Glitzergürtel sind genau das Richtige für ein Rockkonzert.
Die Wilde MathildeMathilde ist gerade mal sechs Jahre alt, aber gelegentlich auch eben mal sehr wild, weshalb ihr Papa sie „Wilde Mathilde“ nennt. Sie liebt ihren Mutmach-Glitzergürtel, ihren Hula-Hoop-Reifen und Quatschopern, ...
Mathilde ist gerade mal sechs Jahre alt, aber gelegentlich auch eben mal sehr wild, weshalb ihr Papa sie „Wilde Mathilde“ nennt. Sie liebt ihren Mutmach-Glitzergürtel, ihren Hula-Hoop-Reifen und Quatschopern, die ihr immer mal wieder ganz spontan einfallen. Zusammen mit ihrem abenteuerlustigen Papa unternimmt sie die verschiedensten Ausflüge, so gehen sie gemeinsam schwimmen und sogar auf ein Rockkonzert. Und langweilig wird es dabei nie.
Allein die optische Gestaltung eines Buches finde ich oftmals so ansprechend, dass ich gar nicht großartig den Klappentext durchlese. Hier habe ich ihn schnell überflogen, empfand das Buch für ziemlich ausleihwürdig – und zack, war es ein Vorlesebuch zuhause.
Die Geschichte der wilden Mathilde ist wirklich schön geschrieben, eine tolle, kindgerechte Sprache, die doch auch vielleicht nicht ganz einfach ist, aber super zu verstehen. Keine primitive Sprache, sondern einfach toll geschrieben, mir hat das echt gut gefallen. Auch die Art und Weise wie hier die Ausflüge geschildert sind, fanden wir toll, denn das wird wirklich schön beschrieben und langweilig ist es dabei nie. Mathilde erlebt so viele schöne Dinge mit ihrem Papa, das gefiel uns wirklich gut. Vielleicht auch deshalb, weil hier mal quasi nie die Rede von der Mutter ist, auch keine Erläuterung, wieso sie nicht in der Geschichte vorhanden ist, sondern es ist einfach so. Für unsere Familiensituation war das absolut in Ordnung und auch mal gut, dass hier dadurch vielleicht eine Papa-Kind-Stärkung statt findet, dass dem Kind so durch das Buch auch vorgelebt wird, dass es wichtig ist, auch mit dem Papa mal Unternehmungen zu machen, die Zeit mit dem Papa zu genießen. Weil ein Papa nämlich auch wichtig ist.
Lediglich bei einer Geschichte kommt zum Ausdruck, dass keine Mama dabei ist, nämlich als es ins Schwimmbad geht und Mathilde alleine in die Damenumkleide geht, wo alle anderen Kinder ja ihre Mama dabei haben. Das fanden wir jetzt nicht so gut bzw. schön an der Geschichte, aber hier muss ja dann jeder selbst wissen wie er das handhabt. (Denn Mathilde wird da dann wohl traurig, etc. ggf. hätte der Papa sie ja auch einfach mit in die Sammelumkleide nehmen können oder so – ich finde das nicht verwerflich bei Kindern…) Denn ansonsten hat uns das Buch ja wirklich gut gefallen, ein schönes Vorlesebuch, tolle Geschichten, durchaus kreativ und nicht langweilig, auf keinen Fall allerdings zu überdreht oder so. Altersmäßig ist das Buch durchaus für Kinder ab ca. fünf Jahren geeignet. In gewisser Weise sind diese Geschichten auch manchmal Mut-Mach-Geschichten, Kinder können so sehen, dass man manche Dinge vielleicht einfach mal ausprobieren muss um darüber zu urteilen, etc. Die Aussage „Ich bin fantastico!“ zieht sich so durchs Buch – und kann ja so auch zu einem Leitbild für die Kinder werden – oder eben einem kleinen Mantra.
Den Geschichten wurde hier mehr als gespannt gelauscht, oftmals kam der Vorlesewunsch danach ganz spontan – so muss es meiner Ansicht nach auch sein. Entsprechend freuen wir uns, wenn es hier noch ein weiteres Buch gibt. Von uns gibt es eine Empfehlung und 5 von 5 Sternen.