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Veröffentlicht am 05.07.2021

Eindringlicher Abschied

So wie du mich kennst
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MEINUNG:

Um  So wie du mich kennst ist man im Frühjahr nicht wirklich drum herum gekommen und natürlich habe auch ich damit geliebäugelt, aber ich hatte auf Grund der Thematik ein paar Hemmungen bzw. ...

MEINUNG:

Um  So wie du mich kennst ist man im Frühjahr nicht wirklich drum herum gekommen und natürlich habe auch ich damit geliebäugelt, aber ich hatte auf Grund der Thematik ein paar Hemmungen bzw. musste erst auf den für mich richtigen Zeitpunkt warten.

Karla und Marie sind Schwestern. Obwohl Marie in New York lebt und Karla weiterhin in der unterfränkischen Heimat, verbindet die beiden eine sehr enge und innige Beziehung. Doch Marie ist tot, bei einem Unfall in New York ums Leben gekommen und Karlas Welt bricht entzwei. Karla reist nach deren Beisetzung in der Heimat zurück nach New York, um Maries Wohnung aufzulösen und findet dabei Dinge über ihre Schwester heraus, die sie daran zweifeln lassen, ob sie ihre Schwester wirklich so gut gekannt hat.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Karla und Marie erzählt. Karla erzählt die Geschichte im Jetzt, welche mit Maries Beerdigung beginnt. Marie war diejenige, die die Urne aus den USA mitgebracht hat. Karla geht nicht ganz so chronologisch vor, aber ich empfand die Kapitel bzw. die Art Karla selbst zu Wort kommen zu lassen, sehr wichtig, um sie besser kennenzulernen. So stellte sich auch nicht so sehr die grenzlose Einsamkeit beim Lesen ein, wenn nur Marie die Erzählerin gewesen wäre. Außerdem wird schnell klar, dass Karla auch so ihre Geheimnisse hatte, die die Leserschaft aus der alleinigen Sicht von Marie wohl nie erfahren hätte. Die Autorin hat sehr großes Talent Charaktere zu zeichnen und sie durch andere beschreiben zu lassen. Sowohl Marie als auch Karla sind sehr nahbar, ganz besonders Karla.

Karla zeigt sich unfassbar verletzlich, hilflos und verloren. Mit Marie hat sie ihren Anker, ihre engste Vertraute verloren und steht nun ein wenig verloren im Leben. Karlas Schmerz ist fast auf jeder Seite spürbar. Natürlich gibt es auch noch die trauernden Eltern, aber es wird deutlich, dass jede Person ihren eigenen Weg finden muss. Ich fand es zunächst etwas befremdlich, aber Karla versucht in New York so ein bisschen in das Leben ihrer Schwester zu schlüpfen, vermutlich um ihr nah zu sein bis die Wohnung aufgelöst ist und sie New York für immer den Rücken zu kehrt. Sie finden indirekt ein paar Dinge über Marie raus, die ihr bisher verborgen geblieben sind. Diese möchte ich hier nicht erwähnen, damit anderen LeserInnen nicht vorweg genommen wird. Ich finde nur den Clou der Autorin sehr gut, dass  Karla jemanden anderen an der Stelle von Marie helfen kann, ohne es selbst zu wissen. Obwohl es schier unmöglich zu sein scheint, kann Karla in dieser Zeit auch selbst ein Weg finden, wieder zurück ins Leben zu finden. Die Autorin geht mit dem Thema Trauer sehr sensible um, ohne dass man hier komplett runtergezogen wird.

FAZIT:

Meine anfängliche Hemmungen die ich gegenüber So wie du mich kennst hatte, konnte ich sehr schnell ablegen und ich so unendlich froh dieses wunderbare Buch gelesen zu haben. Die Geschichte ist traurig, aber auch hoffnungsvoll. Der Kloß im Hals bleibt auch nach dem Ende, aber am Horizont kann man trotzdem die sprichwörtliche Sonne erkennen. Ich habe mich außerdem in Anika Landsteiners Schreibstil verliebt und hoffe, es wird noch sehr viel von der jungen Autorin kommen.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Super tolle Geschichte

Campus Love
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MEINUNG:

Campus Love ist eine Dilogie und die Geschichte von Lauren und Cole ist der zweite Band. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber die beiden Charaktere kommen ebenfalls hier als Nebenprotagonisten ...

MEINUNG:

Campus Love ist eine Dilogie und die Geschichte von Lauren und Cole ist der zweite Band. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber die beiden Charaktere kommen ebenfalls hier als Nebenprotagonisten wieder vor. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass meine Erwartung an New Adult inzwischenzeit ziemlich gering sind und ich mich auch häufig mit deutsche AutorInnen und dem gewählten College Setting schwer tue.

Lauren und Cole treffen sich zum ersten Mal auf einer Party und sind sofort Feuer und Flamme füreinander. Doch dann wird Lauren Coles Arbeitskollegin und damit trifft ein Tabu für Cole ein, denn Cole möchte sich möchte Arbeit und Privates nicht miteinander vermischen. Bei Lauren stößt das ein wenig auf Unverständnis und sie versucht ihm immer wieder Avancen zu machen. 

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Cole und Lauren erzählt, so dass man immer beide Perspektiven hat. Ich finde es toll, dass die Autorin aber nichts wiederholt, sondern in der Geschichte voran schreitet, wenn sie die Perspektive wechselt. Mit dem Wechsel der Perspektive setzen wir auch immer wieder woanders ein und kommen vielleicht nochmal auf Vergangenes zurück. Das hat mir richtig gut gefallen. Inhaltliche Wiederholungen sind nämlich nicht so meins, auch nicht aus verschiedenen Sichten.

Lauren wirkt sehr selbstbewusst und unnahbar. Sie ist praktisch vor ihrer Familie, die North Carolina wohnt geflüchtet, um an der Brown in Providence zu studieren. Sie ist sehr offen gegenüber Männern, möchte aber keine feste Bindung eingehen, dennoch gibt es irgendeinen seelischen Druck. Diesen versucht sie mit Kickboxen ein wenig zu lindern. Mir war schon recht früh klar, in welche Richtung es bei Lauren geht und das Buch hat zu Recht ein Triggerwarnung. Katharina Mittmann hat diese psychische Erkrankung am Beispiel von Lauren sehr gut und sensibel dargestellt. Ich finde, dass sie großartig aufgezeigt hat, wie Lauren mit sich selbst immer wieder hadert. Es geht mal einen Schritt vor und einen Schritt zurück, vor allem in der Annäherung zu Cole. Es war absolut nachvollziehbar, dass sie häufig einfach dicht macht und nicht reden möchte. Laurens Umfeld und auch Cole bohrt da aber nicht ständig nach, sondern lässt ihr den Raum.

Generell sind die von Katharina Mittmann gezeichneten Charaktere sehr aufmerksam und empathisch, sowohl Männer als auch Frauen, denn auch Cole hat sein Päckchen zu tragen. Auch hier war mir recht früh klar, in welche Richtung es geht. Cole ist mit Leib und Seele Künstler. Er wohnt in einer Dreier-Jungs-WG. Eigentlich hat auch er gar kein Interesse an einer festen Beziehung, denn auch er tut sich schwer sich zu öffnen. Lauren ist aber in meinen Augen die härtere "Nuss". Die sich entwickelnde Zuneigung der beiden habe ich sehr gern verfolgt. Auch hier kann man von keiner Insta-Liebe sprechen, sondern es entwickelt sich erst. Erst aus Schlüsselszenen entsteht das erste richtige Vertrauen zwischen den beiden, doch selbst dann gibt es immer noch Konfliktpotential, was ich aber ganz normal finde. Auch in eine Beziehung muss man erstmal rein kommen. Die Darstellung finde ich sehr authentisch. Ich mochte es auch, dass die Autorin gewisse (Herzens-) Themen mit unter gebracht hat, wie Umweltschutz, sexuelle Belästigung etc. und gibt dem Roman so noch mehr Tiefe.

Ich habe wirklich nur ein ganz minimalen Kritikpunkt und zwar die Wahl es an einem College bzw. der Brown in Providence spielen zu lassen. Das hätte auch an jedem anderen College oder auch in Deutschland spielen können. Bei mir ist nicht wirklich ein amerikanisches Feeling hoch gekommen, aber es ist Meckern auf hohem Niveau, weil die zwischenmenschlichen Beziehung hier alles überwiegen.

FAZIT:

Meine Erwartungen waren ziemlich gering, aber die Geschichte von Lauren & Cole konnte mich auf ganzer Linie überzeugen! Zum ersten Mal habe ich eine New Adult Geschichte aus deutscher Feder gelesen, die nicht nur oberflächlich bleibt und mit den gängigen Klischees spielt. Man hat gemerkt, dass der Autorin auch viele Themen wie Umweltschutz, sexuelle Belästigung bei beiden Geschlechter etc. wichtig sind und sie wurde auch eingebracht. Ich bin sehr begeistert von diesem Buch und hoffe, dass man von der Autorin noch einiges lesen wird!

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Spannender, grandioser Thriller

Geiger
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MEINUNG:

Meine Liebe zu skandinavischen Thrillern und Krimis ist bekannt und ich habe sie schon viele, viele Jahre. Im letzten Jahr ist sie nochmal richtig neu aufgeflammt. Geiger habe ich schon frühzeitig ...

MEINUNG:

Meine Liebe zu skandinavischen Thrillern und Krimis ist bekannt und ich habe sie schon viele, viele Jahre. Im letzten Jahr ist sie nochmal richtig neu aufgeflammt. Geiger habe ich schon frühzeitig in der Verlagsvorschau entdeckt und es war für mich klar, dass ich das Buch lesen möchte.

Zunächst verrät der Klappentext nicht viel. Agneta, die Mutter zweier Töchter und einer Reihe Enkelkinder ist, erhält einen Anruf und es meldet sich jemand mit "Geiger". Damit wird etwas in Gang gesetzt, was über Jahrzehnte geschlafen hat. Agneta nimmt eine geheim deponierte Waffe und erschießt ihren Mann. Der Mord bleibt nicht lange unentdeckt und die schwedische Mordkommission rückt an. Außerdem ist Sara Nowak dabei, die eigentlich bei der Sitte arbeitet, aber sie kennt die Familie von Agneta.

Keiner kann sich erklären, was passiert ist, denn Agnetas Mann, war in den 1970er Jahren ein sehr beliebter TV-Moderator und wurde von allen nur Onkel Stellan genannt. Das Wissen von Sara und dem Leser weicht relativ lange voneinander ab, denn dem Leser ist klar, dass Agneta auf keinen Fall, die ist, die sie all die Jahre vorgegeben hat zu sein. Mit dem Telefonat wird ein langes, geheimes Protokoll in Gang gesetzt und führt uns in die Vergangenheit Deutschland und zwar in die DDR und damit auch die Zeit des Kalten Krieges. Auch wenn dies nicht im Klappentext steht, ist das kein großes Geheimnis und man sollte das ruhig wissen, denn es entsteht sehr schnell ein politisch-hochkomplexe Story. Auch wenn ich selbst in der DDR geboren bin, hatten ich von diesen ganzen Sachen, die zu großen Teilen auf Tatsachen beruhen absolut keine Ahnung.

Sara Nowak, die eigentlich keine aktive Ermittlerin ist, lässt die Geschichte auch keine Ruhe und sie verschafft sich Ahnung. Sie ist die Einzige, die den richtigen Riecher hat. Man steigt mit ihr zusammen tief in die Geheimdienstarbeit ein. Mir selbst war die Verbundenheit zwischen Schweden und der DDR auch nicht bekannt. Es war für mich spannend ein Stück DDR-Geschichte neu zu erleben. Gustaf Skördeman muss hier sehr lange und gründlich recherchiert haben. Es breitet alle Zusammenhänge auch gut aus, was die Geschichte anspruchsvoll macht. Es empfiehlt sich nebenbei dazu noch weiter Informationen zu lesen. Ich hatte an der ein oder anderen Stelle, auch mal Mühe den ganzen Verstrickungen zu folgen, zu mal auch eine ganze Menge Namen hochrangiger schwedischer Prominenter als auch Politiker genannte werden, die z.T. aber auch fiktiv sind. Ansonsten ist der Schreibstil leicht zu lesen.

Sara Nowak ist eine Ermittlerin mit sehr vielen Ecken und Kanten. Sie ist verheiratet, hat zwei pubertierende Kinder und reagiert gerne mal ziemlich impulsiv. In Schweden ist das Bezahlen für Sex verboten und so spürt sie Nacht für Nacht Freier auf und wird da auch gerne mal handgreiflich, was ihr Ärger mit ihrer Chefin einbringt. Die ist übrigens die furchtbarste Chefin, die ich je in einem Thriller kennen gelernt habe. Sie denkt nur an ihren eigenen Vorteil. Saras Methoden sind definitiv fragwürdig, aber ihre Wut ist nachvollziehbar. Ihre persönliche Geschichte spielt natürlich hier auch immer wieder mit rein. Ihre Mutter war Putzkraft im Hause Agneta und Stellan. Sie wuchst also mit deren beider Töchter auf, was immer wieder zu Diskrepanzen führt, da sie aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen. Sara kann das zunächst nur schwer ablegen, aber ich hatte den Eindruck, dass sie im Laufe der Geschichte ein bisschen was von ihren Selbstzweifeln ablegen kann.

FAZIT:

Geiger ist ein skandinavischer Thriller der extra Klasse, der mich thematisch wirklich überrascht hat, da ich anhand des Klappentextes nicht geahnt habe, in welche politische Richtung die Geschichte geht. Seit Stieg Larsson war nicht mehr so restlos begeistert und einen Vergleich ist hier durchaus angebracht. Die Geschichte ist hochkomplex und nichts ist so, wie es scheint. Ich freue mich sehr auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Brilliant und beklemmend

Der Verdacht
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MEINUNG:

Ich war mir zunächst unsicher, ob ich Der Verdacht lesen möchte. Es sprach zunächst auch erst einmal vom Cover her überhaupt nicht an, denn das finde ich ziemlich unscheinbar. Allerdings habe ...

MEINUNG:

Ich war mir zunächst unsicher, ob ich Der Verdacht lesen möchte. Es sprach zunächst auch erst einmal vom Cover her überhaupt nicht an, denn das finde ich ziemlich unscheinbar. Allerdings habe ich über das Buch so viel Gutes gehört und konnte mich hier mal wieder nicht entziehen.

Blythe und ihr Mann Fox sind schon seit ihren 20er Jahren zusammen und die Liebe wird gekrönt als ihre Tochter Violet zur Welt kommt. Blythe hat selbst ein schwierige Kindheit und eine Mutter, die Familie frühzeitig verlassen hat. Sie möchte selbst daher eine deutlich bessere Mutter sein, doch von Anfang an ist das Verhältnis zwischen ihr und Violet nicht so liebevoll geprägt, wie es eigentlich sein sollte. Damit beginnt eine schwierige Beziehung zwischen den beiden, wo sich die Frage stellt, von wem diese Feindseligkeit ausgeht.

Die Geschichte spielt zu großen Teilen in der Gegenwart, in der wir Blythe begleiten, aber es gibt auch immer wieder Rückblicke in die Zeit von Blythes Großmutter Etta und deren Tochter, Blythes Mutter Cecelia. Diese Rückblicke und Familienzusammenhänge sind meines Erachtens wichtig, um zu Verstehen, wo manches Verhalten her kommt. Meiner Meinung nach liegt das Problem hier aber eher in den beiden Müttern. Vor allem Cecelia wollte absolut kein Kind haben und hat sich dem zwangsläufig gefügt, weil es gesellschaftlich für sie sonst schwierig geworden wäre. Blythe dagegen hat sich sehr auf Violet gefreut. Dennoch spielt die Autorin hier mit der Leserschaft. Ich war persönlich eher auf Blythe Seite, aus deren Sicht wir die Geschichte auch lesen. Interessant ist, dass sie ihren Ehemann Fox immer mit "Du" anspricht als würde sie die Geschichte ihm erzählen.

Das schwierige Verhältnis zwischen Blythe und Violet löste in mir auf jeden Fall Beklemmungen aus. Natürlich hat man nur Blythes Sicht der Dinge und es fällt schwer zu glauben, dass ein Kind schon zu solcher kalkulierten Feindseligkeit fähig ist, wie sie beginnt es Violet zu unterstellen. Natürlich glaubt ihr niemand, schon gar nicht Fox. Hier geht es eher in die Richtung Vorwürfe. Die Beziehung zwischen Violet und Fox ist nämlich um einiges besser und Fox glaube Blythe auch nicht. Man pendelt gedanklich immer zwischen Ursache und Wirkung. Ist Violet wirklich böse oder wird sie vielleicht zu dem durch die Unterstellungen und der damit einhergehenden Ablehnung ihrer Mutter? Auf jeden Fall habe ich diese Geschichte atemlos inhaliert, weil man beim Lesen immer auf der Hut ist, was als nächstes passieren könnte.

Diese Geschichte spitzt sich enorm zu, vor allem als sich die Familie irgendwann vergrößert. Das wird zu einer großen Zerreißprobe für alle Familienmitglieder, die zu irreparablen Schäden führt. Ich möchte hier allerdings nicht zu viel verraten, doch Blythe galt in dieser Zeit mein absolutes Mitgefühl, vor allem als sie irgendwann völlig allein da steht, z.T. hat mich das unfassbar wütend gemacht. Das Ende der Geschichte ist stark und hinterließ mich einem wirklich beklemmenden Gefühl.

FAZIT:

Ich bin ein bisschen um Der Verdacht herum geschlichen, weil ich schon am Klappentext erkannt habe, dass dies hier ein Buch wird, was viele ungute Gefühle in mir auslösen wird und auch Tabu-Themen aufgreift. Alles in allem bekommt man auch genau das in dieser Geschichte. Für mich ein absolutes Highlight, weil das Buch absolut spannend, beklemmend und aufrüttelnd ist. Ich mag es, wenn AutorInnen etwas wagen und das tut Ashley Audrain hier.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Soo, soo toll

Was wir sehen, wenn wir lieben
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MEINUNG:

Bei Was wir sehen, wenn wir lieben, wenn wir lieben habe ich mich zunächst sehr in das Cover verliebt, was wirklich sehr gelungen und ein wirklicher Hingucker ist. Außerdem hatte ich nach vielen, ...

MEINUNG:

Bei Was wir sehen, wenn wir lieben, wenn wir lieben habe ich mich zunächst sehr in das Cover verliebt, was wirklich sehr gelungen und ein wirklicher Hingucker ist. Außerdem hatte ich nach vielen, vielen Thrillern mal wieder Lust auf eine Geschichte mit Herz.

Teresa stürzt bei einem Partybesuch und kann sich danach an die letzten fünf Jahre nicht mehr erinnern. Das letzte woran sie sich erinnern kann, ist ein Date mit Henry, dem Jugendfreund ihrer Schwester und ihrem heimlichen Schwarm. Teresa muss fest stellen, dass sie scheinbar ein völlig anderes Leben führt als sie gedacht hätte und vor allem einem Leben ohne Henry. Zwischen den beiden scheint irgendwas passiert zu sein, weswegen sie nicht zusammen sind.

Teresa mochte ich sofort. Sie ist sehr eigene, aber gleichzeitig auch sehr sensibel. Ich mag natürlich ihre Leidenschaft für Tattoos, da ich diese Leidenschaft teile. Ich habe mich auch sofort in ihre ziemlich schrille Familie verliebt, besonders ihre exzentrische Mutter, die vor allem für die Kunst lebt. Außerdem hat Teresa noch zwei ältere Schwestern, wovon die eine Schwester allerdings ein paar größere Baustellen hat, die ich allerdings nicht verraten möchte, da dieser Teil wesentlich für die ganze Geschichte ist. Für die Leserschaft wird allerdings schnell klar, was mit der Schwester ist und mir war dann auch klar, wo der große Konflikt liegt, aber es war spannend zu erfahren, wie dieser gelöst wird.

Neben Teresa gibt es noch andere sehr liebenswürdige Charaktere, wie z.B. Teresas mittlere Schwester Sophie, die ihr zur Seite steht, aber die ihr auch immer wieder die Stirn bietet, wenn Teresa anfängt Dinge zu hinter fragen. Alle Beteiligten lassen Teresa den nötigen Raum sich selbst zu erinnern, auch wenn Teresa vieles wissen möchte. Doch auch sie können einige Entscheidungen von Teresa 2.0, wie sie sich immer bezeichnet, nicht nachvollziehen. Ich mochte sehr, dass die Autorin hier für viele Entwicklungen genügend Zeit eingeräumt hat. Es gibt sehr viele Auf und Abs in Teresas Suche nach sich selbst. Sie tat mir wirklich auch das ein oder andere Mal leid, weil sie einfach nicht wusste wer sie war und was in den 5 Jahren mit ihr passiert ist. In dem Buch war keine Seite zu viel und ich konnte es kaum aus der Hand legen.

FAZIT:

Ich hatte ehrlich gesagt keine großen Erwartungen an Was wir sehen, wenn wir lieben, weil ich hier eine relativ typische Geschichte erwartet habe, aber ich war schon nach wenigen Seiten Feuer und Flame für die Geschichte und für die Autorin. An sich war die Geschichte nichts Neues, aber Teresa ist mir sehr ans Herz gewachsen und Kristina Moninger schreibt gleichermaßen und humorvoll und tiefsinnig über diverse Themen im Leben. Absolute Leseempfehlung und Neuentdeckung!

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