Profilbild von fernweh_nach_Zamonien

fernweh_nach_Zamonien

Lesejury Star
offline

fernweh_nach_Zamonien ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fernweh_nach_Zamonien über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2022

Eine lehrreiche und unterhaltsame Erzählung, die Groß und Klein zum Nachdenken bringt. Wunderschön und atmosphärisch illustriert.

Krähe und Bär
0

Inhalt:

Der Bär im Zoo hat es gut: immer genug zu Fressen, ein Leben wie im Schlaraffenland! Das zumindest denkt die kleine Krähe.

Hingegen der Bär sehnt sich nach einem Leben ohne Gitter und Grenzen. ...

Inhalt:

Der Bär im Zoo hat es gut: immer genug zu Fressen, ein Leben wie im Schlaraffenland! Das zumindest denkt die kleine Krähe.

Hingegen der Bär sehnt sich nach einem Leben ohne Gitter und Grenzen. Frei sein ... so frei wie die Krähe! Das ist sein Traum.

Ein magischer Trank bietet den beiden die Gelegenheit für einen Körpertausch.

Die Krähe in Gestalt des Bären ist rundum zufrieden: Nie wieder hungern. Nie wieder betteln. Was für ein süßes Leben!

Der Bär dagegen freut sich über die neugewonnene Freiheit und die Fähigkeit zu fliegen.

Doch sein Glück währt nur kurz, denn ein Leben auf der Straße ist kein Zuckerschlecken. Und auch die Krähe erkennt bald die Schattenseiten des Schlaraffenlands ...



Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre

(große Schrift, kurze Kapitel, verschiedenfarbige Textpassagen je nach Charakter, hoher Bildanteil)



Illustrationen:

Auf jeder Doppelseite findet sich mindestens eine kleine Zeichnung und einige der farbenfrohen und detaillierten Illustrationen sind sogar ganzseitig.

Beide Hauptfiguren sind sympathisch gestaltet.

Sie spiegeln durch einen Wechsel von hellen leuchtenden Farben zu tristem Grau und bedrückendem Schwarz sowohl die fröhliche Stimmung wie die traurigen Momente hervorragend wieder.



Mein Eindruck:

Mit herrlich lustigen und schrägen Dialogen besticht diese Geschichte neben ihrer lehrreichen Botschaft ganz besonders durch ihre charmant-skurillen Hauptfiguren.

Hier hat Martin Baltscheit zwei außergewöhnliche Tiere zusammengebracht: die rotzfreche Krähe und den gemütlich-freundlichen Bären

Doch so unterschiedlich die beiden auf den ersten Blick scheinen, ähneln sie sich in gewisser Weise doch sehr bzw. werden sich ähnlicher.

Die Krähe schimpft wie ein Kesselflicker. Sarkasmus und Ironie sind ihre zweiten Vornamen. Denn auf der Straße ist kein Platz für Höflichkeit. Wohingegen der Bär - zunächst - sehr freundlich auf den Mangel an Etikette und Anstand hinweist.

Die Ausgangssituation und Hoffnungen der beiden Träumer werden kindgerecht und anschaulich vermittelt.

"In einem Zoo sind alle Tage gleich. Aufstehen, fressen, schlafen gehen. [...] Er (der Bär, Anm.) träumt von einem Leben hinter dem Zaun, von weiten grünen Wiesen und einer Freifahrkarte für alle Busse und Bahnen der Welt. Auch von Flugzeugen, in denen man fliegen kann, hat er gehört. Fliegen wie ein Vogel." (vgl. S. 65)

Zwischen den beiden entwickelt sich im Laufe der Geschichte - trotz aller Streitereien und Beschimpfungen - eine enge Freundschaft. Zudem erkennen sie, dass das Leben des anderen - so verlockend es zunächst erscheint - ebenfalls seine Schattenseiten hat. Das Gras auf der anderen Seite ist eben doch nicht immer grüner.

Eine außergewöhnliche Erzählung mit pointiertem Wortwitz und sympathischen Charakteren, deren Erkenntnisse auch Erwachsene zum Nachdenken anregen.

Dies ist nicht unser erstes Buch von Martin Baltscheit und daher überrascht es auch dieses Mal wenig, dass man sich beim (Vor-)Lesen der Geschichte immer wieder fragt, ob man tatsächlich ein Kinderbuch in Händen hält.

Seine Erzählungen sind vielschichtig und tiefgründig. Sie sind lehrreicher und gleichzeitig unterhaltsamer Lesespaß zum Schmunzeln, Nachdenken und Philosophieren.

Eine zeitlose Geschichte für Jung und Alt.



Fazit:

Philosophie im Kinderbuch!

Ein lehrreiche und zugleich lustige Geschichte, die die Unterschiede im Leben zweier Tiere aufzeigt und zugleich deutlich macht, dass in jeder Lebensweise gute wie weniger gute Dinge stecken. Eine Erzählung voller Wortwitz, Ironie und vielen kleinen Botschaften zwischen den Zeilen.

Wunderschöne und farbenfrohe Illustrationen ergänzen die berührende Geschichte und hauchen den Charakteren Leben ein.



...

Rezensiertes Buch: "Krähe und Bär oder die Sonne scheint für uns alle" aus dem Jahr 2017

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2022

Zukunftsmusik: Zeichnerisch sehr gelungen und in sw doppelt düster. Jedoch ein etwas wirrer und brutaler Fall.

Rocky Beach
0

Inhalt:

Rocky Beach ist inzwischen ein gefährliches Pflaster und die drei Detektive sind in alle Winde verstreut. Jeder führt inzwischen ein eigenes Leben.

Dank seines Jobs als Versicherungsdetektiv ...

Inhalt:

Rocky Beach ist inzwischen ein gefährliches Pflaster und die drei Detektive sind in alle Winde verstreut. Jeder führt inzwischen ein eigenes Leben.

Dank seines Jobs als Versicherungsdetektiv verschlägt es Peter Shaw zurück in die alte Heimat. Durch Zufall treffen sich die einstigen Freunde wieder und geraten mitten hinein in einen neuen Fall ...



Altersempfehlung:

ab 16 Jahren

(definitiv kein Kinder-/Jugendbuch: Alkohol- und Drogenkonsum, Schimpfwörter, Brutalität und Gewalt, viel nackte Haut)



Covergestaltung und Illustrationen:

Das Cover ist herrlich düster und die Atmosphäre wirkt ein wenig bedrohlich. Der Zeichenstil macht neugierig auf die Umsetzung des Detektivtrios. Auch wenn von den drei Fragezeichen (noch) nicht allzuviel zu sehen ist, weiß man sofort, wer wer ist

Das Besondere bei den drei Fragezeichen im Hinblick auf die deutschen Ausgaben ist, dass die drei Detektive (mit Ausnahme der Kids-Reihe) nie gezeigt werden. Anhand der Beschreibungen im Buch kann sich jeder selbst ausmalen, wie Justus, Peter und Bob wohl aussehen. Trotzdem hat es mich gereizt, zu sehen, wie die drei wohl als Erwachsene dargestellt werden.

Die Figuren wirken kantig und detailreich, was mir persönlich sehr gut gefällt.

Rückblenden sind dank schwarzer Seiten gut zu erkennen und somit bekommt man auch die Junior-Detektive zu Gesicht.

Selbstverständlich darf die berühmte Visitenkarte nicht fehlen.

Die düstere Atmosphäre wird zusätzlich verstärkt, da die gesamte Graphic Novel in schwarz-weiß gezeichnet ist. Nach Hitchcock-Manier ein guter Kniff, da sehr viel Blut fließt



Mein Eindruck:

Mit den drei Detektiven bin ich groß geworden und habe mittlerweile all ihre Fälle gelesen bzw. gehört. Auch spezialgelagerten Sonderfällen stehe ich offen gegenüber. Meist haben die Autor:innen außerhalb des festgeschriebenen Kosmos mehr Spielraum für außergewöhnliche Handlungen und überraschende Wendungen.

Auch wenn ich kein großer Fan von Graphic Novels bin, hat mich die Idee, die drei Junior-Detektive nun als Erwachsene zu erleben fasziniert.

Bei "Rocky Beach" handelt es sich um eine Interpretation und somit ziemlich freie Zukunftsmusik.

Lesende werden mitten hineingeworfen in ein gänzlich verändertes Rocky Beach: Drogenkartelle, Korruption ... Zur falschen Zeit am falschen Ort unterschreibt man in dem einst idyllische Städtchen sein Todesurteil.

Auch die drei Detektive haben sich in den über zwanzig Jahren stark verändert. Selbstverständlich sind gewisse Dinge gleich geblieben und mit diesen Merkmalen wird gekonnt gespielt: Justus' analytischer Verstand und die Angewohnheit erst durch die vollständige Wahrheit und Problemlösung zur Ruhe zu gelangen, Bobs Wirkung auf Frauen, Peters Freundschaft zu Jeffrey und komplizierte Beziehung zu Kelly uvm.

Leider ist der Fall selbst nichts Besonderes und durch viele Rückblenden zum Grund für den Bruch der drei Fragezeichen sehr verworren. Ob ich die Auflösung am Ende richtig verstanden habe? Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher.

Was jedoch positiv in Erinnerung bleibt, ist die detaillierte Gestaltung der (Neben-)Figuren und reichlich Spielraum für eigene Spekulationen zwischen den Zeilen. Jeder der drei Männer hat sein Päckchen zu tragen und so kommt zur schaurig-düsteren Stimmung oftmals eine bedrückende Traurigkeit hinzu. Aber nicht jedes Geheimnis wird hier gelüftet.

Als Nostalgiker darf man sich auf das ein oder andere Wiedersehen bekannter Charaktere und Schauplätze freuen. Einige Personen sind kaum wiederzuerkennen und sorgen so für Überraschungen.

Abschließend gibt es noch ein "Making of" in Form einer kurzen Entstehungsgeschichte sowie diverser Skizzen zu Charakteren, Schauplätzen und Titelbild-Alternativen.

Für Fans sicherlich ein Must-Read: die Idee hinter der Interpretation ist genial und die Umsetzung optisch sehr gelungen dank detailliert gestalteter Figuren, einer beeindruckenden Kulisse und der herrlich düsteren Atmosphäre. Leider konnte mich am Ende die Story bzw. Auflösung nicht überzeugen.

Daher reicht es nur für 3,5 von 5 Felsen für die Graphic Novel "Rocky Beach".



Fazit:

Eine freie Interpretation mit reichlich Spielraum für eigene Spekulationen.

Interessante Weiterentwicklung der Charaktere, außergewöhnliche und atmosphärische Illustrationen.

Der Kriminalfall jedoch ist holprig und wirr erzählt. Rückblenden sorgen für zusätzliche Fragen, die leider unbeantwortet bleiben.

...
Rezensiertes Buch "Rocky Beach - Eine Interpretation" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2022

Ein zauberhaftes Weihnachts-Büchlein mit wundervollen Reimen und traumhaft schönen Illustrationen.

Wie das Christkind fast Weihnachten verschlafen hat
0

Inhalt:

Oh Schreck!

Das Christkind hat verschlafen und überhaupt wird es am Weihnachtstag vom Pech verfolgt:

eingeschneit, Schlitten kaputt ...

Wie soll es nur rechtzeitig die Geschenke zu den Kindern ...

Inhalt:

Oh Schreck!

Das Christkind hat verschlafen und überhaupt wird es am Weihnachtstag vom Pech verfolgt:

eingeschneit, Schlitten kaputt ...

Wie soll es nur rechtzeitig die Geschenke zu den Kindern bringen?

Zum Glück erhält es unerwartete Hilfe.


Altersempfehlung:
ab 24 Monate


Einbandgestaltung und Illustrationen:

Das Büchlein ist klein und handlich.

Die Pappseiten sind stabil und lassen sich auch von kleinen Händen bereits sehr gut greifen und blättern.

Wenn das Büchlein einige Male vorgelesen wurde, kann es anhand der Bilder schon beinahe selbst "gelesen" werden.

Die Illustrationen sind farbenfroh und mit Liebe zum Detail gestaltet, ohne jedoch überladen zu wirken.

Das Christkind mit dem blondgelockten Wuschelkopf sieht so niedlich aus und auch das Schaf mit seiner Pudelmütze ist einfach goldig gezeichnet.

Mit Schafezählen beginnt und endet auch die kurze Geschichte. Die Bilder hierzu bilden ebenfalls einen schönen Rahmen.



Mein Eindruck:

Die Gedichte sind sehr süß und liebevoll gestaltet! Mit viel Witz und in kurzen Reimen wird das turbulente und lustige Abenteuer erzählt.

Ganz besonders gefallen hat, dass nicht der Weihnachtsmann (wie in den meisten Kinderbüchern) die Geschenke bringt, sondern das Christkind. Noch dazu ein so liebenswertes.

Das Christkind hat wirklich keinen guten Start.

Daher fiebert und leidet man mit und ist froh, dass das vom Pech verfolgte Kerlchen in dem gutmütigen Schaf einen Helfer findet.

Altersgerecht und mit reichlich Humor werden Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit thematisiert.

Ein zauberhaftes Büchlein zur Weihnachtszeit!



Fazit:

Ein lustiges und (altersgerecht) turbulentes Abenteuer.

Erzählt mit viel Humor in zauberhaften Reimen und in Szene gesetzt durch traumhafte und farbenfrohe Illustrationen mit viel Liebe zum Detail.

...
Rezensiertes Buch: "Wie das Christkind fast Weihnachten verschlafen hat" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2022

Magischer und weihnachtlicher Ausmalspaß für jüngere Kinder. Beiliegender Pinsel mit Wassertank bedarf jedoch Verbesserungen.

Magic Water Colouring - Weihnachtszauber
0

Inhalt:

Mithilfe des beiliegenden, mit Wasser gefüllten Pinsels zaubert man die weihnachtlichen Bilder bunt.

Nach dem Trocknen verschwindet die Farbe und das Bild kann erneut "ausgemalt" werden.

Zusätzlich ...

Inhalt:

Mithilfe des beiliegenden, mit Wasser gefüllten Pinsels zaubert man die weihnachtlichen Bilder bunt.

Nach dem Trocknen verschwindet die Farbe und das Bild kann erneut "ausgemalt" werden.

Zusätzlich gibt es Seiten, die ganz klassisch mit Buntstiften ausgemalt werden können, und ein paar kurze Texte zum Vorlesen.



Altersempfehlung:

etwa ab 3 Jahre



Mein Eindruck:

Die Idee ist genial, denn so werden auch kleinere Kinder ganz mühelos zu großen Künstler:innen. Anders als bei klassischen Ausmalbildern, ist es hier nämlich unerheblich, ob man über die Linien malt oder besonders akkurat ist.

Es gibt verschiedene Titel und Motive dieser Buch-Reihe. Von Feen und Elfen bis hin zu Tieren oder Fahrzeugen sollte für jeden Geschmack das Passende dabei sein.

Leider hält der im Set enthaltene, nachfüllbare Wassertankstift (eigentlich ein Pinsel) den Erwartungen nicht stand.

Man muss schon sehr fest aufdrücken, damit das Wasser bis in die Spitze gelangt. Dadurch franst sie aber schnell aus.

Der Wassertank ist praktisch gedacht, denn so hat man z. B. auch unterwegs Freude am Malen ohne gleich alles unter Wasser zu setzen. Aufgrund dieses Mankos gibt's einen Stern weniger.

Mit einem normalen Pinsel und Wasserglas funktioniert das Malen gleich viel einfacher. Oder man geht mit einem angefeuchteten Tuch über die Seiten

Wir haben die Bilder mehrfach "angemalt" und die Magie funktioniert nach wie vor einwandfrei.

Die Geschichte ist ganz niedlich und die Motive wunderbar weihnachtlich. Bei den weiteren Ausmalbildern und auf leeren Seiten können kleine Künstler:innen auch selbst kreativ werden.


Fazit:

Eine tolle (Geschenk-)Idee:
Zuckersüße Ausmalbilder mit magischem Effekt.

Mit eigenem Pinsel klappt es aber deutlich einfacher als mit dem beiliegenden Stift, da hier zu viel Druck ausgeübt werden muss.


...
Rezensiertes Buch: "Magic Water Colouring - Weihnachtszauber" aus dem Jahr 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2022

Eine phantasievolle und berührende Geschichte mit Tiefgang über Alkoholabhängigkeit mit detaillierten, ganzseitigen Illustrationen.

Mia Marmelade
0

Inhalt:

Leon liebt Geschichten und daher denkt er sich selbst auch gerne welche aus.

Doch irgendwie läuft dieses Mal etwas schief: Eine seiner Geschichten verselbständigt sich und wird Wirklichkeit!

Ein ...

Inhalt:

Leon liebt Geschichten und daher denkt er sich selbst auch gerne welche aus.

Doch irgendwie läuft dieses Mal etwas schief: Eine seiner Geschichten verselbständigt sich und wird Wirklichkeit!

Ein grüner Geist erscheint aus der Flasche und ergreift Besitz von Leons Mutter.

Doch der Junge ist beim Kampf gegen den Flaschengeist nicht alleine, denn eine Katze steht ihm bei. Aber Mia Marmelade ist keine gewöhnliche Katze. Sie ist stets zur Stelle, wenn ein Kind Hilfe braucht.

Ein magisches Abenteuer beginnt ...



Altersempfehlung:

ab etwa 9 Jahre (große Schrift, Blocksatz, viel Text aber kurze Kapitel)



Illustrationen:

Zahlreiche, großteils ganzseitige Illustrationen ergänzen die Geschichte. Die schwarz-weiß Zeichnungen sind detailliert und lassen die Figuren lebendig werden.

Heimlicher Liebling ist die kleine Katze Mia Marmelade mit ihrer herzförmigen Nase.



Mein Eindruck:

Dies ist das erste Abenteuer von Mia Marmelade und der Auftakt einer Buchreihe, die unterschiedliche Lebensbereiche und Alltagsprobleme kindgerecht thematisiert.

In diesem Band steht Alkoholsucht im Fokus. Man erkennt schnell, dass die Autorin im sozialen Bereich tätig ist. Es wird nicht getadelt oder gewertet. Stattdessen werden leicht verständlich Gründe für die elterliche Sucht und gleichzeitig mit Hilfe einer phantasievollen und magischen Erzählung die Auswirkungen auf Kinder (Schuldgefühle, schlechte Geheimnisse) aufgezeigt.

Abschließend finden sich Verweise auf konkrete Anlaufstellen bei ähnlichen Problemen sowohl für junge Leser:innen wie auch für Eltern. Zudem gibt es auf der Verlagsseite die Möglichkeit, weiteres, kostenfreies Begleitmaterial herunterzuladen.

Die Charaktere sind mit viel Herz und Liebe zum Detail gestaltet.

Mia Marmelade erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Immer wenn jemand Hilfe braucht, ist die buntgescheckte Katze zur Stelle.

Leon ist ein Einzelgänger und flüchtet sich in die Welt seiner Geschichten. Ganz besonders dann, wenn seine Mutter Viola einen schlechten Tag hat und die beiden gestritten haben. Inzwischen ist es sogar so schlimm, dass die Mutter kaum noch aus dem Bett kommt und Leon auf sich allein gestellt ist. Auch als Vorleser:in hat man bei einigen Stellen einen Kloß im Hals oder Tränen im Auge.

Alleinerziehend und seit kurzem arbeitslos hat Viola als einzigen Freund den Alkohol. Die Hintergründe für die Sucht sowie Leons Schuldgefühle, Ängste und Sorgen kommen sehr gut zur Geltung und wirken authentisch. Kindgerecht und anschaulich werden sie geschildert.

"Bei jedem Schluck wird der Geist größer und größer und Mama Viola kleiner. Sie ist schon jetzt nur noch ein Schatten ihrer selbst, und Leon wird schlecht bei der Vorstellung, was alles noch geschehen kann." (vgl. S. 51)



Dank der Unterstützung und des Zuspruchs von Mia Marmelade wird Leon zum mutigen Ritter im Kampf gegen den Flaschengeist.



Leon erzählt aber auch von früheren, glücklichen Zeiten und so bleibt trotz des ersten Themas der Humor nicht auf der Strecke.

Eine berührende und lehrreiche Geschichte, die kindgerecht Ursachen für elterliche Sucht und Stimmungsschwankungen aufzeigt und dabei immer betont, dass die Schuld hierfür niemals bei den Kindern liegt.

Das Buch bietet sich auch an im Grundschulunterricht als Türöffner für dieses ernste wie traurige Thema und als Sensibilisierung für gute und schlechte Geheimnisse.



Fazit:

Eine einfühlsam und phantasievoll erzählte Geschichte über Suchtkrankheiten, die Mut macht und Hoffnung schenkt.

Detaillierte und ganzseitige schwarz-weiß Zeichnungen ergänzen und unterstreichen die Handlung und erwecken die liebenswerten Charaktere zum Leben.



...

Rezensiertes Buch: "Mia Marmelade - Leon und der grüne Flaschengeist" aus dem Jahr 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere