Eine lehrreiche und unterhaltsame Erzählung, die Groß und Klein zum Nachdenken bringt. Wunderschön und atmosphärisch illustriert.
Krähe und BärInhalt:
Der Bär im Zoo hat es gut: immer genug zu Fressen, ein Leben wie im Schlaraffenland! Das zumindest denkt die kleine Krähe.
Hingegen der Bär sehnt sich nach einem Leben ohne Gitter und Grenzen. ...
Inhalt:
Der Bär im Zoo hat es gut: immer genug zu Fressen, ein Leben wie im Schlaraffenland! Das zumindest denkt die kleine Krähe.
Hingegen der Bär sehnt sich nach einem Leben ohne Gitter und Grenzen. Frei sein ... so frei wie die Krähe! Das ist sein Traum.
Ein magischer Trank bietet den beiden die Gelegenheit für einen Körpertausch.
Die Krähe in Gestalt des Bären ist rundum zufrieden: Nie wieder hungern. Nie wieder betteln. Was für ein süßes Leben!
Der Bär dagegen freut sich über die neugewonnene Freiheit und die Fähigkeit zu fliegen.
Doch sein Glück währt nur kurz, denn ein Leben auf der Straße ist kein Zuckerschlecken. Und auch die Krähe erkennt bald die Schattenseiten des Schlaraffenlands ...
Altersempfehlung:
etwa ab 9 Jahre
(große Schrift, kurze Kapitel, verschiedenfarbige Textpassagen je nach Charakter, hoher Bildanteil)
Illustrationen:
Auf jeder Doppelseite findet sich mindestens eine kleine Zeichnung und einige der farbenfrohen und detaillierten Illustrationen sind sogar ganzseitig.
Beide Hauptfiguren sind sympathisch gestaltet.
Sie spiegeln durch einen Wechsel von hellen leuchtenden Farben zu tristem Grau und bedrückendem Schwarz sowohl die fröhliche Stimmung wie die traurigen Momente hervorragend wieder.
Mein Eindruck:
Mit herrlich lustigen und schrägen Dialogen besticht diese Geschichte neben ihrer lehrreichen Botschaft ganz besonders durch ihre charmant-skurillen Hauptfiguren.
Hier hat Martin Baltscheit zwei außergewöhnliche Tiere zusammengebracht: die rotzfreche Krähe und den gemütlich-freundlichen Bären
Doch so unterschiedlich die beiden auf den ersten Blick scheinen, ähneln sie sich in gewisser Weise doch sehr bzw. werden sich ähnlicher.
Die Krähe schimpft wie ein Kesselflicker. Sarkasmus und Ironie sind ihre zweiten Vornamen. Denn auf der Straße ist kein Platz für Höflichkeit. Wohingegen der Bär - zunächst - sehr freundlich auf den Mangel an Etikette und Anstand hinweist.
Die Ausgangssituation und Hoffnungen der beiden Träumer werden kindgerecht und anschaulich vermittelt.
"In einem Zoo sind alle Tage gleich. Aufstehen, fressen, schlafen gehen. [...] Er (der Bär, Anm.) träumt von einem Leben hinter dem Zaun, von weiten grünen Wiesen und einer Freifahrkarte für alle Busse und Bahnen der Welt. Auch von Flugzeugen, in denen man fliegen kann, hat er gehört. Fliegen wie ein Vogel." (vgl. S. 65)
Zwischen den beiden entwickelt sich im Laufe der Geschichte - trotz aller Streitereien und Beschimpfungen - eine enge Freundschaft. Zudem erkennen sie, dass das Leben des anderen - so verlockend es zunächst erscheint - ebenfalls seine Schattenseiten hat. Das Gras auf der anderen Seite ist eben doch nicht immer grüner.
Eine außergewöhnliche Erzählung mit pointiertem Wortwitz und sympathischen Charakteren, deren Erkenntnisse auch Erwachsene zum Nachdenken anregen.
Dies ist nicht unser erstes Buch von Martin Baltscheit und daher überrascht es auch dieses Mal wenig, dass man sich beim (Vor-)Lesen der Geschichte immer wieder fragt, ob man tatsächlich ein Kinderbuch in Händen hält.
Seine Erzählungen sind vielschichtig und tiefgründig. Sie sind lehrreicher und gleichzeitig unterhaltsamer Lesespaß zum Schmunzeln, Nachdenken und Philosophieren.
Eine zeitlose Geschichte für Jung und Alt.
Fazit:
Philosophie im Kinderbuch!
Ein lehrreiche und zugleich lustige Geschichte, die die Unterschiede im Leben zweier Tiere aufzeigt und zugleich deutlich macht, dass in jeder Lebensweise gute wie weniger gute Dinge stecken. Eine Erzählung voller Wortwitz, Ironie und vielen kleinen Botschaften zwischen den Zeilen.
Wunderschöne und farbenfrohe Illustrationen ergänzen die berührende Geschichte und hauchen den Charakteren Leben ein.
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Rezensiertes Buch: "Krähe und Bär oder die Sonne scheint für uns alle" aus dem Jahr 2017