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Veröffentlicht am 05.01.2017

Beweissicherungsfolientüten. Und Helene Fischer für die Nerven.

Mordswatschn (Ein Kommissar-Dimpfelmoser-Krimi 1)
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Kommissar Dimpfelmoser muss ermitteln – und das am heiligen Sonntag! Da wird er bei seinen Bratwürsten gestört, seinem Lieblingsessen in der örtlichen Gastwirtschaft, weil eine Leiche am Hungersacker gefunden ...

Kommissar Dimpfelmoser muss ermitteln – und das am heiligen Sonntag! Da wird er bei seinen Bratwürsten gestört, seinem Lieblingsessen in der örtlichen Gastwirtschaft, weil eine Leiche am Hungersacker gefunden wurde. Die Person wurde auch nicht einfach mal eben umgebracht, sondern ihr wurde das Blut aus den Adern gepumpt, kein schöner Tod also. Doch es bleibt nicht bei der einen Leiche, am zukünftigen spirituellen Begegnungszentrum wird eine weitere Leiche gefunden. Als der Pfarrer dann anfängt gegen das „teuflische Zentrum“ mobil zu machen gilt es, dass Dimpelmoser die Morde aufklärt und einen Bürgerstreit verhindert.

Da ich ja nun länger keinen solchen Heimatkrimi mehr gelesen habe, war ich durchaus gespannt auf diesen Krimi. Zumal es das Erstlingswerk des Autoren ist. Die Geschichte an sich klingt schon mal plausibel und durchaus nachvollziehbar, der Schreibstil hat mir auch ganz gut gefallen, es ist soweit alles gut nachvollziehbar, gelegentlich kommt mal ein bißel Dialekt ins Spiel, was aber meiner Ansicht nach gut zu verstehen ist. Fremdwörter oder Fachbegriffe gibt’s hingegen so gut wie gar nicht, auch keine großartig verschachtelten Sätze. Einzig und allein die Anzahl der Personen könnte manch einem vielleicht Schwierigkeiten bereiten, denn es werden mit der Zeit immer mehr Menschen. (Da ist es dann durchaus manchmal eine kleine Herausforderung den genauen Überblick zu behalten.)

Reindl, der Kollege von Dimpfelmoser, ein „Preiß“, ist soweit recht auf Zack, was das ermitteln angeht, wohingegen Oberberger und Viereck ihr Hirn nicht so oft einschalten… Dimpfelmoser selbst ist ein durchaus etwas gemütlicher Ermittler, zumindest kam er für mich so im Buch rüber… Teilweise ist manche Schilderung auch einfach ein bißel übertrieben, da kam ich mit dem Stil dann auch mal zeitweise nicht so klar.

Andere Aussagen fand ich hingegen einfach seeeehr amüsant, wie zum Beispiel diese hier:

„Der Reindl hat Augenringe in seinem kalkweißen Gesicht, da könnte er dem Graf Dracula Konkurrenz machen.“ „Und der Oberberger und der Viereck stinken wie die Donau voller Schnaps.“ (Seite 159)

Generell ist das Buch gut geschrieben, lässt sich recht flüssig lesen, ist durchaus spannend und dennoch unterhaltsam. Irgendwann fand ich dass es mal ein bißel arg wirr war, also einfach weil mir zuviel auf einmal passiert ist, aber gut, das muss ja auch jeder für sich dann feststellen/entscheiden. Was ich zum Schmunzeln fand ist die Tatsache, dass es quasi ähnlich wie im Tatort zugeht: da hat ja auch jeder Kommissar so seine ganz eigene Geschichte bzw. persönliche Beziehung, Dinge, die nicht immer so ganz klar sind… das ist auch hier der Fall – hinsichtlich Eva, der Haushälterin.

Für ein Erstlingswerk des Autoren ist es wirklich absolut gelungen, da war ich zu Beginn auch ein klein wenig skeptisch, wurde aber wirklich positiv überrascht.

Von mir gibt’s hier 4 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung, ich ziehe für die ein bißel übertriebene Art und Darstellung des Kommissars, die mir nicht so gefallen hat, einen Stern ab.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Ich möchte auch den Tarif wechseln... ;)

Mondscheintarif
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Cora Hübsch, 33 Jahre jung, ist alt genug um zu wissen, dass man ihn nach dem ersten Sex nicht direkt anruft. Die Wartezeit auf seinen Anruf allerdings zieht sich hin. Zeit für ganz viele Gedanken...

Ich ...

Cora Hübsch, 33 Jahre jung, ist alt genug um zu wissen, dass man ihn nach dem ersten Sex nicht direkt anruft. Die Wartezeit auf seinen Anruf allerdings zieht sich hin. Zeit für ganz viele Gedanken...

Ich hatte von "Mondscheintarif" bereits immer wieder mal gehört, dass das Buch wohl ganz gut sein soll - und habs wirklich lange nicht gelesen. Durch den Welttag des Buches hab ich das Buch dann geschenkt bekommen und es so nun im Urlaub gelesen - die doch eher wenigen Seiten waren Anlass dafür, es einzupacken... und auf der Rückfahrt habe ich es quasi regelrecht verschlungen - und mich dabei gut amüsiert.

Als Frau kann man sich in die Thematik sehr gut hineinversetzen, man fiebert quasi mit der Romanfigur regelrecht mit, denn man möchte ja, dass sie ihren Herrn Dr. wiedersieht... Zumal man sich teilweise in einigen Szenen wieder erkennt, während sie so wartet. Sie grübelt und kommt auf die absurdesten Ideen und Gedanken. Das Buch beschreibt quasi nur einen Abend im Leben von Cora Hübsch - dieser ist immer wieder mit Uhrzeiten überschrieben, außerdem findet man einige Bilder, die immer wieder gut zur jeweiligen Szene passen, dabei. Diese sind sehr gut in den Text mit eingepasst - eben drumherum etc., keine stupiden Bilder, wie ich finde. Außerdem blickt Cora immer wieder auf die bisherigen Treppen mit ihrem Auserwählten zurück, so dass man auch gut im Bilde ist.

Ich habe mich sehr amüsiert, wenngleich ich natürlich auch noch mit ihr mitgefiebert habe, in der Hoffnung der Kerl meldet sich endlich. Ein wirklich sehr lustiges, und dennoch realistisches Buch, wie ich finde - wenngleich es doch schon ein paar Jahre älter ist (1999) - im Endeffekt ist es sehr aktuell.

Ich kann dieses Buch Frauen sehr ans Herz legen, ein wirklich amüsantes Buch, das wohl schon in die Kategorie "Frauenroman" fällt. (Ich weiß nicht, ob Männer sowas wirklich lesen bzw. lesen wollen?).

Äußerst gut unterhalten kann ich hier eine Empfehlung aussprechen und 5 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Emotionale Gefühle dank Friedemut Honkenberg. Oder: Titanic 2.0

Mit Kant-Zitaten zum Orgasmus
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Im Buch erzählt Moritz Netenjakob die verschiedensten lustigen und kuriosen Geschichten aus dem deutschen Alltag. Da geht es um DIN-Normen bei Stierrennen in Pamplona, den jungen heranwachsenden Daniel, ...

Im Buch erzählt Moritz Netenjakob die verschiedensten lustigen und kuriosen Geschichten aus dem deutschen Alltag. Da geht es um DIN-Normen bei Stierrennen in Pamplona, den jungen heranwachsenden Daniel, der bei Gaby landen will, Hartmut und Lisbeth aus Manderscheid, die sich über einen Ufo beschweren, der falsch parkt.

Der Name des Autors sagte mir durchaus schon was, als ich dann kurz die Info über den Autor gelesen hatte war mir klar, woher ich ihn kenne - "Macho Man" und "Der Boss" hatte ich beides schon gelesen - und vor allem MM hat mir sehr ugt gefallen damals. Nun, das konnte ja eigentlich nur ein gutes Buch sein...

Die Bescheibung des Buches hat mir absolut zugesagt - und sie trifft es auch ganz gut. Das Buch umfasst die verschiedensten Geschichten, hat aber auch immer wiederkehrende Personen, so dass es mehrere Geschichten um Gaby gibt, die von Daniel umgarnt wird, da er ja sehr an ihr interessiert ist. Oder auch Hartmut und Lisbeth aus Manderscheid lernt man nicht nur kurz in einer, sondern ebenso in mehreren Geschichten kennen. Manchmal kommen in einer Geschichte auch verschiedene (aus dem Buch bekannte) Personen vor, was ich sehr lustig finde.

Vom Schreibstil her hat mir das Buch super gut gefallen, es lässt sich gut lesen, der Satzbau ist nicht großartig verschachtelt oder so, es ist aber generell doch durchaus recht anspruchsvoll, wie ich finde. Von den Fremdwörtern oder Fachbegriffen her war für mich hier nichts schwieriges dabei, so dass ich das Buch gut lesen konnte. Dennoch ist das Buch nicht plump oder platt geschrieben, es ist mega lustig, absolut durchdacht was die verschiedenen Handlungen, Personen und Reaktionen angeht, manchmal so typisch deutsch und normal, dass man es dank seiner Schilderung auch als witzig empfindet. Manchmal ist es aber auch so kurios, dass es allein deshalb sehr lustig ist.

Es zeigt einem durchaus auf, wie "typisch deutsch" manche Sachen sind, eben wie beim Stierkampf in Pamplona auf eine DIN-Norm angespielt wird, was ich u.a. sehr lustig fand.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich hab Freunde immer wieder an manchen kurzen Szenen oder Sätzen teilhaben lassen, weil ich diese Aussagen soooo dermaßen gut und gelungen fand. Mich hat das Buch super gut unterhalten, es hatte absolut Anspruch, war spannend und einfach auch sehr lustig. Ich kann es nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Die Bühne aus Leidenschaft, das Fernsehen aus Geldnot.

Mister Mädchen für alles
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Alex Hill ist eine Karrierefrau, die hart arbeitet. Als ihre Mutter plötzlich krank wird und bei ihr einzieht, wird ihr das alles zuviel. Also sucht sie mit ihrer Freundin Saff nach einem Mädchen für alles ...

Alex Hill ist eine Karrierefrau, die hart arbeitet. Als ihre Mutter plötzlich krank wird und bei ihr einzieht, wird ihr das alles zuviel. Also sucht sie mit ihrer Freundin Saff nach einem Mädchen für alles - jemand, der sich um ihren Haushalt kümmert und die Mutter versorgt. Allerdings stellt sich dann heraus, dass nicht die eingestellte Ella den Haushalt erledigt, sondern ihr Bruder Frankie. Diese Täuschung will Alex jedoch schnell bestrafen und so entlässt sie ihren Hausmann... was jedoch einfacher gesagt als getan ist...

Ja, ich war durchaus gespannt auf diesen Roman. Einfach mal wieder "Frauenliteratur" lesen, etwas unterhaltsames, locker, leicht, entspanntes. Und genau so war es dann auch. Die Sprache des Buches ist nicht großartig kompliziert, alles gut nachvollziehbar, maximal bei der Karriere ist es vielleicht so, dass manchmal arbeitstypische Begriffe fallen, wobei ich das auch nicht sonderlich schlimm und schwierig fand.

Mir hat das Buch von der Geschichte her ganz gut gefallen, es war auch größtenteils gut und flüssig geschrieben, manchmal hätte ich mir gewünscht, dass es etwas flotter im Buch voran geht, aber dann kommt manches eben wie erwartet... Manche Szenen sind genau so wie man sie sich schon denken konnte, nun ja. In dieser Hinsicht ist das Buch eben durchaus auch recht leicht zu durchschauen, zumindest ging es mir so... Das, was ich erwartet habe, traf dann eben auch ein... Insofern hätte ich mir gewünscht, dass etwas mehr Abwechslung im Buch auftaucht. (Wobei das Buch schon nicht langweilig geschrieben ist und auch genug Dinge passieren...)

Die Geschichte an sich war gut nachvollziehbar und hatte durchaus auch romantische Züge, ein kleines Extra wäre es noch gewesen, wenn vielleicht auch Rezepte wie sie im Buch geschildert sind noch hinten aufgetaucht wären - also als Anleitung. ;) Aber gut, das ist kein Muss für mich.

Alles in allem ein amüsantes, wirklich gut unterhaltendes Buch, das mir recht gut gefallen hat, sprachlich gut nachvollziehbar war, wobei die Geschichte aber leider oft eher durchschaubar war. Von mir gibts dafür 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Badewanne. Abtauchen. Entspannen.

In der Badewanne
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Ulrike Reimer, Ende Fünfzig, Journalistin, Single, leidenschaftliche Wannenbaderin. Und dann das – sie rutscht in der Badewanne beim heißgeliebten Baden aus und kommt nicht mehr aus der Wanne heraus. Nun ...

Ulrike Reimer, Ende Fünfzig, Journalistin, Single, leidenschaftliche Wannenbaderin. Und dann das – sie rutscht in der Badewanne beim heißgeliebten Baden aus und kommt nicht mehr aus der Wanne heraus. Nun wartet sie auf Rettung durch ihre Putzfrau – während ihr Leben an ihr vorbei zieht, sie viele Erlebnisse Revue passieren lässt.

Allein der Titel des Buches hat mich direkt angesprochen, bade ich doch auch so gerne. Ich liebe es, gerade in der kälteren Jahreszeit, mich abends mal in die Badewanne zu legen, ein gutes Buch dabei, gelegentlich auch mal ein Glas Wein, einfach die Ruhe, die Wärme genießen. Entsprechend hat mich das Buch wohl so angesprochen und ich war wirklich gespannt auf die genauere Geschichte, die sich dahinter verbirgt.

Der Schreibstil des Buches gefällt mir gut, es ist verständlich geschrieben, eine angenehme Sprache, auf keinen Fall eine lapidare Sprache, sondern durchaus gepflegt. Ich würde mal sagen man merkt hier einfach, dass die Autorin Erfahrung hat im Schreiben, sie schreibt – so empfinde ich es eben einfach – anders als jüngere Autorinnen. Mir hat dieser Stil gut gefallen, es lässt sich gut lesen, ist aber auch inhaltlich durchaus anspruchsvoll. Sowas mag ich durchaus gerne. Auch die Art und Weise wie sie all die Dinge und Ereignisse, die sie so schon erlebt hat, noch einmal durch denkt, sich an all das erinnert.

Das hat mir wirklich gut gefallen an der Geschichte. Ebenso dieser Wechsel von Bisherigem zum Aktuellen, der Tatsache ja, dass sie quasi in der Badewanne „gefangen“ ist und auf Rettung durch ihre Putzfrau wartet. Diese Abwechslung fand ich sehr gelungen, genauso wie die Art und Weise, wie sie erzählt und schildert. Es ist eine angenehme Art der Lektüre, eine schöne Mischung aus Spannung und Mitfühlen, vielleicht wird man dadurch ja selbst angeregt einmal mehr über Erlebtes nachzudenken. Teilweise war mir die Schilderung in der Badewanne dann aber leider doch zu arg, so driftet sie immer wieder sehr ab, malt sich die dunkelsten Gedanken aus – das war etwas, was mir nicht so arg gefallen hat. Ich bin ein Freund von kurzen, klaren Ansagen, das war mir hier dann ein wenig zu abstrus. (Vielleicht ist es so, wenn man so lange in der Wanne liegt, dass man dann so gedanklich abdriftet, „Wahnvorstellungen“ hat, etc., aber für mich war das irgendwie nervig…)

Ich kann diesem Buch hier 4 von 5 Sternen geben, ich wurde gut unterhalten, es war mal eine Lektüre der anderen Art, die mir im Großen und Ganzen wirklich gut gefallen hat und die ich empfehlen kann.