Unterhaltsame und turbulente Geschichte: alltägliches Familienchaos trifft auf politische Anspielungen und Ironie.
Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hatInhalt:
Oma, Mama und Schwester Luisa möchten bei einem Wellness-Tag mal so richtig entspannen.
Mit wildfremden, nackten Menschen zusammensitzen und schwitzen? Was für eine Zeitverschwendung.
Nesthäkchen ...
Inhalt:
Oma, Mama und Schwester Luisa möchten bei einem Wellness-Tag mal so richtig entspannen.
Mit wildfremden, nackten Menschen zusammensitzen und schwitzen? Was für eine Zeitverschwendung.
Nesthäkchen Tiffany bleibt lieber mit den Männern der Familie zu Hause.
Kein Problem, denn Papa ist ein Profi-Papa. Und Opa und Bruder Max sind ja auch noch da.
Eigentlich will auch Papa ein wenig entspannen und in Ruhe sein Buch lesen.
Doch dann steht Tiffany, eingewickelt in ein Handtuch, vor ihm und berichtet von einem klitzekleinen Problemchen ...
Altersempfehlung:
ab 8 Jahre
Covergestaltung/Illustrationen:
Hochrote Wangen, schiefes und peinlich berührtes Grinsen ...
Doch die kleine Tiffany schaut so goldig aus, dass man ihr nicht böse sein kann. Eingewickelt in ihr Handtuch könnte sie glatt als Meerjungfrau durchgehen.
Bei der Familie ist Chaos vorprogrammiert und Papas Gesichtsausdruck spricht Bände
Ein Cover, das neugierig macht.
Im Innern ergänzen wunderschöne, farbenfrohe Illustrationen die turbulenten Ereignisse. Den liebevollen, detaillierten Zeichenstil von Astrid Henn mögen wir sehr.
Wieder finden sich kleine Hinweise auf andere Bücher des Autors (Luisa nimmt zum Wellness die Graphic Novel "Quality Land" mit) oder andere liebevolle Details.
In diesem Band hat die älteste Tochter wieder eine neue Haarfarbe. Nach Grün, Pink und Türkis ist die Mähne nun pechschwarz.
Über weitere Anspielungen (ein Känguru oder NEINhorn, Schnapspralinen oder falsch zugeordnete Zitate) hätte ich mich sehr gefreut.
Mein Eindruck:
Dieses Büchlein ist Teil der "Der Tag, an dem …"- Reihe. Alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.
Im Fokus steht der alltägliche Familien-Wahnsinn: Mama, Papa, Tochter Tiffany (6), Sohn Max (12) und die älteste Tochter Luisa (17) sowie die Großeltern.
Nach Oma mit kaputtem Internet, Opa mit defektem Wasserkocher und dem heiklen Vater-Tochter-Gespräch widmet sich Marc-Uwe Kling nun Nesthäkchen Tiffany. Die Kleine ist zuckersüß und mit ihrer ehrlichen, direkten Art fast schon altklug.
Bei Kinderbüchern von Marc-Uwe Kling weiß man nie so genau, welche Richtung die Handlung einschlägt. Auch dieses Mal wird es politisch (Merkel, Gendern) und ganz besonders Tiffanys einfache und kindgerechte Erklärung von Ironie hat mir sehr gefallen.
Wie auch bei den Büchern für große Lesende gilt auch für Marc-Uwe Klings Kinderbücher: Den schrägen Humor muss man mögen.
Einige Anspielungen verstehen jüngere Kinder vermutlich nicht. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 6 Jahre, aber ich würde es auf etwa 8 Jahre hochstufen.
Die Handlung ist - wenn man die eingeschobenen Erklärungen weglässt - kurz und knapp. Aus Versehen flutet Tiffany das Badezimmer und dank nachfolgender Missgeschicke und (wenig) hilfreicher Ratschläge von Opa und Bruder Max versinkt die Familie zunächst im Wasser-Chaos.
Tiffanys Überschwemmung (die ziemlich ausufert) kann nicht ganz mit Omas Internet-Lahmlegung und Papas Aufklärungsgespräch mithalten.
Dennoch eine turbulente und unterhaltsame Geschichte für die ganze Familie.
Was bleibt, ist zudem ein Ohrwurm von "Küssen verboten" von den Prinzen. Dieses Lied ist tatsächlich immer noch erstaunlich bekannt und hat es schon vor der Lektüre dieses Buches in die Playlist des Kindes geschafft.
Fazit:
Turbulent, tiefgründig und total schräg.
Lustiger Lesespaß für Jung und Alt!
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Rezensiertes Buch: „Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat" aus dem Jahr 2022