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Veröffentlicht am 22.06.2019

Die phantastische Welt von Buchhaim und die Legende vom Bücherdrachen.

Der Bücherdrache
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In Buchhaim erzählt man sich die Geschichte über den Drachen Nathaviel, der angeblich aus lauter Büchern besteht. Er hätte auf jede Frage eine Antwort sagt man sich, da die Bücher von der mysteriösen Kraft ...

In Buchhaim erzählt man sich die Geschichte über den Drachen Nathaviel, der angeblich aus lauter Büchern besteht. Er hätte auf jede Frage eine Antwort sagt man sich, da die Bücher von der mysteriösen Kraft des Orm durchströmt sind. So macht sich der Buchling Hildegunst Zwei auf den Weg in den Ormsumpf und begibt sich in die größte Gefahr überhaupt…

Von Walter Moers hatte ich bereits die Geschichte rund ums Hamoulimepp (Weihnachten auf der Lindwurmfeste) gelesen, ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Insofern war ich sehr gespannt auf den Bücherdrachen, ein Roman aus Zamonien von Hyldegunst von Mythenmetz – den er aus dem Zamonischen übertragen und auch illustriert hat.

Die Geschichte ist verständlich geschrieben, aber durchaus sehr umfangreich und intensiv beschrieben. Meiner Ansicht nach keine so leichte Kost, die man einfach mal eben so liest. Ein Buch, für das man sich wirklich die Zeit nehmen sollte, ist es doch dank der wunderbaren Illustrationen auch einfach ein Genuss für die Augen.

Die Geschichte hat mich diesmal nicht ganz so sehr fasziniert wie die über Hamoulimepp. Vielleicht war es mir einfach eine Spur zu phantastisch, zu abgedreht? Und ich bevorzuge mehr die „bodenständigen“ Bücher? Generell ist die Geschichte sehr überlegt geschrieben, absolut durchdacht alles. Hier merkt man schon, dass alles „Hand und Fuß“ hat, wie man so schön sagt. Man baut auf vorherige Werke auf, so zumindest habe ich das empfunden, wenn im Buch auf andere Bücher von Walter Moers hingewiesen wird. (findet man als „A.d.Ü.-Fußnoten im laufenden Text immer mal wieder).

Die Illustrationen haben mir richtig gut gefallen. Man kann sich gar nicht satt sehen, wenngleich mir hier Farbe noch besser gefallen hat als „nur“ schwarz-weiße Bilder. Wie filigran diese jedoch sind, das ist einfach genial! Allein für die Illustrationen lohnt sich das Durchblättern des Buches. Auch diese phantastischen Wesen sind sehr überlegt gezeichnet – und auch genau so beschrieben im Text.

Die Geschichte rund um den Bücherdrachen war wieder ein sehr phantasievolles Werk von Walter Moers. Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, durchaus auch lustig. Mir war das aber diesmal einfach ein bisschen zuviel des Guten, zu abgedreht. Und bei den Illustrationen hat mir ein bisschen die Farbe gefehlt, wenngleich die Illustrationen absolut genial sind. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung für die Fans von Walter Moers.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Eine Liebesgeschichte der anderen Art

Rosalie liebt Trüffel & Trüffel liebt Rosalie
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Herr Siebert kommt in die Buchhandlung von Frau Dur und dabei erzählen die beiden sich die Geschichte der Schweine Rosalie und Trüffel. Eine wunderbare Schweineliebe, die unter dem Apfelbaum begann, doch ...

Herr Siebert kommt in die Buchhandlung von Frau Dur und dabei erzählen die beiden sich die Geschichte der Schweine Rosalie und Trüffel. Eine wunderbare Schweineliebe, die unter dem Apfelbaum begann, doch auch hier hat der Alltag seine Tücken…

Die Geschichte von Rosalie und Trüffel habe ich noch nicht gelesen, dafür nun aber ja mal gehört. Gesprochen wird die Buchhändlerin Frau Dur von Daniela Hoffmann (Julia Roberts-Sprecherin) und Hubertus Bengsch (Richard Gere-Sprecher). Für mich harmonieren die beiden sehr gut miteinander.

Das Hörspiel wechselt sich in der Darstellung immer wieder ab, so sind erst die beiden im Gespräch, erzählen dann die Geschichte von Rosalie und Trüffel weiter, außerdem hört man beispielsweise noch ein Paar am Nebentisch (Dur+Siebert sind zum Essen gegangen). Zu Beginn war das erst nicht ganz klar, was hier wer ist, mit der Zeit dann aber schon.

Die Geschichte rund um die Schweine Rosalie und Trüffel ist sehr unterhaltsam erzählt, man fühlt die Liebe der beiden regelrecht mit, merkt natürlich auch, wie sie von Freunden abgeblockt werden, da diese vermeintlich keine Zeit haben. Und natürlich kehrt auch bei Rosalie und Trüffel der Beziehungsalltag ein, in dem es gilt Kompromisse zu finden.

Für mich war es ein wunderbar kurzweiliges Hörspiel, das zum Mitfühlen und träumen einlädt, unterhaltsam, emotional und durchaus lustig. Die Sprecher (es sind noch einige mehr außer den o.g.) habe ich allesamt als passend empfunden, vor allem Daniela Hoffmann hat eine sehr angenehme, schöne Stimme.

Von mir gibt’s 5 von 5 Sternen für dieses tolle und unterhaltsame Hörspiel.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Auf dem Kiez musst du abgehärtet sein.

Elbschlosskeller
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Der Elbschlosskeller ist eine der Kiez-Kneipen (Lage: Hamburger Berg) auf St. Pauli - angeblich die härteste Kneipe dort. Geöffnet ist er täglich 24 Stunden – und so zieht er die unterschiedlichsten Menschen ...

Der Elbschlosskeller ist eine der Kiez-Kneipen (Lage: Hamburger Berg) auf St. Pauli - angeblich die härteste Kneipe dort. Geöffnet ist er täglich 24 Stunden – und so zieht er die unterschiedlichsten Menschen an. Dennoch ist es eine der härtesten Kneipen Hamburgs – man bekommt viel Elend bzw. Leid mit – ebenso aber auch unbändige Freude.

Vom Elbschlosskeller in Hamburg habe ich ehrlicherweise erst vor einiger Zeit bewusst etwas gehört, bislang war er mir nicht so bekannt wie beispielsweise andere Kneipen bzw. Lokalitäten rund um die Reeperbahn. Beim letzten Hamburg-Besuch hab ich mir dann selbst mal ein Bild davon machen können, bislang hatte es mich noch nicht großartig in den „Hamburger Berg“ verschlagen, selbst bei einem Rundgang war ich dort wohl wenn nur kurz gewesen. Kürzlich hab ich mir dann noch eine Reportage drüber angesehen – und so bekam ich schon vor dem Buch einen ersten Eindruck vom Elbschlosskeller und vom Inhaber – und Autoren des Buches, Daniel Schmidt.

Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, es ist gut verständlich geschrieben, liest sich angenehm und gut. Inhaltlich ist natürlich nicht alles so leicht zu nehmen und es gibt durchaus mal heftige Situationen, was aber auch einfach dem „Milieu“ (?) geschuldet ist – auf dem Kiez ist halt nichts mit Ringelpietz-mit-Anfassen, sondern da gibt’s klare Worte – und wenn’s nicht hilft, dann auch klare Taten. Vom Text her war für mich alles gut zu lesen, keine Fremdwörter, Fachbegriffe, außer denen, die für den Kiez halt so typisch sind. (Lude, etc. -> kannte ich aber schon aus „Große Freiheit“ von Rocko Schamoni)

Im Buch erzählt Daniel Schmidt über sein Leben mit und im Elbschlosskeller, den schon seine Eltern als Pächter hatten, als er gerade einmal geboren wurde (1984). Die Geschichten werden nicht unbedingt chronologisch erzählt, sondern manchmal ist es auch innerhalb von einzelnen Kapiteln ein bisschen durcheinander, weil da Erinnerungen an vergangene Erlebnisse geschildert werden. Das finde ich aber nicht so schlimm, denn es muss ja nicht alles exakt nach Zeitverlauf geschrieben sein. Man erfährt einiges über Daniel Schmidt und seine Familie, auch wie diese auseinandergebrochen ist. Ebenso erfährt man aber immer wieder etwas über Stammgäste des Elbschlosskellers, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Hier gibt es schon heftige Schicksale, die durch die Fotografien (von CP Krenkler), die man in der Mitte des Buches findet, noch abgebildet sind.

Auch von Daniel Schmidt selbst erfährt man viele Dinge, die ihm so widerfahren sind bzw. die er in seinem Leben schon geschafft hat. Teilweise war mir das ein bißchen zuviel, denn für mich war die Erwartung, dass es im Buch vorrangig um den Elbschlosskeller geht. Was er immer wieder selbst erwähnt, ich anhand der gesehenen Reportage und nach dem Lesen des Buches auch absolut so unterschreiben würde: er ist ein direkter, emotionaler Mensch, der durchaus extrem ist, in den Dingen, die er macht. (Sport beispielsweise). Auch da ist er sich im Buch treu geblieben, gibt kein falsches Bild von sich ab, wenngleich manche Schilderungen mir teilweise ein bisschen unglaubwürdig vorkamen (Das mag vielleicht so passiert sein, Sex, Drogen, etc., aber für mich ist es dann nicht vorstellbar.)

Alles in allem war es ein ziemlich interessantes Buch für mich. Die Plätze rund um die Reeperbahn finde ich selbst unheimlich spannend, anziehend und auch immer wieder auf gewisse Weise erschreckend. Hier war es einfach spannend mal einen Blick in den Elbschlosskeller hineinwerfen zu können. Mehr über die Menschen dort zu erfahren. Das Buch ist wirklich „randvoll“ geschrieben, was definitiv so ist – andere Bücher lassen einen breiten, freien Rand um die jeweiligen Seiten – hier wurde der Platz quasi richtig genutzt. (Finde ich gut!).

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung für sehr lesenswerte Einblicke in den Elbschlosskeller.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Hamburg – wunderbare Stadt an der Alster.

Baedeker Reiseführer Hamburg
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Dieser praktische Reiseführer enthält einiges an Wissen über Hamburg, beispielsweise die Sturmflut von 1962, aber auch etwas über die dort ansässige Luftfahrtindustrie (Airbus vs. Boeing). Außerdem enthält ...

Dieser praktische Reiseführer enthält einiges an Wissen über Hamburg, beispielsweise die Sturmflut von 1962, aber auch etwas über die dort ansässige Luftfahrtindustrie (Airbus vs. Boeing). Außerdem enthält der randvoll mit Informationen versehene Reiseführer auch einen großen Cityplan.

Vor Reisen bereite ich mich grundsätzlich gerne schon einmal auf das entsprechende Reiseziel vor und lese mich gerne in Reiseführer ein. Dieser von Baedeker war sehr praktisch und nun möchte ich ihn mal vorstellen.

Hinter der Klappbroschur vorne findet man direkt „Baedeker Wissen“ aufgeführt, eine Übersicht, angefangen bei den Werften und Docks bis hin zum „Fischmarkt um fünf“ und zur Sturmflut 1962. Dabei findet sich direkt die Seitenangabe, auf der man dann ausführliche Berichte darüber findet. Weiter findet man eine Übersicht über Top-Sehenswertes, schließlich dann erst einmal Hintergrundwissen von und über Hamburg, Zahlen, Fakten, berühmte Persönlichkeiten. Weiter geht es mit dem „Erleben & Genießen“, von Abendlokalitäten über Essen & Trinken bis hin zu Festen kann man hier einiges erfahren. Natürlich dürfen auch Ausflugtipps nicht fehlen, die für Kinder geeignet sind, ebenso darf Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen, aber natürlich auch das Shoppen wird nicht vergessen. Selbstverständlich gibt es noch Übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt, bevor dann anschließend verschiedene Touren zu finden sind.

Den Touren schließen sich Sehenswürdigkeiten von A bis Z (Fast, W wie „Willkommhöft“ an, darauf folgen praktische Informationen (rund um die Anreise, Preise, etc.) Hinten im Buch findet man dann in einer praktischen Plastikhülle einen entnehmbaren Stadtplan, unter der Klappbroschur den Plan für den ÖPNV abgedruckt.

Dieser eher mächtige Reiseführer (über 300 Seiten) ist vollgepackt mit sämtlichen Informationen und viel Wissen, das hat mir gut gefallen. Vor allem in Vorbereitung auf den Kurztrip nach Hamburg war er sehr hilfreich und auch interessant. Handlich ist er in gewisser Weise auch, aber unterwegs möchte ich ihn aufgrund seiner Wuchtigkeit eher nicht ständig dabei haben – aber das muss ja auch nicht.

Sehr hilfreich habe ich auch sämtliche Rundum-Informationen empfunden, über verschiedenste Museen, Restaurants, etc. – hier bekommt man direkt die Angaben, die man benötigt. (Lage, ggf. Preisklasse, etc.). Insofern war dieser Reiseführer für mich sehr praktisch, ich habe einiges neues über Hamburg erfahren, der entnehmbare Stadtplan war auch sehr praktisch und es ist hinsichtlich des Wissens ein wirklich toller „Informant“. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Dankbarkeit sollte jeder verinnerlicht haben.

Das kleine Hör-Buch der Dankbarkeit
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Dankbarkeit ist enorm wichtig – und doch auch eigentlich so einfach. Mit diesem Hörbuch erhält man Anleitung sowie Übungen und Tipps um zu Lernen, wie man das Gute erkennen kann und sich dankbar dafür ...

Dankbarkeit ist enorm wichtig – und doch auch eigentlich so einfach. Mit diesem Hörbuch erhält man Anleitung sowie Übungen und Tipps um zu Lernen, wie man das Gute erkennen kann und sich dankbar dafür zeigen kann. Gesprochen wurde das Hörbuch von Daniela Hoffmann, deren Stimme einem recht bekannt vorkommen dürfte, denn sie ist die deutsche Stimme von Julia Roberts.

Der Einstieg in dieses Hörbuch gelingt durch die wunderbare Stimme von Daniela Hoffmann relativ gut – ihre angenehme, sympathische und warme Stimme gibt ein sehr angenehmes Gefühl. Die Anleitungen und Übungen sind von der Wortwahl her gut verständlich, jedoch hat man hier eine teilweise sehr altbackene Sprache gewählt, Formulierungen, die man im normalen heutigen Sprachgebrauch einfach eher nicht verwendet. Ob dies im Original (der Autor ist Amerikaner) auch so ist, kann ich nicht sagen, aber ich fand diese Formulierungen einfach übertrieben und sie haben mir nicht wirklich gut gefallen.

Das Hörbuch schafft durchaus Bewusstsein für Dankbarkeit – das hat mir soweit gut gefallen. Ob die Übungen nun für jeden Menschen geeignet sind, kann man so pauschal nicht sagen – sicher ist es sinnvoll, sich über vergangenes Gutes im Klaren zu sein und das auch lieber aufzunotieren als es nur im Kopf zu behalten. Für mich waren hier manche Ansätze ein bißchen übertrieben. Spannend war es hingegen zu hören, dass allein die Formulierung über die Dankbarkeit mehr Bewusstsein schaffen kann. So ist ein „Ich bin Dir dankbar für…“ doch „besser“ als lediglich ein „Danke“. (Ich finde ja jedes echt gemeinte „Danke“ schon gut…) Sagt man es so ausführlich, dann verinnerlicht man die Dankbarkeit wohl besser. Solche Informationen haben wir gut gefallen. Weniger gut fand ich aber eben die Ausdrucksweise und auch manche überzogenen Formulierungen. Das wirkte einfach „typisch amerikanisch“, anders kann ich es nicht ausdrücken…

Für mich war das Hörbuch leider nicht ganz überzeugend. Sicher ist es möglich, dass manch einer Dankbarkeit lernen kann – und dass man hier auch an sich selbst arbeiten kann. So gibt’s im Leben aber auch Situationen, in denen man eher das Gefühl hat, dass einem selbst auch keiner dankbar ist, das Leben nichts für einen tut. Gefühlt gibt es solche Situationen beim Autoren nicht – und sowas als Thema nicht „mitzubehandeln“ ist einfach schade.

Dank der Sprecherin war das Hörbuch sehr angenehm anzuhören, sprachlich leider eher altbacken formuliert. (Gehabt Euch wohl hat grade noch gefehlt…) von mir gibt es leider nur 2 von 5 Sternen und aus meiner Sicht keine Empfehlung. Für mich war es einfach zu „amerikanisch“, gar künstlich.