Mein Mann
Mein MannMEINUNG:
Mein Mann ist ein Roman, den ich schon etwas länger "beobachtet" hatte und mich schon auf die Deutsch Übersetzung gefreut hatte. So richtig wusste ich nicht, was mich erwartet, aber es gab Vergleiche ...
MEINUNG:
Mein Mann ist ein Roman, den ich schon etwas länger "beobachtet" hatte und mich schon auf die Deutsch Übersetzung gefreut hatte. So richtig wusste ich nicht, was mich erwartet, aber es gab Vergleiche zu Gone Girl und dann war sofort dabei.
Die Geschichte wird fast komplett aus der Sicht der Ich-Erzählerin erzählt und man spürt als erstes, dass sie ihren Mann sehr liebt, obsessiv liebt, mehr liebt als die zwei Kinder. Die Kinder hat sie auch nur, weil man das eben so macht und ihr Mann sich Kinder gewünscht hat. Es ist einziger innerer Monolog, in dem uns die Frau daran teilhaben lässt, wie sich ihr ganzes Leben darum dreht für ihren Mann dazu sein und ihn zu lieben, wie am ersten Tag. Es gibt eine Stelle, in der ein unbeteiligte Dritte zu ihr sagt, dass sie immer noch in der ersten Phase einer Beziehung hängt, nämlich der Verliebtsheitsphase. Es tritt scheinbar keine Gewohnheit bzw. eine gewohnte Vertrautheit ein, wie es bei den meisten Paaren nach 15 Ehejahren der Fall ist.
Ich musste beim Lesen erstmal ein bisschen reinfinden und es wird streckenweise auch ein bisschen anstrengend, weil man sich die ganze Zeit in ihrem Gedankenkarussell befindet. Erzählerisch ist das wirklich eine Meisterleistung. Es gab oft stellen, wo ich nicht wusste, ob ich das lustig finden soll oder ob ich alarmiert sein soll. Vor allem bei den Gedanken zu ihren Kindern. Ich würde mich hier aber eher für die humorvollere Variante entscheiden, denn es eben kein Thriller, sondern ein Roman, wo eine Autorin bis auf den letzten kleinen Winkel eine Frau auslotet, die einfach ihren Mann obsessiv liebt. Ein großes Problem ist auch das Vertrauen, was viele nach 15 Jahren Beziehung vermutlich haben. Die Ich -Erzählerin dagegen vermutet immer wieder, dass ihr Mann sie eventuell betrügen könnte, die Ehe bald vorbei ist etc. Es gibt auch tatsächlich Gründe für einen Verdacht und es entspinnt damit ein Katz-und-Maus-Spiel.
FAZIT:
In Mein Mann lässt uns eine Ehefrau in langem inneren Monolog teilhaben, was es bedeutet ihren Mann zu lieben, wie am ersten Tag und was sie bereit ist dafür zu tun. Die Beziehung ist durchaus als toxisch zu betrachten, dennoch ist teilweise so skurril, dass ich das eher mit Humor gelesen habe und ich denke genau so ist es auch gedacht. Streckenweise kann es anstrengend werden, aber es lohnt sich durchzuhalten, denn das Ende bzw. der Twist ist super und unvorhersehbar gewesen.