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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2019

Melancholisch, düster jedoch sehr mutige Geschichte!

Jesolo
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Andrea und Georg sind schon seit Jahrzehnten ein Paar und die leben eher nebeneinander als miteinander. Für Andrea ist es perfekt, wie es ist. Sie will weder heiraten noch Kinder kriegen aber Georg will ...

Andrea und Georg sind schon seit Jahrzehnten ein Paar und die leben eher nebeneinander als miteinander. Für Andrea ist es perfekt, wie es ist. Sie will weder heiraten noch Kinder kriegen aber Georg will ein Fundament für ein gemeinsames Leben. Jedes Jahr bringen sie den Urlaub in Jesolo, was nett und okay ist. Doch als sie dieses Jahr aus dem gemeinsamen Urlaub zurückkommen, ändert sich alles. Andrea ist ungewollt schwanger. Hin- und hergerissen zwischen jeglichen Gefühlen, entscheidet sie sich für das Kind und damit wird Andreas Leben auf dem Kopf gestellt. Während für Georg langersehnte träume Erfüllung gehen, befremdet sich Andrea Stück für Stück von eigenen Leben, Gefühlen und Wünschen. Sie kündigt ihre Wohnung, nimmt ein Kredit auf und zieht ins Haus ihrer Schwiegereltern, obwohl sie das ganze nie wollte. All, das nicht genug wäre, da prasseln die Fragen und Ratschläge auf Andrea nieder und sie wird von allen Seiten eine Rolle gedrängt, welche mit der sie sich gar nicht identifizieren kann...

Eine außergewöhnlicher, düstere jedoch sehr mutiges Roman über eine ungewollte Schwangerschaft. Erzählt wird die ganze Geschichte aus der Sicht von Andrea und verteilt auf 10 Kapiteln, wie die Schwangerschaftswochen, was den Leser sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt. Der Schreibstil ist schlicht gehalten, sodass man ohne Verständnisprobleme lesen kann. Allerdings ich hatte am Anfang wegen fehlende Anführungszeichen bei den wörtlichen Reden, ziemlich lange Zeit gebraucht in das Geschichte hereinzukommen. Erst nach paar Kapiteln gewönnt man sich, aber meist musste ich immer wieder den letzten Satz lesen, zum herausfinden, ob das gesagt oder gedacht ist. Das Cover ist genial und der Titel ist eigentlich sehr passend, aber hier muss ich leider noch ein Kritikpunkt setzen. Wer das Buch in der Buchhandlug sieht, denkt sofort, dass das eine leichte Sommerroman ist und genau das verirrend für die Leser. Die Charaktere und die Ortschaften sind authentisch dargestellt und das Ende bleibt offen, sodass jeder Leser selbst über der Geburt von Andreas Baby Gedanken machen muss.

Ein melancholisches, anspruchsvolles Buch. Zwar es ist nicht so einfach zu lesen aber sehr mutiges Geschichte über Tabu Thema ungewollte Schwangerschaft. Ich habe gerne gelesen.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Nicht tiefgründig aber nett fürs zwischendurch.

Off Limits - Du bist tabu
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Gemma arbeitet seit zwei Jahren für den heißen Millionär Jack und Tag für Tag ist ihre Arbeit eine Qual für sie. Obwohl sie ganz genau weiß, was für ein Mann Jack ist, fühlt sie sich zur ihm hingezogen. ...

Gemma arbeitet seit zwei Jahren für den heißen Millionär Jack und Tag für Tag ist ihre Arbeit eine Qual für sie. Obwohl sie ganz genau weiß, was für ein Mann Jack ist, fühlt sie sich zur ihm hingezogen. Sie ist Rechtsberaterin von Jack und schon mehrmals eine Frau aus seinem Bett steigen gesehen. Er ist wild, verlockend aber letztendlich ihr Chef und absolut tabu für sie. Sie hält ihre eiskalte Fassade mit nur viel Mühe aufrecht und versucht seine Verführungskünste auszuweichen. Auch für Jack ist Gemmas Nähe ziemlich elektrisierend. Nachdem Verlust seine geliebte Frau lässt Jack niemanden nah an sich heran und gibt es für ihn nichts außer bedeutungslosen Affären. Doch als die Überstunden im Büro plötzlich lustvolle Leidenschaft werden, gibt es keinen zurück mehr für die beiden...

Leider bin ich etwas enttäuscht! Eine tolle Grundidee aber für mich ist die Umsetzung nicht so richtig gelungen. Für die Genre „Erotische Liebesgeschichten“ hat es mir beim Lesen jeder menge Gefühle gefehlt. Ich bin mit den beiden Charakteren überhaupt nicht warm geworden. Die waren für mich weder sympathisch noch unsympathisch und ich konnte deren Gefühlswelt nicht erreicht. Der Schreibstil ist leicht, flüssig aber sehr sprunghaft. Erzählt wird die ganze aus der Sicht von den beiden Charakteren, aber die Perspektivenwechsel ist sehr unerwartet und ohne Anmerkung, sodass ich Teilwiese verwirrt war und die letzten Sätze nochmals lesen musste. Das hat mir die Leselust weggenommen.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Leider enttäuschend!

Wenn du das hier liest
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Als Iris, Anfang dreißig, unheilbar erkrankt, beginnt sie in einem Blog über ihr Leben und Sterben, über ihre Wünsche und Ängste zu schreiben. Sie hinterlässt einen Wunsch an ihr Chef Smith. Er soll ihr ...

Als Iris, Anfang dreißig, unheilbar erkrankt, beginnt sie in einem Blog über ihr Leben und Sterben, über ihre Wünsche und Ängste zu schreiben. Sie hinterlässt einen Wunsch an ihr Chef Smith. Er soll ihr Blog nach ihrem Tod veröffentlichen. Der PR-Agentur Inhaber Smith vermisst seine Assistentin Iris so sehr, dass er ihr noch immer jeden Tag eine E-Mail schickt. Er setzt alles dran, einen Verlag für Iris' Blog zu finden und kontaktiert für die Erlaubnis Iris' Schwester Jade. Jade's Leben liegt in Scherben. Sie hat eine gescheiterte Ehe und eine Kariere als Sternköchin hinter sich und mit dem Tod von ihre Schwester ist sie noch mehr am Boden gestört. Als Smith sie kontaktierte, wollte sie gar nicht von seinen Plänen wissen und sie vermutet, Smith wolle nur Geld machen. Doch dann entdeckt sie seine Nachrichten in Iris' Postfach und beginnt sie eine E-Mail Austausch mit Smith.

Obwohl ich die Bücher die nur aus E-Mails, Nachrichten oder Dialogen bestehen, sehr schätze, war das Buch leider überhaupt nicht meins. Das Cover ist wunderschön und der Schreibstil ist leicht und locker aber das warst dann auch. Die Grundidee war toll aber beim Umsetzen ist einiges daneben geblieben. Es gibt nicht nur die E-Mail Austausch zwischen den beiden Hauptfiguren, sondern es gibt viele, viele Mails, die mich beim Lesen regelrecht verwirrt und von der „Echten Thematik“ nur abgehalten hatten. Mal schreibt Jade an Smith, dann Smith zur sein Assistent, dann von Therapeuten an Jade usw... und die ganzen passen gar nicht mit dem eigentlichen Handlungsstrang zusammen. Die Charaktere sind weder sympathisch noch unsympathisch und ich hatte wirklich Schwierigkeiten die zu verstehen. Viele Grafiken und Zeichnungen von Iris' Blog nimmt einige Seiten für sich in Anspruch, welche, die mir überhaupt keinen Sinn ergeben. Für mich sind die nur Blankoseiten.

Zum Glück sind die Geschmäcker anders aber meiner Meinung nach: Wer hier das Grund des Klappentextes eine berührende Geschichte erwartet, liegt es hier leider falsch. Für zwischen durch ist es Okay, aber eine große Leseempfehlung kann ich leider nicht sprechen.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Ein großartiges Lesevergnügen!

Der Wal und das Ende der Welt
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Seitdem ein einziges Ortsschild verschwunden ist, war keine fremde Menschenseele in der Ortschaft St. Piran. All die 307 Menschen leben hier zufrieden und glücklich miteinander. Doch eines, grauen Herbstmorgens ...

Seitdem ein einziges Ortsschild verschwunden ist, war keine fremde Menschenseele in der Ortschaft St. Piran. All die 307 Menschen leben hier zufrieden und glücklich miteinander. Doch eines, grauen Herbstmorgens retten die Bewohner des idyllischen Fischerdorfs einen jungen Mann aus dem Wasser. Nackt, unter gekühlt, angespült. Und dann strandet der Wal. Alle Dorfbewohner kümmern sich erst mal um mysteriösen, jungen Mann aber jedem Einzelnen in dem Dorf ist klar, dass gerade etwas sehr Sonderbares passiert. Nur die wahre Gefahr ist niemanden bewusst. Eine existenzielle Bedrohung schwebt über ihrer kleinen Ortschaft, über die ganze Europa oder vielleicht über der ganzen Welt? Denn der junge Mathematiker Joe ist aus London geflogen und weiß einiges Bescheid.

Was hält die Welt und Menschheit zusammen? Was genau wissen wir über die Kriege und Krankheiten? Wenn die Welt zu Ende geht, wozu und wofür wären wir bereit? Es sind die Fragen, die ich mir beim Lesen oft gestellt habe. Eine meisterhafte Dystopie, die mich sprachlich mitgerissen und nachdenklich zurückgelassen hat. Hinter dieses ungewöhnliche Cover, versteckt sich eine großartige, vor allem herzerwärmende Geschichte über die Menschheit. Der bildhafte Erzählstil hat mich in dem kleinen Fischerdorf geführt und mich mit 307+1 liebevolle Menschen mitfiebern lassen. Ein großartiges Lesevergnügen. Ich kann es nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 01.05.2019

Sehsucht nach Freiheit.

Die Frauen von Salaga
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Ende des 19. Jahrhunderts. Die Königstochter Wurche würde gern wie ihre Brüder Einfluss auf die Regierung der Stadt haben. Sie liebt Politik, Schießen und Reiten. Doch alles, was sie beitragen darf, ist, ...

Ende des 19. Jahrhunderts. Die Königstochter Wurche würde gern wie ihre Brüder Einfluss auf die Regierung der Stadt haben. Sie liebt Politik, Schießen und Reiten. Doch alles, was sie beitragen darf, ist, einen wichtigen Verbündeten ihres Vaters zu heiraten. Zur ihrer Familie liebe willigt sie ein, aber ihre Träume schenkt Wurche zur eine anderen Mann. Sooft sie kann, entflieht sie von ihrem gehassten Ehemann und reitet in die Stadt. Dort begegnet Wurche dem Sklaventreiber Moro und beginnt eine heimliche Affäre mit gefährlichen Konsequenzen…

Aminah ist ein glückliches, verträumtes Mädchen. Sie lebt mit ihrer Familie in ein kleines Dorf und träumt davon, wie ihr Vater das Schusterhandwerk zu lernen und mit den Karawanen in die Städte zu ziehen. Doch als Sklavenhändler ihr Dorf überfallen, Bewohner in die Wüste treiben, wurde ihre Träume genau wie ihr Dorf zerstört. Als Sklavin eines Gutsherrn übersteht Aminah zwei harte Jahre und verliert sie jede Hoffnung. Dann wird sie auf dem Sklavenmarkt von Salaga erneut zum Verkauf angeboten. Als Aminah und Wurche auf dem Sklavenmarkt begegnen, verbinden sich ihre Schicksale miteinander. Beide träumen von Freiheit, beide riskieren ihr Leben und beide verlieben sich in denselben Mann...

Erstmal möchte ich eins hier betonen! Wer hier, Grund des Klappentextes eine historische Liebesgeschichte hofft, die würde ich leider enttäuschen. Natürlich hier spielt die Liebe eine große Rolle aber meiner Meinung nach, es ist eher die Nebengeschichte. Daher finde ich den Klappentext völlig unpassend und ich denke, der lenkt die Leser in eine andere Richtung!

Der Autorin hat sie sich von ihren Ururgroßmutter' Lebensgeschichte inspirieren lassen und nimmt die Leser in die Kolonialzeit in Afrika mit. Erzählt wird die ganze Kapitelweise abwechselnd aus der Sicht von beiden Protagonistin, was den Leser einen sehr guten Einblick deren Gefühls- und Gedankenwelt gibt. Das Cover ist ein Blickfang und vor allem, wenn man weiß, die Farbe Blau eine Bedeutung in die Geschichte hat, finde ich sehr passend. Der Schreibstil ist leicht, allerdings ein großer Kritikpunkt ist die viele afrikanische Namen, Ortschaften, Essensnamen usw.… Da hätte ich mir so in der Art wie Namensverzeichnis oder wenigstens eine Erklärung für die ganze leckeren essen gewünscht.

In großen und ganzen eine gut gelungenes Debüt und wer historische afrikanische Geschichten lesen mag, kann ich nur weiterempfehlen.