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Veröffentlicht am 18.05.2022

Ein unterhaltsamer Kinderkrimi zum Mitknobeln und Englisch lernen. Kann mit den ersten Bänden aber nicht mithalten.

Duden Leseprofi – Sherlock Junior und die Raben vom Tower of London
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Inhalt:

Die Raben sind aus dem Tower of London verschwunden!

Jeder Brite weiß, dass dies Unheil für das ganze Königreich bedeutet.

Sherlock Junior und sein Assistent Watson stehen vor einem Rätsel: ...

Inhalt:

Die Raben sind aus dem Tower of London verschwunden!

Jeder Brite weiß, dass dies Unheil für das ganze Königreich bedeutet.

Sherlock Junior und sein Assistent Watson stehen vor einem Rätsel: Wie konnten die Vögel entkommen? Schließlich wurden ihre Flügel gestutzt, um zu verhindern, dass die Raben davonfliegen.



Ein Kinderkrimi zum Mitraten mit englischen Dialogen.



Altersempfehlung:

3. Klasse

Die Schrift ist groß und die Sätze kurz und leicht verständlich.

Dies gilt überwiegend auch für die englischen Dialoge.

Innerhalb der Geschichte gibt es Fragen zu beantworten.

Zusätzlich ist das Buch gelistet bei Antolin.



Illustrationen:

Passend zum Cover ergänzen viele schwarz-weiß Illustrationen mit roten Akzenten die Geschichte. Einige Zeichnungen erstrecken sich sogar über ganze Seiten.

Die Gestaltung von Sherlock Junior und seinem Assistenten Watson ist ganz zauberhaft gelungen. Vor allem die Mimik lässt sie lebendig und sympathisch wirken. Zwei pfiffige Burschen, die fest entschlossen sind, die verschwundenen Raben zu finden.

Neben Darstellungen der Figuren finden sich auch Stadtpläne, Scherenschnitte, Notizen uvm.



Mein Eindruck:

Dies ist das vierte Abenteuer von Sherlock Junior und Watson (der aus Berlin stammt, eigentlich Walter heißt und kurzerhand vom Nachfahren des Meisterdetektivs umbenannt wurde).

Vorkenntnisse sind aber nicht erforderlich.

Der Kinderkrimi ist in acht kurze Kapitel unterteilt und die Handlung einfach gehalten.

Neben dem Erfolgserlebnis selbständig zu lesen, gibt es am Ende der Kapitel Fragen zu beantworten. Dies sorgt für Abwechslung und lädt ein, selber zu kombinieren und mitzurätseln.

Das genaue Beobachten der Illustrationen zahlt sich aus, denn hier verstecken sich wertvolle Hinweise. Die Lösung ergibt sich dann aus dem Folgetext.

Das Besondere bei diesen Leseprofi-Bänden ist aber "erstes Englisch" lernen.

Den deutschen Text ergänzen englischen Passagen, z. B. Grußformeln, Dialoge usw. Diese sind rot und fett gedruckt, um sich vom Rest abzuheben.

Die meisten Teile sind selbsterklärend. So sprechen alle (außer Watson) ausschließlich Englisch und im Dialog mit dem Gegenüber oder Watsons Erläuterungen wird der Inhalt verständlich.

Leider gibt es - im Gegensatz zu den ersten drei Ratekrimis - am Ende kein Glossar.

Dieses kann aber auf der Homepage des Verlages heruntergeladen werden.

Zu den ersten drei Büchern werden zudem die englischen Teile dort chronologisch vorgelesen (nicht einzeln abrufbar).

Es gibt keinerlei Aussprachehilfen.

Somit ist dieser Band für blutige Anfänger nicht so gut geeignet.

Die Charaktere sind sympathisch und authentisch. Lesenden können sich mit ihnen gut identifizieren.

Die beiden Junior-Detektive stehen ganz schön unter Zeitdruck. Sie sammeln Spuren, untersuchen den Tatort und stellen Theorien auf. Wie echte Profis.

Sogar Nachbarmädchen Shirley glaubt ihnen endlich! Ein toller Abschluss des Running Gags.

Das Abenteuer wird kurzweilig und unterhaltsam erzählt. Der Fall ist aber nicht so interessant wie die vorherigen.

Am Ende reicht es nur noch für 3 von 5 Raben.



Fazit:

Ein unterhaltsamer Kinderkrimi mit sympathischen Charakteren.

Fragen und coole Illustrationen laden ein zum Mitknobeln.

Mit den vorherigen Bänden kann dieses Büchlein (Aufbau und Story) nicht mithalten.



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Rezensiertes Buch: "Duden Leseprofi - Erstes Englisch - Sherlock Junior und die Raben vom Tower of London" aus dem Jahr 2019

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2022

Ausbaufähiger Suchspaß mit Donald und seinen Freunden.

Disney: Wo ist Donald? – Wimmelbuch mit Donald Duck
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Inhalt:

In Onkel Dagoberts Geldspeicher, auf den Straßen Entenhausens aber auch im verschneiten Gebirge herrscht wimmliges Gewusel!
Aber wo steckt Donald?


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre


Mein Eindruck:

Den ...

Inhalt:

In Onkel Dagoberts Geldspeicher, auf den Straßen Entenhausens aber auch im verschneiten Gebirge herrscht wimmliges Gewusel!
Aber wo steckt Donald?


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre


Mein Eindruck:

Den Buchvorsatz zieren viele große Donaldköpfe mit den verschiedensten Gesichtsausdrücken. Einmal umgeblättert wird es jedoch kniffliger.
Die elf Suchbilder, die jeweils eine Doppelseite ausfüllen, sind wunderbar wuselig und oftmals muss man mehrfach hinschauen, um Donald zu entdecken. Verschiedene Szenarien "Oma Ducks Bauernhof", Wilder Westen", "mittelalterliche Burg" oder "am Strand" sorgen thematisch für Abwechslung.

Zusätzlich zu der Aufgabe, Donald zu finden, enthält jedes Wimmelbild weitere Figuren zum Entdecken.

Leider sind diese erst abschließend aufgelistet und man muss immer hin und her blättern.

Weiteres Manko: zu Beginn werden in kurzen Steckbriefen auch weitere Bewohner Entenhausens vorgestellt. Jedoch nicht alle, die laut Listen gesucht werden. Auf Oma Ducks Bauernhof beispielsweise soll Ziegenbock Billy gefunden werden. Es wird allerdings nur der Name genannt. Ein zusätzliches Bild wäre hilfreich gewesen. Ähnlich ist es bei A-Hörnchen und B-Hörnchen, Primus von Quack, Bürgermeister Bleibtreu uva. Wie soll man Professor Wunderlich finden, wenn man keine Ahnung hat, wie er aussieht?

Zu guter Letzt gibt es eine Übersicht mit den Lösungen. Die Bilder sind sehr klein und man muss genau hinschauen, welche Figur der rote Kreis markiert.

Ein lustiger Zeitvertreib, jedoch ist der Aufbau ungeschickt und ein paar zusätzliche Aufgaben hätten für noch mehr Suchspaß gesorgt.


Fazit:

Kurzweiliger Suchspaß nach bekanntem Prinzip mit tollen Wimmelbildern. Nicht außergewöhnlich aber unterhaltsam.

Die Umsetzung weiterer Suchaufgaben ist leider durchgefallen.

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Rezensiertes Buch: "Wo ist Donald? Der große Wimmelspaß" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2022

Eine lustige Geschichte über das Wachbleiben. Mit regenbogenbunten Illustrationen. Das Ende konnte nicht überzeugen.

Agathe bleibt wach
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Inhalt:

Agathe ist eine Nachteule.

Sie schläft am Tag und ist dafür die ganze Nacht lang hellwach.

Heute aber ist alles anders, denn Agathe möchte wach bleiben, um den Tag mit ihren Freunden zu verbringen. ...

Inhalt:

Agathe ist eine Nachteule.

Sie schläft am Tag und ist dafür die ganze Nacht lang hellwach.

Heute aber ist alles anders, denn Agathe möchte wach bleiben, um den Tag mit ihren Freunden zu verbringen.

Agathe ist die erste Tageule der Welt!

Doch so leicht ist das Wachbleiben nicht.

Irgendwann wird die Nachteule schrecklich müde und alle "Wachmacher" wie beispielsweise im kalten Bach baden oder Erschrecken helfen nicht.

Was können die Freunde unternehmen, um Agathes Müdigkeit zu überlisten?



Altersempfehlung:

etwa ab 3 Jahre



Illustrationen:

Die Versuche, Agathes Müdigkeit zu überlisten, werden herrlich lustig in den Zeichnungen dargestellt.

Regenbogenbunte, mit viel Liebe zum Detail und in knalligen Farben gestaltete Illustrationen ergänzen das Abenteuer.

Und so wird spätestens bei der Farbwahl klar: dies ist keine Gute-Nacht-Geschichte!



Mein Eindruck:

Das turbulente Abenteuer wird mit viel Humor erzählt. Herrlich schräg und irre witzig gestalten sich die Versuche, Agathe wachzuhalten.

Leider hat die Methode, die letztendlich dazu führt, dass Agathe im Gegensatz zu ihren Freunden auch am Abend noch hellwach ist, mir gar nicht gefallen.



SPOILER!

Die Nachteule entdeckt auf dem Waldboden einen Becher und trinkt die braune Brühe (weil es Menschen auch so machen).

Kleine Zuhörer:innen waren ebenso verwundert über das "Heilmittel" gegen Müdigkeit wie ich. "Dürfen Tiere Kaffee trinken?"

Statt Koffein hätte ich mir eine kindgerechte Lösung für das Problem gewünscht.

Dass Kaffeekonsum nichts für kleine Eulen und auch nichts für kleine Kinder ist, sollte klar sein.

SPOILER ENDE!



Eine Bilderbuchgeschichte mit einem starken Anfang und leider unzureichendem Ende. Daher gebe ich für Agathes Wachbleiben keine (Vor-)Leseempfehlung.



Fazit:

Eine süße Geschichte mit viel Humor, charmanten Charakteren, liebevoll und regenbogenbunt gestalteten Zeichnungen.

Das Ende des Tag-Eulen-Abenteuers allerdings konnte nicht überzeugen.



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Rezensiertes Buch: „Agathe bleibt wach - Eine Geschichte für alle, die noch gaaar nicht müde sind!" aus dem Jahr 2017

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2022

Turbulente und witzige Geschichte mit außergewöhnlichen Charakteren. Vielleicht ein wenig zu gewollt und mit hohen Ansprüchen.

Besuch Aus Tralien
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Inhalt:

Austauschschüler Dave stellt das Leben seiner Gasteltern gehörig auf den Kopf:

Der Australier spricht nur ein einziges Wort, verschlingt ein ganzes Huhn mit nur einem Haps und schläft im Gartenteich ...

Inhalt:

Austauschschüler Dave stellt das Leben seiner Gasteltern gehörig auf den Kopf:

Der Australier spricht nur ein einziges Wort, verschlingt ein ganzes Huhn mit nur einem Haps und schläft im Gartenteich ...

Irgendetwas stimmt doch mit dem Jungen nicht?!?

Die Gasteltern versuchen alles erdenklich Mögliche, um ihn in die Familie zu integrieren.



Altersempfehlung:

Vorlesen bzw. gemeinsames Lesen etwa ab 8 Jahre

zum Selberlesen etwa ab 10 Jahre

(große, teilweise farbige Schrift, Flattersatz, kurze Kapitel, englische Sätze, hoher Bildanteil)



Illustrationen:

Zahlreiche farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Geschichte. Manche hiervon nehmen sogar eine ganze (Doppel-)Seite ein.

Durch geschicktes Spiel mit Farben und Helligkeit erzeugen die Zeichnungen eine ausgelassene und fröhliche Stimmung, aber auch eine gefährliche und düstere Atmosphäre.





Mein Eindruck:



Mit viel Humor wird die Geschichte erzählt. Ganz besonders der mysteriöse Austauschschüler fasziniert. Während die Gasteltern ziemlich lange auf dem Schlauch stehen, ist kleinen Leser:innen schnell klar, dass Dave ein Krokodil ist.

Noch dazu ist er ein gemütlicher und ruhiger Zeitgenosse. Bis auf "Koi" kommt ihm kein einziges Wort über die Lippen. Dafür erhält der Lesende Einblick in seine Gedanken. Diese Passagen sind in grüner Schrift verfasst. So erlebt man nicht nur die Fragen der Gasteltern, sondern auch Daves Verwirrung. Denn auch das Verhalten und die Lebensweise der Deutschen wirken auf ihn mehr als befremdlich. Einzig das Baby in der Familie nimmt Dave so wie er ist und nennt ihn liebevoll "Bokodil".

Während Dave in Deutschland ist, verbringt Piet, der Sohn der Gasteltern, die Zeit bei Daves Familie in Australien. Auch wenn man hiervon nur am Rande etwas mitbekommt, gelingt dem aufgeschlossenen Jungen die Integration dort deutlich besser.

Insgesamt eine interessante Erzählung, die auch erwachsene Vorleser:innen zum Nachdenken bringt.

Man muss sich auf das Fremde einlassen und vielleicht selbst ein wenig wie das Gegenüber werden, um es zu verstehen.

"Unser Planet ist das Lebewesen. Die blaue Erde. Wir sind nicht Fisch, nicht Blume, Krokodil oder Mensch, wir alle zusammen sind das Leben auf dieser Erde." (Piet, vgl. S. 118)

Wie von Martin-Baltscheit-Büchern gewohnt, richtet sich das Abenteuer zwar an junge Lesende, beschert aber auch großen Vorleser:innen ein paar Aha-Momente. Auch "Besuch aus Tralien" ist vielschichtig: unterhaltsam und lehrreich zugleich und obendrein mit einer guten Portion Spannung, denn nicht alle möchten Dave zum Freund. Ein sonderbarer Nachbar hat mit dem Krokodil ganz eigene Pläne.

Leider hat die Geschichte etwas gebraucht, um in Fahrt zu kommen lange Zeit wurde gerätselt, wohin die Reise überhaupt geht. Zuhörer:innen in der vom Verlag empfohlenen Altersgruppe hätten die Lektüre am liebsten abgebrochen. Außerdem wirken die namenlosen Gasteltern sehr angestrengt und gefühlskalt, so dass man selbst mit der Familie nicht recht warm wird.

Für diesen anspruchsvollen Lesespaß zum Schmunzeln, Nachdenken und Philosophieren vergeben wir 3 von 5 Kois.



Fazit:

Themen wie Vorurteile, Toleranz und Integration verpackt in eine witzige und lehrreiche Erzählung, die deutlich macht, dass wir alle unterschiedlich und doch irgendwie gleich sind.

Ein unterhaltsames Abenteuer gegen die Angst vor dem Unbekannten. Aufgrund vieler Botschaften zwischen den Zeilen jedoch für die angegebene Zielgruppe (an 6 Jahre) noch nicht geeignet. Eher ab 10 Jahre.

Farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Geschichte und erwecken die Charakteren zum Leben.



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Rezensiertes Buch: "Besuch aus Tralien" aus dem Jahr 2017

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2022

Eine tierische Satire über Manipulation und Herrschsucht: tiefgründig und mit Witz und Charme erzählt. Ab 10 Jahre!

Lang lebe König Frosch!
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Inhalt:

Vor genau drei Jahren haben Fuchs und Wildschwein ihrer Eintagsfliege versprochen, auf ihr Ei Acht zu geben. Heute ist der große Tag und so sitzen die beiden Freunde am See und warten gespannt ...

Inhalt:

Vor genau drei Jahren haben Fuchs und Wildschwein ihrer Eintagsfliege versprochen, auf ihr Ei Acht zu geben. Heute ist der große Tag und so sitzen die beiden Freunde am See und warten gespannt darauf, dass die kleine Fliege endlich schlüpft.

Doch wer steht plötzlich vor ihnen?

Ein Frosch ... Was für ein unangenehmer und hochnäsiger Zeitgenosse! Und ein trickreicher noch dazu. Der kleine Kerl erklärt sich selbst zum König und Fuchs und Wildschwein zu seinen Untertanen.

Er verlangt ein prächtiges Schloss umgeben von dicken Mauern zum Schutz vor dem Storch und täglich ein opulentes Festmahl.

Durch geschickte Lügen und Manipulation erreicht er absoluten Gehorsam und schafft für sich selbst, ein Leben wie im Schlaraffenland während die anderen schuften.

Ob sich Fuchs und Wildschwein aus dieser Situation befreien können? ...



Altersempfehlung:

etwa ab 10 Jahre zum Selberlesen

laut Verlag ab 6 Jahre

(große teilweise farbige Schrift, kurze Kapitel, hoher Bildanteil, aber: komplexe Handlung, Ironie, Anspielungen und französische Ausdrücke)



Illustrationen:

Es findet sich auf jeder Doppelseite mindestens eine kleine, farbenfrohe Zeichnung. Einige sind sogar ganzseitig. Den detailverliebten und fröhlichen Zeichenstil von SaBine Büchner mögen wir sehr.

Wildschwein und Fuchs sind auch in den Bildern ein schräg-charmantes Duo und der Frosch ist dank grandioser Mimik hervorragend getroffen. Auch eine zuckersüße Eintagsfliege fehlt in diesem Abenteuer nicht.



Mein Eindruck:

Auch wenn dies das zweite Abenteuer von Fuchs und Wildschwein ist, startet man dank kurzem Rückblick problemlos in die Geschichte.

Diese Erzählung widmet sich Themen wie Manipulation und nimmt Hochstapler auf's Korn.

Mit viel Humor und unterhaltsamen Dialogen beginnt das Abenteuer.

Dass der hochnäsige Frosch einen französischen Akzent hat und entsprechend die Satzstellung und Artikel gekonnt durcheinander wirbelt, lässt sich beim Vorlesen hervorragend und überspitzt ausleben.

"Ich rede, wenn es mir passt. Und du redest, wenn ich es erlaube", Dann breitet er die Arme aus: "Denn ich bin die König von die Wald und Herrscher über alle Tiere." (Frosch, vgl. S. 14)

Bei den eingestreuten französischen Worten hätte ich mir für junge Leser:innen in der Fußnote zusätzlich zur Übersetzung eine Aussprachehilfe gewünscht.

Überhaupt empfiehlt sich das Selberlesen etwa ab 10 Jahre. Meines Erachtens sind die vielen Anspielungen und ironischen Zwischentöne vorher kaum zu verstehen und die Pointen zünden nicht. Irrungen und Wirrungen lassen auch mich als Erwachsene das eine oder andere mal stutzen und einen Abschnitt nochmals lesen. Welche Lüge hat vielleicht doch einen wahren Kern? Warum fallen Fuchs und Wildschwein zum wiederholten Mal auf den Frosch herein?

Eine tierische Satire, die als Kinderbuch daherkommt, reichlich Stoff für anschließende Gespräche bietet, aber eher erwachsene Vorleser:innen unterhält.

Die Geschichte besticht durch viele Dialoge und Wendungen. Denn der Frosch wird nicht müde, mit immer neuen Lügengebilden seine Untergebenen hinter's Licht zu führen.

"Nur eins steht fest im Leben und das ist: Veränderung. Alles verändert sich. Vertraut dem Frosch, denn ich verändere euer Leben in Glück. Lang lebe die Republik!" (Frosch, vgl. S. 56)

Doch die beiden Freunde versuchen den Frosch mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Zwischen den Zeilen lesen vermutlich nur die älteren Kinder und damit man sich nicht alles zusammenreimen muss, wird die Moral am Ende in einfachen Worten präsentiert:

Glaube nicht alles, was man dir erzählt. Setze dich gegen Lügen und das Böse in der Welt zur Wehr!

Auch reicht dieses Abenteuer der beiden Freunde nicht ganz an das erste heran.



Fazit:

Ein Kinderbuch für Erwachsene: tiefgründige und sarkastische Dialoge, bei denen viele Anspielungen von jüngeren Leser:innen kaum zu verstehen sind.

Das Thema "Manipulation" wird spannend umgesetzt und die Geschichte mit ihren herrlich schrägen Charakteren sorgt im Nachhinein für Gesprächsstoff.

Farbenfrohe Illustrationen erwecken die Figuren zum Leben.



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Rezensiertes Buch: "Lang lebe König Frosch!" aus dem Jahr 2020

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