Eine Geschichte über Veränderungen, Fortschritt und dessen Folgen, Zusammenhalt und Freundschaft!
Rotzhase & Schnarchnase - Das Tal wird kahlInhalt:
Hase traut seinen Augen kaum, als er die Baumstümpfe entdeckt.
Wohin sind all die Bäume verschwunden? In den Süden geflogen zum Überwintern?
Doch Bär erklärt, dass Bäume nicht fliegen können.
Hat ...
Inhalt:
Hase traut seinen Augen kaum, als er die Baumstümpfe entdeckt.
Wohin sind all die Bäume verschwunden? In den Süden geflogen zum Überwintern?
Doch Bär erklärt, dass Bäume nicht fliegen können.
Hat vielleicht ein Monster mit seinen riesigen Zähnen die Bäume verschlungen?
Die Freude sind ratlos bis ein lautes KRACKS durch die Stille des Waldes ertönt.
Grund hierfür sind neue Waldbewohner, die ganz eigene Pläne für die Gestaltung des Waldes mitbringen.
Covergestaltung/Farbgestaltung und Illustrationen:
Inzwischen gibt es vier Bände von Rotzhase und Schnarchnase und jeder umfasst eine andere Jahreszeit. Dementsprechend angepasst ist die farbliche Gestaltung. "Das Tal wird kahl" ist das Herbstbuch und neben den schwarz-weiß Illustrationen in orange gehalten.
Bereits das Cover zeigt im herbstlichen Laub die Freunde Bär (ratlos und fragend) und Hase (mal nicht grummelig sondern sichtlich erschrocken) neben einem Baumstumpf als Überbleibsel nach einer Rodung.
Die Illustrationen erstrecken sich über halbe bis ganze Seiten und greifen durch das herbstliche orange in Kombination mit den schwarz-weißen Bildern die Farbvielfalt des Laubwaldes und seiner Bewohner gut auf.
Der jeweilige Text liegt inmitten der Bilder, stört aber nicht beim Betrachten.
Die Gestaltung der Tiere gefällt mir sehr gut. Bär mit klimpernden Wimpern und pausbackig und Hase mit seinen riesigen Ohren immer griesgrämig dreinblickend oder sich fürchterlich aufregend. Hases Mimik ist einfach nur herrlich und sorgt immer wieder für Lacher.
Altersempfehlung:
ab 5 Jahre (zum Vorlesen)
oder für geübte Leser von 6 bis 8 Jahren, denn die Schrift ist recht groß und auf jeder Seite nicht zu viel Text
Fazit:
Hase und Bär könnten unterschiedlicher nicht sein:
Hase regt sich furchtbar über die verschwunden Bäume auf während Bär erst einmal in Ruhe frühstücken möchte:
"Sorgen helfen nicht weiter. Ein gutes Frühstück schon."
Die Folgen der Waldrodung sind nicht nur die fehlende Bäume (Grünspecht ist nun obdachlos) sondern auch ein umgeleiteter Fluss, welcher Teile des Tals flutet (Hase, Maus und Maulwurf haben nun ebenfalls kein Zuhause mehr).
Mit den riesen Zähnen hatten die Freude tatsächlich Recht:
Ein mit Plänen und Helm ausgestatteter Biber möchte den Wald neu gestalten.
"Der Fortschritt macht alles ... neuer! Und größer! Und besser!"
Und für (fast) alle ist er nur von Vorteil.
Die Geschichte macht deutlich, wie wichtig es ist, auf die Umwelt zu achten und sie zu schützen. Blinde Zerstörung (auch wenn teils unbeabsichtigt und nicht bis zum Ende durchdacht) gefährdet den Lebensraum und das Wohl aller.
Wer zu Beginn der Geschichte noch gegen den Biber und seine arrogante Art ist ("Der Damm hat auch Nachteile für Maulwürfe, Mäuse und Wühlmäuse. Aber das sind kleine und unwichtige und dumme Tiere. Also, an die Arbeit! ... Hör auf, mich Monster zu nennen. Ich bin ein Biber, und Biber sind sehr wichtige und erfolgreiche Tiere!") bekommt am Ende doch Mitleid mit dem kleinen Kerlchen ("Also arbeitest du hart, bist immer müde und hast keine Freunde. Und wenn du frei hast, sitzt du allein in diesem nassen, kalten Loch. Armer Castor.")
Trotzdem bleibt der Humor nicht auf der Strecke und der erhobene Zeigefinger wird von Kindern nicht negativ wahrgenommen.
Thematisch gefallen mir "Ein Wicht vor Gericht" und "Das Tal wird kahl" am besten.
Bär und Hase sind ein tolles - wenn auch ungleiches - Gespann und man freut sich auf ein nächstes Abenteuer. Ob nach Winter, Frühling, Sommer und Herbst noch etwas kommt ...?
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Rezensiertes Buch: „Rotzhase & Schnarchnase - Das Tal wird kahl" dem Jahr 2019