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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2018

Songs, die eigentlich jeder kennt und doch ihre ganz eigene Geschichte erzählen.

I've been looking for Frieden
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Viele Menschen verbinden verschiedene Lieder mit den unterschiedlichsten Situationen ihres Lebens, angefangen beim ersten Kuss, der ersten eigenen Wohnung – vielleicht bis hin zur Hochzeit. Dies funktioniert ...

Viele Menschen verbinden verschiedene Lieder mit den unterschiedlichsten Situationen ihres Lebens, angefangen beim ersten Kuss, der ersten eigenen Wohnung – vielleicht bis hin zur Hochzeit. Dies funktioniert auch mit unserem Land – so verbindet man ja beispielsweise mit David Hasselhoffs „Looking for Freedom“-seinen Auftritt vor der Berliner Mauer. Genau so ist es mit Nena’s „99 Luftballons“ oder „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo. Im Buch erzählt der Autor die entsprechenden Geschichten bzw. Hintergründe dazu.

Generell war ich sehr auf die Verbindung von Literatur und Musik gespannt, da diese beiden Sachen mich doch sehr geprägt haben und weiterhin auch prägen. Vorm Lesen sollte man jedoch unbedingt wissen, dass es sich hier um ein Sachbuch handelt. Wer sich vom Titel vielleicht täuschen lässt, der erwartet hier unterhaltsame und lustige Geschichten, mit denen man die jeweiligen Songs in Verbindung bringt. Tatsächlich steckt hier aber viel mehr Inhalt und Geschichte dahinter.

Der Schreibstil im Buch ist im Großen und Ganzen ein sehr klarer, nicht viel ausgeschmückt, klare Aussage und Feststellung, Hintergründe. Es ist eben ein Sachbuch, wenngleich es oftmals die verschiedenen Gefühle der unterschiedlichen Personen zu den jeweiligen Zeiten beschreibt. Inhaltlich ist es keine locker-leichte Literatur, sondern durchaus mit viel Hintergrund und entsprechendem Wissen natürlich. Also sollte man sich hier schon wirklich Zeit nehmen beim Lesen.

Auch werden immer mal wieder die entsprechenden Liedtexte mit aufgeführt, was dann vielleicht auch gelegentlich für mehr Verständnis sorgt. Auf alle Fälle gibt das Buch spannende Einblicke in die verschiedenen Zeiten, das Denken der Menschen damals und den Lebenswandel, der eben einfach auch anders war als heute. Da es ein Sachbuch ist, kommt man über ein Schmunzeln nicht hinaus, was aber ja eigentlich auch logisch ist.

Es war interessant dieses Buch zu lesen, jedoch verbinde ich Musik einfach noch mit mehr Unterhaltung, wenngleich es wirklich viele wissenswerte Darstellungen gab. Für mich war es in Ordnung das Buch zu lesen, das ein oder andere Lied habe ich hier neu kennengelernt. (Es sind ja auch Lieder dabei, die definitiv älter sind als man selbst.) Für mich war es nicht so ansprechend, wie ich mir dies vielleicht gewünscht hätte, es war in Ordnung, aber nichts darüber hinaus. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen und hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.


Veröffentlicht am 20.12.2018

Und wenn Charly das gesagt hat, dann muss das doch richtig sein…

Papa, Charly hat gesagt
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Viele Themen haben Gert Haucke und sein Radio-Sohn Peter Heeckt in der erfolgreichsten Hörspiel-Reihe der letzten 50 Jahre besprochen – vom Auto bis über die Popmusik, Fußball und den Umweltschutz. Produziert ...

Viele Themen haben Gert Haucke und sein Radio-Sohn Peter Heeckt in der erfolgreichsten Hörspiel-Reihe der letzten 50 Jahre besprochen – vom Auto bis über die Popmusik, Fußball und den Umweltschutz. Produziert wurde diese erste Staffel von 1971 bis 1974, ausgestrahlt ab dem 9. Januar 1972. Die nachdenklichen und amüsanten Unterhaltungen der beiden sind hier nun auf fünf CDs noch einmal anzuhören.

Das Hörspiel habe ich durch Zufall angehört, denn davon hatte ich bis dato noch nichts gehört – ich bin quasi einfach zu jung dafür… Umso gespannter war ich nun auf die verschiedenen Gespräche und Situationen, in denen man „Papa“ und „Sohn“ hier begegnet.

Die Art und Weise wie die beiden hier miteinander sprechen zeugen meiner Ansicht nach von einem absolut vorherrschenden Respekt, den es in dieser Vater-Sohn-Beziehung gibt. Natürlich ist der Sohn oftmals auch ein wenig frech, stellt Behauptungen auf, die ja vor allem Charly ihm „eingepflanzt“ hat. Von der Sprache her ist dies soweit alles verständlich, sowohl inhaltlich als auch akkustisch.

Man merkt einfach, dass das Hörspiel in einer anderen Zeit spielt, in der man einen anderen Lebenswandel hatte, andere Interessen gepflegt hat. Das merkt man sowohl an den verschiedenen Themen, aber auch den Aussagen dazu. Es ist insofern interessant, das alles zu hören und dem Gespräch der beiden zu lauschen. Oftmals sind es auch sehr lustige Ansätze, die vom Sohnemann kommen, der Vater wirkt hingegen immer wieder sehr belehrend, in gewisser Weise gar streng. Gelegentlich „siegt“ auch der Sohnemann, wenn er den Vater dann mit Aussagen schach-matt gesetzt hat. Insofern bin ich ein bißchen zwiegespalten mit diesem Hörspiel.

So interessant es auch war, diesen Gesprächen zu lauschen, so hart fand ich es doch, wie der vermeintliche Sohn hier immer wieder ausgebremst wird, harsch angegangen wird. Auch wenn es nur um ein Hörspiel geht. Inhaltlich war es spannend zu hören, wie man zur damaligen Zeit, was ja nun gut über 40 Jahre her ist, mit den verschiedenen Themen umgegangen ist, dazu seine Meinung hatte.

Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen und ich bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Von der Rettung des Regenwalds bis zur Geschenküberlegung für Oma.

Wer nimmt Oma diesmal?
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Mit diesen satirischen Weihnachtsgeschichten von Hans Scheibner kann man sich das Warten auf Weihnachten ein wenig verkürzen und wird dabei gut unterhalten. So geht er den wichtigsten Fragen auf den Grund: ...

Mit diesen satirischen Weihnachtsgeschichten von Hans Scheibner kann man sich das Warten auf Weihnachten ein wenig verkürzen und wird dabei gut unterhalten. So geht er den wichtigsten Fragen auf den Grund: was schenkt man der Oma, Baum oder nicht Baum? Und wer nimmt Oma Reimer dieses Jahr an Weihnachten?

Hörbücher sind für mich immer wieder wichtige und gute Unterhaltung, denn das immer gleiche Gedudel aus dem Radio habe ich unterwegs schnell satt, mit Hörbüchern wird man da einfach besser unterhalten. Hans Scheibner sagte mir bislang so gar nichts, ihn habe ich quasi durch die CD und die Geschichten darauf erst kennengelernt.

Aufgenommen wurden diese Geschichten im Lustspielhaus Hamburg, was man an der Live-Atmosphäre natürlich merkt, den Lachern aus dem Publikum, dem Klatschen der Zuschauer. Dies gibt dem Hörspiel aber vielleicht auch eine passende Note, so dass es sich lebendiger anhört, als wenn man es einfach im Studio eingesprochen hätte. Die verschiedenen Geschichten sind gut verständlich, sprachlich wie inhaltlich gut zu verstehen und durchaus sehr unterhaltsam und lustig. Klar ist nicht die eine Geschichte wie die andere, zu Beginn habe ich auch ein bißchen gebraucht bis ich in der Stimmung der satirischen Weihnachtsgeschichten drin war bzw. in Stimmung dafür war.

Alles in allem ist dies ein durchaus lustiges Hörbuch, in dem man sich Gedanken über Weihnachten macht. Zwei kurze weibliche Sprechrollen übernimmt Gesa Scheibner, auch dies hört sich angenehm an, ebenso die satirischen Geschichten, die Hans Scheibner selbst spricht. Ich habe schon witzigere Hörbücher und Geschichten gehört, diese hier zählen zur Satire, was schon auch gepasst hat. Vielleicht ist es auch einfach so, dass man den Geschichten die Jahre anmerkt, denn diese sind fast zehn Jahre alt. Natürlich sind auch manche noch heute aktuell und lustig, aber man überlegt manche Dinge heute eben anders.

Entsprechend vergebe ich hier für ein durchaus unterhaltsames und lustiges wie abwechslungsreiches Hörbuch 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Eine kryptische Geschichte einer Liebe.

Was bleibt, sind wir
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Ein Seminar an der Uni bringt Lucy und Gabe zusammen – und die beiden verlieben sich am Schicksalstag des 11. September 2001 ineinander. Doch die beiden können ihre gegenseitige große Liebe nicht so unbeschwert ...

Ein Seminar an der Uni bringt Lucy und Gabe zusammen – und die beiden verlieben sich am Schicksalstag des 11. September 2001 ineinander. Doch die beiden können ihre gegenseitige große Liebe nicht so unbeschwert genießen, wie sie dies vielleicht gerne würden. Denn da sind Gabe’s Pläne als Fotograf auf Achse zu sein und Lucy’s Überlegungen in New York zu bleiben. 13 Jahre lang können die beiden sich nicht vergessen. Denn was wäre wenn…?

Schon lange wollte ich diese Geschichte lesen, nun habe ich es endlich geschafft. Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, die Geschichte lässt sich gut lesen, ist inhaltlich absolut nachvollziehbar und gut verständlich. Schwer gemacht hat es mir eher die Schriftart des eBooks, die meiner Ansicht nach ein wenig undeutlich war. Womöglich liegt es aber auch an meinem Reader, von daher messe ich dieser Tatsache mal nichts großartig bei. (Und ja, trotz Verstellbarkeit nicht besser geworden.)

Inhaltlich gibt es keine schwer verständlichen Begriffe, auch keinen komplizierten Satzbau. Insofern ist das Buch also wirklich gut und angenehm geschrieben, man tut sich nicht sonderlich schwer damit.

Von der Geschichte her ist das Buch so geschrieben, dass es die Schilderung von Lucy im Rückblick ist, so dass sie natürlich schon weiß, wie ihre Geschichte geendet hat bzw. zumindest bis zum Jetzt-Stand gelaufen ist. Das lässt sie im Buch immer mal wieder einfließen, das schafft meiner Ansicht nach dann auch den großen Reiz, dass man das Buch weiterlesen möchte. Denn diese Ungewissheit, was denn nun welcher Auslöser war bzw. was hier genau wie passiert ist, ist zwar in gewisser Weise spannend, nervt aber auch teilweise. Man liest immer und immer weiter, stellt selbst schon die ein oder andere Vermutung an. Denn man merkt auch, dass Lucy eigentlich nicht wirklich rundherum glücklich ist, sondern sich immer wieder fragt, wie es denn nun mit Gabe wäre. All das macht durchaus nachdenklich, wenngleich das Buch unterhaltsam zu lesen war. Mich hat aber diese Ungewissheit kirre gemacht, für mich war das ein Spiel mit dem Leser. Klar ist es wohl nur so möglich den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, dennoch hätte ich mir das anders gewünscht.

Mich konnte dieses Buch nicht gänzlich überzeugen. Die Geschichte ist an und für sich gut zu lesen, unterhaltsam, durchaus auch mal lustig. Hauptsächlich aber wird der Leser auf die Folter gespannt, wenngleich nicht so extrem wie dies in einem Thriller der Fall ist. Ich für mich habe mir jedoch mehr von der Geschichte erwartet, so dass ich nur 3 von 5 Sternen vergeben kann und hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen bin.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Mama ist so sauer wie eine Gewürzgurke mit Aszendent Zitrone.

Fuck the Reiswaffel
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Mia ist noch nicht mal zwei Jahre alt, da kündigt sich ein Bruder – Fritz – für sie an. Gerade genießt sie das Leben alleine mit ihren Eltern so sehr, kann es sich überhaupt nicht vorstellen, all das mit ...

Mia ist noch nicht mal zwei Jahre alt, da kündigt sich ein Bruder – Fritz – für sie an. Gerade genießt sie das Leben alleine mit ihren Eltern so sehr, kann es sich überhaupt nicht vorstellen, all das mit Fritz zu teilen. Außerdem kann sie gerade so gut mit Bio-Essen Kunstwerke schaffen und möchte auch weiterhin, dass ihr entsprechend alle Aufmerksamkeit alleine zu teil wird. Und außerdem soll sie in die Kita gehen, während Papa mit Fritz daheim bleibt und Mama arbeiten geht. Das will Mia aber definitiv nicht.

Die Geschichte rund um Mia und ihre Eltern klang für mich sehr unterhaltsam, wenngleich ich das erste Buch „Fuck the Möhrchen“ nicht kannte. Ist aber meiner Ansicht nach kein Muss, man kann auch einfach direkt mit diesem Buch loslegen.

Vom Schreibstil her liest sich dieses Buch sehr angenehm und flüssig. Eine locker-leichte Lektüre, die aber doch mit raffinierten Beschreibungen glänzt, manches muss bzw. darf man vielleicht auch zweimal lesen, weil es doch schon sehr gewieft geschrieben ist. Man merkt einfach, dass die Autorin Kabarettistin ist, sie weiß sich sehr gut auszudrücken und die gewisse Portion Humor hier einzubringen. Großartige Fremdwörter oder Fachbegriffe gibt es meiner Ansicht nach nicht, ein gut verständliches Buch.

Inhaltlich muss ich sagen, dass die Geschichte rund um Mia, ihren Bruder Fritz und ihre Eltern mich nicht immer begeistern konnte. Sie ist sehr unterhaltsam geschrieben und manches wird natürlich auch sehr überzogen dargestellt. Bei manchen Schilderungen ist das auch wirklich sehr amüsant und lustig, andere hingegen sind einfach völlig abstrus. Die Überlegungen von Mia sind schon sehr „erwachsen“, lediglich aussprechen kann sie diese noch nicht, auch wird sie falsch verstanden, wenn sie etwas künstlerisch darstellt (mit der Leberwurst, dem Gurkenglas, etc.). Auch Themen wie Sex in der Schwangerschaft werden da behandelt, wobei Mia das natürlich noch nicht so wirklich versteht.

Mir waren manche Überlegungen und Schilderungen einfach zu abgedreht. Das Buch liest sich generell sehr gut, locker-leicht geschrieben, eine schnelle Lektüre. Es ist von den Schilderungen bzw. Beschreibungen und Aussagen her manchmal schon auch doppeldeutig, was mir gut gefallen hat. Auch ist es unterhaltsam und witzig – aber oftmals gleich eine Spur zu überdreht, die extreme Übertreibung hat mir einfach nicht gefallen. Dagegen fand ich die vorkommenden Doppelnamen-Kombinationen immer wieder sehr, sehr amüsant. Sören-Wotan sei nur mal als eine davon genannt.

Alles in allem eine lustige und unterhaltsame Lektüre, die bei jungen Müttern und Vätern sicher mehr Zuspruch findet als bei anderen Lesern – zumindest ist das meine Einschätzung. Mir hat das Buch gefallen, es war lustig und kurios, aber manche Beschreibungen fand ich zu abgedreht – entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen und bin unentschlossen was eine Empfehlung angeht.