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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2025

Geniale Adaption des fesselnden Krimi-Klassikers: spektakulär, atmosphärisch und tiefgründig.

Agatha Christie Classics: Tod auf dem Nil
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Inhalt:

Die Millionenerbin Linnet Ridgeway verbringt mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Simon Doyle die Flitterwochen in Ägypten.

Doch auf Schritt und Tritt werden sie von seiner eifersüchtigen Verflossenen ...

Inhalt:

Die Millionenerbin Linnet Ridgeway verbringt mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Simon Doyle die Flitterwochen in Ägypten.

Doch auf Schritt und Tritt werden sie von seiner eifersüchtigen Verflossenen Jacqueline De Bellefort verfolgt.

Das junge Paar flüchtet sich heimlich auf eine Nil-Kreuzfahrt ... doch auch hier ist überraschend Simons Ex-Verlobte Jacqueline an Bord.

Es dauert nicht lange und die junge, bildschöne Linnet wird tot aufgefunden.

Hercule Poirot - bisher nur stiller Beobachter - übernimmt die Mordermittlungen.

Doch die Hauptverdächtige besitzt nicht nur ein wasserdichtes Alibi, obendrein hat fast jeder der Passagiere ein handfestes Motiv ...


Comic-Reihe:

Der Verlag listet diesen Comic unter der Rubrik "Agatha Christie Classics". Nach "Mord im Orientexpress", "Die Tote in der Bibliothek" und "Hercule Poirots Weihnachten" ist dies der vierte Band der Reihe.

Ein weiterer ist bereits angekündigt: "Die Morde des Herrn ABC" und somit in der Reihe der vierte Hercule-Poirot-Krimi.

In Belgien und Frankreich ist die Agatha-Christie-Classics-Reihe bereits weit fortgeschritten, was Hinweise erlaubt auf die nächsten Krimis


Mein Eindruck:

Bei "Mord im Orientexpress" stammte das Szenario von Benjamin von Eckartsberg und die Zeichnungen nebst Kolorierung von Chaiko.

Dieser Krimi jedoch ist wie bereits "Hercule Poirots Weihnachten" eine Zusammenarbeit von Isabelle Bottier (Szenario) und Callixte (Zeichnungen) sowie neu hinzugekommen Fabien Alquir (Farben).

Während die Figur des Hercule Poirot in "Mord im Orientexpress" kantig und - passend zur Stimmung - extrem düster und zerrissen wirkt, zeichnet der französische Illustrator Callixte den belgischen Privatermittler weicher, fröhlicher. Insgesamt wirkt Poirot viel zugänglicher.

Insgesamt werden die Aktionen und Reaktionen der Charaktere durch ausdrucksstarke Mimik und Gestik sowie mit wechselnden Perspektiven sehr gut unterstrichen.

Dialoge und Bilder gehen Hand in Hand und die exotischen Kulissen werden hervorragend in Szene gesetzt. Eine durchgehend eindrucksvolle Atmosphäre. Die Darstellung der Tempelanlage ist beeindruckend.

Timing und Dynamik kommen in den Zeichnungen sehr gut zur Geltung. Besonders die verschiedenen Schüsse werden eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Der etwa sechzig Seiten umfassende Comic bleibt der literarischen Vorlage im Hinblick auf Story und Abläufe im Kern treu.

Die Story beinhaltet zudem alle Facetten eines guten Kriminalfalles:

Intrigen, Täuschungen und Lügen, (Familien-)Geheimnisse, Habsucht und Eigennutz sowie typische Merkmale, z. B. Zeugenvernehmungen, weitere Todesfälle und selbstverständlich die Versammlung aller Mitreisenden, um abschließend die Auflösung des Falles zu präsentieren.

5 von 5 Sterne für diese gelungene Adaption!


Fazit:

Einer meiner liebsten Christie-Krimis:

exotische Kulisse, reichlich Irrungen/Wirrungen und dabei spannend bis zur letzten Seite.

Was für ein geniales Alibi und eine bildgewaltige Umsetzung!


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Rezensiertes Buch: "Agatha Christie Classics: Tod auf dem Nil" bei Carlsen Comics

Comic-Adaption aus dem Jahr 2025

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2025

Klassiker großartig für die kleinsten Leser in Szene gesetzt durch ausdrucksstarke, farbenfrohe Illustrationen.

Ostergedicht
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Inhalt:

Das bekannte Ostergedicht von Christian Morgenstern zeigt sich mit Illustrationen von Pe Grigo in neuem Gewand.

Lesende begleiten den eifrigen Osterhasen bei seinem Lauf und später die fröhlichen ...

Inhalt:

Das bekannte Ostergedicht von Christian Morgenstern zeigt sich mit Illustrationen von Pe Grigo in neuem Gewand.

Lesende begleiten den eifrigen Osterhasen bei seinem Lauf und später die fröhlichen Kinder bei der Ostereiersuche.


Ein im Kindermann Verlag erschienenes Bilderbuch aus der Reihe "Poesie für Kinder".


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen/Covergestaltung:

Bereits optisch ist "Ostergedicht" ein wahrer Bilderbuchschatz:

In orangefarbenes Halbleinen gebunden und von großem Format gibt bereits das Cover einen zauberhaften Vorgeschmack auf die farbenfrohen Zeichnungen im Innern.

Die fröhlich-frechen Illustrationen von Pe Grigo bringen die Augen der kleinen und großen Lesenden zum Leuchten.

Sie geben den rasanten Lauf des Osterhasen und die fröhliche Ostereiersuche des kleinen Kurtchen ganz wunderbar wieder.

Zudem finden sich in den Bildern liebevolle Details und amüsante Kleinigkeiten.

Die kurzen Reime fügen sich harmonisch in die Illustrationen ein.


Mein Eindruck:

Die einzelnen Zeilen des Gesichts sind über viele Seiten verteilt, so dass den Illustrationen ausreichend Raum gegeben wird.

Abschließend wird das Gedicht zudem kompakt auf einer Seite gezeigt und es gibt weitere Infos zum Autor und zur Illustratorin.

Besonders das Zusammenspiel von Text und Bildern gefällt sehr und die Zeichnungen vertiefen die kurze Handlung noch ein wenig.

Ein wunderschönes österliches Bilderbuch, welches bereits den kleinsten Lesenden bzw. Zuhörenden die Welt der Poesie näher bringt.

Die fröhliche Kombination aus Wort und Bild sorgt für ein unterhaltsames Lesevergnügen für Mädchen und Jungen, für Jung und Alt.

Wir geben für dieses mit viel Liebe zum Detail gestaltete Bilderbuch 5 von 5 kunterbunte Ostereier!


Im Kindermann Verlag sind weitere Bücher unter anderem in den Reihen "Poesie für Kinder" und "Weltliteratur für Kinder" erschienen.


Fazit:

Das heitere Gedicht wird ganz zauberhaft in Szene gesetzt dank ausdrucksstarker und farbenfroher Illustrationen.

Ein Bücherschatz zum Vorlesen oder Selberlesen. Und natürlich auch hervorragend geeignet für's Osternest


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Rezensiertes Buch: "Ostergedicht" aus dem Jahr 2024

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2025

Kein typischer Wohlfühlroman: verzwickte Beziehungen, Familiengeheimnisse und teilweise bedrückende Stimmung.

Verliebt in Stockholm
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Inhalt:

Die junge, talentierte Geigerin Mira strebt auf der Karriereleiter die nächste Sprosse an.

Zudem führt sie eine Beziehung mit Alessandro, einem weltberühmten Geiger.

Doch leider lassen sowohl ...

Inhalt:

Die junge, talentierte Geigerin Mira strebt auf der Karriereleiter die nächste Sprosse an.

Zudem führt sie eine Beziehung mit Alessandro, einem weltberühmten Geiger.

Doch leider lassen sowohl sein Lebensstil als auch seine Karriereziele kaum Hoffnung auf eine gemeinsame, glückliche Zukunft.

Während der Vorbereitungen auf eine wichtige Konzertreihe tritt unerwartet Miras Jugendliebe William wieder in ihr Leben.

Zeitgleich zwingt eine Schulterverletzung Mira dazu, ihre Vorbereitungen für den nächsten Karriereschritt auf Eis zu legen.

Plötzlich steht die Geigerin vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens …


Mein Eindruck:

Immer im (Kapitel-)Wechsel begleitet man Mira in der Gegenwart und vierzehn Jahre zuvor.

Sie ist ein unsteter und nicht immer sympathischer Charakter. Einige Handlungen sind nachvollziehbar, andere sorgen für Kopfschütteln.

Das Hin- und Hergerissensein zwischen Alessandro und William ist oft zu gewollt.

Der Stargeiger ist von Beginn an ein Egoist und Frauenheld, nur auf seine Karriere fokussiert und mit seinem toxischen Handeln hält er Mira konsequent auf Abstand und vertröstet sie mit leeren Phrasen, was zu einer Art Abhängigkeit führt. Sympathiepunkte sucht man bei ihm vergeblich. Die Frage, für wen Mira sich entscheiden soll, stellt sich mir gar nicht erst.

Die Reise in die Vergangenheit wird erweitert durch eine interessante Spurensuche: Mira versucht herauszufinden, ob und wie viele Frauen bereits auf der Guarneri-Geige gespielt haben, da sie eine Art Verbundenheit und Vertrautheit beim Spielen verspürt.

Bei all den familiären Problemen und Schicksalsschlägen sowie gesundheitlichen Problemen rückt die (erste) Verliebtheit schnell in den Hintergrund.

Stellenweise harte Thematik und dramatische Ereignisse, die bis zum Ende nur angedeutet werden, um zum Weiterlesen zu animieren.

Auf der Buchrückseite heißt es:
"Bezaubernder Roman über die Macht der ersten Liebe und den Mut, seinem Herzen zu folgen."

Wer nun allerdings einen locker-leichten Liebesroman erwartet, wird bereits nach wenigen Kapitel enttäuscht.

Vielmehr ist es ein Roman für einen kurzweiligen Lesenachmittag, der zwar unterhält, aber kaum nachhaltig beeindruckt.


Fazit:

Kurzweilige Geschichte, aber kein typischer Liebesroman.

Titel, Cover und Klappentext versprechen eine heitere, hoffnungsvolle Story und sympathische Charaktere.

Doch die Entscheidungsfrage stellt sich kaum. Vielmehr stehen Missverständnisse und mangelnde Kommunikation im Fokus und es herrscht durchgehend eine beklemmende Stimmung.


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Rezensiertes Buch: "Verliebt in Stockholm" aus dem Jahr 2025

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2025

Cosy Crime mit historischem Setting für zwischendurch: interessanter Ermittler, Mordfall unspektakulär, teilweise undurchsichtig.

Der Tote in der Crown Row
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Inhalt:

Im Herzen von London ist der Temple-Bezirk zu finden.

Mit seinen alten Gebäuden und eigenen Gesetzen und Vorschriften ist er das Zentrum der englischen Juristen und zudem ein Ort an dem Mord ...

Inhalt:

Im Herzen von London ist der Temple-Bezirk zu finden.

Mit seinen alten Gebäuden und eigenen Gesetzen und Vorschriften ist er das Zentrum der englischen Juristen und zudem ein Ort an dem Mord seit Jahrhunderten nur in der Theorie und in Fallbüchern vorkommt.

Alles ändert sich, als im Mai 1901 der Kronanwalt Sir Gabriel Ward bei einem morgendlichen Spaziergang durch die verwinkelten Straßen des Temple-Bezirks über die Leiche des Lordoberrichters Norman Dunnings stolpert.

Da die Polizei aufgrund besonderer Gesetzgebung im Temple-Bezirk keinelei Befugnisse besitzt, wird Sir Gabriel Ward mit den Ermittlungen betraut.

Ob seine gewohnte Methode aus Logik und Faktenanalyse ihm bei der Aufklärung weiterhelfen kann?

Schnell findet er heraus, dass nicht nur der Temple, sondern auch Mord eigenen Gesetzen unterliegt. Zudem verstecken sich hinter den schweren Eichentüren und dicken Mauern zur Wahrung von Ansehen und Integrität mehr dunkle Geheimnisse, als man zählen kann ...


Mein Eindruck:

Dies ist der erste Fall für Kronanwald Sir Gabriel Ward.

Der Untertitel "Ein Fall für Sir Gabriel Ward" lässt sowohl auf einen Reihenauftakt schließen und zeigt zudem Parallelen zu den Werken der Queen of Crime.

Krimi-Fans dürfen sich freuen auf einen Ermittler, der - ähnlich wie Hercule Poirot - zur Genauigkeit, Besonnenheit und kristallklaren, logischen Denkweisen tendiert. Akribisch genau und mit einigen schrulligen Eigenarten ausgestattet (exakte Ausrichtung aller Gegenstände auf seinem Schreibtisch) nimmt er Lesende mit in eine interessante, historisch belegte Welt eines nahezu autonomen Bezirks innerhalb Londons. Der Autor vergleicht den "Temple" mit dem Vatikan in Rom.

Da die Polizei keinerlei Befugnisse besitzt, wird Gabriel kurzerhand zum Ermittler und Constable Wright zu seinem - etwas blassen - Sidekick.

Der Mordfall wirkt mysteriös, an Verdächtigen mangelt es nicht und wie bei vielen Krimis tappt man auch hier lange im Dunkeln.

Es wird sich ewig an bestimmten Punkten aufgehalten, die für die Ermittlungen wichtig sein können; beispielsweise an der Tatsache, dass der Richter tadellos gekleidet, aber ohne Schuhe und ohne Strümpfe aufgefunden wurde.

Gäbe es eine Checkliste für erfolgreiche Kriminalromane, hätte man an dieser Stelle bereits einige Punkte abgehakt.

Leider driftet die Handlung schnell ab und der Fokus liegt plötzlich auf einer Gerichtsverhandlung zu einem Urheberrechtsfall. Es wird undurchsichtig, verwirrend und irgendwann uninteressant.

Auch wenn am Ende (sehr übereilt auf den letzten Seiten) alle Fäden zusammenlaufen und ganz fix die überraschende Auflösung präsentiert wird: über viele Kapitel hinweg fragt man sich nach dem Sinn des Ganzen und die Story dümpelt vor sich her.

Protagonist, Kulisse usw. bieten viel Potential, das dann leider nicht ausreichend genutzt wurde.

So bleibt am Ende ein typisch englischer Krimi mit einem faszinierenden Ermittler, aber einem unspektakulären Fall.

3,5 von 5 Sternen.


Fazit:

Eher historischer Roman als Krimi. Interessant und unterhaltsam für zwischendurch, aber leider nur guter Durchschnitt, da die Story nicht überzeugt.


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Rezensiertes Buch: "Der Tote in der Crown Row - Ein Fall für Sir Gabriel Ward" aus dem Jahr 2025

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2025

Ein absurdes und witziges Abenteuer: turbulent und phantasievoll mit traumhaften Illustrationen.

Der 35. Mai
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Inhalt:

Konrad muss einen Aufsatz über die Südsee schreiben.

Wie soll er das nur anstellen? Wenn man noch nie dort war und keine Ahnung hat, wie es in der Südsee aussieht!

Zum Glück weiß sein verrückter ...

Inhalt:

Konrad muss einen Aufsatz über die Südsee schreiben.

Wie soll er das nur anstellen? Wenn man noch nie dort war und keine Ahnung hat, wie es in der Südsee aussieht!

Zum Glück weiß sein verrückter Onkel, der Apotheker Ringelhuth, für jedes Problem eine passende Lösung.

Kurzerhand nimmt der Onkel seinen Neffen mit auf eine abenteuerliche Reise in die Südsee ... hoch zu Ross auf einem rollschuhfahrenden, sprechenden Zirkuspferd.

Alles Humbug?

Nicht am 35. Mai! Denn an diesem Tag sind allerhand kuriose Dinge möglich.


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Illustrationen:

Insgesamt hat Isabel Kreitz vier Erich Kästner Geschichten als Comic umgesetzt.

Ausgezeichnet wurde sie - wohlverdient - mit dem Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin sowie für "Der 35. Mai".

Ursprünglich wurden die Geschichten von Erich Kästner illustriert von Walter Trier.

Isabel Kreitz bleibt nahe an den lieb gewonnenen, schwarz-weißen Originalzeichnungen,nimmt einige Szenen nahezu identisch auf und verleiht den Bildern behutsam einen individuellen Strich.

Eine kleine (zusätzliche) Hommage ist in den regenbogenbunten Bildern zu finden.

Beim Betrachten der wunderschönen und intensiven Buntstiftzeichnungen fühlt man sich, als wäre man selbst mittendrin im Abenteuer.

Timing und Panel-Gestaltung sind ausgefuchst und lassen die Phantasiewelten lebendig werden.

Die abschließenden Zeichnungen runden die Erzählung perfekt ab: Ringelhuth schaut beim schlafenden Konrad vorbei und hält den Aufsatz über die Südsee in Händen. Beim Lesen kann man ihm dann über die Schulter schauen und das Abenteuer ein zweites Mal aus der persönlichen Sicht des Jungen erleben.


Mein Eindruck:

Die Charaktere sind so vielfältig und phantasievoll angelegt wie die Handlung.

Heimlicher Liebling ist Negro Kaballo - ehemaliges Zirkuspferd mit einer Rollschuhnummer im Zirkus Sarasani - das unglaublich höflich und zuvorkommend ist. Selbstverständlich spiegeln Konrad und sein Onkel dieses Verhalten wider.

Mit reichlich Tempo wird die Reise des Trios erzählt.

Logik und Rationalität sollte man direkt am Eingang abgegeben, d. h. bevor man durch die Türen des geschnitzten Schrankes aus dem 15. Jahrhundert geht und plötzlich in einer Blumenwiese geradezu versinkt als wäre man eine Ameise.

Es folgt eine Absurdität nach der anderen: "Schlaraffenland: Eintritt frei, Kinder die Hälfte" (vgl. S. 22)

Völlig verrückt und dabei unfassbar phantasievoll!

Bereits die Reise zur Südsee ist herrlich unterhaltsam gestaltet. Die amüsanten Dialoge und kleinen, liebenswerten Sticheleien lockern das Abenteuer zusätzlich auf.

Zwischen den Zeilen ist Platz für zeitlose Gesellschaftskritik, beispielsweise in der Art, dass Kinder das Verhalten Erwachsener ihnen gegenüber kritisieren, aber auch, dass man sich - egal was andere denken - seine Phantasie und Flausen im Kopf auch bis in's hohe Alter bewahren sollte.

Immer wenn man denkt, noch skurriler kann es nicht mehr werden, wird man eines Besseren belehrt: plötzlich sitzt man neben Julius Cäsar und Napoleon und schaut sich im Colosseum ein Tennisspiel an.

So unkonventionell wie Onkel und Neffe zur Südsee gelangt sind, so ungewöhnlich - geradezu magisch - ist auch die Rückreise.

"Die Wunder werden nur vollbracht von dem, der sich nicht wundert."
(Häuptlicng Rabenaas, vgl. S. 93)

Ein unterhaltsames Lesevergnügen für Jung und Junggebliebene.


Fazit:

Amüsant und vollkommen absurd!

Ein phantasievolles und schräges Abenteuer, eindrucksvoll umgesetzt als Comic.


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Rezensiertes Buch: "Der 35. Mai - als Comic" aus dem Jahr 2018

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