alle immer mehr zu einem noch besseren eingespielten Teams. Sie unterstützten sich gegenseitig und jede bringt ihre Fähigkeit am passenden Ort ein. Der Professor finde ich sehr sympathisch. Er kümmert sich um Signe, Iris und Elisabeth und verstösst Signe nicht, obwohl sie ihre Arbeit nicht mehr wie vorgesehen verrichten kann. Dies hätte an seiner Stelle sicherlich mancher anders gemacht. Doch das Wohl aller liegt ihm sehr am Herzen. Ich habe bei ihm das Gefühl, dass er in Signe mehr sieht als nur seine Haushälterin und Sekretärin.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Rache oder Familienstreitigkeit? – spannender Fall

Ostseefinsternis
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Endlich möchte Pia zusammen mit ihrem Sohn Felix und Marten ihren wohlverdienten Urlaub geniessen. Zusammen fahren sie in Martens neues Haus an der Ostsee. Doch kaum dort angekommen wird Pia zu einem neuen ...

Endlich möchte Pia zusammen mit ihrem Sohn Felix und Marten ihren wohlverdienten Urlaub geniessen. Zusammen fahren sie in Martens neues Haus an der Ostsee. Doch kaum dort angekommen wird Pia zu einem neuen Fall dort in der Nähe gerufen. In einer Bucht wurde die Leiche eines Mannes gefunden. Wenige Wochen zuvor kam es im kleinen Dorf Kaltenbrode schon mal zu einem Zwischenfall. Die junge Stella Böttcher wurde auf dem Heimweg brutal überfallen und bis heute ist nicht klar wer dahinter steckt. Der gefundene Tote Benno Hagenberg war der Geliebte von Stella. Haben die beiden Vorfälle einen Zusammenhang? Pia gerät während den Ermittlungen in ein Dorf, in dem zwei Familien seit Jahren zerstritten sind und dies sind ausgerechnet die Familien Böttcher und Hagenberg. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und ziehen sich in die Länge. Haben die beiden Fälle mit den Familienstreitigkeiten zu tun oder steckt etwas anderes dahinter?

‘Ostseefinsternis’ ist Pia’s neunzehnter Fall, welcher den Leser mit einer spannenden und nicht gedachten Auflösung überrascht. Bis zuletzt ist nicht absehbar, wer hinter all dem steckt. Die Szenen an der Ostsee sind sehr bildhaft beschrieben und lassen den Leser in das kleine Dorf und deren Bewohner abtauchen. Neben den spannenden Ermittlungen wird auch viel über Pia’s Privatleben beschrieben, was dem ganzen eine gute Mischung gibt.

Pia kann ihren wohlverdienten Urlaub nicht geniessen, macht sich aber neben den Ermittlungen auch immer grosse Sorgen um ihren Sohn. Eine gute Ermittlerin, aber auch eine fürsorgliche Mutter stecken in ihr. Doch ihre Ängste der Entführung begleiten sich nach wie vor, weshalb sie vermutlich auch sehr sorgsam um Felix ist. Marten scheint dafür ein guter Gegenpart zu sein. Er schafft es immer Pia wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Ein spannender Fall an der Ostsee mit alten Familienstreitigkeiten. Auf den zwanzigsten Fall von Pia warte ich schon sehnlichst.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Schwere Zeiten – doch Aufgeben ist keine Option

Die Buchhandlung in der Amalienstraße
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Bücher sind für Elly und ihre beste Freundin Henni das allerliebste. Darum ist es für Elly auch selbstverständlich dass sie eine Ausbildung in diese Richtung machen möchte. Doch als Frau in der Zeit vor ...

Bücher sind für Elly und ihre beste Freundin Henni das allerliebste. Darum ist es für Elly auch selbstverständlich dass sie eine Ausbildung in diese Richtung machen möchte. Doch als Frau in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg wird sie für diesen Wunsch belächelt. Aber Aufgeben ist für sie keine Chance und so zeigt sie es allen, die je daran gezweifelt haben. Ihren Job in der Buchhandlung in der Amalienstrasse macht ihr sehr viel Freude und dass sie dort zusammen mit ihrer besten Freundin arbeiten darf, ist das Tüpfelchen auf dem i. Die Buchhandlung läuft sehr gut und so wird auch ein weiterer Gehilfe eingestellt. Doch Leo scheint ein Geheimnis zu haben, das er nicht preisgeben möchte. Wieso wechselt er zur Buchhandlung nach München, wo er doch vorher in Berlin einen besseren Job hatte? Als der erste Weltkrieg Einzug hält, müssen die Frauen die Buchhandlung alleine stemmen, den die Männer melden sich freiwillig zum Dienst, oder werden eingezogen. Das Leben wird für alle immer schwieriger und das letzte was im Krieg gebraucht werden, sind Bücher. Doch die Frauen aus der Buchhandlung in der Amalienstrasse geben nicht auf und kämpfen weiter. Sie lassen sich nicht unterkriegen und gehen dabei auch ein sehr grosses Risiko ein.

Mit ‘Die Buchhandlung an der Amalienstrasse’ ist Heidi Rehn ein spannender historischer Roman gelungen. Es beschreibt eindrücklich das Leben der einfachen Gesellschaft vor, während und zum Ende des ersten Weltkrieges. Buchhändler hatten bereits vor dem Krieg mit der Zensur zu kämpfen, was während dem Krieg noch schlimmer wurde und ein Überleben noch unmöglicher machten. In diesem Roman wird jedoch gut beschrieben, dass sich nicht jeder untergeordnet hat, sondern auch für seine Interessen gekämpft hat. Risiken wurden bewusst in Kauf genommen, auch wen man wusste was einem blüht sollte man erwischt werden.

Die beiden jungen Damen Elly und Henni kämpfen für ihre Träume. In der Buchhandlung können sie ihrer Liebe zu Büchern nachgehen und sich unabhängig von ihren Familien machen. Sie sind sich überhaupt nicht zu Schade auch mal strengere Arbeiten auszuführen oder Arbeiten zu übernehmen, welche für Männer gedacht sind. Das sie so wenig Unterstützung von ihren Familien erfahren, finde ich schade. Doch die beiden gehen ihren Weg und unterstützen sich gemeinsam. Von Hauenstein wurde mir Verlauf der Geschichte immer unsympathischer und aufdringlicher. Ein Zeitgenosse dem man nicht unbedingt begegnen möchte.

Ein spannender Einblick in die Zeit vor, während und zum Ende des ersten Weltkrieges.

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