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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2021

Düster, komplex und absolut fesselnd

Lichttrinker
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„Lichttrinker“ ist der erste Teil eines Doppelbandes, dem weitere Bände folgen sollen und bildet damit den Auftakt der „Nachtkönig“-Reihe. Es nimmt uns mit in eine Welt, in der die Farbe Schwarz nicht ...

„Lichttrinker“ ist der erste Teil eines Doppelbandes, dem weitere Bände folgen sollen und bildet damit den Auftakt der „Nachtkönig“-Reihe. Es nimmt uns mit in eine Welt, in der die Farbe Schwarz nicht existiert, die von verschiedenen Göttern bevölkert ist und in der eine Königin herrscht, deren Sturz schon geplant wird.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und wechselt somit zwischen verschiedenen Charakteren und Welten. Da ist zuerst einmal Anders Clayton, der sich mit einigen Problemen herumschlagen muss: Seine Frau will die Scheidung, er hat Alkoholprobleme und ist vom Polizeidienst suspendiert. Doch als seine Tochter von einer dunklen Kreatur bedroht wird, muss er sich für ihre Rettung mit dieser zusammentun und gelangt in die weiße Welt Ranulith. Die anderen Charaktere sind in dieser anderen Welt beheimatet. So begleiten wir den Prinzen Thalar mit seinem Erbengefolge und lernen durch die Leibwächterin Nereida die Hauptstadt Lanukher und den Palast kennen, und erhalten Einblicke in das Wirken der Königin. Zu Beginn steht Anders noch im Vordergrund und die Kapitel der anderen Charaktere sind noch nicht ganz durchschaubar. Doch nachdem Anders dann in Ranulith bleibt und eine Aufgabe zu erfüllen hat, lernen wir mit ihm diese besondere Welt kennen und es fügen sich erste Fäden zusammen.
Die Handlung ist schon recht komplex, aber dank eines Glossars behält man recht gut den Überblick. Die Atmosphäre ist oft düster und manchmal wird es auch blutig, aber es gibt auch erheiternde Momente. Die ganze Zeit über bleibt eine Spannung erhalten, durch die das Buch einen ziemlich starken Sog entwickelt und man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Schreibstil ist dabei wunderbar flüssig und sehr bildhaft, man kann sich alles sehr gut vorstellen. Die Autorin hat eine überwältigende Welt erschaffen, von der man zwar nur einen Teil näher kennenlernt, aber von der man bestimmt in den Folgebänden mehr sehen wird. Auch die erwähnten Völker und ihre Kulturen machen sehr neugierig.
Die Geschichte hat mich wirklich sehr in ihren Bann geschlagen und ich finde es einfach faszinierend, wie facettenreich einige der Charaktere doch sind. Einigen der Kapitel sind Epigraphen vorgestellt, die einem zum Nachdenken anregen und dem Buch ein gewisses Flair verleihen. Das Ende ist durch die Teilung ein wenig ungewöhnlich und kommt unerwartet, aber die Autorin hat eine geeignete Stelle dafür gefunden.
Trotz der hohen Seitenanzahl und Komplexität war das Buch viel zu schnell beendet und es fällt schwer, diese Geschichte fürs erste hinter sich zu lassen. Sie geistert noch weiter im Kopf herum und man mag sie einfach nicht loslassen.
Für mich ist dieses schöne Buch ein erstes Jahreshighlight und wer düstere Fantasy mag, kann hier beherzt zugreifen!

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Liebe zwischen Licht und Dunkelheit

Apocalyptic Lovers. Reiter der Hölle
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Kelyan ist einer der apokalyptischen Reiter und muss eine besondere Halskette finden. Schafft er dies nicht, so wird er vom neuen Gott Taro, dem Trickster, versklavt. Doch um die Kette aufspüren zu können, ...

Kelyan ist einer der apokalyptischen Reiter und muss eine besondere Halskette finden. Schafft er dies nicht, so wird er vom neuen Gott Taro, dem Trickster, versklavt. Doch um die Kette aufspüren zu können, benötigt er besondere Hilfe. Wie gut, dass er auf Trintje trifft, die noch nichts von ihrem Engelserbe ahnt.
In diesem Buch gibt es das Reich des Lichts und das der Dunkelheit. Das Reich des Lichts wurde einst von der Göttin Liora regiert, doch diese ist verschwunden und der grausame Gott Taro hat ihren Platz eingenommen. Das Reich der Dunkelheit wurde von Lucifer regiert, doch auch dieser ist unauffindbar und so wandeln die Dämonen ungehindert über die Erde.
Kelyan, der apokalyptische Reiter namens Krieg, vertreibt sich seine Freizeit mit der Jagd auf diese Dämonen und versucht dabei seinen Bruder, den Tod, zu finden. Ich finde ihn sehr sympathisch, dabei ist er nicht der ganz so liebevolle Typ.
Trintje offenbart sich an ihrem Geburtstag ihr Erbe als Engel-Halbblut. Sie trifft zufällig auf Keylan, der erkennt was sie ist und der sich kurzerhand ihre Hilfe aneignet, allerdings nicht gerade sehr höflich.
Das Buch hat einen schönen, flüssigen Schreibstil und lässt sich schnell lesen. Es hat ein sehr flottes Erzähltempo, dass einerseits keine Langeweile aufkommen lässt, andererseits hätten einige Geschehnisse ausführlicher sein können. Ich hatte den Eindruck, dass bei diesem Werk eher zwei Bände der Geschichte mehr Raum gegeben hätten, es lässt sich gut die Stelle erkennen, wo eine Aufteilung gepasst hätte. Trotzdem wird man gut unterhalten und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Ich habe sehr mit Trintje mitgefiebert, besonders bei dem, was sie im Fortlauf der Geschichte erwartete. Auch der Weltenbau mit der Geschichte von Licht und Dunkelheit ist einfach sehr faszinierend.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt, neben der flotten Handlung, ist für mich Trintje oder eher ein Teil ihres Verhaltens. Mich hat es etwas gestört, dass sie sich oft schnell ihrem Schicksal ergibt, etwas mehr Widerwillen hätte ich schon erwartet. Aber vielleicht ist das nun einmal ihr Charakter. Die Liebesgeschichte geht in diesem Buch auch recht schnell voran, aber hier ist es gut begründet und macht Sinn, sodass es mich in diesem Fall nicht störte.
Erzählt wird hier aus mehreren Perspektiven in der Ich-Form. Dadurch erhält man als Leser einen guten Überblick über alle Geschehnisse und lernt auch die anderen Reiter kennen.
Alles in einem ist dies eine sehr gute Story, die ich erfrischend anders fand. Nur das Ende war hier auch etwas zu flott abgehandelt und auch hier war es wieder Trintjes Schicksalsergebenheit, die mich etwas störte. Richtig gut fand ich aber, dass hier mal die Frau ihren Liebsten retten muss und sich als stark beweisen kann.
Wer nichts gegen eine flotte Handlung hat und Engelsgeschichten mag, kann hier beherzt zugreifen.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Spannender und faszinierender als gedacht

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Als ich die Inhaltsangabe von „Stolen“ zuerst gelesen hatte, war ich mir noch nicht sicher, ob ich es mir kaufen möchte. Ich leihe nämlich auch gerne in der Stadtbibliothek aus. Allerdings hatte mich der ...

Als ich die Inhaltsangabe von „Stolen“ zuerst gelesen hatte, war ich mir noch nicht sicher, ob ich es mir kaufen möchte. Ich leihe nämlich auch gerne in der Stadtbibliothek aus. Allerdings hatte mich der schöne Buchschnitt dann so nett angelacht, dass ich nicht wiederstehen konnte. Zum Glück, denn das Buch hat mich positiv überrascht.
Eigentlich lese ich nicht gerne über Jugendliche, die so typische Problemkinder sind. Hier kommt Abby schließlich auf eine spezielle Schule und das erfüllt dann schon irgendwie ein Klischee. Aber Abby wurde mir dann recht schnell sympathisch und ich konnte ihre Gedanken und Handlungen gut verstehen. Ihr Diebstahlproblem hat ja auch nicht ganz so typische Ursprünge, sondern liegt an dieser Dunkelheit in ihr, mehr will ich nicht verraten.
Zu Beginn des Buches passiert noch nicht viel, aber durch den Perspektivwechsel erfährt man schon so einiges und wird auch direkt mit beiden Tremblay-Brüdern und deren Geheimnis konfrontiert. Dadurch wird man bestens unterhalten und es ergibt sich so manches Rätsel.
Mit dem Verlauf der Geschichte kommt noch die Liebesgeschichte dazu, welche eine leichte Dreiecksform annimmt, wobei sich Abby schnell nur für einen der beiden Brüder interessiert. Mit dem Diebstahl des Ringes geht es dann plötzlich so richtig los und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es lösen sich viele verworrene Fäden und der Schreibstil trägt einen nur so durch die Seiten.
Nachdem ich den letzten Satz gelesen habe und nicht fassen konnte, dass dieser Band nun zu Ende ist, habe ich mir direkt den zweiten vorbestellt. xD

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Spannende Fortsetzung

Libellenunsterblichkeit
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Lange haben Hermes und Shenan nichts mehr von Mr. Bourne gehört. Dabei drängt die Zeit, die Libellenmagie könnte Shenan vollends verzehren. Als Mr. Bourne sich doch endlich wieder zeigt, müssen sich Shenan ...

Lange haben Hermes und Shenan nichts mehr von Mr. Bourne gehört. Dabei drängt die Zeit, die Libellenmagie könnte Shenan vollends verzehren. Als Mr. Bourne sich doch endlich wieder zeigt, müssen sich Shenan und Hermes erneut auf eine gefährliche Reise begeben, natürlich begleitet von Orion.
Der zweite Band war wieder voller Spannung und die Autorin versteht es meisterhaft, Shenan und Hermes in verzwickte Lagen zu bringen. Vertrauen ist hier ein wichtiges Gut und man weiß hier nie, wem die beiden wirklich vertrauen können und bei wem sie lieber vorsichtig sein sollten. Mr. Bourne enthüllt hier zwar Shenans Vergangenheit, aber um sich selbst macht er weiterhin ein Geheimnis. Auch der mysteriöse Libellenorden, zu dem er die beiden schickt, wirkt nicht allzu vertrauenserweckend, aber die beiden haben ja glücklicherweise einander und auch Orion ist weiterhin an ihrer Seite. Orion ist ja mein absoluter Liebling (neben Hermes natürlich) und man kann ihn einfach nur lieb haben.
Dieser Band ist ein gelungenes Katz-und-Maus-Spiel und hat mir noch mehr als der erste Band gefallen. Shenan und Hermes kommen sich hier näher, haben aber so ihre Schwierigkeiten. Trotzdem sind sie ein gutes Team und ich sag mir immer, gemeinsam können sie alles schaffen.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und da aus Hermes‘ Sicht erzählt wird, versinkt man richtig in der Geschichte und fühlt mit ihm. Ich könnte jedenfalls endlos von ihm lesen und greife bald zum letzten Band.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Düster, verstörend und einfach anders

Pepper-Man
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Cassandra Tipp hinterlässt ihrer Nichte und ihrem Neffen ihre Lebensgeschichte. Diese zu lesen ist Voraussetzung, um das Erbe annehmen zu können. Cassandra selbst ist verschwunden, für tot erklärt und ...

Cassandra Tipp hinterlässt ihrer Nichte und ihrem Neffen ihre Lebensgeschichte. Diese zu lesen ist Voraussetzung, um das Erbe annehmen zu können. Cassandra selbst ist verschwunden, für tot erklärt und hinterlässt ein Mysterium. Denn sie soll ihren Ehemann ermordet haben, beteuerte aber ihre Unschuld. Doch ist sie wirklich eine Mörderin oder war es Pepper-Man, ein Feenwesen, dass ihr niemals von der Seite wich…

Das Buch ist nicht lang, man hat es schnell gelesen. Trotzdem hat es mir gut gefallen und einen Sog entwickelt, denn diese Geschichte lässt einen nicht so schnell los. Das Buch ist so aufgemacht, dass wir das Manuskript lesen, welches Cassandra ihren Erben dagelassen hat. Dabei wird sie nicht nur zur Erzählerin, die ihre Vergangenheit schildert, sondern auch zu der, die vorhersieht, was ihre Erben gerade tun. Dies war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, gibt dem Buch aber das gewisse Etwas. Wer sich bei dieser Art von Schreibstil unsicher ist, kann ja erstmal in die Leseprobe reinlesen, das hatte ich auch getan.
Nun zu der Handlung selbst. Cassandra schildert ihre Kindheit und vor allem die Anwesenheit von Pepper-Man, einem Feenwesen, das schon immer da war und sie ihr ganzes Leben lang begleitet. Dabei bekommen wir einen guten Einblick in ihr schwieriges Familienleben, aber auch in die Welt der Feen, die oft grausam und verstörend ist. Feen sind hier dunkle Wesen, die nicht wirklich tot, aber auch nicht lebendig sind und in einer Art Zwischenreich leben. Cassandra hat kein leichtes Leben, sie kommt mit ihrer Mutter nicht klar und Pepper-Man und die Feen sorgen auch immer für Komplikationen. Und doch bleibt gerade Pepper-Man eine wichtige Konstante in ihrem Leben.
Man fragt sich die ganze Geschichte lang, über was man hier eigentlich genau liest. Denn die Zeichen, dass es hier nicht um Feen, sondern um erlebten Missbrauch geht, sind da. Ist Pepper-Man nur ein Selbstschutz der Psyche eines jungen Mädchens oder gibt es ihn wirklich? Diese Frage wird am Ende nicht beantwortet und so muss jeder für sich selbst entscheiden, was er glauben möchte. Eine Geschichte über Missbrauch? Eine Geschichte über den Einfluss des Feenreiches? Oder vielleicht eine Mischung aus beidem? Lest selbst.

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