Außergewöhnlich
Wahnsinn und Chaos also. Etwas, das Raum einnahm. Das sich teuflisch lebendig anfühlte, weil zu überleben manchmal höllisch wütend machte.
…..Wahnsinn und Chaos, Leben und Wut, aber eine spezifische ...
Wahnsinn und Chaos also. Etwas, das Raum einnahm. Das sich teuflisch lebendig anfühlte, weil zu überleben manchmal höllisch wütend machte.
…..Wahnsinn und Chaos, Leben und Wut, aber eine spezifische Wut, ein von Trauer entfachtes Inferno.
(Seite 302)
Gewaltig, gefühlvoll, eine Story voller Lebendigkeit, Lust und Trauer.
Ein Roman, der mich unvorbereitet getroffen hat.
Bindungsängste, moralische Vorstellungen und Begierde wechseln sich ab.
Fünf Jahre nach dem tödlichen Unfall ihrer großen Liebe beginnt die Nigerianerin Feyi Adelola in New York wieder am Leben teilzunehmen. Ihre Freundin Joy versucht mit viel derben Sprüchen Feyi auf andere Gedanken zu bringen und ihr wieder das pulsieren zwischen den Beinen bewusst zu machen. Unwiderstehlich schön ist die Künstlerin Feyi und die Männer verschlingen sie mit Blicken.
Gleich zu Beginn wird eine Sexszene beschrieben, welche vor Geilheit trieft.
Endlich kann sich die junge Künstler wieder hingeben.
Aber kann sie sich auch emotional hingeben oder nur der puren Lust?
Partys und Sex sind anfangs die Hauptthemen und es ist alles sehr intensiv.
Bis Feyi den smarten Nasir kennenlernt; er bietet ihr Freundschaft und emotionalen Halt.
Die Beziehung ist rein platonisch und doch der erste Schritt für die junge Künstlerin wieder sich selbst zu spüren. Nasir verhilft ihr zu einer exklusiven Ausstellung auf einer tropischen Insel. Er ist dort aufgewachsen und sein Vater und seine Schwester wohnen auf der Insel.
Nasir und Feyi können im Haus seines Vater in den Bergen wohnen, während der Ausstellung und im Anschluss für ein paar Urlaubstage. Vier Tage hat Feyi fürs Kofferpacken gebraucht; Gold in ihren Braids, Fuß-/Fingernägel in Metallicgold, Nippelpiercings und das beste Kompliment von ihrer Freundin Joy: „Du siehst kostbar aus“ geben Feyi ein großartiges Gefühl für die Reise.
Die Insel ist traumhaft und Nasirs Vater ist ein berühmter Sternekoch.
Allmählich heilen ihre Wunden und sie kann sich wieder auf einen Mann einlassen.
Auch ihre Karrierechancen gehen steil nach oben. Feyi verarbeitet in ihrer Kunst die Trauer, die Wut, das Blut und die Tränen. Sehr emotional und intensiv wird ihre Kunst beschrieben; auch ihre Sehnsucht nach einer (verbotenen) Liebe wird immer drängender und präsenter.
„…..als wären sie eben durch ein Loch in eine andere Welt gefallen und noch nicht bereit, loszulassen. „ (Seite 320)
Sinnlich wird die Story einer wunderschönen, facettenreichen Frau erzählt. Ein Leben mit all seinen Höhen und Tiefen wird beschrieben und man kann die Ängste, Begierde und Zweifel der Protagonistin nachempfinden.
Ein unglaublicher Schreibstil, der Lust macht, das Buch zu lesen. Eine Story, die fesselt und zeigt, dass das Leben gelebt werden muss. Mit all seinen Widersprüchen, intensiv und offen.