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Veröffentlicht am 19.06.2017

Mysteriös & Unerwartet

Rebell
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Auf den ersten Band Rebell - Gläserner Zorn von Mirjam H. Hüberli bin ich beim Stöbern auf der Verlagsseiten gestoßen. Viele Bücher sprachen mich von der Gestaltung sofort an und ebenso war es auch bei ...

Auf den ersten Band Rebell - Gläserner Zorn von Mirjam H. Hüberli bin ich beim Stöbern auf der Verlagsseiten gestoßen. Viele Bücher sprachen mich von der Gestaltung sofort an und ebenso war es auch bei diesem tollen Buch. Dieses intesive Blau-Pink hat mich direkt angelacht und auch der wahnsinnig schöne Spiegel mit den Totenköpfen, den blauen und roten Edelsteinen an den Seiten hat mich direkt fasziniert. Auch der Titel klang für mich vielversprechend, irgendwie rebellisch und voller unterdrücktem Zorn! Schwupps war es bestellt und musste nun ein wenig länger auf seinen Einsatz warten.

In dem Buch geht es um die junge Willow Parker, die zugegeben bisher ein nicht gerade einfaches Leben hatte. Nach dem Tod ihrer Eltern lebt sie bei ihrer Großmutter und wird regelmäßig in der Nacht von diversen Albträumen heimgesucht. Zu Beginn der Geschichte ist Willow eine relativ normale Kunststudentin, ein bisschen exzentrisch und was vor allem ihren Kleidungsstil angeht extrovertiert, und wünscht sich nichts sehnlicher als dass ihr "Es ist kompliziert"-(Nicht-)Freund Noah endlich den nächsten bedeutungsvollen Schritt in eine ernstzunehmende Beziehung macht. Als der Tag endlich gekommen ist, wird er überschattet von merkwürdigen Ereignissen. Willow begegnet dem geheimnisvollen Bo, den niemand zu sehen scheint außer ihr, der sie in der Uni und sogar bis nach Hause verfolgt. Merkwürdig ist auch, dass sie in seinen Augen kein anderes Spiegelbild sehen kann und ein leiser Verdacht beschleicht Willow je länger sie mit dem mysteriösen Jungen zusammen ist. Und als er sie schließlich davon überzeugen kann mit ihm zu kommen, ahnt die junge Frau noch nicht in welches Schlamassel er sie hineinziehen wird.

Ehrlich gesagt war ich nach den ersten drei bis vier Kapitel schon etwas überrascht, denn das was ich dort erstmal las, passte so gar nicht zu meinen Vorstellungen einer rebellischen und zornunterdrückten Handlung. Hauptthema die ersten Kapitel lang ist zum einen die komplizierte Beziehung zwischen Willow und Noah, die sich ja glücklicherweise bereits nach dem ersten Kapitel zu einem vorzeitigen Happy-End entwickelt. Irgendwie ging mir das alles zu schnell [aber ich denke, dass die Veränderung von "kompliziert" zu "Beziehung" eben nicht das Hauptthema ist ? wäre ja zu einfach], vor allem als dann Bo aufgetaucht ist, war eigentlich klar, dass da irgendwas im Busch ist. Das es dann aber doch noch soo dramatisch wird, damit hätte ich nicht gerechnet.

Die beiden Hauptfiguren Willow und Bo gefallen mir wirklich sehr. Vor allem in Willow mit ihrer leicht schrägen Art habe ich mich sofort wiedergefunden. Ihr herrlich spritziger und humorvoller Charakter und die Tatsache, dass sie quasselt wie ein Wasserfall machen sie unheimlich sympathisch. Sie lässt sich so gut wie nichts sagen, hat ihren eigenen Kopf und will mit diesem am liebsten voran durch die Wand. Aber hinter dieser doch sehr starken und selbstbewussten Fassade steckt auch ein junges Mädchen, dass schon viel zu viel in ihrem Leben ertragen musste und das eigentlich nur ein paar Antworten sucht.
Aber auch der arrogante und leicht rüpelhafte Bo zauberte mir das eine oder auch andere Grinsen aufs Gesicht. Seine herrlich hartnäckige und auch herablassende Art zu Beginn des gemeinsamen Abenteuers und dass er Willow einfach nur mit seiner Art so dermaßen auf die Palme bringt, sind allein schon ein großer Lesegrund und bringen sehr viel Freude.
Ich muss ja gestehen, dass ich Bo eh viel lieber mag als Noah! ? TeamBO

Die Autorin Mirjam H. Hüberli hat mich mit ihrem wahnsinnig bildreichen Schreibstil sofort abgeholt und ließ mich eintauchen in eine spannende Parallelwelt. Mein berühmtes Kopfkino war von der ersten Sekunde an, sogar noch bevor ich wirklich angefangen habe zu lesen. Und obwohl ich anfangs mit einem anderen Einstieg gerechnet hatte, bin ich nun der Meinung, er hätte anders gar nicht besser funktionieren können.
Ein besonderes I-Tüpfelchen sind die wunderschönen Zeichnungen, die zu Beginn eines jeden Kapitels zu finden sind. Ein Buch, dass mit soviel Liebe und Herzblut gestaltet ist, muss mir einfach gefallen. Spannend ist auch, dass die Autorin selbst die Vorlage für den atemberaubenden Spiegel auf dem Cover entworfen hat!! verneig

Fazit

Mir fallen gar nicht mehr Worte ein, denn ich habe alles gesagt! Rebell - Gläserner Zorn hat mich gefangen genommen von der ersten Minute und ich bin so gespannt, wie es Willow und Bo weiter in der Spiegelwelt ergeht! Der zweite Band ist auf jedenfall für den nächsten Monat schon vorgemerkt!! (Falls ich solange warten kann.. ?)

Veröffentlicht am 19.06.2017

Lass dich entführen...

Magonia
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Ich habe mich beim aller ersten Blick in das wunderschöne Cover von Magonia verliebt. Ja, ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass es mir direkt ins Herz hineingeflogen ist und es schlichtweg ...

Ich habe mich beim aller ersten Blick in das wunderschöne Cover von Magonia verliebt. Ja, ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass es mir direkt ins Herz hineingeflogen ist und es schlichtweg im Sturm erobert hat. Allein die Verbindung zu Vögeln und Federn hat bei mir gereicht um es auf die Wunschliste zu setzen. Dieses Buch war ein reiner Cover-Kauf, dass ich allerdings vorbestellt hatte.

Ehrlich gesagt, waren meine Erwartungen an Magonia riesengroß. Ich wollte irgendwie unbedingt, dass es ein grandioses Leseerlebnis wird. Und, was soll ich sagen, genau das ist es geworden!!! Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen. So konnte ich mich aber knapp eine Woche jeden Abend aufs neue in die atemberaubende Welt von Magonia entführen lassen. Von der ersten Seite, dem ersten Wort war ich gefesselt. Sogar meine Gefühle waren vom ersten Augenblick, an dem ich das Buch aufgeschlagen und den Duft des bedruckten Papiers eingesogen habe, so intensiv, dass es zwischendurch schon ein wenig furchteinflößend war.

Es wird die Geschichte von der jungen Aza Ray erzählt, die an einer anscheinend unheilbaren Lungenkrankheit leidet und deren Lebenserwartungen schon längst übertroffen wurden. Seit sie denken kann, fiel es ihr schwer zu Atmen. Ihr gesamtes Leben war durchzogen von Ärzten in weißen Kitteln, Zimmern in weißen Krankenhäusern und der Gewissheit, dass sie früher als all ihre Liebsten diese Welt verlassen würde. Dieses Mädchen ist fasziniert von Büchern und dem Fantastischen, dem Unmöglichen, dem Außergewöhnlichen, dem Unsichtbaren. Aza sieht Dinge in den Wolken - Schiffe mit großen weißen Segeln, die gegen den Wind kämpfen. Sie hört Vögel singen und in zarten Melodien ihren Namen rufen. Sie weiß, dass es eigentlich nicht möglich ist und doch beschleicht sie das Gefühl, dass sie sich all diese Dinge nicht einbildet. Dass sie real sind und dass sie selbs irgendwie mit ihnen in Verbindung steht. Niemand glaubt ihr. Niemand außer ihrem besten Freund Jason. Der Junge, den sie schon seit sie klein ist kennt, der sie besser kennt als sonst wer. Der sie an Krokodile und Pi erinnert, der einfach { } ist.
Alles ändert sich an dem Tag, als Aza stirbt. Sie erwacht und findet sich in einer anderen Welt wieder. Sie findet sich in Magonia wieder, dem magischen Reich über den Wolken, von dem sie zuvor nur Geschichten gehört hatte. Alles ändert sich. Sie bekommt eine zweite Chance.

Ich liebe die Figuren!!! Ich liebe Azas Art zu Denken, zu Sprechen, die Welt zu sehen. Ihre Geschichte macht mich traurig und fröhlich, sie lässt mich Weinen und im nächsten Moment Lachen. Dieses junge Mädchen hat ein so schweres Schicksal und hat trotzdem nicht ihr Lachen und ihren Humor verloren. Ihre Fantasie und ihr Wissensdurst sind unerschütterlich. Und dann entdeckt sie gerade eben erst die zarten Gefühle der Liebe, dann passiert dieses Unglück. Am liebsten hätte ich Jason umarmt und nicht mehr losgelassen. Am liebsten wäre ich durch die Seiten gestiegen und hätte ihm gesagt: "Sie lebt dort oben! In Magonia!" Ich weiß - unmöglich.

Ganz ehrlich - ich verfluche und verehre Maria D. Headley für diese wundervolle Geschichte. Sie hat mich vom ersten Wort abgeholt und in eine Welt entführt, in der ich am liebsten für immer geblieben wäre. Ihr Schreibstil ist so authentisch und flüssig, dass das Lesen zur reinen Nebensachen wurde. Die Bildern sind mir zugeflogen und es war wie ein Film, der ablief. Ein wunderschöner und unheimlich trauriger Film.

Fazit

Was soll ich noch groß sagen?! Ich LIEBE dieses Buch und ich kann jedem nur raten Magonia zu lesen!! Wirklich: Lest es!! Es verzaubert einen, es lässt einen inne halten, es macht einen nachdenklich, es lässt einen lachen wenn man weinen möchte und berührt einen tief in der Seele!

Veröffentlicht am 19.06.2017

Gut gelungener erster Teil mit kleiner Verwechslungsgefahr

Secret Elements 1: Im Dunkel der See
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Bei dem ersten Teil aus der Secret Elements - Reihe handelt sich um ein Buch, dass schon sehr lange auf meiner Wunschliste stand, ich aber bis dato mich noch nicht dazu durchringen konnte, es mit zu nehmen. ...

Bei dem ersten Teil aus der Secret Elements - Reihe handelt sich um ein Buch, dass schon sehr lange auf meiner Wunschliste stand, ich aber bis dato mich noch nicht dazu durchringen konnte, es mit zu nehmen. Im April war es nun endlich soweit!
Aufmerksam bin ich auf das Buch durch eine Leseempfehlung im Thalia-Shop, da ich ja bereits ein paar ähnliche Reihen aus dem Impressverlag von Carlsen gelesen hatte. Das Cover fand ich sehr schön und dieses Amulett hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Auch der Klappentext hörte sich spannend an, also war es nur noch eine Frage der Zeit.
Ehrlich gesagt habe ich anfangs auch die drei Bücher Secret Elements, Book of Elements und Dark Elements immer wieder durcheinander geschmissen, kein Wunder bei diesen ähnlichen Titeln ?. Inzwischen kann ich sie aber auseinanderhalten und werde jetzt nur über ersteres Buch sprechen.

Die Geschichte handelt von der 17-jährigen Jay, einer jungen Frau die bereits in ihrer Kindheit ein schweres Schicksal zu tragen hatte, da sie als Vollwaise aufgewachsen ist. Die Zeit, die sie im Heim verbringt, schlägt sie irgendwie tot, immer mit dem Blick darauf, dass sie bald volljährig und somit endlich aus dieser Institution entlassen werden würde. Aber Jay ist kein normales Mädchen ihres Alters, sondern macht immer wieder durch ihre Art, ihr Auftreten und ihre feuerroten Haare auf sich aufmerksam. Tagsüber geht sie zur Schule, nachts arbeitet sie schwarz in einer Kneipe. Alles ändert sich, als sie eines Tages eine seltsame fremde Frau im Park trifft, die ihr ein mysteriöses antikes Amulett überlässt. Als sie das kostbare Schmuckstück neugierig anlegt, geschieht das unfassbare - es lässt sich nicht mehr abnehmen. Und plötzlich befindet sich Jay mitten in einem unerbittlichen Kampf und soll als einzige in der Lage sein, die Welten zu retten. Eine geheimnisvolle Organisation, von der sie noch nie gehört hat, eilt ihr zu Hilfe und bringt sie vorerst in Sicherheit. Schon bald bemerkt sie, dass alles was sie bisher als die Wahrheit annahm nur ein Hauch dessen ist, was Wirklichkeit ist. Ihre Retter entpuppen sich als übermenschliche Special Agents und ausgerechnet der arrogante Lee, soll nun für ihre Sicherheit sorgen. Für Jay beginnt eine Reise ins Ungewisse!

Die ersten paar Seiten des Buchen fielen mir irgendwie noch schwer zu lesen. Ich brauchte ein bisschen um mich mit dem Schreibstil von Johanna Danningervertraut zu machen, aber als das erstmal geschehen ist, konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Es ist unheimlich fesselnd und spannend geschrieben und je mehr man in die Parallelwelt und die Hintergründe eintaucht, desto faszinierender wird die Geschichte. Auch der unkomplizierte Schreibstil der Autorin bewirkte dieses Wahnsinnslesetempo, denn die Worte flogen mir schon zu bevor ich sie überhaupt bewusst gelesen hatte. Kopfkino war definitiv da!!! Und das ist für mich immer ein sehr gutes Zeichen.

Die Hauptfigur Jay gefällt mir allein schon deswegen, weil ich die Parallele mit den roten Haaren, der Aufmüpfigkeit und Unkontrollierbarkeit zu mir sehen konnte. [Inzwischen bin ich leider blond und habe mich auch sonst gemäßigt ? nicht, dass ihr was falsches denkt!] Sie hat Power, Charakter und man merkt förmlich wie ihre Energie aus den Seiten herausquillt. Vor allem die Reaktionen von Jay auf Autoritäten war jedesmal beim Lesen ein Highlight für mich! Auch Lee gefällt mir sehr gut von seinem Charakter und seinem arroganten Auftreten. Ich bin schon gespannt, wie sich die Beziehung zwischen den beiden weiter entwickelt, denn im Moment scheint er sie ja nicht gerade gut zu leiden, sondern verachtet sie viel eher auf Grund ihres Menschseins. Allerdings ist es auch schön zu sehen, wie er dann doch hin und wieder mal auftaut und eine ganz andere Seite von sich zeigt.
Totales Highlight ist der sprechende Kater Ivan, der mich immer wieder an die Grinsekatze aus Alice im Wunderland erinnert. [Wahrscheinlich ein paar andere auch.]. Allein die Vorstellung wie ein Kater mit Controller vor dem Fernseher sitzt und Rennspiele oder dergleichen spielt, ist einfach zu göttlich!!!

Der grundsätzliche Aufbau der Geschichte ist eigentlich schon klar, denn da es vier Bände gibt und auch 4 Elementargeister gefunden werden müssen, wird dies wohl in jedem Band auch genauso geschehen. Nichtsdestotrotz bleibt die Frage, wie Jay denn dieses seltsame Amulett überhaupt benutzen soll!? Denn obwohl sie ja in Band 1 bereits das Element Wasser theoretisch beherrschen sollte, ist ihr das ganze praktisch immer noch ein Rätsel. Und auch was die Füchsin und der rote Orden noch im Schilde führen, bleibt abzuwarten.

Fazit

Ich bin wirklich froh, dass ich nun endlich Im Dunkel der See gelesen habe, denn es lag viel zu lange auf meinem SuB. Mich hat die Handlung mitgerissen und ich bin gespannt, wie Jays Reise und ihr Kampf mit dem roten Orden wohl weiter geht. Band 2 wird demnächst bestellt!

Veröffentlicht am 19.06.2017

Grandioser Auftakt - zwischen Göttern und Sterblichen

Schattenkrone
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Ehrlich gesagt habe ich lange lange überlegt, ob ich Royal Blood - Schattenkrone auf meine Wunschliste setzen sollte oder nicht. Ich war mir so unsicher, denn einerseits hat mich das Cover so sehr fasziniert ...

Ehrlich gesagt habe ich lange lange überlegt, ob ich Royal Blood - Schattenkrone auf meine Wunschliste setzen sollte oder nicht. Ich war mir so unsicher, denn einerseits hat mich das Cover so sehr fasziniert und auch der Klappentext hat mich irgendwie angesprochen. Aber irgendwie (verrückter und paradoxer Weise?) hat mich auch der Klappentext ein wenig davon abgehalten, denn eigentlich mag ich Bücher mit einem historischen Hintergrund nicht besonders. Aber ich habe schließlich einfach mal das getan, was alle tun und habe es gekauft?. Zur Not würde es eben eine Weile auf meinem SUB liegen, bis mich dann eben doch die Motivation packt. Und das Schicksal wollte es nicht anders, denn nun bin ich endlich dazu gekommen dieses Meisterwerk der Royal Blood- Trilogie zu lesen.

Das Cover hat mich zwar direkt angelacht, aber die eigentlich Verzauberung fand erst statt als ich wirklich mit dem Lesen begonnen habe. Der goldene Schimmer ist so wunderschön und passt irgendwie total zum Setting des Buches - Makedonien,Griechenland und Persien. Der Umschlag fühlt sich so weich an, dass ich am liebsten immer wieder darüber streichen würde! Ein wirklich sehr gelungenes Cover, dass mich direkt in die richtige Stimmung versetzt hat.

In Schattenkrone geht es um die junge Katerina, die in einem kleinen Dorf außerhalb von Pella aufgewachsen ist und nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Freund aus Kindertagen Jacob und dessen Familie lebt. Schon immer hatte Kat das Gefühl, dass sie anders ist als die Menschen, die sie bisher kannte. Sie hat eine sonderbare, wunderbare aber auch furchteinflößende Fähigkeit - sie kann mit Tieren kommunizieren! Als Jacob ihr eines Tages eröffnet, dass er auserwählt wurde nach Pella zu reisen um beim alljährlichen legendären Blutturnier anzutreten, nutzt Kat die Chance und folgt ihm in die Hauptstadt. Zur gleichen Zeit arbeitet der junge Alexander, Prinz von Makedonien, gemeinsam mit seinem treuen Begleiters Hephaistion an einem schier unmöglich umsetzbaren Plan für den der hohe Turniergewinn unablässlich ist. Als Kat und Alexander sich in Pellas das erste Mal treffen ist ihnen sofort die tiefe Verbundenheit bewusst, die zwischen ihnen herrscht. Fasziniert von diesem magischen Band lädt Alex sie ein die nächste Zeit mit ihm im Palast und in Pella zu verbringen. Noch ahnen beide nicht, welch Kette von Ereignissen sie durch ihr Aufeinandertreffen lostreten. Denn nicht nur die geheimnisvolle Olympias, die eine besondere Zuneigung zu Schlangen hegt, oder die selbstbewusste Prinzenschwester Cynane verfolgen eigene dunkle Ziele, sondern auch die unheimlichen Aesarischen Fürsten, die zu Gast am Königshof sind und denen sich schließlich Jacob anschließt. Und dann ist da auch noch das große Geheimnis um den Tod von Kats Mutter, weswegen sie eigentlich nach Pella gekommen war.

Die Geschichte beginnt an dem Tag, an dem Katerina den Entschluss fast Jacob nach Pella zu begleiten. Es wird schnell deutlich, dass sie mit diesem Besuch dort nicht nur ihren Freund unterstützen möchte, sondern noch etwas ganz anderes im Sinn hat. Seit dem Tod ihrer Mutter hat sie Fragen - viele Fragen - und sie weiß auch wer ihr die ersehnten Antworten liefern kann. Kat ist eine selbstbewusste junge Frau, die neben ihrer Schönheit auch mit einer seltenen und gefährlichen Gabe geboren wurde. Der junge Alexander sieht sich schon sein ganzes Leben mit einem lädierten Bein konfrontiert und er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass es eine Möglichkeit gäbe (und die gibt es tatsächlich), damit er wieder normal laufen und seinem Vater beweisen kann, dass in ihm mehr steckt als nur der Königssohn. Obgleich man denken könnte, dass er als Prinz doch eh schon alles erreicht hat im Leben, so scheint es von Anfang an als strebe er nach mehr. Dabei unterstützt ihn (zumindest zeitweise) der temperamentvolle und hitzige Hephaistion, bis er in das grausame Marionettenspiel der intriganten und berechnenden Cynane gezogen wird. Will er doch nicht mehr als ein treuer und loyaler Freund für Alex sein, so macht es ihm dessen Schwester immer wieder schwer Richtig von Falsch zu unterscheiden. Und fernab von den eigentlichen Handlungen ist da auch die Königin Olympias, die ein dunkles Geheimnis verbirgt und um ihr Ziel zu erreichen vor nichts und niemandem zurückschreckt.

Anfangs hatte ich ein paar Schwierigkeiten mich bei der doch recht hohen Anzahl an Hauptfiguren (und ich glaube zwei habe ich noch gar nicht erwähnt) den Überblick zu behalten. Aber, und ich glaube das macht auch ein gutes Buch aus, genau das ist mir dann dank der tollen Erzählweise von Eleanor Herman tatsächlich ohne große Probleme gelungen.
Die Figuren sind wahnsinnig toll erdacht worden, haben Tiefe und Charakter und es macht so Spaß sie bei ihrem Abenteuer zubegleiten. Am meisten gefallen mir im Moment die Rollen von Olympias und Cynane. Beide sind unheimlich starke selbstbewusste Frauen, die eigentlich in einer völlig falschen Rolle stecken, denn sie sind eigentlich zu viel mehr bestimmt (oder sollten es sein). Es ist mehr als spannend dem Intrigenspiel der Beiden zu zuschauen und ihren Versuchen ihrem eigenen persönlichen Ziel, sei es jetzt die Wiedererweckung eines Geliebten oder das Erlangen von Blutmagie, näher zu kommen.

Auch die Handlung war vom ersten Moment an so fesselnd, dass ich das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Der Schreibstil ist flüssig, unkompliziert und trotz außergewöhnlicher Namen, über die ich anfangs erstmal gestolpert bin und zwecks richtiger Aussprache öfters lesen musste, mitreißend und faszinierend. Mein Kopfkino war vom ersten Wort da und es war so eine Freunde "Schattenkrone" zu lesen.

Meine Zweifel, ob das ein Buch für mich wäre, sind definitiv verflogen! Ja, verdammt nochmal, das ist ein Buch für mich!!! Es hat alles, was ich mir wünsche: Tolle Figuren, fesselnde Handlung, spannendes Setting und ein faszinierendes Thema!!

Fazit

Schattenkrone hat meine Erwartungen mehr als übertroffen!! Ich bin immer noch so geflasht von dem Ganzen, dass ich am liebsten direkt losstiefeln würde um Teil 2 zu kaufen und direkt im Anschluss Teil 3.. (ist der überhaupt schon erschienen ?)! Sowas hatte ich schon lange nicht mehr bei einem Buch, aber es ist ein tolles Gefühl, wenn man schließlich mit einem so überwältigenden positiven Gefühl ein Buch beendet!! Definitiv: LESEEMPFEHLUNG!!!

Veröffentlicht am 19.06.2017

Wenn Erinnerungen verblassen

Du erinnerst mich an morgen
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Nach jeder Menge Fantasy hatte ich mal Lust etwas komplett anderes zu lesen und so entschied ich mich für Du erinnerst mich an morgen. Ich habe mich diesmal auch für die eBook-Version entschieden, obwohl ...

Nach jeder Menge Fantasy hatte ich mal Lust etwas komplett anderes zu lesen und so entschied ich mich für Du erinnerst mich an morgen. Ich habe mich diesmal auch für die eBook-Version entschieden, obwohl ich eigentlich eine Liebhaberin für Bucheinbände und den Duft des bedruckten Papiers bin.

Vor allem das Cover hat mich dazu gebracht überhaupt den Klappentext zu lesen. Ich liebe die Farbe Pink und auf weißem Grund ist es das Perfekteste was mir nur einfällt (zumindest gerade). Obwohl das Cover ja wirklich sehr schlicht gehalten ist, springt es einem sofort, eben durch die leuchtende Farbgebung, ins Auge und verführt mich auch jetzt immer wieder das Buch doch noch in seiner physischen Form zu erwerben.

Die Geschichte setzt am Tag von Zoes wohl bedeutendsten Tag im Leben an - ihrer Hochzeit. Sie hat den perfekten Mann - Jamie - für sich gefunden und sie wünscht sich nichts sehnlicher als mit ihm den Rest ihres Lebens zu verbringen. Doch ausgerechnet an diesem Tag, der der Glücklichste werden sollte, wird die junge Frau von ihrer Vergangenheit eingeholt. Es ist ein Anruf, der sie dazu bringt alle Vernuft über Bord zu schmeißen, ihren Zukünftigen am Altar stehen zu lassen und zu ihrer Mutter Gina zu fahren, die sie seit vielen vielen Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen hat. Schon bald bemerkt Zoe, dass irgendetwas mit ihrer Mutter ganz und gar nicht in Ordnung ist. Die inzwischen Fünzigjährige, die ihr Leben lang immer etwas exzentrisch, temperamentvoll und eigen war, verändert sich langsam aber stetig. Sie vergisst Dinge und Namen und schon bald wird die Diagnose Alzheimer gestellt, die Zoe erst einmal den Boden unter den Füßen wegreißt. Zoe sieht sich nun mit einer vollkommen neuen und fremden Situation konfrontiert, denn neben der Sache mit ihrer Mutter hat sie gerade auch noch die Trennung von Jamie zu verarbeiten.

Nach den ersten paar Seiten wusste ich nicht so wirklich, ob das Buch doch etwas für mich ist. Ich kann nicht mal genau sagen, was es war, doch es fiel mir schon schwer in die Geschichte reinzukommen. Vielleicht bin ich es auch einfach nicht gewohnt ein eBook zu lesen?! Nach ungefähr 70 Seiten aber habe ich dann doch die Kurve bekommen und habe das Buch in fast einem Rutsch zu Ende gelesen. Etwas gewöhnungsbedüftig waren anfang auch die Briefe von Gina an ihre Tochter, die am Ende eines jeden Kapitels standen. Ich war gerade in der Handlung angekommen und wurde dann immer wieder aus dem ganzen wieder herausgerissen, das hat mich dann doch etwas gestört. Aber im weiteren Verlauf des Buches waren diese Briefe sogar sehr hilfreich und schön zu lesen, denn sie haben viel Aufschluss über die Geschehnisse in Zoes Vergangenheit gegeben.

Die Hauptfiguren haben mir grundsätzlich gut gefallen. Zoe wird von Beginn an als eine totale Karrierefrau dargestellt, die neben dem beruflichen auch privat alles zu erreichen scheint. Sie ist zielstrebig, ergeizig, liebt es geregelt und ist eine Meisterin im Verschleiern ihrer wahren Gefühle. Ihr Freund und zukünftiger Ehemann Jamie dagegen ist in vielen Dingen das Gegenteil, denn er ist locker, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und lebt sein Leben weitaus weniger geregelt als Zoe und doch harmonieren beide perfekt. Bis Gina in ihr bzw. Zoes Leben tritt, die ihren ganz eigenen Kopf zu haben scheint und durch die Erinnerungen wieder hervorbrechen, die Zoe schon längst in die tiefste Kammer ihrer Seele verbannt hatte.
Was soll ich sagen, das "grundsätzlich", das ich gerade erwähnt hatte, kam nicht von ungefähr. Obwohl mir die Geschichte an sich wirklich gut gefallen und gepackt hat, hätte ich Zoe am liebsten zwischenzeitlich den Hals umgedreht. Ihre Art fand ich manchmal sehr furchtbar, vor allem zu Beginn des Buches. Wäre es so schlimm gewesen, wenn Jamie erfahren hätte was in ihrer Vergangenheit geschehen wäre?! Natürlich wäre das erstmal sehr sehr schwierig gewesen und hätte Zoe fiel Überwindung gekostet, aber man möchte doch niemanden heiraten, wenn man soetwas vor ihm verschweigt!? [Zumindest ist das meine Meinung]

Aber das eigentlich Hauptthema des Buches war ja nicht nur Zoes Vergangenheit, sondern auch die zerrüttete Mutter-Tochter-Beziehung, die durch die tragische Erkrankung von Gina eine vollkommen neue Richtung einschlägt. Diese Entwicklung, insbesondere die schrittweise Wiederannäherung von Zoe an ihre Mutter, haben mir immer wieder ein kleines Tränchen entlockt. Der innere Kampf von Zoe sich für einen Weg zu entscheiden der am Ende doch allen irgendwie gut tut, war wundervoll beschrieben, obwohl "wunderbar" in diesem Zusammenhang definitiv nicht das richtige Wort ist. Ich finde, dass Katie Marsh eine sehr realistische Geschichte geschildert hat, wenn man nun den ganzen Jamie-Hochzeits-etc-Kram mal außen vor lässt. Mich hat es immer wieder sehr berührt, wie hilflos Gina auf der einen Art war und dann in der nächsten Minute wieder die liebevolle beschützende Mutter war, die nur ihr Goldkind beschützen wollte.

Fazit

Du erinnerst mich an morgen ist eine wirklich gefühlvolle und ergreifende Geschichte über eine anfangs kaputte Mutter-Tochter-Beziehung, die durch einen heftigen Schicksalsschlag sich wieder wiederbegegnen und sich langsam neu kennenlernen. Das Buch hat mich gerade wegen der Thematik gereizt und ich wurde, was das angeht, nicht enttäuscht.