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Veröffentlicht am 20.07.2023

Highlight

Seemann vom Siebener
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MEINUNG:

Ich war mal wieder auf der Suche nach sommerlichen Büchern und bin dabei auf dieses Buch gestoßen. Ich habe aber nicht sofort zugeschlagen, da ich dachte, es hat irgendwas mit Seefahrt zu tun ...

MEINUNG:

Ich war mal wieder auf der Suche nach sommerlichen Büchern und bin dabei auf dieses Buch gestoßen. Ich habe aber nicht sofort zugeschlagen, da ich dachte, es hat irgendwas mit Seefahrt zu tun wegen dem Seemann. Der Seemann ist allerdings ein Sprung ins Wasser und der Siebener ist eigentlich ein 7,5er, aber das hört sich nicht so gut an. ;) Es war mein erstes Buch, welches ich von Arno Frank gelesen habe.

Wir befinden uns in einem kleinen pfälzischen Ort in einem Freibad. An dieser Stelle hatte mich das Buch sofort, denn ich musst sofort an mein sehr geliebtes Buch von Annika Büsing, Nordstadt denken und es finden sich auch einige parallelen. Das Freibad ist einfach ein wichtiges sozialer Ort, wo man sich trifft oder wo man auch einfach nur schwimmt, um Sorgen, Nöte und Gedanken hinter sich zu lassen. Arno Frank bietet uns eine Palette an wirklich liebenswerten bis skurrilen Charakteren. Der Rahmen der Geschichten bietet leider der Tod eines relativ bekannten Bewohners des Dorfes, Max. Nach und nach kommt raus, dass fast alle erwähnten Charaktere auch zu ihm eine Beziehung hatten, wenn auch nicht immer eine gute. Da ist Lennart (Lenny), der für die Beerdigung ins Dorf zurück kommt. Lenny hat das Dorf irgendwann verlassen, um als Fotograf in die USA zu gehen. Der Verstorbene war eigentlich sein bester Freund. Ein bisschen zwischen ihnen stand Joe, die sie beide toll fanden, die dann aber doch den Max genommen hat anstatt den Lenny. Stück für Stück lernt man Max auch kennen. Außerdem sind da aber auch die Mitarbeiter des Freibades, allen voran Kiontke, den ich sehr in Herz geschlossen habe und der auch immer noch mit einem Unglück zu kämpfen hat, welches sich im Freibad ereignet hat. 

FAZIT:

Seemann vom Siebener ist ein Buch, welches sich wie eine warme Wolldecke um einen herumlegt. Die Geschichte lebt von den Charakteren, die Arno Frank hierein geschrieben hat. Ich mochte die Nahbarkeit, die zu ihnen geschaffen hat. Ich habe mich oft selbst dort im Freibad gesehen. Eine wirklich empfehlenswerte Geschichte, auch für alle die Nordstadt sehr mochten.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Bitter-süße Liebesgeschichte

Vom Ende der Nacht
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MEINUNG:

Das Buch wurde mir auf der Leipziger Buchmesse sehr ans Herz gelegt von dem Team von hanserblau. Sie haben mich einfach total damit in den Bann gezogen, so dass ich mich der Liebesgeschichte ...

MEINUNG:

Das Buch wurde mir auf der Leipziger Buchmesse sehr ans Herz gelegt von dem Team von hanserblau. Sie haben mich einfach total damit in den Bann gezogen, so dass ich mich der Liebesgeschichte von Will und Rosie nur schwer entziehen konnte.

Ein bisschen hat mich die Geschichte sofort an Cecelia Ahern - Für immer vielleicht (auch als Love Rosie bekannt), vor allem weil es dort auch eine Rosie gab. Sie und Alex haben auch immer wieder die Chance verpasst zueinander zu finden. Ich habe fast eine ähnliche Story erwartet, aber zwischen Will und Rosie ist ein bisschen anders. Beide kennen sich seit der Schulzeit und dort beginnt das Buch auch. Wir begleiten beide bis sie Mitte 30 sind. Will gibt dem Zwillingsbruder von Rosie Nachhilfe und so entsteht schnell auch ein Kontakt zu Rosie. Um beide ist es schnell geschehen. Es ist die große Liebe, die viele von uns vielleicht nur einmal im Leben finden. Für Rosie ist allerdings erstmal die Musik und der Schulabschluss wichtiger als eine Romanze mit Will. Doch dann gibt es einen großen Schicksalsschlag, der alles für immer verändert.

Bei Geschichte, wie die von Rosie und Will, stellt sich mir immer die Frage, warum es so schwer ist zueinander zu finden und ob es nicht ein reines Kommunikationsproblem ist. Ein bisschen ist es das auch zwischen Will und Rosie, aber es ist noch ein bisschen mehr. Ich war von der ersten Seite an gefesselt von beiden und was zwischen ihnen entstanden ist. Die Autorin beschreibt die große Zuneigung zueinander sehr subtil, aber dennoch spürbar. Die Spannung steigert sich natürlich noch, da Rosie am Anfang nicht möchte und später gibt eine Million andere Gründe die gegen einander sprechen. Als LeserIn und Fan von großen Liebesgeschichten hofft man einfach ständig, dass sie nachgeben.

Rosies wichtigste Bezugsperson ist ihr Zwillingsbruder Josh. Das Verhältnis zur Mutter ist schwierig, da diese sehr streng ist und vor allem Leistung und Disziplin erwartet. Mal wieder auch der mir recht verhasste Umstand, dann sie von Rosie erwartet, dass sie schlank ist und bleibt, d.h. Sport und weniger Essen als z.B. ihr Bruder. Der Vater ist eigentlich unsichtbar. Rosie ist introvertiert und durch und durch Künstlerin. Sie lebt für die Musik. Will ist das komplette Gegenteil. Er gilt als Rebell, weil er Motorrad fährt und von der Schule jetzt auch nicht so viel hält. Will lässt sich nicht irgendwelche Erwartungen zwängen. Er wächst zusammen mit seiner jüngeren Schwester bei der Großmutter auf, die eine äußerst liebevolle und kluge Frau ist und mit Abstand mein liebster Nebencharakter. Die Mutter hat die beiden einfach verlassen und einen Vater gibt es sowieso nicht. Der Verlust der Mutter macht Will zu schaffen, auch wenn er dies nicht zu geben will. Im Gegensatz so Rosie weiß Will sehr genau, was er möchte.

Die Wege von beiden trennen sich mehrfach, aber sie bleiben durch nächtliche Telefonate immer in Kontakt. Im Mittelteil gab es manchmal ein paar kleinere Längen, wo ich mich gefragt habe, was noch kommen wird bzw. was passieren muss, damit sie sich endlich entscheiden. Allerdings kommt immer wieder das Leben und die Umständen dazwischen.

FAZIT:

Vom Ende der Nacht ist für DIE Lovestory im Sommer 2023 und ich war sofort verliebt in die Story. Man möchte einfach, dass Will und Rosie endlich zusammen kommen und ich habe dies mit angehaltenem Atem verfolgt. Ein großer Lesetipp für alle, die gerne große Liebesgeschichten mögen, ohne dabei zu kitschig zu sein.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Wichtiges Jugendbuch

Wie Wellen im Sturm
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MEINUNG:

Ich folge Alicia Zett und ihren Mannschon länger bei Instagram, nachdem ich sie bei der damaligen Lover Letter Convention zum ersten Mal mit ihren Buch, Traumtänzerin, kennenlernen durfte. Wie ...

MEINUNG:

Ich folge Alicia Zett und ihren Mannschon länger bei Instagram, nachdem ich sie bei der damaligen Lover Letter Convention zum ersten Mal mit ihren Buch, Traumtänzerin, kennenlernen durfte. Wie die Wellen im Sturm ist der erste Ban ihrer Liebe ist Reihe.

Louise ist 16 Jahre alt und lebt mit ihrem Bruder bei ihren Großeltern. Louise schreibt gerne Fantasy-Geschichten und arbeitet bereits an einem ersten Buch, dennoch hat sie das Gefühl trotzdem nicht dazu zu gehören und hat so gut wie keine FreundInnen. Das kreative Schreiben verschafft ihr schlussendlich ein Stipendium an dem renommierten Internat Schluss Mare an der Nordseeküste. Endlich fühlt sich Louise angekommen, kann ihrer Leidenschaft folgen und wird in die Fußballmannschaft des Internats aufgenommen. Nur mit ihrer Zimmernachbarin und der Kapitänin der Fussballmannschaft, Mika klappt es erstmal so gar nicht. Umso schlimmer wird es als Louise Gefühle für Mika entwickelt.

Louise, genann Lou, war für ein liebenswerte Mädchen auf dem Weg zur Frau. Sie ist eher introvertiert, aber weiß ganz genau, was sie möchte. So ist ihre große Leidenschaft das Schreiben von Fantasy-Geschichten. Es gibt auch immer Teile im Roman, die aus ihrem Fantasy-Roman sind. Die Protagonistin könnte man als Lous Alter Ego betrachten, die sich auch gerne mal in ihrem Kopf zu Wort meldet. Mika ist ein bisschen das Gegenteil von Lou. Von Anfang an sind sich die beiden nicht grün, daher bezeichnet man solche Art von Liebesgeschichte auch als Haters-to-Lovers Romance. Warum sich beide nicht grün sind, liegt daran, dass Lou ein Geheimnis von Mika mitbekommt. Allerdings ist das in meinen Augen etwas übertrieben. Ich fand die Liebesgeschichte der beiden süß zu lesen, aber leider fand ich das Buch ansonsten handlungstechnisch ein bisschen verbesserungswürdig. Ich hätte mir ein bisschen mehr gewünscht, auch von dem Internatsleben. Es gibt eine Menge Nebencharaktere. Einige werden in den nächsten Büchern noch eine Rolle spielen. 

Ich mag den Schreibstil von Alicia Zett sehr. Er ist flüssig, erzeugt Wohlfühl-Atmosphäre und lässt sich sehr leicht lesen, ohne dabei platt zu wirken.  Mit ihren Bezügen zu LGBTQ finde ich das Buch äußerst bereichernd und auch wichtig für die junge Generation. Solche Bücher haben in meiner Jugend definitiv gefehlt. Die Autorin geht ganz selbstverständlich damit um, dass zwei junge Mädchen zusammen sind und die sexuelle Orientierung und das Geschlecht auch in der Jugend absolut normal sind. Protagonistin Lou weiß ganz genau, dass sie lieber Mädchen liebt und hat damit innerlich überhaupt keine Probleme. Andere müssen sich erst noch finden. Dazu gibt es z.B. eine queere Arbeitsgemeinschaft auf dem Internat, wo man sich aufgehoben fühlt mit den vielen verschiedenen Themen, wie Outing etc. 

FAZIT:

Wie die Wellen im Sturm wird  als Jugendbuch ab 14 Jahren empfohlen und das finde ich auch genau richtig. Als Erwachsene habe ich es auch gerne gelesen, weil ich das Internatsfeeling mag (erinnert mich an Hanni und Nanni nur in moderner) und ich mag einfach, wie Alicia Zett ganz selbstverständlich auch die LGBTQ-Welt denen näher bringt, die sich damit noch nicht so auskennen und es als etwas ganz Selbstverständliches darstellt.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

22 Bahnen

22 Bahnen
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MEINUNG:

Momentan ist es schwer an diesem Debut-Roman von Caroline Wahl vorbei zu kommen. Mir ist 22 Bahnen schon sehr früh in den Vorschauen aufgefallen, weil er genau meinem Beuteschema entspricht und ...

MEINUNG:

Momentan ist es schwer an diesem Debut-Roman von Caroline Wahl vorbei zu kommen. Mir ist 22 Bahnen schon sehr früh in den Vorschauen aufgefallen, weil er genau meinem Beuteschema entspricht und zwar die Geschichte von jungen Frauen, die besonders sind und die ihren Platz im Leben finden müssen.

Genau um so eine Geschichte handelt es sich bei 22 Bahnen.  Es ist die Geschichte von zwei Schwestern, aber auch Coming-of-Age gepaart mit ein wenig Liebe. Tilda trägt mit ihren Mitte 20 schon sehr viel Verantwortung, denn sie kümmert sich neben ihrem Studium noch um ihre kleine Schwester Ida. Außerdem arbeitet zur Unterstützung der Haushaltskasse noch in einem Supermarkt. Die Mutter von Ida und Tilda ist alkoholabhängig und Väter gibt es im Leben der beiden nicht. Um ihrem stressigen und durch getakteten Alltag zu entfliehen, geht Tilda regelmäßig 22 Bahnen schwimmen. Tilda hat sich zum Wohl von Ida dafür entschieden in der Nähe zu studieren, anstatt in eine andere Stadt zu gehen. Das soll sich jetzt ändern als sie ein Promotionsangebot aus Berlin bekommt.

Tilda habe ich gleich ins Herz geschlossen. Ich mag ihre spröde Art Dinge anzugehen und auch ihre Leben zu bewerten. Gleichzeitig ist sie auch ein bisschen nerdig, vor allem in Bezug auf ihre Liebe zur Mathematik. Die Situation Zuhause ist wirklich schwierig und wird von der Autorin wenig beschönigt, was den Alkoholkonsum der Mutter und deren Folgen angeht. Es ist keine liebe, nette Mutter, aber Tilda und Ida müssen damit auf ihre Weise zurecht kommen. Besonders Tilda gibt der Mutter auch immer wieder zu verstehen, was sie von deren Verhalten hält. Es ist traurig zu sehen, wie auch Ida damit groß werden muss. Trotz der Mutter und wegen der Mutter, das ist Ansichtssache, ist Ida ein tolles Mädchen. Das hat sie allerdings Tilda zu verdanken, denn von der wird sie praktisch groß gezogen. Tilda hat ihre Zukunft und ihr nach der Schule erstmal hinten angestellt, um für Ida dazu zu sein und dass auch nie bereut. Beim Lesen kam für sehr gut an, dass Tilda sich eben für Familie entschieden hat. Eine Freundin von Tilda kann das zum Beispiel nicht wirklich verstehen und interveniert immer wieder. Es gibt noch eine kleine Liebesgeschichte am Rand, die wirklich sehr ans Herz geht. Ich habe mir sehr gewünscht, dass sich für Tilda auch hier eine kleine Tür öffnet und dass sie das genießen kann. Mir gefiel auch hier, dass die Liebesgeschichte sich nicht unbedingt so einfach gestaltet, weil eben beide ihre Päckchen und Verantwortungen haben.

FAZIT:

22 Bahnen habe ich innerhalb von zwei Tagen inhaliert, weil ich die beiden Schwestern Tilda und Ida sehr ins Herz geschlossen habe. Beide habe durch die alkoholkranke Mutter wirklich kein leichtes Familienleben, aber ich fand es so toll, dass die beiden zu verfolgen, wie sie neue Möglichkeiten ergeben. Ein sehr empfehlenswertes Debut!

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Liebe und Tod verbindet

Du bist so schön, sogar der Tod erblasst
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MEINUNG:

Auf Du bist so schön, sogar der Tod erblasst bin durch das Cover aufmerksam geworden und auf der Such nach PoC-AutorInnen. Außerdem war ich hier gleich überzeugt, da es in der Karibik spielt ...

MEINUNG:

Auf Du bist so schön, sogar der Tod erblasst bin durch das Cover aufmerksam geworden und auf der Such nach PoC-AutorInnen. Außerdem war ich hier gleich überzeugt, da es in der Karibik spielt und ich hier gerne mal etwas lesen wollte, was dort spielt.

Mich hat besonders das karibische Setting, was die Autorin wirklich gut eingefangen hat und natürlich die Kulinarik rund um die karibische bzw, kreolische Küche überzeugt. Dadurch kam richtig Urlaubsfeeling bei mir auf, trotz der doch recht ernsten Thematiken, die hier aufgegriffen worden sind. Feyi mochte ich von Anfang sehr, denn sie ist eine wirklich ehrlich und offene Person, die sehr direkt wird. Zusammen mit ihrer besten Freundin Joy (über die ich auch gerne eine eigene Geschichte lesen würde), haben sie ein wirklich unterhaltsames Duo abgegeben. An ihrer Freundschaft haben ich ihre schonungslose Ehrlichkeit miteinander geliebt und gleichzeitig ihre große (platonische) Liebe zueinander. Ich denke, solche Freundschaften sind eher selten. Feyi hat bereits in jungen Jahren einen großen Verlust durch den Tod ihres Mannes erlitten, daher ist hier eine Triggerwarnung angebracht. Nach fünf Jahren sieht sich allerdings wieder im Stande eine neue Liebesbeziehung einzugehen. Eine Liebesbeziehung, die für den ein oder anderen höchst fragwürdig sein wird. Die Autorin testet ihre Leserschaft hier definitiv und fordert unsere moralische und tief gesellschaftlich geprägten Vorstellungen von wer mit wem zusammen sein darf, stark aus. Ich finde aber, dass sie hier eine gute Umsetzung gefunden hat, die ich ihr abgekauft habe. Es ist schwer, sich der Leidenschaft und tiefen Verbundenheit, die sie beide durch den Verlust einer geliebten Person erlitten haben, zu entziehen und dies nicht als wahre, tiefe Gefühle, ohne Hintergedanken wahrzunehmen. 

FAZIT:

Du bist so schön, sogar der Tod erblasst hat mich nach anfänglicher Skepsis auf Grund der Liebesbeziehung doch überzeugt. Das Buch spielt definitiv mit moralischen  und gesellschaftlichen Vorstellungen von Beziehungen, obwohl ich mich da als recht offen beschreiben würde. Klar wird aber, dass Liebe keine Grenze kennt. Mir gefiel außerdem das karibische Setting, so dass es sich auch gut als Sommerbuch eignet. Die Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

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