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Veröffentlicht am 29.08.2023

Geschichtsunterricht mal anders: bildgewaltig, humorvoll, berührend und überraschend.

Freistaat Flaschenhals
1

Inhalt:

Nachdem Deutschland im Ersten Weltkrieg unterlegen ist, werden rechts- und linksreinisch Territorien unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt.

Ein entscheidendes Missgeschick beim Zirkelschlag ...

Inhalt:

Nachdem Deutschland im Ersten Weltkrieg unterlegen ist, werden rechts- und linksreinisch Territorien unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt.

Ein entscheidendes Missgeschick beim Zirkelschlag hat jedoch zur Folge, dass ein Gebiet am Rhein zwischen Koblenz und Mainz unbesetzt bleibt.

Die Bewohner der Kleinstadt Lorch sind nun auf sich allein gestellt und versuchen, sich mit Schmuggel bis hin zur eigenen Währung über Wasser zu halten. Keinesfalls wollen sie in das Besatzungsgebiet der Franzosen fallen, die ihrerseits einen deutschen Aufstand fürchten.

So entsteht der Freistaat Flaschenhals.


Einbandgestaltung:

Stabiler Pappeinband, der jedoch nicht - wie bei den meisten Einbandarten üblich - durch Folie eine glatte Haptik erhält.

Das Buch ist somit sehr anfällig für Abrieb und abgestoßene Kanten.


Zeichnungen:

Bernd Kissel setzt mit seinem franko-belgischen Stil insbesondere die oft düstere, fast aussichtslose Situation der Bewohner (hier passt die schwarz-weiß Inszenierung perfekt) mit einer unfassbaren Präzision um.

Die Zeichnungen harmonieren hervorragend mit dem Text und bestechen durch die unglaublich detaillierte Gestaltung von Figuren und Hintergründen sowie mit Anspielungen/Hinweisen, die erst beim wiederholten Betrachten auffallen.

Eine grandiose Bandbreite von weiten Landschaften, Spiel mit Perspektiven und eindrucksvoller Mimik und Gestik.

Man kann nur erahnen, wie viel Zeit und Herzblut in jedem einzelnen Panel steckt, und sollte sich dementsprechend die Zeit nehmen, jedes aufmerksam zu betrachten.

Für die zeichnerische Umsetzung 5 von 5 Flaschenhälse.


Mein Eindruck:

Das ganze Rheinland wurde nach dem Ersten Weltkrieg unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt ... das ganze Rheinland?

Nicht direkt: Durch einen flüchtigen Fehler bleibt ein Landstrich unbesetzt und die Bewohner leisten Widerstand.

Was klingt wie ein Asterix Abenteuer, hat sich 100 Jahre vor Veröffentlichung dieser Graphic Novel im Jahr 1919 tatsächlich ereignet.

Auch ohne im Vorfeld die historische Vorlage zu kennen, kann man der Story gut folgen.

Da sich die Handlung über mehrere Jahre (unterteilt auf fünf Zeitabschnitte) und verschiedene Regionen (Ortswechsel im Panel entsprechend angegeben) erstreckt, zahlt sich genaues Hinsehen aus.

Im Zentrum der von Marco Wiersch erzählten Geschichte steht der zu seiner Familie zurückgekehrte Soldat Albert. Trotz aller politischen Wirrungen geht das Leben weiter und so wechseln sich Verluste (im Krieg gefallener Bruder) ab mit fröhlichen Ereignissen (Hochzeit) und ein wenig Normalität im Chaos.

Trotz der ungewissen Lage der Kleinstadt, Engpässen in der Versorgung und Kommunikation sowie Schikanen (Straßensperren, strenge Kontrollen) durch die Alliierten verlieren die Bewohner nicht die Hoffnung und den Humor.

Aufgrund der Vielzahl an Nebenfiguren (fiktiv und historisch) wird es stellenweise unübersichtlich und bei der Lektüre sollte man sich jede Person zweimal anschauen, um Nebenhandlungen/Verknüpfungen nicht zu überlesen. Die fiktiven Handlungsstränge der Hauptfiguren sind ebenfalls wirr und verwoben.

Lesende erwartet eine faszinierende Geschichtsstunde in Form einer Graphic Novel: bildgewaltig und außergewöhnlich.


Bonus:

Zum Abschluss findet sich eine mehrseitige, ausführliche Schilderung der historischen Ereignisse, die die Grundlage für diese Graphic Novel bilden. Verfasserin Dr. Stephanie Zibell, Privatdozentin für Politikwissenschaft.


Fazit:

Eine ungewöhnliche Zeitreise und Vermittlung historischer Ereignisse:

humorvoll, lehrreich, unterhaltsam und zeichnerisch eindrucksvoll inszeniert.


...

Rezensiertes Buch: "Freistaat Flaschenhals" aus dem Jahr 2019

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2023

Weltraumabenteuer für junge Comicfans. Solider, bildgewaltiger Auftakt mit bekannten Charakteren.

Der kleine Perry 1: Das Geheimnis des Wanderplaneten
0

Inhalt:

Eine Reise zu den Sternen ... hiervon träumt der kleine Perry Rhodan schon lange.

Ein wenig liegt ihm diese Leidenschaft im Blut, schließlich hat seine Mutter Teile eines berühmten Raumschiffs ...

Inhalt:

Eine Reise zu den Sternen ... hiervon träumt der kleine Perry Rhodan schon lange.

Ein wenig liegt ihm diese Leidenschaft im Blut, schließlich hat seine Mutter Teile eines berühmten Raumschiffs mitentwickelt.

Gemeinsam mit seinem besten Freund, Mausbiber Gucky, macht es sich Perry in sicherer Entfernung gemütlich, um in der Wüste live den Start der Stardust mitzuerleben.

Doch plötzlich finden sich Perry und Gucky an Bord des Raumschiffs wieder und fliegen zum Mond ...

Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Die legendären Abenteuer des Weltraumhelden Perry Rhodan sind vermutlich auch außerhalb der Science Fiction Community vielen Lesenden ein Begriff.

Olaf Brill (Szenario) und Michael Vogt (Zeichnungen) erzählen kindgerecht und bildgewaltig die Geschichte des kleinen Perry, der nach den Sternen greifen und ein großer Abenteurer werden will.

Ein wenig orientiert sich das Abenteuer an tatsächlichen Charakteren der Romanreihe. Eine Eins zu Eins Erzählung darf man aber nicht erwarten, dafür kreative Lösungen und Überraschungen zum Schluss.

Aber ganz gleich ob man diese bereits gelesen hat oder ohne Vorkenntnisse in das Comic-Abenteuer startet, da es der erste Band ist, findet man sich auch als Neuling schnell zurecht.

Dies ist der erste Band der Reihe. Für 2024 ist der nächste angekündigt.

Die ausdrucksstarken und farbenprächtigen Bilder harmonieren sehr gut mit den kurzen, humorvollen Dialogen.

Der Zeichenstil ist sehr detailliert, insbesondere betreffend die Technik der Stardust und die eindrucksvollen Landschaften der anderen Planeten. Es gefällt sehr, dass die Kinder (Menschen wie Aliens) eher rund und weich, nahezu cartoonhaft gezeichnet sind, während die Erwachsenen wie "echte" Weltraumhelden kantiger dargestellt werden.

Ganz gleich ob Mädchen oder Jungen, mit dem Protagonisten können sich Lesende gut identifizieren.

Perry ist ein pfiffiges Kerlchen: aufgeschlossen, kindlich und neugierig. Mit seinem besten Freund Gucky - ein niedliches und blitzgescheites Kerlchen: halb Maus, halb Biber - an seiner Seite stürzt er unverhofft in ein außergewöhnliches Abenteuer.

Die beiden lernen andere Spezies und neue Planeten kennen und müssen im Verlauf der Geschichte Aufgaben meistern und Rätsel lösen.

Mit der jungen Arkonidin Thora kommt ein weiteres Kind hinzu, um die Mission zu unterstützen.

Abschließend warten eine Doppelseite mit vielen Infos zu Mondlandung, Raumfahrt usw. aber auch Mitmach- und Rätselseiten auf Lesende.

Ein guter Start für den jungen Perry!
4 von 5 Raketen für sein erstes Abenteuer und ich hoffe, dass noch viele weitere folgen werden.


Fazit:

Solider Auftakt einer abenteuerlichen Comic-Reihe zum Mitfiebern und Miträtseln.

Sympathische und außergewöhnliche Charaktere, faszinierende Rätsel und überraschende Wendungen sorgen für ein unterhaltsames Lesevergnügen!


...
Rezensiertes Buch: "Der kleine Perry - Band 1 - Das Geheimnis des Wanderplaneten" aus dem Jahr 2023

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2023

Eine ungewöhnliche Geschichte über Wiesenbewohner, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Oh weia!
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Inhalt:

Das idyllische Leben auf der Wiese ist passé!

Pflanzen vertrocknen in der Hitze, das Futter wird knapper, der Froschtümpel ist kaum mehr als eine Pfütze und der Eingang zum Biberbau liegt schon ...

Inhalt:

Das idyllische Leben auf der Wiese ist passé!

Pflanzen vertrocknen in der Hitze, das Futter wird knapper, der Froschtümpel ist kaum mehr als eine Pfütze und der Eingang zum Biberbau liegt schon lange nicht mehr geschützt unter Wasser.

Und nun wurde auch noch Fiete Fuchs verletzt! Die vielen Autos, der Lärm ... so kann es nicht weitergehen.

Wissen die Menschen denn nicht, wie sich ihr Verhalten auf kleine Tiere auswirkt?

Die Wiesenbewohner machen sich auf den Weg zu den "Bestimmern", um mit ihnen Tacheles zu reden...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Illustrationen:

Bereits der Buchvorsatz empfängt Lesende mit einem Blick auf regenbogenbunte Blumen, saftiges Grün der Wiese und große bis winzig kleine Bewohner aller Art. Letztgenannte werden auf einer Doppelseite zunächst vorgestellt.

Es gibt in den farbenprächtigen Zeichnungen viel zu entdecken und dennoch wirken die lebendigen Bilder im Comic-Stil nie überladen.

Die Tiere werden menschlich gezeigt. Nicht nur mit Kleidung (was ich zum Zwecke der Identifizierung mit Lesenden noch nachvollziehen kann), sondern auch mit menschenähnlicher Lebensart: Der Fuchs liegt im Bett und schaut fern, der Dachs putzt die Toilette usw. Es hat somit den Anschein, dass die Tiere so ebenfalls zum Klimawandel beitragen.


Mein Eindruck:

Die Veränderungen im Leben der Wiesenbewohner vom Fuchs und Waschbär bis hin zum Borkenkäfer werden mit wenigen Worten erzählt. Sämtliche Dialoge der Tiere finden sich in Sprechblasen in einem typischen Lettering.

Zunächst ist die Stimmung mehr als düster und man ist direkt mittendrin im Schlamassel: der Fuchs wird beim Überqueren der Straße von einem Auto gefährlich verletzt, Verkehrslärm verhindert erholsamen Schlaf, das Futter wird knapper und die Trockenheit hat auch üble Auswirkungen auf Lebensraum und Nistverhalten der Moorbewohner.

Entschlossen und gemeinsam gehen die Tiere auf eine außergewöhnliche Reise, die leider nicht ganz das gewünschte Ende nimmt.

Bei den Erwachsenen stoßen sie auf taube Ohren, werden direkt wieder an die Luft gesetzt und letztendlich hören nur die Kinder aufmerksam zu und wollen etwas verändern. Traurig, aber wahr!

Das Bilderbuch zeigt Kindern, dass wir nicht alleine auf diesem Planeten leben, auch die kleinsten Geschöpfe wertzuschätzen sind und jeder etwas zum Wohl der Tiere unternehmen kann. Zusätzlich zur abschließenden, detaillierten Zusammenfassung, welche Sorgen jeden einzelnen Wiesenbewohner umtreibt, findet dich eine Aktivseite, auf der Lesende eigene Lösungsvorschläge zeichnen können.

Eine Lektüre, die nicht einfach nebenbei gelesen werden sollte, sondern als Türöffner für weitergehende Gespräche zu verstehen ist. Es ist kein unterhaltsames Bilderbuch zur guten Nacht und sollte eher genutzt werden, um Kinder (etwa ab 5 Jahre bis Grundschulalter) für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.

Ergänzend werden von der Umweltbildung der Klimastiftung von Mecklenburg-Vorpommern Begrifflichkeiten ("Klima" nicht gleich "Wetter") erläutert und Möglichkeiten dargelegt.


Fazit:

Vom Klimawandel geplagte Wiesenbewohner melden sich zu Wort und suchen nach Lösungswegen.

Farbenfroh illustriert und neben der eigentlichen Geschichte mit zusätzlichen Informationen ausgestattet, um mit Kindern das Thema gemeinsam weiter zu besprechen.


...

Rezensiertes Buch: "Oh weia!Krise auf der Wiese" aus dem Jahr 2023

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2023

Reynolds kehrt aus dem Ruhestand zurück und ermittelt auf eigene Faust: spannend für Jung und Alt.

Rocky Beach Crimes. Eiskalter Rausch
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Inhalt:

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind auf Reisen ... das Verbrechen in Rocky Beach macht jedoch keine Pause.

Daher wendet sich Rubbish George, der eines Nachts verdächtige Aktivitäten ...

Inhalt:

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind auf Reisen ... das Verbrechen in Rocky Beach macht jedoch keine Pause.

Daher wendet sich Rubbish George, der eines Nachts verdächtige Aktivitäten im Hafen beobachtet, vertrauensvoll an den pensionierten Hauptkommissar Reynolds.

Als der Stadtstreicher kurz darauf spurlos verschwindet, steckt auch der ehemalige Polizist knietief in einem eiskalten Verbrechen ...


Bei der Spin-Off-Reihe "Rocky Beach Crimes" werden beliebte Nebenfiguren selbst zu Detektiven.


Altersempfehlung:

ab etwa 12 Jahre


Mein Eindruck:

Mit den drei Detektiven bin ich groß geworden und habe mittlerweile alle ihre Fälle gelesen und gehört.

Die Idee, Nebencharakteren als Ermittler die Bühne zu überlassen, finde ich interessant und im Hinblick auf die hier möglichen Charakterentwicklungen zudem sehr spannend.

Zuletzt gab es wenige (und viel zu kurze) Auftritte des pensionierten Hauptkommissars. Dieser Fall bietet eine gute Gelegenheit, ihn wieder in Aktion zu erleben.

Im Gegensatz zu den Protagonisten der beiden letzten Bände (Viktor Hugenay und Tante Mathilda) ist Reynolds geübt im Beschatten, Kombinieren und Gauner überführen.

Die drei Fragezeichen sind aber nicht vollkommen vergessen. Am Rande finden sie Erwähnung und ein kurzer Gastauftritt nach der Auflösung des Falles bei köstlichem Kirschkuchen ist ihnen gegönnt.

Langjährige Fans dürfen sich freuen auf Begegnungen mit alte Bekannten in kleinen Nebenrollen ... fein dosiert und nicht aufdringlich. Auch wer (noch) nicht so bewandert im drei ??? Kosmos ist und die beiden anderen Spin Offs nicht kennt, wird der Handlung ohne Probleme folgen können.

Zur Handlung möchte ich nichts weiter verraten, um Spoiler zu vermeiden und weil ab einem gewissen Zeitpunkt die illegalen Aktionen vorhersehbar sind.

Es dreht sich alles um kuriose Eiskreationen, Konkurrenz für traditionelle Sorten von Medow Fresh und zwielichtige Geschäfte.

Bei einem Fall mit eiskalter Thematik und reichlich Speiseeis darf ein abschließendes Rezept für Kirschkucheneis nicht fehlen.

Ich bin gespannt, welche Nebenfiguren künftig unverhofft in die Rolle des Detektivs schlüpfen.

4 von 5 Eiskugeln für den dritten Teil der Rocky-Beach-Crime-Reihe.


Fazit:

Ein spannender (etwas vorhersehbarer) Kriminalfall mit einem sympathischen Ermittler, der noch lange nicht zum alten Eisen gehört.


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Rezensiertes Buch: "Rocky Beach Crimes - Eiskalter Rausch - Die drei ??? Kommissar Reynolds ermittelt" aus dem Jahr 2023

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Ein turbulentes und lustiges Abenteuer voller Überraschungen mit lehrreicher Botschaft! Konzipiert für Erstlesende mit hohem Bildanteil.

Mattis und Kiste (Band 1) - Abenteuer im Ferienlager
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Inhalt:

Mattis und sein bester Freund - eine verzauberte Werkzeugkiste - freuen sich auf unvergessliche Abenteuer im Ferienlager: Zelten, Spaß haben und all das ohne Erwachsene!

Doch so idyllisch wie ...

Inhalt:

Mattis und sein bester Freund - eine verzauberte Werkzeugkiste - freuen sich auf unvergessliche Abenteuer im Ferienlager: Zelten, Spaß haben und all das ohne Erwachsene!

Doch so idyllisch wie erhofft wird es leider nicht. Gleich am ersten Abend spielen die anderen Kinder Mattis einen gemeinen Streich und entführen Kiste.

Hoch oben im Baum versteckt wird das Kerlchen ausgerechnet von einer Eule entdeckt, gepackt und davongetragen.

Was soll Mattis nur tun?

Er und die anderen Kinder müssen sich zusammentun, um Kiste zu retten.


Die Serie "Loewe Wow!" richtet sich an Leseanfänger*innen und bietet bekannte Figuren in packenden Abenteuern, magischen Fantasy-Geschichten, spannenden Kinderkrimis uvm.


Altersempfehlung:

für Erstlesende (etwa ab 7 Jahre)

Das Buch ist bei Antolin gelistet.


Mein Eindruck:

Wer - wie wir - die Comics von Kiste verschlungen hat, wird bestimmt auch zu diesem Buch greifen. Vorkenntnisse benötigt man jedoch nicht.

In prägnanten Dialogen (ähnlich einem Comic inszeniert) und kurzen Erzähltexten wird das Ferienabenteuer von Mattis und Kiste geschildert.

Mattis verplappert sich beinahe und erklärt ohne Nachzudenken, Kiste sei sein "Kuscheltier", was bei einigen anderen Kindern im Ferienlager abfällige Bemerkungen hervorruft und am Ende sogar einen fiesen Streich.

Während Mattis Kopf und Kragen riskiert, um seinen besten Freund zu finden, bleibt Kiste unerschrocken, enthusiastisch und optimistisch. Seine kindliche Art ist einfach zum Knuddeln ... oder Kuscheln

Die beiden Freunde sind liebenswert und authentisch gestaltet, was sich auch in den Illustrationen widerspiegelt. Der Zeichenstil gefällt sehr und ganz besonders die vielseitige Mimik sowie Kistes Eigenschaft, dass alles (vom kleinsten Werkzeug bis hin zur Leiter) in ihn hineinpasst, sorgt für viele Lacher.

Ein sprechender Pappkarton mit unglaublichem Fassungsvermögen ist schon sehr witzig, aber das Duo bietet viel mehr, als nur Unterhaltung.

Am Ende geht selbstverständlich alles gut aus und neben wertvollen Botschaften wartet auch die ein oder andere Überraschung auf Lesende.

Ein unterhaltsames und spannendes Abenteuer, welches zeigt, dass man gemeinsam alles schaffen kann.

Im direkten Vergleich mit den Storys der Comics fehlt jedoch ein wenig das magische Element. Gerade der Mix aus Magie und Alltäglichem macht den Reiz der Reihe aus.

Wer die Comics gewohnt ist, wird zudem die Farben vermissen. Farbenfrohes Cover, farbiger Buchschnitt und im Innern (leider) nur schwarz-weiß.

Die Illustrationen selbst sind wie immer detailliert und mit viel Herz gestaltet. Es wird mit Blickwinkeln (z. B. Vogelperspektive) gespielt oder einige Seiten bleiben, da Kiste in einer dunklen Höhle herum tapst, kurzerhand komplett schwarz.

Wir geben eine Leseempfehlung sowie 4 von 5 Zeltheringe für dieses spannende, witzige und lehrreiche Ferienabenteuer!


Fazit:

Mattis und Kiste in neuer Aufmachung.

Ein lehrreiches und unterhaltsames Abenteuer mit wertvoller Botschaft und dank der beiden sympathischen wie außergewöhnlichen Protagonisten ein großartiges Lesevergnügen für Erstleser.

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Rezensierte Ausgabe: "Mattis und Kiste - Abenteuer im Ferienlager" aus dem Jahr 2021

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