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Veröffentlicht am 04.01.2018

Schöne Idee, aber so traurig

Ivy und Abe
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INHALT:
Ivy und Abe – zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind. Sie begegnen sich zu verschiedenen Zeiten in ihrem Leben. Doch das perfekte Glück verpassen sie immer. Mal wechseln sie ein paar Worte ...

INHALT:
Ivy und Abe – zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind. Sie begegnen sich zu verschiedenen Zeiten in ihrem Leben. Doch das perfekte Glück verpassen sie immer. Mal wechseln sie ein paar Worte in einem Café, dann trennen sich ihre Wege wieder. Ein anderes Mal haben sie eine Affäre miteinander. Später sind sie verheiratet, aber ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise. Ihr Leben lang tragen Ivy und Abe etwas von dem anderen in sich. Innige Momente, in denen sie ihre Liebe spüren. Wird sie je von Dauer sein?

MEINUNG:
Das Buch wird für Fans von z.B. Miss You von Kate Eberlen beschrieben, welches mir sehr gut gefallen hat. Wenn man den Klappentext liest, dann hat man auch zunächst den Eindruck, dass es sich um eine solche Geschichte handelt. Zwei, die sich immer wieder verpassen und dennoch füreinander bestimmt sind. Doch Ivy und Abe ist anders.

Die Autorin spinnt hier verschiedenen alternative Szenarien, wie Ivy und Abe zusammenkommen bzw. einander in unterschiedlichen Formen begegnen. Wir beginnen in der Zukunft, 2026, und dann gehen die einzelnen Kapitel immer rückwärts. Es ist schwer es als ganzen Roman zu betrachten, auch wenn einige Elemente immer gleichbleiben: Ivy und Abe und vor allem Ivy familiäre Belastung mit einer unheilbaren Erbkrankheit. Ich würde es mehr als Kurzgeschichten oder Episoden betrachten.

Allen ist gemeinsam, dass Ivy und Abe sich immer wieder begegnen. Manchmal finden sie zueinander, dann sind die Kapitel länger oder sie streifen sich nur. Dann sind die Kapitel kürzer. Ich habe in der Regel immer nur ein Kapitel pro Tag gelesen, weil ich mich immer wieder neueinstimmen musste. Jedes Zusammentreffen der beiden war anders und dem wollte ich auch die nötige Aufmerksamkeit zukommen lassen. Mir hat gefallen, dass am Anfang eines jeden Kapitels noch ein passendes Zitat ausgewählt worden ist.

Innerhalb eines Kapitels beginnt ihre Beziehung meistens oder sie sind schon mittendrin und sie endet auch, oft auf tragische Weise. Ich hatte immer das Gefühl als sei ihnen das Glück nicht vergönnt. Sie trafen sich zum Teil immer zum falschen Zeitpunkt. Dieser Fakt verleiht dem ganzen Roman eine dauerhafte Schwere und Melancholie. Ein Punkt, der mir nicht so wirklich gefallen hat. Natürlich ist es auch ein Pluspunkt für den einfühlsamen und gefühlvollen Schreib- und Erzählstil von Elizabeth Enfield, aber auf Dauer hat mich das Buch eher traurig als glücklich gestimmt.

FAZIT:
Grundsätzlich basiert das Buch auf einer schönen Idee, die die Autorin auch liebevoll ausgearbeitet hat, aber es war mehr eine Kurzgeschichtensammlung als ein Roman. Kurzgeschichten, die mich oft traurig gestimmt haben, weil sie kein gutes Ende hatten.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Eine gute Geschichte, nach anfänglichen Schwierigkeiten

Beim Leben meiner Mutter
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INHALT:
Als Marissa stirbt, beschließen ihre beiden Töchter Luna und Pia nach Brooklyn, Marissas Geburtsort, zu reisen. Hier wollen sie mehr über das dunkle Geheimnis erfahren, dass ihre Mutter jahrelang ...

INHALT:
Als Marissa stirbt, beschließen ihre beiden Töchter Luna und Pia nach Brooklyn, Marissas Geburtsort, zu reisen. Hier wollen sie mehr über das dunkle Geheimnis erfahren, dass ihre Mutter jahrelang gehütet und sie schließlich zugrunde gerichtet hat. Doch die beiden Schwestern stoßen nur auf noch mehr Fragen, statt auf Antworten. Bis Luna eines Tages eine rätselhafte – ja, magische – Erfahrung macht: Sie begegnet ihrer Mutter als junge Frau, im Sommer 1977. Erst glaubt Luna, verrückt geworden zu sein. Doch dann wird ihr klar: Wenn sie tatsächlich die Fähigkeit besitzt, durch die Zeit zu reisen, dann kann sie auch die Vergangenheit ändern. Doch ist es möglich, dass Leben ihrer Mutter zu retten, ohne ihr eigenes zu opfern?

MEINUNG:
Von Rowan Coleman wollte ich unbedingt mal etwas lesen. Ihr wohl bekanntestes Werk, Einfach unvergesslich, steht schon länger bei mir Zuhause. Beim Leben meiner Mutter kam da wie gerufen, um einen Einstieg in den Schreib- und Erzählstil der Autorin zu bekommen.

Ich glaube, dass ich nur den ersten Teil des Klappentextes gelesen habe. Ich war vor allem von dem vermeintlichen Geheimnis, der Familiengeschichte und New York angefixt, denn als ich schon relativ früh bemerkte, dass es hier auch um Zeitreise geht, war ich schnell ernüchtert. Ich mag Zeitreiseromane wirklich gerne, aber gerade hier hat es mich enorm gestört und ich empfand es als nicht passend. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Buch relativ zäh für mich und ich dachte auch daran es abzubrechen.

Problem war auch, dass man relativ schnell erfährt, was Marissa damals zugestoßen ist. Mir fehlte hier dann einfach die Spannung. Erst am Ende spitzt sich die Geschichte zu und nimmt dann auch noch eine überraschende Wendung. Lunas Plan ist es ihre Mutter vor dem zu retten, was ihr in der Vergangenheit zugestoßen ist, denn dies hat direkten Einfluss auf ihren Tod und ihr Leben nach diesem Ereignis. Eine Mutter, die an Depressionen litt und immer wieder dunkle Tage hatte, an denen sie ihre Zimmer nicht verlassen hat. Zwei Schwestern, die in diesem Umfeld groß geworden sind.

Zeitreisegeschichte sind immer schwierig, weil man häufig ein genaues Verständnis dafür hat, wie das Ganze funktioniert. Für mich ist immer der Knackpunkt, ob man die Vergangenheit verändern darf oder eben nicht. Luna versucht genau das und bringt damit setzt damit sogar ihre eigene Existenz aufs Spiel.
In der ganzen Geschichte gibt es auch eine Liebesgeschichte, wenn auch nur am Rand, die mir sehr gut gefallen hat, auch wenn zu sie zunächst wenig hoffungsvoll erschien. Trotz des Unmutes, der mich beim Lesen überfiel, komme ich nicht umhin mir am Ende einzugestehen, dass die Geschichte am Ende rund ist und ein wirklich schönes Ende hat. Dieses hat mich auch mit dem Buch versöhnlich gestimmt und veranlasst mich zu einer guten Bewertung.

FAZIT:
Zeitreise ist für ein Konstrukt, was für mich in zeitgenössischen Roman nur bedingt funktioniert und auch hier habe ich mich damit wirklich schwergetan. Es erschien mir nicht passend und dennoch fußt die ganze Geschichte darauf und am Ende funktioniert sie. Rowan Coleman hatte eine ungewöhnliche Story geschaffen, aber sie ist schlussendlich rund und wirklich schön.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Neuer Wind im New Adult Bereich

Berühre mich. Nicht.
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INHALT:
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ...

INHALT:
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint, und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt dies ihr Herz gefährlich schneller schlagen ...

MEINUNG:
Das Buch ist mir schon auf der Frankfurter Buchmesse ins Auge gefallen und alle behaupteten, dass es unheimlich gut sei. Am Sonntag als man dann Bücher kaufen konnte, gab es kein einziges Exemplar mehr und ich musste mich gedulden. Freundlicherweise hat mir dann der Verlag ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Als ich das Buch begonnen habe, musste ich leider erstmal innerlich aufstöhnen. Ich bin bei deutschen Autoren in dem Genre seit Mona Kastens Begin Again sehr vorsichtig geworden. Mal abgesehen davon, dass ich dieses Buch nicht wirklich mochte, habe ich den Eindruck, dass die Bücher dieser Autorinnen noch stärker nach Schema F ablaufen als die ihrer amerikanischen Kolleginnen. Es beginnt immer damit, dass es eine junge Frau an einem College in einer Stadt fern ihrer alten Heimat ein neues Leben beginnen will. Grund ist, dass Zuhause etwas vorgefallen ist, was sie zu dieser Flucht veranlasst hat.

So beginnt auch die Geschichte von Sage. Berühre mich nicht ist hier wirklich Programm. Sage bekommt bei der Vorstellung von Körperkontakt, auch nur zufällig, regelrechte Panikattacken. Anfangs fand ich sie dahingehend sehr anstrengend und empfand sie als überempfindlich, aber mit der Zeit bekommt man eine Vorstellung, was ihr angetan worden ist. Ich konnte sie immer besser verstehen und mir tat sich unheimlich leid. Sage entwickelt sich auch und blüht in ihrer neuen, sicheren Umgebung richtig auf.
Luca ist einer der tollsten männlichen Charaktere, von denen ich bisher gelesen habe. Er ist ein Bücherwurm und tätowiert. Das sind natürlich nicht nur seine einzigen tollen Eigenschaften. Er ist der Type „Everybodys Darling“, sondern eher etwas in sich gekehrt und gegenüber Sage sehr einfühlsam und vorsichtig. Die Liebe zwischen den beiden entwickelt sich langsam und fast unbemerkt. Für mich war es genau das richtige Tempo. Luca weiß, dass bei Sage in der Vergangenheit etwas vorgefallen ist, aber Sage spricht mit ihm darüber nicht. Ich konnte es nicht ganz nachvollziehen. Zu allem Übel kommt auch noch der Schluss des Buches, der mich innerlich zerrissen hat. Ich kann Band 3 kaum erwarten.

FAZIT:
Ich hatte mit dem Buch so ein paar Startschwierigkeiten, aber ca. 100 Seiten konnte es mich vollends überzeugen. Laura Kneidl hat in einem Genre, in es gefühlt schon alles gibt, nochmal etwas Neues geschaffen. Ich kann Band 2 kaum erwarten.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.12.2017

John Green hat mich wieder überzeugt

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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INHALT:
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu ...

INHALT:
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

COVER:
Bei der Cover- bzw. Umschlagsgestaltung hat sich der Hanser Verlag etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Vorab durften die Leser über divers Social Media Plattformen abstimmen, welches deutsche Cover es werden soll. Da es keine eindeutige Entscheidung gab, hat sich der Verlag entschieden die Umschlagshülle beidseitig zu bedrucken und so kann der Leser entscheiden, welches ihm besser gefällt. Diese Aufmachung erscheint in einer limitierten Anzahl. Mir persönlich gefällt das Cover mit Blau und Orange besser, da mir das andere einfach ein wenig zu düster ist. Dennoch passt es auch gut zum Buch.

MEINUNG:
Ich habe von John Green bereits Das Schicksal ist ein mieser Verräter und Eine wie Alaska gelesen. Ersteres hat mir unfassbar gut gefallen und auch den Film fand ich sehr gelungen. Eine wie Alaska hat mich dann nicht mehr so richtig vom Hocken gehauen und es war erstmal vorbei mit John Green und mir. Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken hat dann aber wieder mein Interesse geweckt und es hat mich nicht enttäuscht.
Der Roman wird aus der Sicht der 16-jährige Aza Holmes erzählt. Recht schnell merkt man, dass Aza anders ist. Aza ist oft gefangen in ihren Gedanken. Dazu braucht es nur einen kleinen Auslöser und sie bekommt zwanghafter Gedankengänge erkranken zu können und bearbeitet dafür immer ihren Daumen. John Green hat diese Art von psychischer Erkrankung in Form einer Zwangsstörung hier in meinen Augen sehr gut recherchiert und sensibel verarbeitet. Natürlich leidet auch Azas Umfeld darunter, aber man akzeptiert Aza so wie sie ist. Vor allem Azas Freundin Daisy geht wirklich klasse damit um. Natürlich haben die beiden auch Reibungspunkte, denn Aza vergisst manchmal, dass sich die Welt nicht nur um sie dreht.
Die Such nach dem Milliardär ist eigentlich fast nebensächlich, aber dennoch ein wichtiges Schlüsselereignis für Russels Picketts Söhne. Über diesen doch tragischen Zustand lernt Aza Picketts älteren Sohn Davis kennen und mögen. Azas Krankheit macht es ihr aber schwer eine richtige Beziehung aufzubauen, obwohl Davis sehr verständnisvoll damit umgeht und immer ihre Grenzen wahrt. Ich fand die beiden sehr süß zusammen. Die Liebesgeschichte nimmt aber nur einen zweitrangigen Platz ein neben Aza selbst und ihrer Freundschaft zu Daisy.Es gibt kein klassisches Happy End, aber auch kein Ende, welches den Leser unzufrieden zurücklässt.

FAZIT:
John Green konnte mich mit diesem Buch wieder überzeugen. Es fehlt irgendwie nur so das gewisse Etwas, damit mich das Buch vollends vom Hocker gerissen hätte. Es war eine tolle Geschichte und mir gefiel John Greens einfühlsame Art der Erzählung und dem Umgang mit Azas Erkrankung. Es ist wichtig, dass solche Themen in der Literatur aufgegriffen werden.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Einfühlsamer Familienroman

Sonntags fehlst du am meisten
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INHALT:
Schon immer war Caro das Lieblingskind ihres Vaters, doch seit einem großen Streit haben sie keinen Kontakt mehr. Nun steht die Goldene Hochzeit von Caros Eltern vor der Tür, aber wie soll Caro ...

INHALT:
Schon immer war Caro das Lieblingskind ihres Vaters, doch seit einem großen Streit haben sie keinen Kontakt mehr. Nun steht die Goldene Hochzeit von Caros Eltern vor der Tür, aber wie soll Caro ihrem Vater gegenübertreten? Als arbeitslose, alleinerziehende Mutter fühlt sie sich von dem Mann, der nach dem Krieg seine Firma aus dem Nichts aufgebaut hat, nicht ernstgenommen. Erst durch ihre neugewonnene Freundschaft mit der alten Frau Schneiders kann sie Verständnis für die Generation der Kriegskinder entwickeln. Und plötzlich scheint eine Versöhnung doch möglich …

MEINUNG:
Meine Motivation den Roman zu lesen lag darin, dass ich diese Nachkriegsgeneration, zu der auch meine Oma gehörte, einfach mal besser verstehen wollte. Nun lebt meine Oma zwar nicht mehr, aber mir schwirren trotzdem so viele ungute Gefühle in Gedanken an sie durch den Kopf. Eben auch weil das Verhältnis zwischen meiner Mutter und ihr immer schwierig war.

Der Prolog war wirklich ziemlich heftig. Man wird direkt mitten ins Geschehen geworfen. Es gefiel mir, dass die Autorin mit Caro hier so eine schwierige Person gewählt hat und dass sie auch ganz offen mit deren Alkoholsucht umgegangen ist. Ich fand das nicht immer leicht zu lesen, weil ich auch da einen persönlichen Bezug zu habe, aber es ist wichtig, dass auch mal ein solches Thema in Büchern angesprochen wird und auch deren Konsequenzen. Neben diesem großen Problem schultert Caro auch noch den Streit mit ihrem Vater. Ich mochte Caro einerseits, aber andererseits fiel es mir auch schwer mich mit ihr zu identifizieren. Schließlich war sie wirklich arbeiten und ist für ihren Lebensunterhalt aufgekommen. Dafür gab es immer Vater bzw. später ihren Ex-Mann.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und gewährt dem Leser Einblick in das Leben von Caros Vater nach dem Krieg. Caros Vater tritt in der Gegenwart nicht direkt auf, sondern nur indirekt durch Erzählungen. Insgesamt fand ich das in Ordnung, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass das klärenden Gespräch am Ende auch noch Thema gewesen wäre. Leider wurde dies nur durch einen Satz verdeutlicht.

Einblick in die Kriegsgeneration gibt es in Form von Frau Schneiders, die ein WG mit Altersgenossen machen möchte bei der Caro sie als Architektin unterstützt. Frau Schneiders erklärt viele Dinge, die sowohl Caro als auch ich so noch nicht betrachtet haben. Gut gefiel mir auch der Aufbau der Kapitel. Die waren jedes Mal mit einem Oberbegriff aus dem Lexikon, wie Liebe, Schuld etc. betitelt und genau darum ging es dann auch in dem jeweiligen Kapitel. Caro hat auch einen Sohn, der sehr unter ihrem Alkoholproblem leiden musste. Leider blieb aber für mich ungeklärt, wie Caro damit in der Schwangerschaft umgegangen ist. Es hört sich danach an, dass sie wohl nie eine trockene Zeit hatte. Hierzu hätte ich mir noch eine kleine Info gewünscht, denn Alkohol in der Schwangerschaft schädigt das Kind.

FAZIT:
Innerhalb einer Zugfahrt habe ich das Buch durchgehabt. Diese Familiengeschichte gefiel mir, bis ein paar winzige Kleinigkeiten ausgesprochen gut. Die Autorin hat schwierige Themen sehr gefühlvoll und dennoch ehrlich hier drin verarbeitet.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.