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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2019

Schräg, witzig, gut.

Kaschmirgefühl
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Vor Einsamkeit getrieben ruft Gottlieb eines Abends bei einer Sexhotline an. Ein Knistern in der Leitung, dann hört er zum ersten Mal Maries Stimme. Marie und Gottlieb reden miteinander, anstatt Telefonsex ...

Vor Einsamkeit getrieben ruft Gottlieb eines Abends bei einer Sexhotline an. Ein Knistern in der Leitung, dann hört er zum ersten Mal Maries Stimme. Marie und Gottlieb reden miteinander, anstatt Telefonsex zu haben. Von Anfang an ist da etwas, das die beiden verbindet. Sie flirten, sie streiten, sie lügen, die Sehsucht nach einem glücklicheren Leben treib sie immer weiter. Von viertel nach acht abends bis viertel vor sechs morgens. Bis der drang großer wird und die beiden mit Wucht miteinander zusammen fügt...

Was für ein wundervolles Buch, was ich innerhalb paar Stunden weg gelesen habe. Wie im Untertitel steht: „ Ein kleiner Roman über die Liebe“, es ist ein kleines aber ein feines Roman. Das Buch besteht aus nur Dialogen, die in einem Nacht beim mehreren Telefonaten entstand. Die Charaktere sind Authentisch vor allem Maries Schlagfertigkeit mochte ich sehr. Die viele Lügen macht die Geschichte spannender und man weiß nie, ob das eine Lüge oder die Wahrheit war. Die Wortauswahl ist einfach aber sehr witzig und es gab einiger Passagen wo ich lauthals gelacht habe. Das Cover und der Titel sind sehr außergewöhnlich und sehr passend - ja es passt perfekt denn es gibt eine witzige Erklärung in der Geschichte. Es ist eine sehr schön gestalteten Hardcover allerdings wenn man denkt, mit 188 Seiten und viele Blankoseiten zwischen den Kapiteln, finde ich den Preis 17.90 Euro ziemlich teuer.

Es ist eine süße, witzige und kurzweilige Geschichte fürs zwischendurch.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Die Suche nach Wahrheit.

Lügenmeer
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Als Svenja erfährt, dass ihr Jugendfreund Magnus nach neunzehn Jahren in ihre norddeutsche Heimatstadt zurückgekehrt ist, gerät ihr Leben aus dem Fugen. Denn Magnus ist mit einer Rätselhafte Tod vor neunzehn ...

Als Svenja erfährt, dass ihr Jugendfreund Magnus nach neunzehn Jahren in ihre norddeutsche Heimatstadt zurückgekehrt ist, gerät ihr Leben aus dem Fugen. Denn Magnus ist mit einer Rätselhafte Tod vor neunzehn Jahren verbunden: Die Nacht in der Svenja achtzehn wurde, die Nacht in der ihre gemeinsame Freundin Milla im Freizeitbad auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Markus galt wegen eine einzige Aussage als Schuldige, wurde ohne Beweise aus dem Heimat vertrieben. Doch Magnus kehrt als ein erfolgreicher Anwalt wieder zurück, er will mit seine Vergangenheit aufräumen und endlich neu anfangen. Er ist besessen davon, die Wahrheit herauszufinden. Er hofft dabei auf Svenja, doch Svenja ist hin und hergerissen zwischen Wiedersehensfreude und Angst. Auch einige Bewohner beobachten Markus Rückkehr mit Argwohn: Denn Markus wird nicht nur die kaum verheilten Wunden wieder aufreißen, sondern es gibt noch ein weiteres Geheimnis in der Kleinstadt, das niemals an Licht kommen darf...

Eine wahnsinnig, spannende Geschichte, die ich in einem Rutsch gelesen habe. Der Autorin nimmt die Leser in eine Spurensuche von Damals und verbindet Geschick mit dem geschehen von Heute. Erzählt wird das alles zwei Zeitebene und aus dem drei verscheide Perspektiven, sodass man das ganze Geschehen spannend verfolgen kann. Die Charaktere sind ziemlich bildhaft geschildert, wo mir Markus' direkte Art gefallen hat, war für mich Svenja durchaus unheimlich. Während des Lesens hatte ich ein komisches Gefühl, einerseits wusste ich wie dass alles zu Ende gehen werde, anderseits wiederum auch nicht. Wo ich dachte „ Hach das wusste ich“ kommt eine Wendung, erwischt mich kalt und nimmt sofort wieder in sein Bann. Es ist eine psychisches Spiel welcher der Autorin mit den Leser spielt, mit viel Intrigen, Lügen, Dramatik und alles ohne Blut. Es gibt hier überhaupt nichts zum meckern, das Cover, der Titel, die Sprache, die Handlung alles ist Top. Sehr spannend, sehr mitreißend und einfach nur sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 24.03.2019

M.A.R.Y.

Die Farbe von Milch
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„Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte“

Mary ist vierzehn, lebt mit ihren Familie und mit ihrem gelähmten Großvater in bescheidenen Verhältnissen auf einen ...

„Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte“

Mary ist vierzehn, lebt mit ihren Familie und mit ihrem gelähmten Großvater in bescheidenen Verhältnissen auf einen Bauernhof. Sie hat drei ältere Schwestern und da ihr strenger Vater kein Sohn bekommen hat, mussten die Schwestern von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang sehr hart arbeiten. Als sie fünfzehn wird, ändert sich Marys leben schlagartig. Ihr Vater schick sie zum Dorfpfarrer, um dessen kranken Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten. Eine sehr zarte, mitfühlende und liebenswerte Dame, bei ihr erfährt Mary erstmals Wohlwollen und beim Pfarrer lernt sie lesen und schreiben und genau damit ändert sich ihre Leben erneuert komplett...

Ein Buch, der mich berührt und gleichzeitig wütend gemacht. Mit Mary bin ich Hin und Her gerissen. Eine liebenswerte Protagonisten, stark, einfühlsam und obwohl ihr Leben mit schwere Arbeit, Gewalt und körperliche Einschränkung geprägt ist, lässt sie nicht locker und sie sagt immer ihre ehrliche Meinung. Sie ist auch die einzige, die sich um Großvater gekümmert, sie liebt ihn und möchte sie ihn einfach stolz machen. Ich finde es ist unfassbar, was die Menschheit zu so einiges fähig sind und ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, wie die Eltern mit eigenen Blut und Fleisch umgehen, weil sie seit der Geburt eine Behinderung hat, einfach erschüttert. Wo ich gedacht habe „jetzt wird Mary endlich mal glücklich“ kommt eine unvorhersehbare Wendung, erwischt es mich kalt und lässt mich dann das ganze Geschehen schockierend folgen und lässt mich mit Tränen im Augen wieder zurück. Der Schreibstil ist am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig wegen der fehlenden Satzzeichen aber das ist Marys erste Schreibversuch, daher war es für mich eine grandiose Idee und genau wie das Cover, fand ich sehr passend.


Eine sehr gut gelungene, berührende und gleichzeitig schockierende Geschichte. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Ein gut gelungener erste Band.

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Vor langer, langer Zeit wurde die Erde in 21 Archen zerschlagen und die sind wie schwebende Inseln am Himmel. Auf der Arche Anima lebt die tollpatschige Ophelia, die sich gerne hinter ihrer Brille und ...

Vor langer, langer Zeit wurde die Erde in 21 Archen zerschlagen und die sind wie schwebende Inseln am Himmel. Auf der Arche Anima lebt die tollpatschige Ophelia, die sich gerne hinter ihrer Brille und einem langen, alten Schal versteckt. Sie führt das Familienmuseum und lebt zurückgezogen und bescheiden. Für außen wirkt sie sehr unscheinbar aber in Wahrheit ist sie sehr mutig und besitzt ganz besonderer Fähigkeiten. Sie kann durch Spiegel reisen und Gegenstände lesen. Dazu muss sie nur ihre Handschuhe abstreifen und ein Objekt in die Hand nehmen und schon kann sie dessen Vergangenheit sehen. Sie weist aller Heiratsanträge von ihrer Vettern zurück bis die Matriarchinen von Anima beschließen, dass Ophelia auf das eisige Arche Pol zu ziehen und den Adligen Monsieur Thorn von Pol zu heiraten. Ophelia darf die Familienehre nicht beschmutzen und so bleibt ihr nichts anderes übrig, unter Begleitung von ihrer Patentante Roseline, sich auf eine abenteuerliche Reise zum Pol begeben. Dort erwarten sie ihre furchteinflößende Schwiegerfamilie, der Drachenklan, sowie die Trugbilder der Miragen. Ophelia begrifft schnell, auf dem Landsitz von Thorn, dass den beiden vieles verheimlicht wird und sie versucht, selbst dahinter zu kommen. Doch da lief nicht alles glatt. Als die dass merkten, wurde sie eingesperrt und bestraft. Von nun an kann sie niemanden trauen, nicht einmal ihrem zukünftigen Ehemann. Ophelia muss auf der Hut sein, um den zahlreichen Fallstricken ihres neuen Lebens zu entgehen...

Klappentext: „ Die Spiegelreisende steht Harry Potter in nichts nach...“ Ich finde diese Aussage ist falsch und irritiert die Leser unnötiger weiser. Man kann das Buch nicht mit Harry Potter vergleichen! Die sind völlig verschiedene Bücher und dieses Buch kann leider die große Erwartung nicht erfüllen! Auch die Altersangabe „ab 12 Jahren“ finde ich sehr niedrig gestellt und ich bin der Meinung, es ist eher ab 16 ist. Ansonsten hinter wunderschönen Cover verbirgt eine Magische Geschichte. All die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, die haben alle eigene Ecken und Kanten, daher sind die undurchschaubar und interessant. Der Schreibstil ist am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig aber nach ein paar Kapiteln gewönnt man sich rasch. Es ist leicht und locker geschrieben, sodass man die all die Geschehen ohne Verständnisprobleme lesen kann. Erzählstil ist ziemlich bildhaft aber ich finde einige stellen unnötig zu lange gezogen. In großen und ganzen hat die Autorin eine völlig andere und Magievolle Welt geschaffen, die lesenswert ist.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Wie der Honig, wohltuend und süß!

Das Honigmädchen
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„Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene. Direkt ins Herz schauen sie, die kleiner Biester, dorthin, wo Chaos und Unordnung herrschen. Sois patiente- hab Geduld!“

Ich war in Südfrankreich, in ...

„Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene. Direkt ins Herz schauen sie, die kleiner Biester, dorthin, wo Chaos und Unordnung herrschen. Sois patiente- hab Geduld!“

Ich war in Südfrankreich, in einem Bergdorf Namens Loursacq. Bin mit Camilla in einem Kleinwagen aus München tausend Kilometer lang gefahren. Im Gepäck pubertierende fünfzehn jährige Marie, die ordentlich gegen ihre Mutter rebelliert und dieser nervtötende „Herr Nachbar“ Tobias, der sich mit Marie blendet versteht. Ich bin mit Camilla in Manon Bertrands hübschen Café gesessen und herrlich duftende Provenzalischer Flammkuchen gegessen. Ich bin in einen blau-lila Meer aus Lavendel gebadet und die süßeste und roteste Tomaten gepflügt. Bin mit Marie die Bienen beim singen und tanzen beobachtet, dabei über ihre erste Liebe geschmunzelt. Ich hab mir mit Tobias unter einem großen Birnenbaum gemütlich gemacht, ihn beim schreiben beobachtet und Henris schweren Vergangenheit nachgedacht. Als Mutter einen elf jährigen habe ich über die Zukunft und über unsere Verhältnis nachgedacht... Ich habe immer noch die süße von Honig in meinem Mund, Duft von frisch gebackenen Apfeltarte in der Nase, schimmernde bunte Blumen vor meinem Augen, und wärme von der Sonne in meinem Nacken. Der Autorin hat es geschafft, mich in einen fiktiven Ort mit zunehmen und mich mit all der authentische, sympathische Charaktere lachen und weinen zu bringen. Und alles erzählt wird in eine Bildhafte und gefühlvolle Schreibstil, die Leser einfach mit nimmt. Absolutes Herzensbuch! Ich kann das nur weiterempfehlen!