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Veröffentlicht am 14.04.2021

Einfach nur genial

Das Lied der Krähen
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In diesem Buch kommen so unterschiedliche Charaktere zusammen, dass allein diese Tatsache schon sehr interessant ist. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der einzelnen Krähen, die Namen stehen ...

In diesem Buch kommen so unterschiedliche Charaktere zusammen, dass allein diese Tatsache schon sehr interessant ist. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der einzelnen Krähen, die Namen stehen immer unter der Kapitelzahl und man bekommt so einen sehr guten Einblick in ihre Vergangenheit, denn es gibt immer wieder Rückblenden in diese. Jeder Charakter hat hier seine ganz spezielle Geschichte und man weiß nie so genau, wie vertrauenswürdig jeder einzelne von ihnen ist.
Allen voran ist da Kaz Brekker, der ein genialer Dieb ist, zu den Dregs gehört und für fast alles eine Lösung hat. Er führt die Truppe an und verfolgt nebenbei noch ganz andere Ziele. Gerade die Enthüllung seiner Geschichte fand ich unheimlich spannend, denn er ist am undurchsichtigsten von allen.
Dann ist da noch Inej, die eine wahre Kletterkünstlerin ist und wegen ihrer geräuschlosen Bewegung von allen das Phantom genannt wird. Sie ist eine Meisterin darin, Geheimisse für Kaz zu sammeln und liebt ihre Messer.
Jesper ist ein absoluter Waffennarr und trennt sich nur ungern von seinen Pistolen. Sein Laster ist seine Spielsucht, er kann dieser nur schwer wiederstehen.
Nina ist eine Grisha und hat ihre Gründe, warum sie nicht zurück nach Ravka will. Sie ist eine Entherzerin und das Gelingen der Mission liegt ihr besonders am Herzen.
Wylan ist ein Ausreißer aus gutem Hause, hat ein Händchen für Sprengstoff und als Einziger keine eigenen Kapitel. Warum das so ist, wird aber am Ende des Buches klar.
Matthias ist ein Fjerdan und ausgebildeter Drüskelle, jagt also Grisha, und soll für seine Freiheit sein Land verraten. Somit gehört er als Einziger nicht zu der Bande der Dregs. Außerdem verbindet ihn noch eine gemeinsame, nicht ganz erfreuliche, Vergangenheit mit Nina. Er macht im Laufe der Geschichte die größte Entwicklung durch und gehört zusammen mit Kaz zu meinen absoluten Lieblingen.
Die Mission der Gruppe ist eigentlich unmöglich und doch hat Kaz den perfekten Plan und man fiebert die ganze Zeit so richtig mit. Es gilt, eine Person aus dem sichersten Gefängnis der Welt zu befreien. Dabei geht natürlich nicht alles glatt über die Bühne, sondern der Plan muss ab und zu angepasst werden und es ergeben sich so einige überraschende Wendungen.
Die Geschichte lebt vor allem durch die sehr authentischen Charaktere und ihrer Beziehung zueinander. Auch fallen hier eine Menge guter Sprüche und oft genug wird man zum Lachen gebracht.
Defintiv ein durchweg spannendes Buch, in dem Kaz Brekker immer noch ein Ass im Ärmel hat.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Spannender und fulminanter Abschluss der Trilogie

Lodernde Schwingen
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Der dritte Band dieser Trilogie hat es bei mir nun zu fünf Sternen gebracht, wo die Vorgänger durch ihre Längen im Mittelteil nur vier erlangen konnten. Die Spannung hat sich diesmal durchgehend gehalten ...

Der dritte Band dieser Trilogie hat es bei mir nun zu fünf Sternen gebracht, wo die Vorgänger durch ihre Längen im Mittelteil nur vier erlangen konnten. Die Spannung hat sich diesmal durchgehend gehalten und es passierten oft unvorhergesehene Dinge, sodass man nie wusste, wieviel Pause den Charakteren vergönnt sein würde. Auch wartete die Geschichte mit einem überraschenden Plot Twist auf und gegen Ende war das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.
Die Charaktere sind mir in diesem Teil richtig ans Herz gewachsen, auch wenn sich hier eine neue Gruppe gebildet hat und Nebencharaktere mehr in den Vordergrund gerückt sind. Sie alle waren durch die Gegebenheiten auf besondere Art miteinander verbunden und jeder musste seine eigene Entwicklung durchmachen. Aber gerade diese Schicksalsschläge haben sie greifbarer und sympathischer gemacht.
Auch Alina hat sich stark weiterentwickelt und ist in ihren Handlungen reifer geworden. Der Liebesgeschichtenteil geht hier wieder eine bessere Richtung, drängt sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund.
Das Ende verläuft hier dann auch ganz anders als gedacht und war für mich persönlich einfach nur perfekt und so nicht vorhersehbar. Ich fand es sehr passend und bin gespannt darauf zu erfahren, ob man einige Charaktere in den anderen Reihen des Grishaverse wiedersehen wird. Alles in einem ein mehr als würdiger Abschluss für diese Trilogie.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2021

Unerwartete Story mit ein paar Schwächen

The Second Princess. Vulkanherz
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Saphina ist die jüngste von drei Prinzessinen der Bell-Dynastie und wird unerwartet in die Rolle der zweiten Prinzessin verfrachtet. Was sie nicht weiß, die Bell-Familie hat ein dunkles Geheimnis, denn ...

Saphina ist die jüngste von drei Prinzessinen der Bell-Dynastie und wird unerwartet in die Rolle der zweiten Prinzessin verfrachtet. Was sie nicht weiß, die Bell-Familie hat ein dunkles Geheimnis, denn in jeder Generation gibt es zwei Königinnen: Eine, die das Volk regiert und eine heimliche zweite, die eine besondere und gefährliche Aufgabe hat.
Zu Beginn war ich bei diesem Buch etwas irritiert. Aufgrund von Cover und Inhaltsangabe habe ich hier eine düstere High Fantasy Geschichte erwartet und nach einigen Seiten dann erkennen müssen, dass die Geschichte in unserer modernen Welt spielt und der Fantasy-Anteil hier erst einmal überhaupt nicht präsent ist. Anstatt mich zu ärgern, habe ich deshalb Cover und Inhaltsangabe ausgeblendet und mich einfach auf die Geschichte eingelassen und muss sagen, dass es mir auch so recht gut gefallen hat.
Das Buch wird aus Saphinas Perspektive in der Ich-Form erzählt und so kann man zusammen mit ihr den mysteriösen Dingen auf die Spur gehen. Saphina ist allerdings ein sehr wankelmütiger Charakter. Sie ist oft unvernünftig und starrsinnig, was zwischendurch etwas nerven kann, aber ich finde, durch ihre Erlebnisse kann man ihr Verhalten auch einigermaßen verstehen. Ihre Mutter und ihre Schwester sind zwei herzlose Frauen, die einem konsequent unsympathisch bleiben. Saphina bekommt ihre Rolle als zweite Königin einfach so aufgedrückt, Erklärungen gibt es eher keine und so ist man mit ihr zusammen gespannt darauf zu erfahren, was denn nun an dieser Rolle so besonders sein soll. Für ihre Ausbildung bekommt sie Dante an die Seite gestellt, der auch ein ziemlich wankelmütiger Charakter ist und den ich schlecht einschätzen konnte.
Auf den Fantasyteil muss man hier bis zur Buchmitte warten, aber dann kommt er so langsam zum Vorschein und man erfährt immer mehr von der Geschichte der ersten Bell-Frau und den Dämonen der Insel, insbesondere dem Knochenkönig. Ich finde es eigentlich gut, dass hier in der modernen Welt die Taten aus der Vergangenheit noch immer aktuell sind, warum sollte so etwas in unserem Zeitalter auch einfach verschwinden? Erst gegen Ende des Buches bekommt man dann endlich das vollendete Fantasy-Setting. Allerdings wird dies nur durch ein ziemlich dummes Verhalten seitens Saphina ermöglicht. Trotzdem war der letzte Teil des Buches dann so richtig spannend und mir gefielen die Vulkanwelt und ihre Bewohner richtig gut.
Ich muss sagen, die Geschichte an sich war schon sehr unterhaltsam und wurde nie langweilig. Der Schreibstil war richtig gut und wunderbar flüssig. Mich hat hier oft gestört, dass man nur selten durch den Einsatz eines Autos oder die Erwähnung Ed Sheerans daran erinnert wurde, dass man sich hier zeitlich in der Moderne befindet. Auch das Setting der Karibikinsel ist leider etwas untergegangen, manchmal wurde die Hitze erwähnt und der Dschungel. Saphina und Dante waren mir zwischendurch etwas zu wankelmütig und ihre Gefühle füreinander für mich nicht nachvollziehbar. Mir hätte es hier auch gereicht, wenn sie einfach nur gute Partner/Freunde geworden wären, die einander blind vertrauen. Auch der Fantasy-Anteil war mir zu wenig, ich hätte liebend gern mehr von den Dämonen gehabt, die sind hier einfach zu kurz gekommen, dabei waren sie mir am sympathischsten.
Alles in einem ein unterhaltsames Buch mit einigen Schwächen und irreführendem Marketing.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Mitreißend und voller gefährlicher Magie

Haunted Hearts
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Isabelle d'Hiver, Oberhaupt ihres Hauses, kehrt nach langer Zeit wieder nach Hause zurück. Dort erwartet sie eine dunkle Magie, ein rachsüchtiger Poltergeist und so einige Widrigkeiten. Hilfe erhält sie ...

Isabelle d'Hiver, Oberhaupt ihres Hauses, kehrt nach langer Zeit wieder nach Hause zurück. Dort erwartet sie eine dunkle Magie, ein rachsüchtiger Poltergeist und so einige Widrigkeiten. Hilfe erhält sie unerwartet vom charmanten Balthasar d'Ivoire, dem Oberhaupt eines dunklen Hauses, doch ihr Herz hängt noch an einem anderen Mann...
"Haunted Hearts" ist ein wirklich tolles Buch, das einen völlig in seinen Bann schlägt und es einen nicht mehr aus der Hand legen lässt. Ich jedenfalls habe es an einem Tag durchgesuchtet, denn nach jedem Kapitel stand entweder ein Besuch von Balthasar an oder man wusste genau, dass jetzt wieder was Neues und Wichtiges ans Licht kommt.
Erzählt wird hier von Isabelle und Julien aus der Ich-Perspektive. Julien ist der besagte Poltergeist, Isabelles verflossene Liebe und wartet schon so lange darauf, sich endlich an ihr rächen zu können. Denn Julien und Isabelle haben beide ihre eigene Version der Vergangenheit und man sehnt sich danach zu erfahren, was denn damals nun wirklich passiert ist. Während Isabelle nämlich glaubt, Julien hätte sie verlassen, glaubt Julien, dass Isabelle ihn ermordet hat. Julien ist trotz seines Zustandes ein sehr sympathischer Charakter und für die Geschichte sehr wichtig.
Balthasar ist auch ein sehr sympathischer Charakter und bietet Isabelle seine Hilfe dabei an, gegen den Poltergeist vorzugehen, allerdings hat er auch seine eigenen Hintergedanken. Doch Isabelle hat nicht nur ein Geisterproblem, denn die Magie scheint einen eigenen Willen entwickelt zu haben und wird unberechenbar. Mit Balthasars Unterstützung versucht sie daher die anderen Oberhäupter von einer Lösung zu überzeugen und muss feststellen, dass noch ganz andere Mächte am Werk sind.
Langweilig wird es hier also überhaupt nicht und wenn man einmal weiß, wer hier die Fäden zieht, merkt man schnell, dass das Böse hier ein Fass ohne Boden ist. Immer wenn man denkt, schlimmer kann es nicht mehr werden, tun sich neue Abgründe auf.
Das Buch bleibt daher durchweg spannend, emotional und das Ende ist einfach nur perfekt, auch wenn es nicht typisch rosarot ist. Ja, ich musste ein kleines Tränchen verdrücken. Aber mehr verrate ich nicht. Ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen, es wird sich lohnen.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Interessanter Auftakt mit kleinen Schwächen

Goldene Flammen
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Dieses Buch hat mir recht gut gefallen, allerdings konnte es den Spannungsbogen nicht ganz halten. Zu Beginn lernt man die Welt, welche an russische Mythologie angelehnt ist, und die wichtigsten Charaktere ...

Dieses Buch hat mir recht gut gefallen, allerdings konnte es den Spannungsbogen nicht ganz halten. Zu Beginn lernt man die Welt, welche an russische Mythologie angelehnt ist, und die wichtigsten Charaktere kennen. Allerdings kommt man bei den Zuordnungen der Grisha schnell durcheinander und man wünscht sich ein Glossar. Trotzdem nimmt einen die Welt sofort für sich ein und man ist gespannt darauf zu erfahren, wie Alinas Werdegang aussehen wird.

Alina ist für mich nicht die typische sympathische Hauptfigur, so ganz überzeugt hat sie mich noch nicht. Ich fand sie etwas leichtgläubig und naiv, aber ich denke, sie wird sich nach den Ereignissen in diesem Band noch weiterentwickeln. Dieser Band hat den Leser quasi in die Welt und die Rahmenhandlung eingeführt, insbesondere darin, wer hier der Bösewicht ist.

Während der mittlere Teil für mich eher eintönig war, gibt es im dritten Teil eine überraschende Wendung und die Geschichte kommt so richtig in Fahrt. Ich hoffe, dass der nächste Band die Spannung nicht wieder versiegen lässt , das wäre sehr schade.

Ansonsten ist dies ein interessanter Auftakt, in dem eine ganz eigene, magische Welt geschaffen wurde. Die Geschichte lässt sich schön flüssig lesen und besonders Pro- und Epilog sind auf eine ganz besondere Weise geschrieben, was ich richtig schön fand.

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