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Veröffentlicht am 20.07.2020

Ein wenig Grusel, Schnitzeljagd und Nostalgie. Aber alte Bekannte und skurrile Nebencharaktere retten die durchschnittliche Story kaum.

Die drei ??? und der dunkle Taipan
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Inhalt:

Im Detektivalltag von Justus, Peter und Bob herrscht gerade eine Flaute.

Ein überraschender Besuch von Allie Jamisons scheint zunächst Abwechslung zu verschaffen. Doch leider hat Allie die drei ...

Inhalt:

Im Detektivalltag von Justus, Peter und Bob herrscht gerade eine Flaute.

Ein überraschender Besuch von Allie Jamisons scheint zunächst Abwechslung zu verschaffen. Doch leider hat Allie die drei Fragezeichen nicht aufgesucht, um sie mit einem neuen Fall zu beauftragen.

Stattdessen benötigt sie dringend einen Hundesitter, weil sie als Praktikant bei der Rocky Beach Today einer interessanten Story auf der Spur ist.

Zerknirscht sagen die drei Detektive Justus, Peter und Bob ihre Hilfe zu.

Ein unerwarteter Anruf aus dem Gefängnis katapultiert sie kurze Zeit später in einen mysteriösen Fall:

Geheimnisvolle Orte, rätselhafte Botschaften, sonderbaren Diebstähle und ein Grauen erregendes Monster!

Plötzlich schweben die drei Freunde selbst in größter Gefahr!


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Mein Eindruck zur Buchreihe (Charaktere):

Mit den drei Detektiven bin ich groß geworden und habe mittlerweile all ihre Fälle gelesen und gehört. Gleiches gilt auch für Sonderbände.

Die ersten sind mir in besonderer Erinnerung geblieben und ich lese/höre sie immer wieder gerne.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und jeder der drei Fragezeichen hat seine Stärken und Schwächen. Bei ihren Ermittlungen ergänzen sie sich perfekt. Auch findet jeder Leser mindestens einen Detektiv, mit dem er sich identifizieren und so beim Fall mitfiebern kann.

Justus Jonas ist der erste Detektiv und der Kopf des Trios. Auch wenn er wie ein wandelndes Lexikon (gerne altklug) erscheint, ist auch er hin und wieder mit seinem Latein am Ende.

Peter Shaw ist der zweite Detektiv und der sportlichste der drei. Um unnötige halsbrecherische Aktionen macht er gerne einen großen Bogen. Obwohl er nicht an Geister, Hexen und andere übernatürliche Erscheinungen glaubt, steht er ihnen immer sehr vorsichtig gegenüber.

Bob Andrews ist der kleinste im Bunde und zuständig für Recherchen und die Aktenführung.

Fast alle ihre Fälle beinhalten sonderbare Phänomene und mysteriöse Ereignisse.


Meine Meinung zum "dunklen Taipan":

Die Geschichte ist Vorlage zur Live Tour im Jahr 2019. Buch und Umsetzung in ein Live-Hörspiel stimmen zum großen Teil überein. Wer bereits die Tour oder den Live-Mitschnitt kennt, wird bei der Lektüre des Buches wenige Überraschungen erleben.

Die Handlung ist durchschnittlich und das Abenteuer wird nur durch die vielen Anspielungen auf alte Fälle und die verrückten Nebencharaktere gerettet:

- Allie Jamison, die wie üblich kein Blatt vor den Mund nimmt und Justus Jonas immer wieder die Stirn bietet. Sie ist mutig und handelt auf eigene Faust. Bei diesem Charakter schwanke ich - auch nach Jahren noch - zwischen Sympathie (wegen ihrer großen Klappe) und genervt sein (stellenweise ist sie einfach nur anstrengend).

- Queeny, Allies Zwergpinscher, der zwar kaum zu Wort kommt, aber an Peter einen Narren gefressen hat (oder vielleicht auch umgekehrt) und dessen - stille - Anwesenheit immer wieder für witzige Situationen sorgt.

- Mr. Torsvan der Inhaber vom gruseligen Morley House, der sehr überzogen dargestellt und aufgrund seiner verrückten Art wiederum herrlich witzig und schräg ist.

Die Handlung ist stellenweise langatmig und unspektakulär und besteht hauptsächlich aus der mit Gruselelementen gespickten Schnitzeljagd bzw. missglückten Vereitelungen weiterer Diebstähle.

Auf konkrete Anspielungen, alte Fälle oder weitere alte Bekannte der drei Detektive möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen, um nicht zu spoilern. Denn natürlich liegt die Ursache des ganzen Spuks irgendwo tief in der Vergangenheit der drei Fragezeichen.

Wem die Story gefällt und wer eine Extraportion Gänsehaut liebt, dem empfehle ich den Live-Mitschnitt der Tour.


Fazit:

Ein Abenteuer mit Gruselelementen, welches jedoch nur aufgrund seiner vielen nostalgischen Andeutungen und skurrilen Charaktere funktioniert.

Die Handlung selbst ist leider nur guter Durchschnitt.


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Rezensiertes Buch "Die drei Fragezeichen und der dunkle Taipan" gebundene Ausgabe aus dem Jahr 2019

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Veröffentlicht am 20.07.2020

süßes Pappbüchlein mit kurzen Reimen, leider für das empfohlene Lesealter zu abstrakte Zeichnungen, d. h. dem Kind hat es gar nicht gefallen.

Landtiere
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Inhalt:

Entdecke die Tiere auf dem Bauernhof und im Tierpark: Schaf, Ziege und Kuh.

Kunstvolle Illustrationen begleitet von melodischen Reimen.


Altersempfehlung laut Verlag:

1 - 3 Jahre


Illustrationen:

Große ...

Inhalt:

Entdecke die Tiere auf dem Bauernhof und im Tierpark: Schaf, Ziege und Kuh.

Kunstvolle Illustrationen begleitet von melodischen Reimen.


Altersempfehlung laut Verlag:

1 - 3 Jahre


Illustrationen:

Große und abstrakte Zeichnungen statt der sonst aus Bilderbüchern gewohnten quitschbunten und stark verniedlichten Illustrationen.

Die Tiere wurden in ihrem alltäglichen Leben fotografiert. Anschließend wurden diese Fotografien zeichnerisch genutzt, wobei die Illustratorin leuchtende Auqarell-Farben nutzt.

Ein ungewöhnlicher Zeichenstil, der nicht jedermans Geschmack trifft.


Mein Eindruck:

Das Bilderbuch besteht aus stabilen Pappseiten und ist laut Verlag für Babys und Kleinkinder gedacht.

Die Text sind kurz und kindgerecht und eigenen sich sehr gut zum Vorlesen.

Es gibt sehr viele andere Pappbilderbücher mit dem Thema "Bauernhofbesuch" oder "Haustiere", aber bei diesem wurde statt auf die üblichen Illustrationen auf kunstvolle Zeichnungen gesetzt.

Leider haben diese "ungewohnten" und blassen Zeichnungen beim Kind kein Interesse entfacht. Im Gegenteil, das Buch wurde immer beiseite geräumt und stattdessen lieber zu anderen Büchern gegriffen.

Auch wenn mir die Idee, der naturnahen und künstlerischen Aquarellzeichnungen sehr gefällt, entscheidet am Ende das Kind, was vorgelesen werden soll.

Da das Pappbuch inzwischen in den Tiefen des Regals vergraben wurde, können wir für "Landtiere" keine Leseempfehlung geben.



Fazit:

Das Bilderbuch aus stabiler Pappe sticht aufgrund seiner ungewöhnlichen Illustrationen aus der großen Auswahl an Kinderbüchern mit Tierzeichnungen stark hervor.

Leider haben dem Kind die ungewohnten Zeichnungen, die sehr kunstvoll sind, gar nicht gefallen. Die kurzen Texte haben wir ein einziges Mal zusammen gelesen bevor das Buch in den Tiefen des Regals verschwunden ist.


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Rezensiertes Buch "Landtiere" aus dem Jahr 2017

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Eine spannende und überraschende Geschichte mit Herz und Charme erzählt und wunderschön illustriert.

Rille aus dem Luftschacht
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Inhalt:

Ausgerechnet Hausarrest!

Roderich versteht nicht, warum seine Eltern ihm wegen eines lausigen blauen Briefes sofort für vier Wochen in der Wohnung behalten müssen.

Was soll denn aus seinem ...

Inhalt:

Ausgerechnet Hausarrest!

Roderich versteht nicht, warum seine Eltern ihm wegen eines lausigen blauen Briefes sofort für vier Wochen in der Wohnung behalten müssen.

Was soll denn aus seinem Fußball-Training werden.

Als er stattdessen mürrisch im Flur kickt, hört er sonderbare Geräusche. Ein Geist? Vor Schreck lässt er seinen geliebten Fußball liegen. Wie er den wohl wieder zurückerhält?

Vielleicht möchte der Geist den Fußball gegen etwas anderes eintauschen?

Mutig geht Roderich der Sache auf den Grund und erlebt eine Überraschung.


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab 8 Jahren

(normal große Schrift, Blocksatz und kurze Kapitel)


Bei Antolin gibt es ein passendes Quiz zum Buch.


Illustrationen:

Fast auf jeder Doppelseite findet sich eine kleine bis halbseitige schwarz-weiß Illustration, um die Handlung aufzugreifen bzw. zusammenzufassen.

Der Zeichenstil insbesondere die Gestaltung der Charaktere gefällt sehr. Die Mimik ist einfach nur herrlich komisch und sorgt für Lacher. Rilles rotzfreche und trotzdem liebenswerte Art wird zeichnerisch ebenso gut eingefangen wie Roderichs ängstliche Erkundungen bei Nacht.

Der Hausmeister Waschmaschinski ist von allen Nebenfiguren unser Favorit: eine richtige Type, herzensgut und mit riesigem Schnurrbart und Trainingsanzug ein Hausmeister wie man ihn sich vorstellt.


Mein Eindruck:

Eine außergewöhnliche Geschichte voller Hilfsbereitschaft, Mut und wahrer Freundschaft. Die Liebe zum Detail wird immer wieder deutlich dank ungewöhnlicher Handlungsorte und herrlich skurriler und liebevoll ausgearbeiteter Charaktere sowie originellen oder außergewöhnlichen Namen wie Hausmeister Waschmaschinski oder Rüpel Klatsche.

Der Schreibstil ist altersgerecht und führt mitreißend durch das rätselhafte Abenteuer. Die einzelnen Situationen sind so lebhaft und witzig geschildert, dass man als Leser mitten im Geschehen steckt oder aber im Luftschacht.

Mit dem Protagonisten Roderich fühlt man sogleich mit und auch Rille schließt man schnell ins Herz. Zwischen den beiden entwickelt sich nach anfänglicher Scheu eine wunderbare Freundschaft.

Es fließen aber auch Themen wie Mobbing oder Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt in die Geschichte mit ein. Besonders bei den Hänseleien und Schikanen der Gang und des Rüpels Klatsche (welcher tatsächlich einen an der selbigen hat) bleibt es trotz aller Gemeinheiten altersgerecht und Roderich beweist Mut und Courage. Dass alles aber ein gutes Ende nimmt, bringt zusätzlich zur Hauptgeschichte mit Happy End und wundervollem Schlusswort die Geschichte zu einem runden Abschluss.

Was es mit dem Fahrstuhl-Geist auf sich hat, wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Wer dieses Rätsel lösen möchte, muss selbst zum Buch greifen

Wir geben für diese außergewöhnliche Geschichte und ihre liebenswerten Charaktere eine klare Leseempfehlung:

für Jungen wie Mädchen, zum Selbstlesen oder Vorlesen!


Fazit:

Eine witzige und spannende Geschichte, die neben ihren vielseitigen, sympathischen Charakteren auch mit Rätseln und Überraschungen besticht.

Die modernen schwarz-weiß Illustrationen ergänzen die Handlung sehr gut und geben den außergewöhnlichen Charakteren ein Gesicht.

Eine wunderbares Abenteuer für Jungen und Mädchen über Freundschaft und Hilfsbereitschaft und zugleich ein gelungenes Debüt der Autorin!


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Rezensiertes Buch "Rille aus dem Luftschacht" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Lustige und spannende Abenteuer eines kleinen, pfiffigen Kaninchens mit zauberhaften und farbenfrohen Illustrationen.

Juli Löwenzahn - Jeder Tag ein Abenteuer
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Inhalt:

Kennst du schon Juli Löwenzahn?

Das kleine Kaninchen lebt mit seinen Eltern und enorm vielen, älteren Schwestern unter einer Hecke am Bach.

Wenn Juli nicht gerade mit seinen Freunden in den ...

Inhalt:

Kennst du schon Juli Löwenzahn?

Das kleine Kaninchen lebt mit seinen Eltern und enorm vielen, älteren Schwestern unter einer Hecke am Bach.

Wenn Juli nicht gerade mit seinen Freunden in den Wald-und-Wiesen-Kindergarten geht, übernachtet er bei seinen Großeltern, spielt mit seinen Schwestern, lernt Schleife binden und schwimmen, rettet einen Frosch und will hoch hinaus.

Es gibt so viel zu entdecken: Was hat Opa Löwenzahn wohl gespielt, als er so klein war wie Juli? Welches Geheimnis verbirgt sich im verfallenen Haus? Etwa ein Gespenst?

Jeden Tag erlebt Juli ein neues aufregendes Abenteuer!


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab 8 Jahren (kurze Geschichten, kleine Schrift, Blocksatz), jedoch thematisch eher für jüngere Leser (Kindergartenkinder)


Illustrationen:

Zahlreiche zauberhafte Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung. Auf jeder Doppelseiten finden sich mindestens eine kleine bis mittelgroße Zeichnung, teilweise sind sogar Szenen ganzseitig dargestellt.

Der Zeichenstil gefällt sehr und dank der fröhlichen Farbgebung wirken die Charaktere lebendig.

Viele kleine zusätzliche Bilder und insbesondere die ganzseitigen Szenen laden zum Entdecken ein. Julis Kinderzimmer, welches gleich mehrfach vertreten ist sowie die Bücherei und der Krämerladen sind hierfür gute Beispiele.


Mein Eindruck:

Dies ist unser erstes Abenteuer mit Juli Löwenzahn und wir sind ohne Vorwissen gut zurecht gekommen. Für Neulinge stellt sich Juli im ersten Kapitel kurz vor.

Die einzelnen Geschichten sind durchschnittlich sechs Seiten lang, so dass man sie - insbesondere bei jüngeren Kindern - sehr gut zum abendlichen Vorlesen nutzen kann.

Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und vor allem mit Juli können sich die Leser sehr gut identifizieren. Das kleine Kaninchen ist aufgeweckt, clever, mutig und wächst über sich hinaus. Insbesondere, wenn die Erwachsenen ihm mal wieder etwas nicht zutrauen.

Die Abenteuer sind kindgerecht, spannend und humorvoll erzählt und immer wieder wird der Leser (Zuhörer) direkt angesprochen.
Freundschaft und Zusammenhalt sowie Naturverbundenheit werden hier großgeschrieben. Alltägliches wie ein Einkauf, der Besuch der Bücherei, ein Krankentag im Bett oder Julis Geburtstag werden thematisch genauso wie Streit und Versöhnung, Verlust des Lieblingskuscheltiers und das ewige "Das kannst du nicht! Dafür bist du noch zu klein!" altersgerecht in spannende Abenteuer verpackt.

Ein wunderbares Vorlesebuch für Abenteurer und fürs Herz!

Fazit:

13 spannende, lustige und abenteuerliche Geschichten.

Wunderschöne und farbenfrohe Illustrationen sorgen für ein tolles Leseerlebnis und die sympathischen Charaktere verzaubern auf Anhieb.

Ein großartiges Vorlesebuch für Kindergartenkinder.


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Rezensiertes Buch "Juli Löwenzahn - Jeder Tag ein Abenteuer" aus dem Jahr 2015

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Herzerwärmend, einfühlsam und lehrreich: eine Achterbahnfahrt und gleichzeitig eine unglaublich unterhaltsame Sommerlektüre.

Irgendwo ist immer Süden
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Inhalt:

Ina versteckt sich bei strahlendem Sonnenschein und hitzerekordverdächtigen Temperaturen in ihrem winzigen Zimmer, während ihre Klassenkameraden täglich neue Fotos vom exotischen Traumurlaub posten.

Wie ...

Inhalt:

Ina versteckt sich bei strahlendem Sonnenschein und hitzerekordverdächtigen Temperaturen in ihrem winzigen Zimmer, während ihre Klassenkameraden täglich neue Fotos vom exotischen Traumurlaub posten.

Wie ist sie nur in diesen Schlamassel hineingeraten?

Am letzten Schultag berichten alle Mitschüler von ihren großartigen Reiseplänen: Italien, Kreta, Paris, Spanien, Rhodos, Dubai ...

Als Ina an der Reihe ist, hört sie sich selbst plötzlich sagen, dass sie dieses Jahr in den Süden fährt. Sie kann gar nicht aufhören zu schwärmen von all den schönen Dingen, die sie dort erleben wird.

Doch ihre Mutter ist arbeitslos, die beiden leben in einer winzigen Sozialwohnungen und müssen jede Krone dreimal umdrehen. An eine Urlaubsreise ist gar nicht zu denken.

Also versteckt sich Ina in ihrem Zimmer und lässt alle im Glauben, sie wäre im Süden.

Ein paar Tage später kommt es wie es kommen muss und Ina wird entlarvt. Allerdings macht Vilmar, der Neue in ihrer Klasse - statt sie bloßzustellen - einen absurden wie abenteuerlichen Vorschlag.

Werden die schlimmsten Sommerferien vielleicht doch zu den besten?


Altersempfehlung:

ab 11 Jahre


Meine Meinung:

Die Geschichte erzählt Ina selbst im Präsens in der Ich-Form, so dass der Leser schnell Teil ihrer Gedanken- und Gefühlswelt wird.

Das Leben ist für die 11 1/2 Jährige wirklich nicht leicht: ihre Mutter ist depressiv und arbeitslos, weswegen die beiden in eine kleine Sozialwohnungen ziehen mussten. Ina ist für ihr Alter bereits sehr erwachsen und trägt Verantwortung. Sie erfindet Ausreden, um Geburtstagen fernzubleiben, da kein Geld für Geburtstagsgeschenke übrig ist, sie schwindelt ihrer Mutter wunderschöne Tage mit Freundinnen am Badesee vor, damit die Mutter sich nicht sorgt.

Sie ist eine liebenswerte und authentische Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt.

Auch der Neue in ihrer Klasse ist ein Außenseiter: er lebt ein paar Wohnungen weiter, trägt die alte Kleidung seines alkoholkranken Vaters auf. Seine Mutter hat sie verlassen und ein neues Leben und eine neue Familie. Auch für ihn ist eine Urlaubsreise nur ein ferner Traum.

Vilmar ist es auch, der Ina eines Abends am Fenster erwischt. Da er selbst keine Freunde hat, schlägt er vor, dass sie beide im "Süden" Urlaub machen statt den Sommer gelangweilt alleine zu verbringen. Denn irgendwo ist immer Süden. Und so bauen sie sich ein paar Meter südlich der Wohnungen ihr eigenes Ferienresort. Inmitten des chaotischen Scherbenhaufens ihres Lebens schaffen sie sich ihre eigene heile Welt und werden beste Freunde.

Aber Ina ist hin- und hergerissen, ihr Gefühlschaos wird einfühlsam und ohne Wertung deutlich. Immer wieder taucht ihr Leitsatz "Freunde finden, die einen hochziehen und nicht runter" auf. Sie möchte so gerne zu den "coolen" Kids dazugehören und um jeden Preis gefallen.

Sie verletzt aber durch ihre Lügen und ihr Verhalten schlussendlich die Menschen, die ihr tatsächlich wichtig sind und gut tun. Zudem trifft sie falsche Entscheidungen, die ihr anschließend die Augen öffnen für die wichtigen Dinge.

Schließlich war sie so beschäftigt damit, was andere denken, dass sie vollkommen vergisst, was sie eigentlich selbst denkt.

Auch sprachlich ist die Erzählung ein Lesevergnügen. Zahlen- und Wortspielereien ziehen sich durch Inas Geschichte. Beispielsweise lernt sie, dass es nicht ausreicht, dass man Entschuldigung sagt, sonder es ist wichtig, dass man Entschuldigung tut.

Eine einfühlsame und warmherzige Geschichte, die aufgrund der Themen wie Mobbing, soziale Ausgrenzung, Lügen und wahre Freunde auch als Schullektüre (etwa Klasse 6) sehr zu empfehlen ist.


Fazit:

Eine warmherzige und wundervolle Geschichte über wahre Freundschaft, erste Liebe, Lügen und soziale Ausgrenzung.

Zudem ein sommerliches Abenteuer zum Lachen, Weinen, Träumen mit liebenswerten und authentischen Protagonisten!


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Rezensiertes Buch: "Irgendwo ist immer Süden" aus dem Jahr 2020

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